"Offene" und "geschlossene" Silben

Hallo.

Bevor ich mich bei der Lehrerin aufrege, dass mit so einem Sch… die nach „Homeschooling“ umso wertvollere Zeit vergeudet wird, frag ich hier mal:

Mein Sohn (3. Klasse, Bayern) lernt gerade, „offene“ und „geschlossene“ Silben zu unterscheiden.
Ich kann damit nix anfangen und hab mir dieses Video angesehen und https://ivi-education.de/video/silben-erweitertes-wissen/
und hier nachgelesen:

Für was unterscheiden wir offene und geschlossene Silben?

Wir wissen also, dass Wörter aus einzelnen Buchstaben (Bsp: Hase = H, a, s, e) bestehen, welche wir zu Silben zusammenfassen können (Bsp: Hase = Ha – se). Die Regeln zur Unterscheidung von offen und geschlossenen Silben helfen Dir, auch Wörter richtig trennen zu können, die Du noch nicht kennst oder gelernt hast! (Bsp: Projekt: Pro – jekt; offene Silbe nach „o“ und geschlossene Silbe um „e“)

Hm.
Ich weiß jetzt also, dass eine offene Silbe auf einen Vokal endet und eine geschlossene auf einen Konsonant.
Aber wie um alles in der Welt soll sich mir mit diesem Wissen nun erschließen, dass z.B. Projekt eben Pro-jekt getrennt wird und nicht Proj-ekt?
Dazu hilft mir doch einfach die Regel, dass eine Silbe (immer) mit einem Konsonant beginnt und einen Vokal haben muss.
Ob offen oder geschlossen is doch völlig wurscht. Oder hab ich was übersehen?

Danke & Gruß,

Kannitverstan

Hi,

Die hilft dabei, zu lernen, dass Silben eben nicht immer auf einen Vokal (oder einen Konsonanten) enden. Also Ha-se und ha-be, aber hat-te. Nächster schritt: die zwei ha- unterscheiden sich in ihrer Bedeutung, und hat- sieht sogar noch anders aus und klingt anders.

Die Franzi

in einer offenen Silbe Silbe klingt der Vokal normalerweise lang:

Ha - se Ho se Le sen

in einer geschlossenen Silbe klingt er meist kurz:

has -sen Hol - land Es - sen

Ein kurz klingender Vikal kann uns darum einen Hinweis darauf geben, dass das Wort mit einem doppelten Mitlaut geschrieben wird.

Ich weiß, es gibt viele Ausnahmen. Und für die meisten Kinder ist die Regel wenig hilfreich, weil sie lang und kurz klingende Laute noch nicht unterscheiden. Aber das ist der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, aus dem man die armen Kinder mit „offenen und geschlossenen Silben“ traktiert.

Ok… aber das merken die Schüler doch sowieso früher oder später? Dass man dazu extra Begrifflichkeiten erfinden und Arbeitsblätter machen muss… naja.
Das Trennen erleichtert die Unterscheidung jedenfalls überhaupt nicht :-/

Danke & Gruß,

Kannitverstan

Ein interessanter Aspekt, der bisher leider nicht vermittelt wurde. Aber zumindest für die genannten Beispiele braucht man keine Silbennamen zu erfinden: Es genügt die Regel, dass Doppelkonsonanten aufgetrennt werden.

Danke & Gruß,

Kannitverstan