Offener Ganztag

Hallo,

der Ausbau der Ganztagsschulen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Aber warum nur bei den offenen Ganztagsschule?

Könnte mir jemand Gründe nennen? Brauche das für die Prüfung.

Dann gibt es wohl das Problem, dass die Angebote zwar gestiegen sind, aber nicht proportional die Inanspruchnahme dieser. Lässt sich das mit der gesunkenen Geburtenrate erklären?

Vielen Dank!

wir sind zum glück keine ganztagsschule udn die eltern unserer schule sind sehr froh darüber. wir haben an der schuile einen gut funktionierenden hort wo die kidner bis 17 uhr betreut werden können. aus gesprächen mit kollegen von ganztagsschulen für grundschulen weiß ich, dass die lehrer dort statt 45 min 75 minuten arbeiten müssen für dasselbe geld, dass ist also nur eine geldeinsparung fürs land. die qualität für die kinder leidet sehr darunter, denn mit wenigen lehrern sollen viele angebote für die kinder gemacht werden, was in der realität selten möglich ist. das mag in anderen bun desländern günstiger laufen als bei uns in mecklenburg. wir haben ja auch seit 1990 12 bildungsminister gehabt und jeder wollte was neues.
freundlichst
heike

Hallo,
Deine Frage ist ein bisschen unklar formuliert. Ich versuche mal, allgemein zu antworten.
Meiner Erfahrung nach ist die Inanspruchnahme der Nachmittagsbetreuung, insbesondere in Kindergärten und Grundschulen, in den letzten 15-20 Jahren ENORM angestiegen. Immer mehr Mütter wollen ganztags arbeiten - es sei mal dahin gestellt, ob dies finanziell wirklich notwendig ist (alleinerziehend oder Gehalt des Mannes alleine reicht nicht) oder ob es hier nur um eine Form der „Selbstverwirklichung“ geht oder ob einem das Kind/die Kinder lästig sind. Dazu habe ich meine ganz eigene Meinung aber die tut hier nichts zur Sache.
Da dieser Bedarf so rapide angestiegen ist, wurden immer mehr Nachmittagsbetreuungen eingerichtet. Aber natürlich hängt die Zahl der Anmeldungen von den jeweiligen Geburtenjahrgängen ab. Im Großen und Ganzen gibt es aber zu wenige Plätze und das ist ja auch Thema in der Politik.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen.
Viel Erfolg für Deine Prüfung und liebe Grüße,
Petra

Das ist doch nur eine politische Entscheidung und es geht auch noch um viel Geld.
Die offene Ganztagsschule bekommt einen kleinen staatlichen Zuschuss, das meiste Geld bringen die Eltern auf (durch Beiträge). Träger sind oft freie Träger, die mit wenig Fachkräften und mit vielen 400 Euro-Jobbern etc. arbeiten.

Eine „echte Ganztagsschule“ hat Mitarbeiter, die vom Staat bezahlt werden (also fast nur Lehrer mit festem Gehalt), es gibt keine Elternbeiträge. Ist also für den Staat recht teuer.

Der Befdarf in der Grundschule wird jedoch trotz weniger Kinder immer höher, weil Eltern arbeiten gehen, kaum noch jemand ist Hausfrau oder -mann (also für die Kindererziehung zuständig). Aber Eltern wollen ihre Kinder gut versorgt wissen (Beteuung, Hausaufgaben, Üben des Stoffes etc.).

In Großstädten sind teilweise alle Kinder in der offenen Ganztagsschule - selbst auf dem Lande ist bald die 50-Prozent-Quote erreicht.

Hauptschulen sind oft echte Ganztagsschulen, Gesamtschulen ebenso. Gymnasien haben viele Nachmittagsstunden durch das G-8-Abitur.
Realschulen haben dann auch Betreuungsangebote, die offener sind und von Eltern teilweise bezahlt wertden müssen.

Fas jede Schule hat eine Mensa, wo Essen und Getränke vorgehalten werden können. Ab Klasse 7 (meistens) können Schüler auch „Lernzentren“ zum selber lernen nutzen (Bücherei, Computer, Beratung durch Oberstufenschüler etc.).

Insgesamt hat es also einen Wandel zum Ganztag in der Schule gegeben (andere gehen auch zur „Nachhilfe“: die Studios wachsen auch).

hallo,

kannst du deine frage noch konkretisieren? meinst du offen im gegensatz zu gebunden?

gruß
eva

Liebe Minze,
ja, da kann ich jetzt auch nur spekulieren oder aus dem Nähkästchen plaudern. Mein Sohn besucht eine private, gebundene Ganztagesschule. Von daher kann ich berichten, dass es vielen Eltern nicht gefällt, sich die Tagesgestaltung von außen (sprich Schule) diktieren zu lassen. Sie empfinden es als Eingriff in ihre Entscheidungskompetenz. Selbst an der besagten Schule meines Sohnes, wo sich die Eltern bewusst und freiwillig für eine gebundene Ganztagesschule entschieden haben, gibt es immer wieder Kritik, dass die Eltern ihre Kinder nicht flexibel (für Hobbies, Geburtstage, bei schönem Wetter) abholen können.
Von andern Eltern weiß ich, dass sie auf die Ankündigung, dass die Grundschule ihres Einzugsgebietes Ganztagesschule wird, mit Schulbezirkswechsel reagieren. „Mein Kind muss nicht den ganzen Tag in die Schule!“ „Ich bin doch zu Hause!“
„Da haben die Kinder ja gar keine Freizeit mehr!“ Dies sind nur einige Befürchtungen dieser Eltern. Natürlich verbunden mit dem Gedanken, dass es für die Kinder ganz schrecklich und von Nachteil ist, den ganzen Tag in der Schule zu verbringen.
Da sind die geänderten Konzepte von Ganztagesschulen noch nicht richtig angekommen.
Wenn dann die „Priviligierten“ wegbleiben, möchte der Rest oft auch nicht mehr am Nachmittag in der Schule sein.
So erkläre ich mir das zumindest.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen und drücke die Daumen für die Prüfung!
Viele Grüße
Riesenwicht

Hallo,

dazu kann ich dir leider keine Auskunft geben, da fehlen mir die Background-Infos mit Substanz.

Viele Grüße,
Birgit

Hallo,

das tut mir leid. Da kann ich dir leider nicht helfen?

lg. Tina

Leider kann ich dazu nichts sagen. Tut mir leid.

Puh, schwere Frage. Denke aber nicht, dass es was mit den sinkenden Schülerzahlen zu tun hat. Es ist doch eher so, dass man den Eltern die Möglichkeit lassen will selbst zu wählen.
Offene GTS ist ja auch ein ganz anderes päd. Konzept als vebindliche GTS, da der Vormittag doch für die Schüler und die meisten Lehrer wie bisher abläuft. Und dadurch spart man sicher auch Kosten! Die Lehrerwochenstunden bleiben mehr oder weniger gleich, da der Nachmittag durch externes Personal (Vereine, honorarkräfte) abgedeckt wird. In einer reinen Ganztagsschule wäre ein viel höherer Bedarf an Lehrerwochenstunden da, da ja Unterricht von 8- 16 Uhr stattfinden soll.

Übrigens ist der Begriff „offene GTS“ nicht so ganz richtig. Verbreitet ist eigentlich die Ganztagsschule in Angebotsform. D.h. es gibt hier schon feste Zeiten und Verbindlichkeiten. Offene Form bedeutet eigentlich, dass es den Kindern auch frei steht, nur an manchen Tagen die Nachmittagsangebote anzunehmen oder nur die Hausaufgabenzeit ,… Elemente werden ausgewählt. Ein unglaublicher Veraltungsaufwand!!

Das sind so grob mal meine Gedanken dazu, hoffe geholfen zu haben,
LG Lilipaula

Hallo,

der Ausbau der Ganztagsschulen ist in den letzten Jahren enorm
gestiegen. Aber warum nur bei den offenen Ganztagsschule?

Könnte mir jemand Gründe nennen? Brauche das für die Prüfung.

Dann gibt es wohl das Problem, dass die Angebote zwar
gestiegen sind, aber nicht proportional die Inanspruchnahme
dieser. Lässt sich das mit der gesunkenen Geburtenrate
erklären?:

Vielen Dank!

Vielen Dank!

Warum steigt dann die Quote der Schule mit Ganztag (2010 bundesweit 51,1Prozent), aber nicht proportional der Anteil der Schüler (28 Prozen)? Liegt es daran, dass verstärkt zu viele offene Ganztagsschule gebaut wurden? Dort werden ja nicht alle Schüler einer Schule aufgenommen.

Wäre über jede Idee dankbar!

Eltern wollen Ganztag immer mehr, daher hat eine Schule das ohne Angebot einen Rückgang an Anmeldungen zu befürchten. Die Politik will auch das Angebot ausweiten. Daher hat in NRW fast jede Grundschule Offenen Ganztag.

In Städten (NRW) sinken die Zahlen auch nicht. Ich kenne nur Schulen wo die Quote der Kinderzahlen steigen.

Auf dem Lande kann es vielleicht noch anders sein.
Ich kann jedenfalls eine solche Tendenz nicht beobachten.

Hallo,
um geschlossene Ganztagesschulen einzurichten, braucht man sehr viel Geld!
Und: Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder den ganzen Tag in die Schule schicken.

Über alles andere könnte ich nur spekulieren.
Grüßle

Hej Minze,

sorry für die späte Antort - ich habe die Mail glatt übersehen - ich hoffe, die Prüfung war nun nicht schon…

offene Ganztagsschule… hm, nicht wirklich mein Spezialgebiet aber ich versuch´s mal…

Imho ist die fehlende Besetzungviele der Angebote mit verschiedenen Faktoren begründbar

  • Angebotsstruktur
    Die Angebote an den Schulen sind zwar an manchen mittlerweile recht vielfältig aber oft mit der heissen Nadel gestrickt und somit nicht immer attraktiv für die Zielgruppe - auch weil oft die Motivation eines Betreuers mangelhaft ist (Überarbeiteter Lehrer, breitgeschlage Eltern oder gerade Arbeitslos…)

  • Andere etablierte Anbieter
    Sportvereine, Kirchen, DRK, Feuerwehr… es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten für Schüler und dies auch oft (noch) zeitgleich mit den Angeboten der Schule
    Dies ist auch ein Grund für den Ausbau der „offenen“ Ganztagsschulen - hier ist eben eine Angebotsstruktur mit externen Anbietern möglich - in der gebundenen müsste die Schule ja alles allein stemmen, die Verantwortung und somit alle Kosten Tragen… das ist politisch wohl nicht gewollt und das soll mal schön privat bezahlt werden…

  • weiter bin ich der Ansicht, dass die Schüler nicht unbedingt am Lern- und Erziehungsort bleiben möchten und ihre Freizeit dort verbringen

  • Eltern haben auch noch weniger von den Kindern - bis 16.00 OGA, dann Sportverein, dann Kirchenkreis und Papa sieht den Sohnemann nur am Wochenende…

Alles eigentlich echt schade, dass eine so gute Idee an die Wand gefahren wird aber ich hoffe, die Idealisten schaffen es doch durchzuhalten und die OGA als Alternative zu etablieren und Veränderungen zu bewirken. Dafür wäre eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit ein wichtiger Schritt - dadurch schicken mehr Eltern ihre Kinder dort hin und mehr Eltern können Anbieter werden…
Die genannten anderen Organisationen könnten auch von der Anbindung an die Schule profitieren, z.B. Raumnutzung (spart Geld!)
Ich hoffe, weitergeholfen zu haben!

Liebe Grüße
HotteX