Du kannst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass die öffentlich-rechtlichen Medien im Hinblick auf die Flüchtlingsfrage und zusammenhängende Themen nicht klar gefärbte Positionen vertreten würden. Ich gebe dir mal ein Beispiel. Hauptausgabe der Tagesschau am 21.10.2015, 20.00 Uhr, gleich die ersten Sätze:
Da wird gesagt: „Der Andrang der Menschen, die in Europa Zuflucht vor Gewalt, Krieg und Verfolgung suchen, nimmt nicht ab…“.
Eine solche Aussage stellt die Realität verfälscht dar. Denn, wie schon von anderen angedeutet, soll in den Nachrichten berichtet und nicht bewertet werden. Zu suggerieren, dass die Menschen, die kommen, nur Zuflucht vor Gewalt, Krieg und Verfolgung suchten, ist dagegen eine Wertung. Sie widerspricht auch den Tatsachen. Viele Flüchtlinge kommen nachweislich aus wirtschaftlichen Gründen. Eine Anerkennung zum Beispiel als Kriegsflüchtling kann nur in einem behördlichen Verfahren erfolgen. Es wird somit ein vorgefasstes Urteil gesprochen und ein Zerrbild aufgebaut, mit dem die Öffentlichkeit über die Situation getäuscht wird.
Das ist nur ein herausgegriffenes Beispiel. Extrem häufig hat man es auch als Tatsache angesehen und dargestellt, dass wir viele Zuwanderer bräuchten und nur von ihnen profitierten. Die vielen Gegenmeinungen dazu werden zumeist verschwiegen.
Hajo Friedrichs hat es (in umformulierter Form) so ausgedrückt: Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.
Aber, das ist vielleicht der Haken. Der ungesteuerte Flüchtlingszustrom ist gar keine gute Sache, weder für uns Deutsche, noch für die Herkunftsländer, noch am Ende für die Flüchtlinge, denen man bald nicht mehr helfen können wird. Die Journalisten machen sich somit noch nicht einmal mit einer guten Sache gemein, sie benutzen ihren Einfluss, um in ihrem Willkommenskultur-Eifer und der Hatz nach moralischer Überlegenheit ihre Sache gut dastehen zu lassen.