Hi,
"Ein Jugendhaus in einem viertel mit Starkem Migrationsanteil wird gut besucht. Mit der Zeit tauchen aber vermehrt rechtsextreme auf und machen sich in diesem Jugendhaus breit. Dadurch werden „natürlich“ die Jugendlichen mit Migration vertrieben.
Also meiner Erfahrung nach heisst das Auftreten von Skins nicht unbedingt, daß die Migranten abhauen. Je nach Gegend stellen sie nämlich die absolute Mehrheit.
Eure Aufgabe soll es sein, alle Jugendlichen in das Jugendhaus zu integrieren. Wie geht ihr vor" …so in etwa
So, jetzt müssen wir quasi auch eine Lösung anbieten. Problem nur… welche? Wie löst man ein solches Problem?
Ich habe genau diese Situation in unserem Freizeitheim erlebt. Nur dass es da noch die dritte Gruppe „Vorstadtkids“ gab.
Wir haben uns überlegt, dass man erstmal außerhalb des J.Hauses mit den einzelnen Gruppen spricht und versucht einzelne Dinge zu klären (warum rechts,…) anschließend den einzelnen Gruppen gesonderte Räume zur Verfügung stellen… und sie stück für stück aneinander gewöhnen.
Nette Idee. Wird nur praktisch ausgesprochen schwierig werden.
Die „Lösung“ in unserem „Freizi“ war damals eine klare Aufteilung der Nutzungszeiten. Die rechte Ecke hatte Di und Do die Sportplätze und Räume. die „Migrantenfraktion“ bekam Mo und Mi. Der Freitag wurde für die unter 14-jährigen reserviert, da diese von allen drei Gruppen regelmäßig überall verdrängt wurden.
Wir „Vorstadtkids“ haben uns Mo-Do mit durchgeschlängelt, immer in der Hoffnung von keiner der Gruppen aufs Korn genommen zu werden.
Das hat natürlich ENORMEN Einsatz des Personals bedeutet die Sache durchzuziehen bis es sich eingelaufen hatte. (Es ist nicht jedermanns Sache als 1,65m-Sozialpädagogin mit eine Horde Skins zu verscheuchen.)
Die zuständigen Polizisten hätten in der Anfangszeit auch gleich den ganzen Tag dableiben können, statt zwischendrin immer wieder woanders hinzufahren.
Nach ca. einem Jahr hatte sich das ganze normalisiert und es wurden teilweise kleine Ausnahmen möglich ohne gleich das ganze System zu kippen. Gerade Mannschaftssportarten bieten dazu Gelegenheit, da nunmal auch ein noch so verbohrter Skin/oder „Ghetto“ (um nicht zu einseitig zu sein) lieber gegen Menschen Fußball spielt als gegen die Wand wenn von seinen Kumpels keiner da ist. Nur muss da dann halt wieder ein durchsetzungswilliger Betreuer vor Ort sein um zu verhindern, daß der erste „Abseitsstreit“ blutig wird.
Als Quelle würde ich den Besuch in einer Jugendeinrichtung in einer beliebigen Großstadt empfehlen. Da findet euer theoretisches Problem täglich statt und es haben sicherlich einige Leute interessante Lösungsvorschläge parat.
Viel Spaß bei eurem Referat
Gruß
Nick H