Hallo Herbert,
*Info für mitlesende Nordlichter (also quasi alles nördlich der Berchtesgadener Alpen)*: im Artikel ist ein klitzekleines Bisserl österreichische Innenpolitiksironie enthalten
Ja natürlich war es das. Ich habe aber gehofft, dass die
Watschn von grün kommen könnte… man darf ja noch träumen…
na klar, träumen darfst immer.
Nur: zum Einen hat die Watschn von grün bei uns keine Tradition. Bei Leuten unserer Generation haben die Grünen grad 10% Wählerpotential. Zum Anderen haben sie das höhere Wählerpotential in der Alterskategorie 16-30 quasi kampflos H.C. und unserem lieben Jörgerl überlassen. In der Altersgruppe hätten (!!) die Grünen 25% Wählerpotential. Nur musst halt drum kämpfen, wennst dieses lukrieren willst.
In konservativ, grün und sozialistisch kann ich mich gut
reindenken. In national gelingt nicht ganz… Schlagende
Verbindung, Schei… äh Schmisse im Gesicht… 3 Bier… Rapid ist
mein Gott… in der U-Bahn harmlosen Bürgern ins Ohr grölen…
Verzeihung, ich war schon wieder ein wenig zynisch, ist ein
Reflex… ich versuchs später noch mal.
Is ja gut *grins*, versteh ich ja eh!!
Ich greif jetzt absichtlich voll in den Schmalztegel: … „da kum I her, do g’her I hin“ … soweit zum Thema „national“.
Oh, wie schade, sollte man doch mit Ratio Politik machen…
Sollte, lieber Herbert, sollte. Aber spätestens seit den Römern ist bekannt, dass ohne „Emotio“ und ohne „Intrige“ nix geht. Kant allein ist in der Politik nicht abendfüllend. Wenn du gewinnen willst, musst du auch nachtreten können. In Schönheit zu sterben ist auch tot.
Also dann wandere ich wirklich aus. — morgen in…
Das wär schad! ;-(
Was mich interessieren tät? Was ist aus Deiner Sicht ein
„Rechtswähler“? Bitte ned antworten, einer der FP oder BZ
wählt! Mich hätt interessiert, wie Du Dir den ideologisch
zusammengesetzt vorstellst.
Naja, wie gesagt, ich kann mich in den ‚Rechtswähler’ schwer
hineindenken. Ich hab noch nichts rationales darin gesehen,
dabei zweifle ich nicht daran dass es einige intelligente
Leute dabei sind. Es ist ein bisschen ‚wir Österreicher’ oder
gar ‚wir Deutsche’ im Gegensatz von ‚die Ausländer’ ein wenig
‚böse EU, die uns die Neutralität stehlen und uns Genmais
einreden will’. Vielleicht kommt noch ein wenig ‚die
Ostküstenjuden’ dazu… Vielleicht merkst Du: es fällt mir sehr
schwer nicht zynisch zu werden wenn ich über die Motive
nachdenke Haider oder Strache zu wählen. Dabei weiß doch jeder
dass ich zugebe nicht der Weiseste oder gar Intelligenteste zu
sein, noch die Wahrheit gepachtet zu haben. Ich weiß nicht wo
die Weisheit ist, aber ich glaube zu wissen wo sie garantiert
nicht ist.
Deinen Zynismus, wie oben eh gesagt, versteh ich durchaus. Tucholsky oder Ossietzky hatten den in den 20er und 30er-Jahren angesichts der braunen Straßenschlachttruppe SA und die Tiraden AHs auch. In ihrem angsterzeugenden Aspekt ähneln die Tiraden einander. Ich könnt mich zum Vergleich auch auf eine Hetzpredigt von Jakob Sprenger zu Zeiten der Hochblüte der Hexenverfolgung beziehen.
Grundsätzlich zur Thematik „national“:
Eines meiner Lieblingsbilder ist ein Baum. In Hinsicht „national“ heißt das, er braucht Boden zum Wurzeln und Luft zum sich Entwickeln. Menschen - ned nur „wir“ Österreicher - sind halt emotional und rational, brauchen halt Boden und Luft. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „und“.
Das heißt nun nicht notwendigerweise „wir …“ und die anderen wären schlechter. Das heißt lediglich, ich habe einen Bezug zu dem Ort, wo ich her bin. Die Krux ist nur, dass dieses Grundgefühl gepaart mit Angst zu den sattsam bekannten, von Dir auch angeführten Auswüchsen des „Nationalismus“ führen.
Wobei *gg* … Rapid ist mein Gott … eher aus dem Stammesdenken und Bedürfnis danach zu interpretieren ist. Da ist „national“ als Kategorie erst sehr viel später (historisch gesehen) dazugekommen. Der Nationalismus ist noch ned so gar arg alt (erst so zirka 200 Jahre, also etwa „Französische Revolution“).
Die Geschichte mit den „Ostküstenjuden“ ist Antisemitismus. Der wiederum hat hierzulande auch bei anderen Strömungen eine Art „Tradition“; vgl. Karl Lueger und seinen „polternden“ Antisemitismus.
Bedenk mal: unter Umständen sind unsere Nationalen dann bei
der nächsten Wahl so groß, dass sie die Grünen nicht mal mehr
als infinitesimales Epiphänomen wahrnehmen.
Mal nicht den Haider an die Wand.
Wegen dem Jörgerl denk ich mir wenig. Zum Einen hat er eine persönliche Ablaufzeit (ist ja ein bisserl älter als ich *gg*). Andererseits denk ich, dass sich die Sache mit dem BZ aufhören wird, so JH in Politpension geht. Beim HC ist das komplett was anderes.
Ob das sooo vernünftig ist, lasse ich dahingestellt. Wenns
gleich weitergeht wie in den letzten beiden Jahren, wird
spätestens nach der nächsten Nationalratswahl ohnehin ein
Nationaler den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.
Stimmt… Aber vielleicht habens ja was gelernt… Dass sie
Molterer und Gusenbauer ausgetauscht haben ist ja
möglicherweise, vielleicht, könnt ja sein ein gutes Zeichen…
oder? Auf der anderen Seite, die ÖVP taktiert ja schon wieder…
ich weiß nicht…
Das mit dem Taktieren ist normal. Wenn der gute Pröll das jetzt nicht macht, wird er schneller aus der VP-Spitze geschossen, als er „bap“ sagen kann. Ist historische VP-Erfahrung.
Bei den massiven Verlusten, die sie teilweise eingefahren
haben, ist ein Schuss Resignation gewürzt mit einem bisserl
Depression als Reaktion aufs Wahlergebnis ned wirklich
unverständlich.
Ok, gestehe ich ihnen zu. Aber nur bis zum 6. Oktober.
*grins* Is aber ned arg lang, Deine den Politikern zugestandene Bedenkzeit.
Vernunft ist keine politische Kategorie. Macht ist eine!!
Oj! Auweia!
Naja, auf gut östereichisch: Die Lage ist bedenklich, aber nicht ernst … noch jedenfalls nicht. Aus meiner Sicht würds schon helfen, wenn
(a) die „noch“ Großen weniger unproduktiv streiten - wenn schon, dann produktiv - und mehr arbeiten (und da gäbs genug) und
(b) die Grünen endich um ihr Wählerpotential bei den Jungen zu kämpfen beginnen - allerdings brauchts dazu auch taugliche Themen.
Servus und liebe Grüße aus Wien
(heute mit Schnürlregen)
Ciao und liebe Grüße zurück aus Salzburg
(heut mit blauem Himmel, wenngleich leicht bewölkt)
Klaus