Österreich hat gewählt

Servus Edith :smile:

sind die „Chancen“ für ein erneutes
rot-schwarz drastisch gestiegen.

JA, Gottgedankt…

Wieso? Willst Du nach der nächsten Wahl eine Regierung unter
den blauen?

NEIN natürlich nicht. Aber sage mir bitte wie Du Dir eine vernünftige Regierung jetzt vorstellst?

Eben und wie unten geschrieben, fand eigentlich ein grüner
Wahlkampf statt?

Doch doch … ich glaube er hat sich aber auf den Platz neben
der Oper beschränkt. Die haben wohl gedacht da kommt ganz
Österreich vorbei :wink:

Neben der Oper im 1. Bezirk? Wäre es nicht im 10. oder 15.
Bezirk passender gewesen? *fg*

Stimmt natürlich :smile:

im 6. und 7. und 8. (glaub ich) haben sie sowieso eine Mehrheit

bewirken und ich traue ihm das zu, genau so wie Faymann. Aber…
noch hält ja Schüssel die Fäden in der Hand. Wenn die ÖVP
jetzt bremst und lange Koaltionsverhandlungen bevorstehen,
verspielen sie wohl jedes Vertrauen.

Faymann hat mit seiner Festlegung auf die ÖVP seinen
Verhandlungspielraum komplett verspielt. Würdest Du in dieser
Situation nicht auch alles für Dich rausholen? Man darf ja
nicht vergessen, daß es eigentlich keinem Politiker (egal
welche Farbe) um die Dinge geht, die das Volk will. Da geht es
in erster Linie um die eigenen Pfründe.

Ja, aber ist nicht gerade dieses herumlavieren was die die Österreicher gestört hat? Dieses um Ministerposten streiten, dieses ‚nur die eigene Partei zählt’ dieses nicht nachgeben… und nicht was Österreich weiterbringt?

SPÖ –FPÖ/BZÖ wäre erst recht eine Katastrophenregierung die
wahrscheinlich höchstens 1 Jahr bestand hätte.

Und danach hätte schwarz-grün vermutlich eine überwältigende
Mehrheit.
Wäre das wirklich so schlecht?

Nein, fände ich persönlich überhaupt nicht schlecht. Vielleicht hast Du ja recht…

Nur bis dahin ein Vizekanzler Strache??? Autsch! Das würde wehtun.

Servus
Herbert

Hi Herbert

Wieso? Willst Du nach der nächsten Wahl eine Regierung unter
den blauen?

NEIN natürlich nicht. Aber sage mir bitte wie Du Dir eine
vernünftige Regierung jetzt vorstellst?

Tja, gute Frage. Irgendwie scheint es die im Moment nicht so wirklich zu geben.

Ja, aber ist nicht gerade dieses herumlavieren was die die
Österreicher gestört hat?

Klar, drum haben sie ja auch so massiv verloren.

Nein, fände ich persönlich überhaupt nicht schlecht.
Vielleicht hast Du ja recht…

Nur bis dahin ein Vizekanzler Strache??? Autsch! Das würde
wehtun.

Naja, den Kanzler Gruselbauer haben wir auch überstanden.
Seine einzige Befähigung zum Kanzler war ja ein Sandkastenwunsch :wink:

Gruß
Edith

Zoologie von Wählern österreichischer Parteien
Liebe Freunde,
ich hab da wohl ein wenig überreagiert als ich über das 3. Lager schrieb. Tut mir leid, die sind ja auch nur Menschen.
Aber ich werde mich nicht entschuldigen. Stattdessen betrachte ich auch die Stammwähler anderer Parteien mit der satirischen Brille.
Dieses ist übrigens ein österreichisches Patent mit der Nr. 08154711, erhältlich überall im Satirefachhandel
Also:

SPÖ Stammwähler
Vorkommen: Gewerkschaftshäuser, und Firmenkantinen. In der Freizeit Grätzlfeste und Heurige.
Gruß: ‚Freundschaft’
Motto: die Gewerkschaft /der Staat/ die Partei wird’s scho richten.
Kleidung: Arbeitskleidung, auch in der Freizeit. Flanellhemden und Jeans bzw. Latzhosen. Selten: Nadelstreifanzüge.
Lieblingsmusik: ‚die Internationale’
Schuld an allem ist: das Großkapital
Gefährdung: Mittel
Grund: Bei jedem Umfaller des Parteivorsitzen laufen 5000 Wähler zur FPÖ, 4000 zur BZÖ, 6 zu den GRÜNEN und 4 zur ÖVP über.

ÖVP-Stammwähler:
Vorkommen: Kirchen, Kirtage, Firmenvorstände. In der Freizeit: Mariazell, traditionelle Kaffeehäuser wie das Café Central
Gruß: Griaß Gott
Spruch: Vergeltsgott
Motto: Der Herrgott/Jesus/die Kirche/der Papst wird’s scho richten.
Kleidung: Anzüge, mit Ärmelschoner (Beamte), Bauernkleidung
Lieblingsmusik: Brahms und Haydn (Mozart und Beethoven sind zu progressiv)
Schuld an allem ist: Der Sozialismus (im allgemeinen und besonderen)
Gefährdung: Hoch
Grund: Immer weniger wissen warum sie eigentlich noch dabei sind. Bei jedem Unsinnsspruch der Parteispitze laufen 6000 Wähler zur FPÖ 5000 zur BZÖ, 27 zur Liste Fritz (In Tirol 270) und 17 zu den Grünen über.

BZÖ-Stammwähler
Vorkommen: Kärnten
Gruß: Leilei
Spruch: ‚diese Ausländer…’
Motto: Der Jörgl wird’s scho richten…
Kleidung: Lederhosn, Steirerhut (seltsam, nicht?)
Lieblingsmusik: schwarz braun ist …die Haselnuss (was habt Ihr denn gedacht?)
Schuld an allem sind: Die (kriminellen) Ausländer, die Slowenen, die Ostküstenjuden. Und: die Ortstafeln.
Gefährdung: In Kärnten sehr gering, in Restösterreich mittel
Grund der Gefährdung: das dritte Lager spaltet sich ca. alle 10 Jahre wobei sie ungefähr 1/3 ihrer Wähler verliert, die es aber bei der nächsten Wahl wegen sinnfreier Aktionen der anderen Parteien wieder dazugewinnt.

FPÖ-Stammwähler:
Vorkommen: Gemeindebauwohnung immer zwischen zwei Wohnungen von Neoösterreichern, Fußballplatz (vorzugsweise Rapid), U-Bahnzüge die sie nach einem Sieg von Rapid nicht zur Fortbewegung, sondern zum herumgrölen benutzen.
Gruß: Heast Oida/Oide.
Motto: Da HC wird’s scho richten
Spruch: ‚schuld sind…’
Kleidung: Arbeitskluft, in der Freizeit grünweiß. (seltsam, nicht?)
Lieblingsmusik: Kaiserhymne (deutsche Bundeshymne) mit leicht geänderten Texten Schlachtgesänge (Fußball, was dachtet Ihr?)
Schuld an allem sind: die (kriminellen) Ausländer, Arigona Zogaj, die EU, Austria Wien, die Schiedsrichter
Gefährdung: sehr gering, in Kärnten hoch
Grund der Gefährdung: Abspaltung. Es kommt ca. alle 10 Jahre vor, dass einige dieser Partei vernünftig(er) werden und sich abspalten. Diese Vernunft hält länger (LIF) oder weniger lang an (BZÖ)

GRÜNE-Stammwähler
Vorkommen: Öko-Kongresse, Naturlehrpfade, Auen. In den Städten: Tiergärten, Palmenhäuser und Kaffeehäuser wie Hawelka oder Greensteidl
Gruß: Grünzeug (Vegetariergruß)
Kleidung aus 100% Baumwolle, oder Jute. Im Sommer Holzschlapfen.
Motto: Die Natur wird uns richten
Lieblingsmusik: ‚olle Menschn werma Brieder (und Schwestern)’ (gesungen zum Schlusschor von Beethovens 9ter), Bob Dylan.
Schuld an allem sind: Die (umweltverschmutzende) Industrie, FPÖ/BZÖ
Gefährdung: mittel
Grund: Abhanden kommen dieser Partei meist nur die Protestwähler. Die Stammwähler suchen zwar zuweilen fast verzweifelt eine Alternative, finden sie aber wegen Sinnfreiheit der anderen Parteien nicht.

tschuldigung, war mir ein Bedürfnis. Liebe MOD’s: Falls das eher ins Gschichterlbrett oder schwarze Loch passt, einfach rüberschieben oder löschen.
Danke und Servus
Herbert

Servus Herbert :smile:

im 6. und 7. und 8. (glaub ich) haben sie sowieso eine
Mehrheit

das hat mich jetzt neugierig gemacht.
Und Du hast Recht!

6., Gr 28,58%, SP 24,48%, VP 19,57%
7., Gr 31,87%, SP 24,64%, VP 17,84%
8., Gr 29,08%, VP 24,93%, SP 21,46%
zum Vergleich:
11., SP 43,23%, FP 30,1%, VP 8,4%, Gr 8,11%
Linz: SP 39,68%, FP 18,34%, VP 15,76, Gr 13,33%

Gruss Harald

Servus Harald :smile:

das sind völlig unterschiedliche Wahlergebnisse und sie sind sehr interessant. Woher kommen denn die großen Unterschiede?
Was jetzt kommt gilt sicher sehr spezifisch für Wien, aber es gilt sicher für jede Stadt.

Die Bezirke 6 bis 8 sind sicher zusammen mit 1 9 13 19 und 23 die ‚reicheren’ Bezirke
Speziell 1 und 6 bis 8 haben viele ansässige Firmen und gute Einkaufsstraßen. Die Arbeitslosigkeit ist lange nicht so groß wie bei z. B. 10 und 11. und 22 und 23 Die Bildung ist besser und die Leute wohnen besser.
Hinzu kommt, dass hier die Ausländer entweder Touristen sind, oder Verkäufer, Verkäuferinnen, Kellner, Lokalbesitzer usw. die ausgezeichnet Deutsch sprechen, und gute Umgangsformen haben. Gegen die man wirklich nichts haben kann.
Kaum 20 Minuten mit der U-Bahn entfernt haben wir eine andere Welt: Wien Simmering, den 11. Bezirk. Viele desolate Häuser, Substandardwohnungen, (wie auch in den Bezirken 10, 12, und 14 bis 16) und weiter draußen Gemeindebauten. Hier herrscht Perspektivlosigkeit. Die Jugendlichen sind nicht so gebildet, haben schlechtere Umgangsformen und finden daher schlecht Jobs. Von der Schule in die Arbeitslosigkeit. Hier wohnen In- und Ausländer dicht an dicht. Österreichische Jugendbanden treffen auf ausländische Jugendbanden. Viele der Ausländer dort können nicht gut Deutsch… Konflikte sind schnell da. Der Neid ist da, wenn es einem Ausländer nur ein wenig besser geht als einem Inländer. Hinzu kommen noch Dinge wie: grillen auf Balkonen…udergl. Das kommt bei den Nachbarn sicher nicht gut an.

Im Übrigen, ich halte natürlich nicht jeden FPÖ-Wähler für einen Nazi odergl. Das hat ganz andere Gründe. Ein kleines Erlebnis mag ich berichten: In unserer Firma kenne ich einen FPÖ-Wähler, der schon mal über Ausländer schimpft. Dann haben wir einen jungen Schwarzen. Perfektes Deutsch, gute Umgangsformen. Dann gehe ich in ein Lokal in der Nähe der Firma. Sitzen da doch die beiden zusammen bei zwei Bier, ins Gespräch vertieft.
Am nächsten Tag hab ich den F-Wähler darauf angesprochen. Er hat dann gemeint, dass er mit Ausländer sicher nicht den …. (Name bleibt anonym) meint. Der ist doch ein netter und angenehmer Kerl… aha, man lernt nie aus… Der junge Schwarze hat dann später gemeint: ‚Ah… das meint er nicht so…’ ist er etwa toleranter als ich?*
Man sieht, die Leute haben viele Gründe FPÖ zu wählen, und sie sind nicht gleich … wie soll man zu denen sagen?…
Ich glaube, die Aufgabe unserer Politik ist es diesen Menschen (In- und Ausländer) in diesen Gebieten Perspektiven zu bieten. Das sollte doch gehen, sind wir doch eines der reichsten Länder der Welt. Ein Mensch dem es gut geht ist viel weniger empfänglich für radikale Ideen als jemand dem es schlecht geht. Wenn es das ist was unsere etwas größeren Parteien lernen, dann hat das ganze noch einen Vorteil…

Das heißt aber nicht, dass ich speziell Strache und seine Leute für harmlos halte. Der war sicher in seiner Jugend ein Nazi. 3 Bier usw… Wie es jetzt aussieht weiß ich nicht, hat er sich wirklich geändert? Aber seine Reden bezeugen grusiges. Hasstiraden … Was man im Fernsehen von ihm hört, hört sich ganz anders an, fast staatsmännisch. Ein Chamäleon wie Haider. Haider im übrigen halte ich nicht so schlimm wie Strache. Ich glaube, dass der nie ein Nazi war, aber schlimm genug: dass er bei Wahlen um sie wirbt.

Sooo, jetzt zu einem ganz anderen Thema: warum haben dann die Grünen z. B. im 1. 4 5 und 9 nicht so gut abgeschnitten? Die Bezirke 6 bis 8 gelten als die ‚steinernen Bezirke’. Parks fehlen entweder oder sind sehr klein, so genannte ‚Beserlparks’. Die Menschen, die dort wohnen sprechen ganz besonders gut darauf an, wenn man ihnen ein paar Bäume vor dem Fenster verspricht, während jemand in einem anderen Bezirk, der gerade in einem Park in unmittelbarer Wohnnähe einen ausgedehnten Spaziergang gemacht hat vielleicht denkt: ‚Für ein grünes Wien? Wieso? Wien ist doch grün.’

*Ein Rabbi sagte mal: Jeder hat bei der Toleranz eine Grenze. Und er hat recht (natürlich, er ist ja ein Rabbi *g*) Natürlich werde ich niemals einen Nazi tolerieren, das sollte jedem klar sein, aber die verwirrten Jugendlichen die FPÖ wählen? Das sind doch genau die, die keine Ahnung haben was damals passiert ist. Da muss ich noch lernen damit klar zu kommen. Wie kann ich nicht sagen.

Servus
Herbert

PS.: ich wollte noch anderen antworten, aber das muss ein wenig warten… da bitte ich um Geduld

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Hallo Herbert,

*Info für mitlesende Nordlichter (also quasi alles nördlich der Berchtesgadener Alpen)*: im Artikel ist ein klitzekleines Bisserl österreichische Innenpolitiksironie enthalten :wink:

Ja natürlich war es das. Ich habe aber gehofft, dass die
Watschn von grün kommen könnte… man darf ja noch träumen…

na klar, träumen darfst immer.

Nur: zum Einen hat die Watschn von grün bei uns keine Tradition. Bei Leuten unserer Generation haben die Grünen grad 10% Wählerpotential. Zum Anderen haben sie das höhere Wählerpotential in der Alterskategorie 16-30 quasi kampflos H.C. und unserem lieben Jörgerl überlassen. In der Altersgruppe hätten (!!) die Grünen 25% Wählerpotential. Nur musst halt drum kämpfen, wennst dieses lukrieren willst.

In konservativ, grün und sozialistisch kann ich mich gut
reindenken. In national gelingt nicht ganz… Schlagende
Verbindung, Schei… äh Schmisse im Gesicht… 3 Bier… Rapid ist
mein Gott… in der U-Bahn harmlosen Bürgern ins Ohr grölen…
Verzeihung, ich war schon wieder ein wenig zynisch, ist ein
Reflex… ich versuchs später noch mal.

Is ja gut *grins*, versteh ich ja eh!! :wink:

Ich greif jetzt absichtlich voll in den Schmalztegel: … „da kum I her, do g’her I hin“ … soweit zum Thema „national“.

Oh, wie schade, sollte man doch mit Ratio Politik machen…

Sollte, lieber Herbert, sollte. Aber spätestens seit den Römern ist bekannt, dass ohne „Emotio“ und ohne „Intrige“ nix geht. Kant allein ist in der Politik nicht abendfüllend. Wenn du gewinnen willst, musst du auch nachtreten können. In Schönheit zu sterben ist auch tot.

Also dann wandere ich wirklich aus. — morgen in…

Das wär schad! ;-(

Was mich interessieren tät? Was ist aus Deiner Sicht ein
„Rechtswähler“? Bitte ned antworten, einer der FP oder BZ
wählt! Mich hätt interessiert, wie Du Dir den ideologisch
zusammengesetzt vorstellst.

Naja, wie gesagt, ich kann mich in den ‚Rechtswähler’ schwer
hineindenken. Ich hab noch nichts rationales darin gesehen,
dabei zweifle ich nicht daran dass es einige intelligente
Leute dabei sind. Es ist ein bisschen ‚wir Österreicher’ oder
gar ‚wir Deutsche’ im Gegensatz von ‚die Ausländer’ ein wenig
‚böse EU, die uns die Neutralität stehlen und uns Genmais
einreden will’. Vielleicht kommt noch ein wenig ‚die
Ostküstenjuden’ dazu… Vielleicht merkst Du: es fällt mir sehr
schwer nicht zynisch zu werden wenn ich über die Motive
nachdenke Haider oder Strache zu wählen. Dabei weiß doch jeder
dass ich zugebe nicht der Weiseste oder gar Intelligenteste zu
sein, noch die Wahrheit gepachtet zu haben. Ich weiß nicht wo
die Weisheit ist, aber ich glaube zu wissen wo sie garantiert
nicht ist.

Deinen Zynismus, wie oben eh gesagt, versteh ich durchaus. Tucholsky oder Ossietzky hatten den in den 20er und 30er-Jahren angesichts der braunen Straßenschlachttruppe SA und die Tiraden AHs auch. In ihrem angsterzeugenden Aspekt ähneln die Tiraden einander. Ich könnt mich zum Vergleich auch auf eine Hetzpredigt von Jakob Sprenger zu Zeiten der Hochblüte der Hexenverfolgung beziehen.

Grundsätzlich zur Thematik „national“:
Eines meiner Lieblingsbilder ist ein Baum. In Hinsicht „national“ heißt das, er braucht Boden zum Wurzeln und Luft zum sich Entwickeln. Menschen - ned nur „wir“ Österreicher - sind halt emotional und rational, brauchen halt Boden und Luft. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „und“.

Das heißt nun nicht notwendigerweise „wir …“ und die anderen wären schlechter. Das heißt lediglich, ich habe einen Bezug zu dem Ort, wo ich her bin. Die Krux ist nur, dass dieses Grundgefühl gepaart mit Angst zu den sattsam bekannten, von Dir auch angeführten Auswüchsen des „Nationalismus“ führen.

Wobei *gg* … Rapid ist mein Gott … eher aus dem Stammesdenken und Bedürfnis danach zu interpretieren ist. Da ist „national“ als Kategorie erst sehr viel später (historisch gesehen) dazugekommen. Der Nationalismus ist noch ned so gar arg alt (erst so zirka 200 Jahre, also etwa „Französische Revolution“).

Die Geschichte mit den „Ostküstenjuden“ ist Antisemitismus. Der wiederum hat hierzulande auch bei anderen Strömungen eine Art „Tradition“; vgl. Karl Lueger und seinen „polternden“ Antisemitismus.

Bedenk mal: unter Umständen sind unsere Nationalen dann bei
der nächsten Wahl so groß, dass sie die Grünen nicht mal mehr
als infinitesimales Epiphänomen wahrnehmen.

Mal nicht den Haider an die Wand.

Wegen dem Jörgerl denk ich mir wenig. Zum Einen hat er eine persönliche Ablaufzeit (ist ja ein bisserl älter als ich *gg*). Andererseits denk ich, dass sich die Sache mit dem BZ aufhören wird, so JH in Politpension geht. Beim HC ist das komplett was anderes.

Ob das sooo vernünftig ist, lasse ich dahingestellt. Wenns
gleich weitergeht wie in den letzten beiden Jahren, wird
spätestens nach der nächsten Nationalratswahl ohnehin ein
Nationaler den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.

Stimmt… Aber vielleicht habens ja was gelernt… Dass sie
Molterer und Gusenbauer ausgetauscht haben ist ja
möglicherweise, vielleicht, könnt ja sein ein gutes Zeichen…
oder? Auf der anderen Seite, die ÖVP taktiert ja schon wieder…
ich weiß nicht…

Das mit dem Taktieren ist normal. Wenn der gute Pröll das jetzt nicht macht, wird er schneller aus der VP-Spitze geschossen, als er „bap“ sagen kann. Ist historische VP-Erfahrung.

Bei den massiven Verlusten, die sie teilweise eingefahren
haben, ist ein Schuss Resignation gewürzt mit einem bisserl
Depression als Reaktion aufs Wahlergebnis ned wirklich
unverständlich.

Ok, gestehe ich ihnen zu. Aber nur bis zum 6. Oktober.

*grins* Is aber ned arg lang, Deine den Politikern zugestandene Bedenkzeit. :wink:

Vernunft ist keine politische Kategorie. Macht ist eine!!

Oj! Auweia!

Naja, auf gut östereichisch: Die Lage ist bedenklich, aber nicht ernst … noch jedenfalls nicht. Aus meiner Sicht würds schon helfen, wenn
(a) die „noch“ Großen weniger unproduktiv streiten - wenn schon, dann produktiv - und mehr arbeiten (und da gäbs genug) und
(b) die Grünen endich um ihr Wählerpotential bei den Jungen zu kämpfen beginnen - allerdings brauchts dazu auch taugliche Themen.

Servus und liebe Grüße aus Wien
(heute mit Schnürlregen)

Ciao und liebe Grüße zurück aus Salzburg
(heut mit blauem Himmel, wenngleich leicht bewölkt)
Klaus

-))

Hey das ist gut! Mir hats gefallen, ich hab für Satire viel übrig

Gruß
Tom

Danke :smile: aber sei bei mir mit Lob vorsichtig, sonst borge ich mir noch dieses unselige Zukunftsradio Ö605 aus
Servus
Herbert

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MOD: Hüstel
räusper

Servus Klaus :smile:

also ich verkürze das ein bisschen auf das wesentliche.
Da bin i her, da gher i hin…
Ja natürlich… jeder der mich kennt weiß: ich bin eine Österreichpflanze. Zwar bin ich gerne in fremden Ländern, aber genauso gerne kehre ich zurück. Die Gründe sind vielschichtig…was ist Heimat? Dort wo man her ist… dort wo man hingehört. Fendrich hat das schön beschrieben. Es gibt viele Orte die man sich gerne ansieht, wo man gerne Menschen kennen lernt, aber vielleicht nur einen Ort wo man leben mag. Also, ich bin durchaus ein wenig patriotisch AEIOU.
Und ja natürlich… meine Vorfahren kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Sie haben über Landesgrenzen – über Sprachgrenzen – über Standesgrenzen und über Religionsgrenzen geheiratet… Sie haben vielfältige Vorurteile überwunden. Also, ich finde das schön und ich mag nicht wenn man andere ausgrenzt… Genau so wie man meine Großeltern ausgegrenzt hat. Und natürlich kann ich und mag ich meine Vorfahren, so vielschichtig sie sind nicht verleugnen. Ansichten, ein wenig auch Sprechweise (ungarische Vorfahren kann man niemals verleugnen) vereinen sich in mir. Und natürlich erkennt man wie ähnlich einander Menschen aus verschiedenen Ländern und von verschiedenen Religionen im Grunde sind. Mir erscheint: nur mit Brett vor dem Kopf kommen sie einem sehr verschieden vor. (Habe ich jetzt übertrieben?)
Und vielleicht gerade deswegen bin ich eine Österreichpflanze – Österreich dieser Schmelztiegel von Leuten die von überall herkommen. Vor allem Ostösterreich… wissen das die Leute die Strache wählen nicht? Wissen sie vielleicht nicht woher ihre Großeltern und Urgroßeltern kommen?

Jetzt lenke ich ein bisschen woanders hin. In Ö1 wird jetzt jeden Sonntag um 9:05 aus dem Roman ‚die Welt von Gestern’ von Stefan Zweig gelesen. Ich bin schwer beeindruckt, wie Zweig die letzten friedlichen Jahre der österreichisch-ungarischen Monarchie beschrieben hat. Wie sicher war man sich, dass der Wohlstand und der Friede gesichert sind. Dass Fortschritte in Medizin, die Sicherung durch Krankenkassen, der Fortschritt von Medizin und Technik das Leben immer mehr verbessern. Ist das nicht so ähnlich wie heute? Natürlich, die Monarchie ist weg, dafür haben wir die EU…

Vielleicht können wir ja über die Parallelen nachdenken. Wie sicher war man damals, dass das was später passiert ist nicht passieren kann… Und wie sicher wir heute sind dass so etwas nicht wieder passiert… oder? ODER?

Einen Satz über Innenpolitik:
In der ÖVP wird heftig diskutiert: Regierung oder Opposition.
Aber wenn sie wirklich in Opposition gehen: Ohne ÖVP wird es keine Regierung geben. Und dann? Neuwahlen? Und dann? Ist Österreich dann unregierbar?
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Servus
Herbert

Hallo!

Fühle dich „besternt“, auch wenn das hier nicht geht. Der Beitrag hätte es jedenfalls verdient :wink:

Grüße,
Stephan

Servus Stehpan :smile:
DANKE!
ich dachte schon, ich bin mit meinen Ansichten allein
Servus
Herbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus Klaus :smile:

Hallo Herbert,

geht mir vielfach genauso. Meine Vorfahren setzen sich auch aus einem guten mitteleuropäischen Schnitt zusammen mit Schwerpunkt auf das alte Habsburger Reich.

Mir erscheint: nur mit Brett vor dem Kopf kommen sie einem sehr
verschieden vor. (Habe ich jetzt übertrieben?)

Naja, ist nicht so leicht zu sagen. Angst im Kopf bzw. Brett vorm Kopf erzeugen mitunter frappant ähnliche Resultate. Eins ist jedenfalls sicher (und so wie du schreibst): so wirklich total unterschiedlich - wie von politisch rechts betrachtet unter hauptsächlich „rassistischem“ Blickwinkel - sind Menschen nicht.

Und vielleicht gerade deswegen bin ich eine Österreichpflanze
– Österreich dieser Schmelztiegel von Leuten die von überall
herkommen. Vor allem Ostösterreich… wissen das die Leute die
Strache wählen nicht? Wissen sie vielleicht nicht woher ihre
Großeltern und Urgroßeltern kommen?

Die Frage, aus welchen Gründen die Leute HC wählen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die 2. Stufe der Maslowpyramide spielt vermutlich eine (!) entscheidende Rolle.

Ist das nicht so ähnlich wie heute? Natürlich, die Monarchie ist
weg, dafür haben wir die EU…

Naja, das Auseinandertriften der einzelnen „Nationen“ innerhalb der Habsburgmonarchie war zu sehen. Franz-Josef war so eine Art Totengräber und die „österreichisch-ungarische“ Monarchie ein Affront gegenüber den anderen, teils erheblich größeren ethnischen Gruppen.

Vielleicht können wir ja über die Parallelen nachdenken. Wie
sicher war man damals, dass das was später passiert ist nicht
passieren kann… Und wie sicher wir heute sind dass so etwas
nicht wieder passiert… oder? ODER?

Der Versuch, letztliche und endgültige Sicherheit zu etablieren, trägt zum Sturz bei. Ein Seiltänzer bewegt sich auch nicht starr geradeaus. Täte er das, würde er runterfallen.

Einen Satz über Innenpolitik:
In der ÖVP wird heftig diskutiert: Regierung oder Opposition.
Aber wenn sie wirklich in Opposition gehen: Ohne ÖVP wird es
keine Regierung geben. Und dann? Neuwahlen? Und dann? Ist
Österreich dann unregierbar?

Ich denke nicht. Vielleicht wärs auch eine Art Test, ob unsere Version der Demokratie hält. Ich hätt schon gern so eine, die nicht nur bei Schönwetter funktioniert.

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

*grins* also typisch österreichisch. :smile:

Servus

Grüße aus Salzburg

Herbert

Klaus

Servus Klaus :smile:

geht mir vielfach genauso. Meine Vorfahren setzen sich auch
aus einem guten mitteleuropäischen Schnitt zusammen mit
Schwerpunkt auf das alte Habsburger Reich.

Mir erscheint: nur mit Brett vor dem Kopf kommen sie einem sehr
verschieden vor. (Habe ich jetzt übertrieben?)

Naja, ist nicht so leicht zu sagen. Angst im Kopf bzw. Brett
vorm Kopf erzeugen mitunter frappant ähnliche Resultate.

Vielleicht bewirkt ja das eine das andere. Angst im Kopf bewirkt Brett vorm Kopf und umgekehrt. Es ist ja so: Wenn du einem Raubtier gegenüberstehst ist womöglich Angst ein guter Ratgeber. Du wirst schneller laufen als du je gelaufen bist. Vielleicht kannst du nicht dem Raubtier davonlaufen, aber möglicherweise wird sich das Raubtier eine langsamere (bequemere) Beute greifen. Aber Angst im Umgang mit ‚fremden’ Mitmenschen ist ganz sicher ein schlechter Ratgeber. Auch im übrigen im Umgang mit der derzeitigen Finanzsituation.

Eins
ist jedenfalls sicher (und so wie du schreibst): so wirklich
total unterschiedlich - wie von politisch rechts betrachtet
unter hauptsächlich „rassistischem“ Blickwinkel - sind
Menschen nicht.

Ja, ich bin ja so ein bisschen* zwischen katholischen und jüdischen Menschen aufgewachsen. Ich war jetzt kurz hintereinander in einem katholischen und einem jüdischen Gottesdienst, was bei mir sehr selten vorkommt**. Die Unterschiede sind wesentlich kleiner als die Gemeinsamkeiten.

*Das bisschen, hier ein wenig ungeschickt eingesetzt, bezieht sich darauf, dass beide Gruppen in meiner Umgebung nicht nennenswert religiös waren.

**Dass ich überhaupt in einen Gottesdienst gehe.

Und vielleicht gerade deswegen bin ich eine Österreichpflanze
– Österreich dieser Schmelztiegel von Leuten die von überall
herkommen. Vor allem Ostösterreich… wissen das die Leute die
Strache wählen nicht? Wissen sie vielleicht nicht woher ihre
Großeltern und Urgroßeltern kommen?

Die Frage, aus welchen Gründen die Leute HC wählen, ist nicht
ganz einfach zu beantworten. Die 2. Stufe der Maslowpyramide
spielt vermutlich eine (!) entscheidende Rolle.

Natürlich, wennst Hunger (Wohnungsprobleme usw.) hast, denkst nicht über Ethik nach. Aber hat Strache irgendwelche vernünftigen (vernünftigere als die SPÖ) Lösungen?

Ist das nicht so ähnlich wie heute? Natürlich, die Monarchie ist
weg, dafür haben wir die EU…

Naja, das Auseinandertriften der einzelnen „Nationen“
innerhalb der Habsburgmonarchie war zu sehen. Franz-Josef war
so eine Art Totengräber und die „österreichisch-ungarische“
Monarchie ein Affront gegenüber den anderen, teils erheblich
größeren ethnischen Gruppen.

Ja, ich bin mir in dem Zusammenhang über die Rolle seine Frau Elisabeth nicht ganz im klaren. Sie hat ja angeregt, dass Ungarn soso gleichberechtigt war. Wollte sie das eigentlich auch mit den anderen Ländern machen? So und mit einer Demokratisierung wie in GB wäre vielleicht die Monarchie zu retten gewesen. Es wäre uns vielleicht einiges erspart geblieben, wie Hitler usw… Im übrigen, wenn das jetzt anders geklungen hat: natürlich bin ich ein aufrechter Republikaner. (gemeint: Republikanhänger)

Vielleicht können wir ja über die Parallelen nachdenken. Wie
sicher war man damals, dass das was später passiert ist nicht
passieren kann… Und wie sicher wir heute sind dass so etwas
nicht wieder passiert… oder? ODER?

Der Versuch, letztliche und endgültige Sicherheit zu
etablieren, trägt zum Sturz bei. Ein Seiltänzer bewegt sich
auch nicht starr geradeaus. Täte er das, würde er
runterfallen.

Und so ist das jetzt mit der Finanzpolitik. Ich glaube, auch die Experten wissen nicht wie es weiter geht. Wenn jedoch jetzt (wir) alle in Panik reagieren verstärken wir die Krise. Allerdings… wenn die Krise unaufhaltsam kommt wäre es wirklich wichtig jeden Cent zu sparen, auch wenn der möglicherweise schon morgen nur einen halben Cent wert ist (am besten im Kopfpolster, obwohl das wirklich hart wäre… Banken sind ja nicht sicher … allerdings wenn das jeder macht, dann haben wir die Krise sicher … allerdings …(Aus!)

Einen Satz über Innenpolitik:
In der ÖVP wird heftig diskutiert: Regierung oder Opposition.
Aber wenn sie wirklich in Opposition gehen: Ohne ÖVP wird es
keine Regierung geben. Und dann? Neuwahlen? Und dann? Ist
Österreich dann unregierbar?

Ich denke nicht. Vielleicht wärs auch eine Art Test, ob unsere
Version der Demokratie hält. Ich hätt schon gern so eine, die
nicht nur bei Schönwetter funktioniert.

Ja, vielleicht kommen wir ja drauf, dass wir ja keine Regierung brauchen? Im freien Spiel der Mehrheiten sind ja noch einige Gesetze beschlossen worden. Österreich hat schon einiges ausgehalten. AEIOU

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

*grins* also typisch österreichisch. :smile:

Wenn das typisch österreichisch ist, weiß ich warum ich Österreicher bin :wink:

Ich komme jetzt nicht um Jörg Haider drumrum. Sein tragischer Tod macht auch mich betroffen. Ich war zwar nie mit seiner Politik einverstanden, aber persönlich hätte ich ihm wie jedem Menschen 120 Lebensjahre gewünscht. Über Tote soll man ja nicht schlechtes sagen, und das mache ich jetzt auch nicht. Mit ihm verliert das rechte Lager ihren einzigen intelligenten Politiker.

Servus und liebe Grüße aus Wien
Herbert