Offenbarungseid der libanesischen Regierung

Hi!

Der libanesische Regierungschef Siniora hat die Weltöffentlichkeit aufgefordert, seinem Land umgehend zu helfen, und zwar - aufgepasst! - nicht gegen den israelischen Aggressor, sondern damit die Hisbollah entwaffnet werde. Die Hisbollah sei ein Staat im Staate und werde durch Syrien und dem Iran gesteuert, so Siniora.

Wie soll man denn jetzt diesen guten Mann verstehen? Bitte Truppen schicken, die die Hisbollah zusammenbomben? Denn freiwillig wird sich die Hisbollah nie entwaffnen lassen.

Und liefert Siniora mit diesem politischen Offenbarungseid nicht das definitive Rechtfertigungsargument für die israelische Armee?

Grüße
Heinrich

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabI…

Vor einer Entwaffnungsaktion müsse Israel seine „verbrecherischen Bombardierungen“ des Libanon einstellen, sagte Siniora. " Solange die Angriffe andauern, können wir nichts tun, und die Lage wird nur noch schlechter." Mit ihren Angriffen auf Zivilisten treibe Israel der Hisbollah nur neue Sympathisanten zu. Selbst Teile der libanesischen Bevölkerung, die den Milizen sonst nichts abgewinnen könnten, sympathisierten inzwischen mit der radikalen Bewegung.

Siniora hatte zuvor bekannt gegeben, dass es bereits Verhandlungen mit der Hisbollah gab, nach denen sich diese grundsätzlich zu einer Entwaffnung bereit erklärt haben (sie forderten noch die Rückeroberung der Scheba-Farmen). Diese Einigung (genauso wie die innerpalästinensische) scheint Israel vernichtet zu haben, obwohl sie der israelischen Sicherheit zuträglich gewesen wäre. Noch ein Grund, warum ich glaube, dass hier das Militär das Sagen hatte (ein jeder Politik hätte sich von einer solchen Initiative mehr versprochen als von der angeblichen Befreiungsbombardierung von Soldaten…). Dies Pragmatik fehlt Militärleuten scheinbar…

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi!

dass es bereits
Verhandlungen mit der Hisbollah gab, nach denen sich diese
grundsätzlich zu einer Entwaffnung bereit erklärt haben

Glaubst du das?
Laut Selbstverständnis kann sich die Hisbollah niemals entwaffnen lassen, da sie sich - im Gegensatz zur Hamas - als Verteidiger von Territorium sieht.

(sie
forderten noch die Rückeroberung der Scheba-Farmen).

Diese Scheba-Farmen sind, was die Staatszuordnung angeht, heftig umstritten. Nur Beirut und die Hisbollah sagen, die Farmen lägen auf libanesischem Gebiet. Israel, Syrien und internationale Experten sind der Auffassung, das Gebiet sei syrisch.

Aber die Frage bleibt trotzdem: Europäische Kampftruppen im Südlibanon, um widerspenstige Kämpfer der Hisbollah zu entwaffnen?

Grüße
Heinrich

Alles nur gelogen!
Ich wusste doch, dass so einiges an der Mitteilung nicht stimmen konnte. Hier ein Artikel, der darlegt, dass die Aussagen von Siniora verdreht wurden:

Libanons Ministerpräsident Siniora widerspricht verfälschtem Interview des italienischen Corriere della Sera
http://…

Donnerstag mittag hieß es aus Sinioras Büro: »Der Premierminister dementiert, solche Aussagen gegenüber der Zeitung je gemacht zu haben.« Seine Worte seien durch die Übersetzung verdreht worden. Im Interview mit der italienischen Zeitung habe er dieselben Forderungen vertreten wie gegenüber dem arabischen Fernsehsender Al Arabija. In dem Sender hatte er kritisiert, daß die »internationale Gemeinschaft Libanon keine Chance gibt, die internen Probleme selbst zu regeln«. Ebenso brandmarkte Siniora »die israelische Aggression« gegen sein Land. Wenn Israel darauf hoffe, das Rückgrat der Hisbollah zu brechen, so sei dies eine Fehlannahme. Alle vorausgehenden Erfahrungen weltweit hätten bewiesen, daß ein solches Resultat nicht auf dem kriegerischen Weg erzielt werden kann.

»Die Libanesen wollen, daß es keinen zweiten Staat gibt und daß es keine Waffen außer denen des Staates gibt«, sagte Siniora auch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Aber die »Priorität« sei, die »nationale Einheit zu wahren«. Diese sei eine Frage, bei der es keine Zugeständnisse gebe. Damit deutete Siniora an, daß er die Entwaffnung der Hisbollah nicht gegen den Willen der Bevölkerung erzwingen würde. »Die Position der Hisbollah unterscheidet sich von der unseren, aber wir müssen zusammen mit ihr zu einer Lösung kommen«, sagte Siniora im Gespräch mit AFP weiter. Zugleich räumte er ein, seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Libanon persönlich keine direkten Kontakte zur Hisbollah zu unterhalten. Diese würden »aus praktischen Gründen« vom schiitischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri aufrechterhalten.

Kurz vor dem Interview auf Al Arabija hatte Siniora vor dem Diplomatischen Corps, Mitgliedern seines Kabinetts, Vertretern der UNO und anderen Organisationen die internationale Gemeinschaft aufgerufen, unverzüglich einen Waffenstillstand zu erzwingen und internationale humanitäre Hilfe zu gewährleisten.

In der Nacht zum Freitag verurteilte der Premier auch die Regierung der USA, weil sie den israelischen Angriffen keinen Einhalt gebietet. Auf CNN sagte er angesichts der mehr als 330 toten Zivilisten und der jüngsten Angriffe israelischer Kampfflieger auf Ambulanzen und Konvois, die medizinisches Material transportieren : »Diese Angriffe zielen längst nicht mehr auf die Hisbollah«. Es sei ein Angriff gegen die Libanesen und den Libanon.

Ich hoffe, das klärt die Frage nun vollends.

Gruss, Omar Abo-Namous

Team: URL entsprechend der AGB gelöscht

Moin,

Aber die »Priorität« sei, die »nationale
Einheit zu wahren«.

Gerade um die libanesische nationale Einheit wollen die Israelis sich wohl im Moment besonders verdient machen. Der libanesische Verteidigungsminister kündete bereits an, dass im Falle eines Einmmarsches israelischer Truppen in den Libanon die regulären Truppen ihre Zurückhaltung aufgeben und gegen die Aggressoren kämpfen werden…das wäre dann wohl an der Seite der Hisbollah. Damit gerät der israelische Angriff dann endgültig zu einem Griff ins Klo.

Gruß
Marion

Moin,

Diese Scheba-Farmen sind, was die Staatszuordnung angeht,
heftig umstritten. Nur Beirut und die Hisbollah sagen, die
Farmen lägen auf libanesischem Gebiet. Israel, Syrien und
internationale Experten sind der Auffassung, das Gebiet sei
syrisch.

Auch mal wieder falsch. Syrien hat längst zugunsten des Libanon auf die Schebaa-Farmen verzichtet.

Aber die Frage bleibt trotzdem: Europäische Kampftruppen im
Südlibanon, um widerspenstige Kämpfer der Hisbollah zu
entwaffnen?

Super Idee, und danach dann gleich die IDF entwaffnen. Sollte doch alles leicht zu machen sein.
Gruß
Marion

Hallo,

http://…

kannst Du die Meldung noch wo anders suchen? Die Quelle ist so vertrauenswürdig wie ‚Bild‘. Eventuell findest Du ja das Original und kannst es selbst für uns übersetzen?

Gruß, Rainer

Team: URL entsprechend der AGB gelöscht

Hallo,

http://…

kannst Du die Meldung noch wo anders suchen? Die Quelle ist so
vertrauenswürdig wie ‚Bild‘. Eventuell findest Du ja das
Original und kannst es selbst für uns übersetzen?

Einen Haaretz-Artikel diesbezüglich gibt es:
Lebanese PM denies report he called for Hezbollah disarmament
http://www.haaretz.com/hasen/spages/740875.html

Ausserdem verträgt sich die Nachricht meines Erachtens mit den sonstigen Aussagen von Siniora. Hier ein Beispiel aus Al-Mustaqbal:

http://www.almustaqbal.com/Issues/AsISPDF/22-07-06/f…
Al-Siniora: Grund der Existenz von Hisbollah ist die anhaltende Besatzung unserer Länder und wir wollen (könnte auch „fordern“ sein) eine Konsensvereinbarung, derzufolge das Gewaltmonopol des Staates gesichert ist

Der Premierminister Fuad Al-Siniora hat bekräftigt, dass die anhaltende israelische Besatzung einiger libanesischer Gebiete der Grund für die Existenz Hisbollahs sei; „Trotz der Repräsentation Hisbollahs im libanesischen Parlament und der Regierung stellt die Hisbollah einen Widerstand dar (gemeint ist der bewaffnete Widerstand) und die Frage, die man stellen muss, wäre nach dem Grund der Existenz Hisbollahs“.
Er sagte ausserdem im Rahmen des Programms „Larry King Live“ in der amerikanischen CNN gestern:
"Ich möchte nicht die Hisbollah verteidigen, allerdings möchte ich gleichzeitig unparteiisch sein, denn Hisbollah existiert, da immer noch einige libanesische Gebiete unter Besatzung stehen. Israel hat den Libanon 1982 besetzt und hat sich 2000 zurückgezogen, aber Israel hat den libanesischen Forderungen keine grosse Aufmerksamkeit geschenkt; Israel hat dem Libanon noch nicht einmal eine Karte der im Libanonen verpflanzten Minen gegeben und hat sich geweigert, die in den israelischen Gefängnissen festgehaltenen Libanesen freizugeben und hält immer noch die Scheba-Farmen besetzt.
Er forderte weiterhin einen Waffenstillstand zwischen den zwei Parteien und den Versuch der Lösung der aktuellen Krise auf dem Verhandlungsweg, während er bekräftigte, „dass der Waffenstillstand mithilfe der UN vollzogen werden sollte und eine Lösung über die Freilassung der beiden israelischen Soldaten und der libanesischen Gefangenen, die seit 28 Jahren in israelischen Gefängnissen einsitzen, was wir oftmals gefordert haben, obwohl die israelische Seite diese Forderungen mit einem stummen Ohr begegnen“.

Er [Siniora] sagte, dass „die Sicherheit und der Friede Israels unmöglich mithilfe von Kriegen, der Tötung von mehr Menschen, der Zerstörung oder des Lähmens der libanesischen Wirtschaft […] erzielt werden können“.

Der Artikel geht weiter, aber ich hoffe der Grundtenor ist klar.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Aber die »Priorität« sei, die »nationale
Einheit zu wahren«.

Gerade um die libanesische nationale Einheit wollen die
Israelis sich wohl im Moment besonders verdient machen. Der
libanesische Verteidigungsminister kündete bereits an, dass im
Falle eines Einmmarsches israelischer Truppen in den Libanon
die regulären Truppen ihre Zurückhaltung aufgeben und gegen
die Aggressoren kämpfen werden…

Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Es kann sein, dass einige Offiziere inoffiziell am Kriegsgeschehen teilnehmen, aber offiziell wird der Libanon nicht in den Krieg eintreten, denn als reguläre Streitmacht hätten sie nur wenige Chancen. Als Guerilla-Kämpfer werden aber weit mehr als nur die Hisbollah kämpfen. Ich vermute, dass jetzt schon andere Gruppierungen im Süden Libanons kämpfen.

.das wäre dann wohl an der

Seite der Hisbollah. Damit gerät der israelische Angriff dann
endgültig zu einem Griff ins Klo.

Das ist m.E. schon längst geschehen. Aus welchen Gründen auch immer Israel angegriffen haben mag, ich glaube, dass die Entscheidung aus militärischen Kreisen kam, nicht aus politischen: Hau-Drauf…

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

dass es bereits
Verhandlungen mit der Hisbollah gab, nach denen sich diese
grundsätzlich zu einer Entwaffnung bereit erklärt haben

Glaubst du das?

ja. und um vorwegzugreifen: ich glaube auch, dass die Hisbollah bei genügend internem Druck sich als militärische Organisation auflösen wird. Dieser Druck wird aber nur dann kommen, wenn die Gefahr durch Israel abnimmt. Vor der jetzigen Offensive hätte es sogar ausgereicht, wenn sich Israel von den Schebaa-Farmen zurückgezogen hätte. Jetzt - und da die staatliche libanesische Verteidigung zu keiner Antwort auf die israelische Aggression fähig ist - werden sich die meisten Libanesen (und erst recht die Mitglieder der Hisbollah) fragen, ob es wirklich so sinnvoll ist, die einzige Militärmacht zu entmachten, die Israel wehtun kann, falls diese wieder das Verlangen verspüren, ihr Land anzugreifen. Es ist ja nicht nur der jetzige Krieg. Allein die Überflugs-„rechte“, die sich Israel einfach so nimmt (auch vor der Entführung) kann Libanon nicht einfach so reglementieren, wenn sie faktisch nichts dagegen tun können. „You and what army?“…

Laut Selbstverständnis kann sich die Hisbollah niemals
entwaffnen lassen, da sie sich - im Gegensatz zur Hamas - als
Verteidiger von Territorium sieht.

Ich habe nicht ganz verstanden, wie diese Argumentation funktionieren soll. Warum sollte sich Hisbollah nicht entwaffnen lassen, da sie verteidigt?? Und was hat das mit der Hamas zu tun? Meinst du, es ist einfacher, Hamas zu überzeugen, ihre Waffen niederzulegen?

(sie
forderten noch die Rückeroberung der Scheba-Farmen).

Diese Scheba-Farmen sind, was die Staatszuordnung angeht,
heftig umstritten. Nur Beirut und die Hisbollah sagen, die
Farmen lägen auf libanesischem Gebiet. Israel, Syrien und
internationale Experten sind der Auffassung, das Gebiet sei
syrisch.

…also darf Israel das Gebiet weiterhin besetzen?? Marion hatte bereits geantwortet, aber die Logik finde ich persönlich bestechend: Wenn das Gebiet tatsächlich Syrien gehört, dann sollte es auch Syrien gegeben werden. Aber zu sagen, der Libanon könnte dieses Gebiet nicht einfordern und deshalb besetzt Israel die Farmen weiterhin ist schlichter Quatsch (tschuldigung).

Aber die Frage bleibt trotzdem: Europäische Kampftruppen im
Südlibanon, um widerspenstige Kämpfer der Hisbollah zu
entwaffnen?

Ganz sicher nicht. Der Libanon kann es auch alleine regeln - ich hoffe es wird über den anderen Teilthread deutlich, dass die Nachricht so (!) falsch ist.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo, Rainer

http://…

kannst Du die Meldung noch wo anders suchen?

„Der libanesische Ministerpräsident Fuad Saniora wurde von der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» mit einem Ruf nach internationaler Hilfe bei der Entwaffnung der Hisbollah zitiert. Sein Büro dementierte die Aussage. Die Hisbollah werde von Syrien und dem Iran gesteuert und habe «einen Staat im Staat» geschaffen, zitierte die Zeitung am Donnerstag Saniora. «Die ganze Welt muss helfen, die Hisbollah zu entwaffnen.» Solche Vorwürfe hat Saniora bislang nie gegen die Hisbollah erhoben. In einer Erklärung aus dem Büro des Ministerpräsidenten hiess es, Saniora sei falsch zitiert worden.

Quelle:
http://www.20min.ch/news/ausland/story/26765531

Gruß
karin

Hallo, Rainer

http://www.jungewelt.de/2006/07-22/044.php

kannst Du die Meldung noch wo anders suchen?

"Al-Saniora widerspricht Bericht
21.07.2006

Es war zweifellos eine kleine Sensation. Am Donnerstag veröffentlichte der italienische Corriere della Sera ein Interview mit dem libanesischen Premierminister Fouad al-Saniora, in dem dieser die internationale Staatengemeinschaft um „Hilfe bei der Entwaffnung der Hizb Allah“ bat.

Diese habe sich mittlerweile zu einem „Staat im Staat“ weiterentwickelt, wurde al-Saniora in der Zeitung zitiert. Auch sei es „kein Geheimnis, daß Hizb Allah auf die politischen Fragen Teherans und Damaskus’“ antworte.

Zuvor hatte al-Saniora die israelischen Angriffe auf sein Land immer scharf verurteilt und war mit Kritik an der Hizb Allah mehr als zurückhaltend. Entsprechend groß war die Resonanz in den internationalen Medien auf den Bericht der Corriere della Sera.

Wie allerdings beispielsweise der britische Guardian berichtete,
(http://www.guardian.co.uk/worldlatest/story/0,-5963…)
veröffentlichte das Büro al- Sanioras nur wenige Stunden nach Erscheinen des Interviews in der Zeitung bereits ein Dementi. Er sei darin falsch zitiert worden, so die Erklärung.

In Wahrheit habe er gesagt, daß internationale Hilfe benötigt würde, um Israel zum Abzug aus den Shebaa-Farmen zu bewegen.

„Was der Premierminister sagte, war, daß die internationale Gemeinschaft der libanesischen Regierung nicht die Gelegenheit gegeben hat, sich mit dem Problem der Waffen der Hizb Allah zu befassen, da die andauernde Besetzung libanesischen Landes in der Region der Sheeba-Farmen das ist, was zur Anwesenheit der Hizb Allah-Waffen beiträgt“, so die Erklärung al-Sanioras’ Büros. „Die internationale Gemeinschaft muß uns dabei helfen, einen israelischen Abzug aus den Sheeba-Farmen zu erreichen, so daß wir das Problem der Hizb Allah-Waffen lösen können.“

Anders als die Berichte über al-Sanioras Kehrtwende Richtung „Westen“ fand dieses offizielle Dementi kaum Beachtung in den Medien. Einmal mehr wird hier zweifellos deutlich, wie fragwürdig - um sie nicht „manipulativ“ zu nennen - die „Informationen“ der Medienkonzerne häufig sind."

Quelle:
http://www.freace.de/artikel/200607/210706c.html

Gruß
karin

Hallo,

herzlichen Dank! Entschuldige die scheinbar überflüssige Arbeit, aber JW glaube ich grundsätzlich nichts.

Gruß, Rainer

Hallo karin,

danke, Omar Abo-Namous hat ja schon weitere Quelle gefunden. Mir ging es nicht um möglichst viele Quellen, sondern einfach nur um eine andere als ausgerechnet das letzte Überbleibsel des ehemaligen DDR Regimes.

Gruß, Rainer

Hi!

dass es bereits
Verhandlungen mit der Hisbollah gab, nach denen sich diese
grundsätzlich zu einer Entwaffnung bereit erklärt haben

Glaubst du das?

ja. und um vorwegzugreifen: ich glaube auch, dass die
Hisbollah bei genügend internem Druck sich als militärische
Organisation auflösen wird. Dieser Druck wird aber nur dann
kommen, wenn die Gefahr durch Israel abnimmt.

Warum sollte sich die Hisbollah auflösen, so lange Israel als Staat existiert und die Hisbollah sich als oberstes Ziel die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben hat?

Grüße
Heinrich

Moin,

Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Es kann sein, dass
einige Offiziere inoffiziell am Kriegsgeschehen teilnehmen,
aber offiziell wird der Libanon nicht in den Krieg eintreten,
denn als reguläre Streitmacht hätten sie nur wenige Chancen.

Es geht vielleicht auch weniger um die Chancen als Streitmacht, sondern auch um die Chancen, die nächste Wahl zu gewinnen. Aus Sicht der libanesischen Bevölkerung könnte sich die Situation durchaus so darstellen, dass die libanesische Regierung vergeblich von A nach B hechelt, um einen Waffenstillstand zu erbetteln, und ansonsten nichts zur Verteidigung der Zivilbevölkerung unternimmt. In diesem Fall hieße der Gewinner der nächsten Wahl im Libanon Hisbollah. Das wäre dann schon der zweit Fall (nach Irak), dass in einem arabischen Land als direkte Folge von kriegerischen Angriffen des „Westens“ Iran-freundliche Regierungen an die Macht kommen. Tolle Wurst.

Gruß
Marion