Offenbar bin ich zu blöde diese bürgerfeindliche "Flexisteuer" auf Mineralöl zu verstehen!

Hallo Zusammen,

möglicherweise bin ich auch einfach nicht Soze genug und/oder von zuviel logischem Denken geplagt, um es zu begreifen.


Ist-Zustand:

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: 0,6545 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 0,7455 €]


Beispiele zur bürgerfeindlichen „Gabrielsteuer“ (Benzinpreis fix bei 1,40 €):

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: 1,00 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 0,40 €]

oder

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: 0,60 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 0,80 €]

oder

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: 0,30 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 1,10 €]

oder


Was aber sollte die Mineralölkonzerne von so etwas abhalten: :imp:

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: 0,00 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 1,40 €]

:question::question::question:

…im sozialistischen „Gabriel-Deutschland“ gibt es ja schließlich keinen Wettbewerb mehr!


Oder gar von so etwas: :smiling_imp:

[Benzin-Endpreis: 1,40 €] = [Mineralölsteuer: -1,00 €] + [Benzinpreis vor Steuer: 2,40 €]

:question::question::question:

:dizzy_face: Der Staat zahlt Steuern an mich?


Herr Gabriel, ich bin beeindruckt! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Gruß Oberberger

Hallo!

Das Ausschalten des Wettbewerbs ist der Schwachpunkt des Vorschlags, der vorhersehbar darauf hinaus liefe, dass die Mineralölfirmen hemmungslos zulangen würden.

Die Idee ist unausgegoren, aber es hat wenig mit Sozialismus zu tun, wenn man meint, begrenzte Ressourcen seien zu billig, jedenfalls so billig, dass immer größere Diesel- und Benzin-Pkw gekauft werden und andere Antriebskonzepte schwer durchsetzbar sind. Auch zu billiges Heizöl liefert die falschen Signale, wenn es um dauerhaft tragfähigen Energiebedarf geht.

Ich habe einen Vorschlag, Energieträger auf ein zielführendes Preisniveau zu bringen, ohne Marktmechanismen auszuhebeln, der zudem auch noch Verwaltungsaufwand verringert: Abschaffung der Kfz-Steuer und Umlage derselben auf die Mineralölsteuer dergestalt, dass die Sache bei einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung mit geringem Treibstoffverbrauch von z. B. 5 l/100 km für den Verbraucher kostenneutral vonstatten geht.

Beispiel: 10.000 km p. a., bisherige Kfz-Steuer 100 €. Bei 5l/100 km werden 500 l p. a. getankt. Die 100 € bisherige Kfz-Steuer auf 500 l umgelegt, ergibt eine Erhöhung der Mineralölsteuer um 20 Cent. Für kleine Sparbüchsenzeitgemäße Autos ist das Verfahren kostenneutral, während es für Spritschlucker ins Geld geht.

Wenn man noch mehr machen möchte, könnte man die Abschreibung von Firmen-Pkw deckeln und auch beliebig hohe Leasingraten nicht mehr gewinnmindernd ansetzen lassen. In solchem Fall würden allerdings Verbandsvertreter der Automobilindustrie unabhängig vom Wahrheitsgehalt das Ende ihres Gewerbes an die Wand malen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

die Thematik anhand der Erwähnung in einem 40 seitigen Dokument als eines von 4 Instrumenten zur Steigerung der Energieffizienz am Beispiel des Benzin-Endpreises zu diskutieren ist schon reichlich gewagt. Zumal wir meines Wissens in Deutschland noch keine vergleichbaren Mechanismen implementiert haben und daher schwer auf Erfahrungen zurückgreifen können.

Denkbar wäre eine Ausgestaltung derart, dass es für jede Energieart (wir reden schließlich von der Energiesteuer) zunächst ein Basissteuersatz festgelegt wird. Bspw. die derzeitigen Steuersätze.

Als Indizes bieten sich die Einfuhrindizes des Statistischen Bundesamtes an.
Derzeit ist das Basisjahr 2010.

Als Zeitraum zwischen den Anpassungen nehmen wir 1 Jahr an. Dann ist die Steuer weniger anfällig gegen kurzzeitige Schwankungen und entspricht (meist) dem Wirtschaftsjahr.

Jetzt gibt es zwei Szenarien: steigender Indize und sinkender Indize.
Bei steigenden Indizes (also steigenden Preisen) müsste die Steuer sinken (die Belastung soll ja auf gleichbleibendem Niveau bleiben). Da das aber nicht ganz der Sinn des Grünbuches ist, gehe ich davon aus, dass der Steuersatz gleich bleibt.

Bei sinkenden Indizes (sinkende Preise) soll die Steuer ein zu starkes Absinken verhindern. Aber ein bisschen Platz für sinkende Verbraucherpreise soll auch sein. Also machen wir pro 5% Preissenkung 4% Steuersteigerung.

Am Beispiel des Benzins und der Einführung in 2010 wären in den Jahren 2012 bis 2015 die Steuersätze gleich geblieben. Die Einfuhrpreise stiegen in der Zeit nämlich teilweise um 40%.
2016 hätte es das erste mal eine Steigerung der Steuer um rund 4% gegeben. Hätte Benzin 2010 1,40€ gekostet, wäre es zwischenzeitlich auf 1,72 gestiegen. In 2016 wäre erstmals die Steuer auf 68ct/l angepasst worden, da der Preis unter den Wert von 2010 gefallen wäre (laut Index wäre der Preis dieses Jahr 1,36€). Mit Flex-Steuer wären wir bei 1,38€/l Benzin.

Wenn das Basisjahr abweichend davon jährlich auf das davor liegende Jahr festgelegt wird (also nur die Preisentwicklung zweier vorhergehender Jahre verglichen worden), wäre die Steuer auf 72 ct/l gestiegen und der Benzinpreis auf aktuell 1,42€ gestiegen.

In der Theorie würde eine solche Steuer also einen gewissen, aber nicht entscheidenden Einfluss auf die Verbraucherpreise haben, wie es derzeit dargestellt wird.
Die Orientierung an den Indizes und Anpassung in Relation zu Basiswerten sorgen auch dafür, dass deine dargestellten Szenarien nicht vorkommen.
Und der Wettbewerb fehlt auch nicht, er wird nur gemindert. Das wird er aber bspw. durch die MWSt. auch schon.

Meine Erfahrung sagt mir aber, dass da am Ende eine unverständliches, aufwändiges und in der Praxis nicht umsetzbares Gesetz herauskommt das genau garnichts bewirkt.
Ein Jahr vor der Bundestagswahl kommt da garantiert nichts sinnvolles bei raus.

Es ist tatsächlich so ähnlich, wie du es schreibst. Denn man müsste wohl an den Benzin-Endpreis gehen. Den Einkaufspreis wird man wohl kaum nehmen können. Der schwankt zu oft bzw. es gibt mehrere Einkaufspreise von verschiedenen Händlern gleichzeitig. Zudem käme das alte LiFo-, FiFo- usw. Problem zum Tragen. Wenn man nun den Endpreis als Basis nimmt, werden die Konzerne diesen eben hoch halten, weil ansonsten mehr Steuern zu zahlen wären. Die Konzerne würden dann die Autofahrer vor höheren Steuern „bewahren“ (indem sie die Lücke füllen).

Was könnte man sonst machen? Einfach den Steuersatz nominal erhöhen. Dieser dürfte seit Schröders Zeiten unverändert sein. Wer es nicht geschafft hat, seitdem ein sparsames Auto zu kaufen bzw. sparsam fahren zu lernen, ist selber schuld.

Hallo,

also das:

Die Idee ist unausgegoren, aber es hat wenig mit Sozialismus zu tun, wenn man meint, begrenzte Ressourcen seien zu billig,

halte ich für eine absichtlich verbreitete Lüge.
Angefangen davon das wir mittlerwiele zuviel Strom haben, ist durch die ganzen
Energetischen Sanierungen von Gebäuden usw. der Heizölverbrauch in dne letzten 20 Jahren
drastisch gesunken.
Dementsprechend sollten auch die Preise für Heizöl sinken, damit sich diese Investion endlich auch in barer Münze auszahlt.

und andere Antriebskonzepte schwer durchsetzbar sind.

Und warum sind sie schwer durchsetzbar ?
Erstens viel zu teuer und zweitens sind die Folgekosten nicht kalkulierbar.
Woher soll der normale Bürger die doppelten Kosten eines Elektro-Pkw hernehmen ?
Und was ist nach 5-7 Jahren, wenn der Energeispeicher gewechselt werden muss ??

Das wäre in der Tat fast schon die simpelste Variante bei geringstmöglichem Aufwand. Schlauerweise werden die Verbandsvertreter Gewerkschafter vorschicken, die dann erzählen, dass das voll ungerecht wäre. Für wen und warum? Wird sich schon was finden lassen. Sicher für die Millionen Arbeitnehmer in der Automobilindustrie, die jeden Tag mit dem Auto auf Arbeit fahren müssen. Außerdem ist niedriger Verwaltungsaufwand sowieso ein Jobkiller im öD. Also werden das keine Gerwerkschafter der IG Metall, sondern von verdi bis Beamtenbund sein.
Noch einfacher wäre nur noch eine 30ct-Pauschale je km, die dann einfach nicht mehr wird. Aber einfach werden wir in Deutschland nicht erleben. Eher noch komplizierte An- und Verrechnungen von Kfz- und Mineralölsteuer nebst Autobahnmaut (Was´n eigentlich daraus geworden?) multipliziert mit einen Nachhaltigkeits- und Demografiefaktor (Rentner müssen schließlich besonders behandelt werden, obwohl sie gar nicht auf Arbeit fahren) geteilt durch alle Beschäftigten über 75, die noch bei den Eltern wohnen. Aber nur wenn diese das Goldene Sportabzeichen mit mindestens 60 Wiederholungen haben und vom Papst beglaubigt niemals was anderes als SPD gewählt haben.

Grüße

1 Like

Hallo,

dazu gibt es keinen Anlaß. Diese Schnapsidee wird sich nicht durchsetzen. Vor allem deswegen nicht, weil jeder weiss, dass der Staat Einnahmeverluste umgehend durch irgendeine neue „Idee“ kompensieren würde.

Viel interessanter wäre die Kfz.-Steuer an den Durchschnittsverbrauch des Modells zu koppeln. Natürlich nicht an den Fantasieverbrauch, den der Hersteller angibt. Dann könnte man Schluckspechte richtig abstrafen. Und wie bei Abgasen sollte auch der hohe Verbrauch ein Hemmnis für eine Zulassung von Neufahrzeugen werden.

Gruß
vdmaster

Hi,

wir haben mit der Mineralölsteuer bereits eine verbrauchsabhängige Steuer. Die KFZ-Steuer lieber komplett abschaffen.

FG myrtillus

Das stimmt. Aber sie greift linear.

Über die Kfz.-Steuer könnte (wie bei Abgaswerten) progressiv zugegriffen werden oder in Stufen. Dadurch ließe sich festlegen, dass bis 3l/100 km keine zu zahlen ist, bei 5 moderate, bei 7 deutliche und ab 10, 15 oder 20 richtig schmerzhafte.

Gruß
vdmaster

Hallo,
ist doch ganz leicht zu verstehen:
Die Politik will den Mineraloelkonzernen mal wieder Geld schenken (evtl. um beim baldigen Wahlkampf auch ein paar nette Geschenke zu bekommen?).

Weil so viel Geld nicht in eine Geburtstagskarte passt will man den Konzernen eben auf diese Weise hoehere Einnahmen bescheren und gleichzeitig die Inflation aufs gewuenschte Niveau bringen.

Gruss
Desperado