Hallo Fritz,
Es klingt sogar eher wie „Seawass“, wenn mich meine Ohren
nicht betrügen.
Nicht ganz. Aber beobachtbar ist eine Verkürzung zu „sers“ (geschrieben) bzw. „seaß“ (gesprochen).
Dass diese volltönenden und bedeutsamen Floskeln heute fast
nur noch in übertreibender, parodistischer und ironischer Form
gebraucht werden, ist unübersehbar.
Das kann ich in keiner Weise nachvollziehen.
Schon in meiner Jugend antwortete man einem, der noch „Grüß
Gott“ grüßte: „Gern, wenn ich ihn treffe. Und ich bring einen
mit, wenns zwei sind.“
Zwanghaft Halblustige gibt’s freilich zu jeder Zeit.
„Grüß Gott“ ist nach wie vor geläufig, wenn auch ein erklecklicher Anteil der Sprechenden dabei nicht einmal ansatzweise wirklich an „Gott“ denkt. Selbst unsere islamischen Kopftuchbrigaden haben gelernt, daß man hierzulande so grüßt.
Nahezu ausgestorben ist hingegen das „adieu“, das ich von meiner Kindheit her noch wohltönend im Ohr habe.
Und ich kann mich richtig ärgern, wenn ich lese, dass Schiller
diesen Hirsch von Karl Eugen mit den Worten „ich erbitte
untertänigst und treugehorsamst, in devotester Submission
ersterben um die gnädigste Erlaubnis, ferner literarische
Arbeiten bekannt machen zu dörfen“ anschrieb.
Wie es halt einem politischen Flüchtling geziemt ))
Die inzwischen allgegenwärtigen „Hallo“ und „Tschüss“ ist sind
freilich auch nicht das Gelbe vom Ei.
Das zum „hai“ verkommende Amerika-Derivat „hi“ wohl auch nicht.
Pfiati
(ein nahezu zur Unkenntlichkeit verkürztes „behüt’ Dich Gott“, bei dem auch kaum mehr jemand an denselben denkt)
Barney