Oesterreich 'servus'

Hallo zusammen!

Welchen Ursprung bzw. welche Bedeutung hat die oesterreichische (wienerische) Begruessung „servus“? Hat das vielleicht was mit lat. „Servus“ = der Sklave zu tun. z. B. im (urspruenglichen) Sinne von „untertaenigst, Ihr …“ usw.?

Vielen Dank im voraus!

A. B.

Servus!

Welchen Ursprung bzw. welche Bedeutung hat die
oesterreichische (wienerische) Begruessung „servus“? Hat das
vielleicht was mit lat. „Servus“ = der Sklave zu tun. z. B. im
(urspruenglichen) Sinne von „untertaenigst, Ihr …“ usw.?

Österreichisch, Wienerisch etc. sind alles Unterteilungen des bayerischen Dialekts, gleichwertig mit oberbayerisch oder oberpfälzisch.
Sowohl nach Ringseis als auch nach http://lexikon.brennsuppe.de/ heisst „servus“ (= nicht nur „der Sklave“, sondern auch „der Diener“) ziemlich genau das, was Du vermutet hast: „zu Diensten“, „Ihr Diener“ usw.

Ursprünglich auch nur als Verabschiedung, heute auch als Begrüßung verwendet.

VG
Christian

Hallo A. B.,

in der Tat bedeutet „Servus“ einfach „(ich bin dein) Diener“.

Schau mal ins Archiv.:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Siehe auch FAQ:1373

Grüße
Wolfgang

Hallo,
sagt man in Wien wirklich „Servus“? Es hört sich dort doch eher wie „Servas“ an.
Bedeuten tut s natürlich das, was Du eh vermutest.
Hinsichtlich ursprünglich übertriebener österreichischer Höflichkeitsfloskeln wäre noch eine Betrachtung über „Gschamster Diener“ (eigentlich: gehorsamster Diener) angebracht: Ist ja ungefähr soviel wie „Servus“ auf echt Wienerisch.
Sagt heute der Kaschperl im Kindertheater das noch als Begrüßung? In meiner Kinderzeit war s so.
H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Floskeln und Formenln
Hallo, Hannes,

sagt man in Wien wirklich „Servus“? Es hört sich dort doch
eher wie „Servas“ an.

Es klingt sogar eher wei „Seawass“, wenn mich meine Ohren nicht betrügen.

Dass diese volltönenden und bedeutsamen Floskeln heute fast nur noch in übertreibender, parodistischer und ironischer Form gebraucht werden, ist unübersehbar.
Schon in meiner Jugend antwortete man einem, der noch „Grüß Gott“ grüßte: „Gern, wenn ich ihn treffe. Und ich bring einen mit, wenns zwei sind.“

Das kann man bedauern, aber in einer flüchitgen, oberflächlichen und säkularisierten Zeit wie der unseren passen diese Formeln wohl wirklich nicht mehr.
Und ich kann mich richtig ärgern, wenn ich lese, dass Schiller diesen Hirsch von Karl Eugen mit den Worten „ich erbitte untertänigst und treugehorsamst, in devotester Submission ersterben um die gnädigste Erlaubnis, ferner literarische Arbeiten bekannt machen zu dörfen“ anschrieb.
Ähnliches kann man auch bei Johann Sebastian Bach finden.

Die inzwischen allgegenwärtigen „Hallo“ und „Tschüss“ ist sind freilich auch nicht das Gelbe vom Ei.

Gruß Fritz

nicht nur als Gruß
Hi!

Wie Fritz richtig „seawas“ schreibt, so sagt der überraschte/erstaunte Wiener: „nau seawas“

Gruß
Gerald

Hallo Fritz,

Es klingt sogar eher wie „Seawass“, wenn mich meine Ohren
nicht betrügen.

Nicht ganz. Aber beobachtbar ist eine Verkürzung zu „sers“ (geschrieben) bzw. „seaß“ (gesprochen).

Dass diese volltönenden und bedeutsamen Floskeln heute fast
nur noch in übertreibender, parodistischer und ironischer Form
gebraucht werden, ist unübersehbar.

Das kann ich in keiner Weise nachvollziehen.

Schon in meiner Jugend antwortete man einem, der noch „Grüß
Gott“ grüßte: „Gern, wenn ich ihn treffe. Und ich bring einen
mit, wenns zwei sind.“

Zwanghaft Halblustige gibt’s freilich zu jeder Zeit.
„Grüß Gott“ ist nach wie vor geläufig, wenn auch ein erklecklicher Anteil der Sprechenden dabei nicht einmal ansatzweise wirklich an „Gott“ denkt. Selbst unsere islamischen Kopftuchbrigaden haben gelernt, daß man hierzulande so grüßt.

Nahezu ausgestorben ist hingegen das „adieu“, das ich von meiner Kindheit her noch wohltönend im Ohr habe.

Und ich kann mich richtig ärgern, wenn ich lese, dass Schiller
diesen Hirsch von Karl Eugen mit den Worten „ich erbitte
untertänigst und treugehorsamst, in devotester Submission
ersterben um die gnädigste Erlaubnis, ferner literarische
Arbeiten bekannt machen zu dörfen“ anschrieb.

Wie es halt einem politischen Flüchtling geziemt :wink:))

Die inzwischen allgegenwärtigen „Hallo“ und „Tschüss“ ist sind
freilich auch nicht das Gelbe vom Ei.

Das zum „hai“ verkommende Amerika-Derivat „hi“ wohl auch nicht.

Pfiati
(ein nahezu zur Unkenntlichkeit verkürztes „behüt’ Dich Gott“, bei dem auch kaum mehr jemand an denselben denkt)
Barney