"Ohne Glasfaser kein Internet mehr"

Hallo,

hier auffm Land plant der rosa Riese gerade den Glasfaserausbau, dem entsprechend wird die Werbetrommel gerührt und sind Drücker unterwegs.

Folgende Fakten:
Es liegt bisher kein Telekom Glasfaserkabel in der Straße
Es liegt demzufolge auch kein Glasfaserkabel bis zum Hausanschluss (das ist sicher!)
Die Kabel im Haus sind locker uralt, also klassische alte Telefonkabel (Kabel TV wurde im Zug einer Renovierung separat Aufputz verlegt)
Mehrfamilienhaus, der woanders wohnende Eigentümer ‚braucht sowas wie Internet nicht‘

Die Drücker gehen rum und wollen Verträge verkaufen, auf das Argument ‚ohne Hausanschluss ist das eh sinnlos‘ haben sie genau 2 Antworten:
1 - wir wollen erstmal den Bedarf prüfen (und wahrscheinlich ist das dann im Rentnerviertel für das Jahr geplant, in dem Weltfrieden herrscht, aber warum nicht vorher schon mal Geld abgreifen)
2 - Ohne den Anschluss haben Sie dann kein Internet mehr und wenn Sie es dann wollen, wird es richtig teuer (Ziel ist wohl, mit Einschüchterung Verträge zu verkaufen)

Übrigens hat der Eigentümer die Drücker gebeten, Kontakt mit den Mietern aufzunehmen und diese von den Verträgen zu überzeugen. Internet über TV-Kabel wird in dem Zug auch mit abgeklemmt :joy:

Naja, viele Buchstaben, kurze Frage: was ist an der Behauptung ‚ohne Glasfaser kein Internet mehr‘ dran, wenn bisher Internet über VDSL ins Haus kommt und dann doch mal ausgebaut wird?

Ich stecke zugegebenermaßen nicht wirklich tief im Thema, mir reicht es zu wissen, dass ohne Hausanschluss das ganze nicht wirklich sinnvoll ist.

Disclaimer: betrifft mich nicht, habe es nur mitbekommen und konnte ob der Dreistigkeit und Penetranz meinen Ohren kaum glauben. Die Leute ließen sich wirklich kaum abweisen und wollten unbedingt sofort eine Unterschrift. Die sie nicht bekommen haben.

Hallo,

da wird sicherlich vorher kein „Geld abgegriffen“. Denn bezahlt wird erst, wenn der Anschluss gelegt und geschaltet ist.

Zum Thema Hausanschluss: Es reicht normalerweise, wenn eine(!) Partei im Haus bestellt, damit die Telekom das Haus anschließt (so bei meinem Eigentum). Manchmal werden Häuser wohl sogar ohne konkrete Bestellung angeschlossen, wenn sie groß genug sind (dort, wo ich aktuell wohne).

Und nein, das Kupferkabel wird natürlich nicht aus dem Boden gerissen, auch wenn die „Kupferabschaltung“ ein langfristiges Ziel der Telekom ist. Das wird die nächsten Jahre noch weiterhin mit VDSL funktionieren.

Gruß,
Steve

Die Drücker der Telekom werden geschult, stets die Wahrheit zu sagen.

Ostern ist am 31.02. jeden Jahres.

Kurz gesagt:
Wenn in einem MFH der Vermieter den für ihn kostenlosen Anschluss bestellt, ist alles gut.
Im MFH bedarf es keiner Verträge von Mietern.

Im EFH oder ZFH sollte man die offiziellen Meldungen zum Glasfaserausbau im Blick halten. Wenn was in Aussicht steht, dann bekundet man sein Interesse (online, nicht an der Haustür) und beauftragt den Anschluss.
Dieser ist in solchen Häusern meist nur kostenlos, wenn ein Vertrag geschlossen wird.
Nachzügler werden mit unendlicher Wartezeit und 799€ Anschlusspauschale bestraft.
Drücker verkaufen Überbrückungsverträge - sofortige Umstellung auf Telekom DSL, dann Umstellung auf Glasfaser, sobald diese liegt (Termin kann auch in 5 Jahren sein). Völlig unnötig, bei Aufbau einer Drohkulisse auch unseriös.

In vollständig ausgebauten Gebieten soll die Kupfertechnik irgendwann verschwinden und kürzlich ging eine Meldung durch die Fachpresse, dass in irgendeinem Kaff die Telekom auch mit dem Rückbau angefangen hätte.

Nochmals ganz eindringlich: Die Drücker lügen oft, dass man kotzen möchte. Da wird auch gerne das Wort Glasfaser benutzt, um Hoffnungen zu wecken, die auf mittelfristige Sicht unbegründet sind.

Ceterum censeo: Größter Halter von Drückern ist die Firma Ranger. Ranger gehört zu Ströer, Ströer gehört das Werbeportal „t-online.de“. Ich meine, der Telekom gehörten auch Teile von Ströer. Aber natürlich weist sie jede Verantwortung für in seltenen Einzelfällen vorkommende Missverständnisse bei Haustür-Beratungen zurück.

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Wegfall des Nebenkostenprivillegs - ein Funken Wahrheit ist dabei.

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Doch. In dem geschilderten Fall sollte ein Vertrag mit Glasfaseroption verkauft werden, ab sofort und auch über VDSL deutlich teurer als bisher - dieser Einwand wurde.vim Tisch gewischt , denn man ‚brauche‘ ja unbedingt die Bandbreite…

Letztlich ist es eine Frage der genutzten Internetgeschwindigkeit, was die Kosten ausmacht: man muss mit Glasfaser nicht gleich auf 1 GBit/s umsteigen, was einem die Drücker sicher gerne verkaufen würden. 16 oder 50 MBit/s täten es wahrscheinlich genauso und kosten nicht mehr als über VDSL (der Anbieter 1&1 wirbt z.B. momentan mit „dauerhaft“ 29,99 €/Monat für 50 MBit/s „Glasfaserinternet“).

Die Computerzeitschrift c’t rät grundsätzlich dazu, sich an die Glasfaser anschließen zu lassen (in Mietshäusern bedeutet dies meines Wissens, dass die Glasfaser bis in jede einzelne Wohnung gelegt wird). Damit wird letztlich der Wert der Immobilie gesteigert. Der Ausbau zu einem späteren Zeitpunkt könnte wesentlich teurer kommen (bis zu 1.000 € pro Anschluss). Ob und wie man die Glasfaser dann letztlich auch nutzt, ist ein vollkommen anderes Kapitel.

Ich habe übrigens in der Vergangenheit schon einigen Senioren dazu geraten, ihr VDSL über den Anbieter Deutsche Telekom von 50 oder 100 MBit/s auf 16 MBit/s zu reduzieren (damit hat man dann in der Regel immer noch effektiv weit über 20 MBit/s im Download und bis zu 3,5 MBit/s im Upload). Den Geschwindigkeitsunterschied merken sie praktisch nicht. Aber sie sparten damit bis zu 10 € pro Monat bzw. 120 € im Jahr.

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Es ist vollkommen normal, dass man zunächst mal die Anschlussfreudigkeit prüft, um dann besonders lohnenswerte Gebiete bzgl. des Ausbaus zu Priorisierung. Und dieser Ausbau sieht dann so aus, dass zunächst Tiefbauer anrücken um Sammelleerrohre entlang der Straßen zu einem zu errichtenden Verteiler verlegen. Dann kommt die nächste Truppe und verlegt eines dieser Leerrohre ins Haus und schließlich wird dann eine Glasfaser durch dieses Leerrohr geblasen und der Hausanschluss hergestellt, an den Du dann ein passendes Modem oder einen Router anschließen kannst. Das alles ist oft innerhalb weniger Wochen erledigt. D.h. die Tatsache, dass bei Dir noch nichts in der Straße liegt muss Dich nicht davon abhalten auf zukunftssichere Technik zu setzen. Aber natürlich bleibt auch der Kupfer-Anschluss noch auf absehbare Zeit verfügbar. Zumindest wenn der nicht unbeabsichtigt beim Tiefbau für die Glasfaserkabel beschädigt wird, wie es mir letzte Woche passiert ist. Da bin ich dann noch in Dunkelheit und Regen in die Baugrube geklettert, habe mir meinen Anschluss aus dem Bündel rausgesucht und erst einmal provisorisch wiederhergestellt. Am nächsten Tag dann aber auch gleich die Telekom da, und hat das alles wieder richtig repariert.

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Ach, als ob ich es geahnt hätte… Die Lüge von „zur Überbrückung, bis Glasfaser liegt“.
Unnötig!

Wichtig ist nur: Wenn bislang Kabelfernsehen über Nebenkosten abgerechnet wurde, so sind an Sommer Einzelverträge notwendig. Dort besteht Handlungsbedarf.

Und der Vermieter möge der Telekom sagen: „Ja, ihr dürft mein Haus anschließen.“
Witzig wird es erst, wenn der erste Mieter Glasfaser bestellt und die Telekomiker einen grobschlächtig bearbeiteten Blechkanal durchs mit Stuck verzierte und aufwändig renovierte Treppenhaus legen will.
Ist einer Kundin in Dortmund passiert - da hat sie die Telekom herausgeschmissen.

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Deshalb würde ich so einen Vertrag auch nicht beim Drücker an der Haustüre abschließen. Wir haben hier in der Vergangenheit auch bereits schon ähnlich unschöne Erfahrungen gemacht mit den Drückern von Unitymedia Kabelinternet (der vom Vertreter genannte Tarif war zeitlich befristet auf sechs Monate, was sich aus dem Kleingedruckten ergab).

Aber leider ist die Deutsche Telekom mittlerweile auch so gepolt, dass sie einem immer noch gleich einen Handyvertrag verkaufen wollen, wenn man wg. eines Tarifwechsels oder einer Störung bei der Hotline anruft. Und die Hotline ruft auch proaktiv an, wenn man das nicht untersagt (genauso wie Vodafone). Da braucht man schon wirklich gute Nerven.

Ich erhöhe auf: Haustürgeschäfte macht man grundsätzlich nicht.

Ich war ja nur Ohrenzeugin mit einem Kaffee bei dem Verkaufsbesuch, die Drücker haben halt gedacht Generation ü90 wären ein leichtes Opfer. ‚Kein Telefon mehr‘, jo, die telefonieren seit Jahren nur über ihr Smartie
Offen gesagt, VDSL reicht dort vollkommen aus. Es ist in der Planungsphase und bis zum Rückbau wohnt da, ziemlich sicher, wer anders.

Kabel TV läuft übrigens seit immer über einen Direktvertrag und nicht als Nebenkosten!

Mich machte nur die Äußerung über die sofortige (!!) Nichtverfügbarkeit bei Glasfaserausbau stutzig, der Rest war nur unverschämt unfreundlich (wurde dann auch - dreisterweise - so durch mich kommuniziert)

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Hier stimme ich zu 100% zu! Aber da gibt es ja mittlerweile tatsächlich auch ganz ausgezeichnete Alternativen wie Magenta TV oder Zattoo. Insbesondere, wenn schon ein Internetanschluss vorhanden ist. Wir zahlen hier im Einfamilienhaus für unseren Kabelanschluss alleine schon 20,99 €/Monat.

Aufgrund massiver Beschwerden wegen überrumpelter Senioren gibt es einen Verhaltenskodex für Drücker, der den Abschluss von Haustürgeschäften mit Senioren explizit verbietet.

Über 80 - so definiert die Telekom Senioren. Und sogar erst Ü85 beim Abschluss von Verträge zu Glasfaseranschlüssen.

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Sicherlich - irgendwoher müssen die Buben die Erlaubnis ja haben, das Marken-Magentarot auf ihren „Visitenkarten“ zu verwenden…

Oha! Wir haben Glasfaser in unserem Telekom-Shop bestellt und einen Vertrag geschlossen, aber bezahlt wird erst, wenn geliefert. Drücker am besten gar nicht erst ins Haus lassen!
Gruß,
Eva

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Hallo,
bei uns beginnt in Kürze die Glasfaserverlegung (Deutsche Giganetz) - unser Haus (3 Parteien) wird angeschlossen von der Deutschen Giganetz, und zwar nicht nur der Hausanschluss, nein auch die Anschlüsse in jede Wohnung bis zum Router, und das kostenfrei. Jede Partei hat einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen, der auch eine Fritzbox (kostenlos) enthält. Die Verträge laufen ab dem Moment, ab dem die Leitung freigeschaltet wird und wenn dann noch der Vertrag mit der Telekom (DSL 250) noch läuft, erhalten wir für maximal 12 Monate noch eine Ausgleichszahlung. In den vergangen vier Wochen wurde nun die Telekom hier aktiv ( auch an der Haustür) und wollte mir dann einen entsprechenden „Kostengünstigen“ Vertrag anbieten, wenn denn mal Glasfaser in unserer Straße zur Verfügung stände. Jetzt hat unsere Straße gerade mal 12 Hausnummern, wovon höchstens 5 Nachbarhäuser sich für Glasfaser interessieren. Da sieht die Strategie der Telekom offenbar so aus, dass in solchen Straßen keine Glasfaser gelegt wird von der Telekom. Als ich den Menschen der Telekom an der Haustür damit konfrontierte, war das Gespräch ganz schnell beendet, u.a. auch mit dem Eingeständnis, dass es eh keinen Sinn gemacht hätte, dann einen Glasfaservertrag abzuschließen.
Fazit : Abwarten, und sollte wider Erwarten das mit der Verlegung durch die Deutsche Glasfaser nicht klappen, dann bleiben wir bei der Telekom und DSL.
Gruss
Czauderna

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