Öltröpfchen bewegen sich in der Milch?

Hallo,
ich habe mir mal Mich (homogenisierte Kuhmilch) unter dem Mikroskop angesehen.
Ich wollte wissen, ob man so die Öltröpfchen in der Mikroimmulsion sehen kann.
Bereits mit 400-facher Vergrößerung konnte ich sehen, dass die Milch in Bewegung ist. Bei 100-facher Vergrößerung konnte ich sehen, dass sich einzelne „Bläschen“ ziellos zitternd bewegten. Ich dachte zuerst, dass das irgendwelche Bakterien sein könnten. Allerdings wären das dann unzählige Organismen.
Im Internet gab es Schulversuche, bei denen erklärt wurde, dass das die Öltröpfchen sind, die sich im Wasser bewegen.

Aber warum bewegen sie sich?
Wird thermische Energie in der Milch umgesetzt?

andre

Hallo,

wenn es das ist, was ich denke, das es ist, dann ist das Folge der Brownschen Molekularbewegung.

Du hast also Recht: Thermische Energie.

Weil die Milch „warm“ ist (so um die 273°K wärmer als wenn sie *wirklich* ganz kalt wäre, sind die Moleküle alle am umherschwirren und zittern. Die winzigen Öltröpfchen sie sooo winzig, dass es immer mal wieder vorkommt, dass in einem Moment rein zufällig auf der einen Seite mehr oder schnellere Moleküle dagegenprasseln als auf der anderen Seite. Damit bekommt das Tröfchen einen kleinen Impuls; es bewegt sich. Schon im nächstem Momen bekommt es wieder so einen Impuls aus einer zufälligen anderen Richtung usw. So sieht man das Tröpfchen zittern.

LG
Jochen

Danke für Deine schnelle Antwort.
Das ist erstaunlich. Ich hätte nicht gedacht, dass die thermische Molekularbewegung dazu ausreicht. Könnte die Tatsache, dass sich Öl und Wasser nicht vermischen lassen, die Immulsion so beeinflussen, dass die Öltröpfchen leicht bewegt werden können?

Andre

Hallo,

Ich kann der Antwort von Jo jetzt nicht widersprechen, aber in diversen Miskroskopierstunden (z.t. auch mit „unbelebter“ Flüssigkeit wie Blut) gab es auch eine Bewegung. Diese war allerdings ausgelöst durch die Wärme der Beleuchtungsquelle des Lichtmikroskops. Man konnte richtige Fließrichtungen feststellen. Jetzt ist allerdings die Frage, in wie weit sowas auf Milch übertragbar ist.

Grüße,
Bernd

Hallo,

trinkt doch bei einem Bauer in Eurer Nähe mal einen Schluck davon und
urteilt anschließend.

Naaaa, lebt ihr noch, obwohl ihr selber gemolken habt…???

Nüüjaaa…

Mfg

nutzlos

Hallo Bernd,

Diese war
allerdings ausgelöst durch die Wärme der Beleuchtungsquelle
des Lichtmikroskops.

Ja, das ist auch ein Effekt, der auftreten kann. Das nennt sich dann KONVEKTION.

Man konnte richtige Fließrichtungen
feststellen.

Genau. Der UP sprach allerdings von zielloser Bewegung, also ein „random walk“ sozusagen. Das spricht gegen Konvektion.

Jetzt ist allerdings die Frage, in wie weit sowas
auf Milch übertragbar ist.

Das ist sicher auf milch übertragbar. Konvektion tritt in jeder Flüssigkeit auf, die einigermassen in Ruhe ist und an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich erhitzt/erwärmt wird.

Grüße,
Jochen

PS: Blut als „unbelebt“ zu bezeichnen finde ich … naja … ungewöhnlich. Da gibt es Millionen von weißen Blutzellen. Selbst nach vorsichtigem Einfrieren und Auftauen leben die. Wenn ich von humanem Blut ausgehe, kann man sich streiten, ob die roten Blutzellen „leben“. Sie haben keinen Kern mehr, aber sie haben noch einen Reststoffwechsel, betreiben zB. noch Proteinbiosynthese. Bei Vögeln zB. sind die roten Blutzellen noch richtige, vollständige, lebende Zellen.

Hallo Bernd,

Hallo Jo

Ja, das ist auch ein Effekt, der auftreten kann. Das nennt
sich dann KONVEKTION.

Stimmt :-/ Der Begriff hätte es besser beschrieben.

Genau. Der UP sprach allerdings von zielloser Bewegung, also
ein „random walk“ sozusagen. Das spricht gegen Konvektion.

Naja. Ich hab halt gedacht, dass man es vielleicht so auch erklären kann :wink: (Ich weiß, ich sollte nicht denken^^)

Das ist sicher auf milch übertragbar. Konvektion tritt in
jeder Flüssigkeit auf, die einigermassen in Ruhe ist und an
unterschiedlichen Stellen unterschiedlich erhitzt/erwärmt
wird.

Ich hätte mich vielleicht präziser ausdrücken sollen: Ich meinte, dass man damit die Bewegung in der Milch evtl erklären kann (vllt auch als zweite Theorie zu deiner). Aber deine leuchtet mir sehr gut ein.

Grüße,
Jochen

Gruß,
Bernd

PS: Blut als „unbelebt“ zu bezeichnen finde ich … naja …
ungewöhnlich. Da gibt es Millionen von weißen Blutzellen.
Selbst nach vorsichtigem Einfrieren und Auftauen leben die.
Wenn ich von humanem Blut ausgehe, kann man sich streiten, ob
die roten Blutzellen „leben“. Sie haben keinen Kern mehr, aber
sie haben noch einen Reststoffwechsel, betreiben zB. noch
Proteinbiosynthese. Bei Vögeln zB. sind die roten Blutzellen
noch richtige, vollständige, lebende Zellen.

Naja. In so einem kleinen Ausstrich sind mehr Erythrozyten als Leukozyten. Deswegen habe ich auch das unbelebt in „“ gesetzt. Ich ging von Wirbeltieren (also auch dem Menschen) aus. Mir ist aber bewusst, dass die Erys der Vögel noch ihre Zellkerne haben.

Stimmt. Bei Blut konnte ich auch richtige Fließrichtungen sehen.
Ich dachte allerdings, dass das Deckglases langsam in das Blut einsinkt bzw. das Blut etwas verdrängt.

Andre