Oldtimer-Rennrad?

Hallo,

ich habe mir neulich ein gebrauchtes Rennrad zugelegt. Es ist zwar alt, aber in sehr gutem Zustand, weil es so gut wie nie genutzt wurde. Jetzt frage ich mich, in welche Preiskategorie es gehört(e) und wie es im Vergleich mit modernen abschneidet.
Der Rahmen: Topline Wizard Pro(altes Teil mit der Schaltung noch unten am Rahmen)
Räder: Mavic MA 40
Reifen: Continental Sport 1000(bis 8,5bar)
Über die Schaltung und Bremsen kann ich nichts sagen.
Es wäre schön, wenn ein (inzwischen ergrauter?) Radexperte mir eine Einschätzung geben könnte.

Grüsse

Jörg

Hi Jörg,

ohne Angabe über die Schaltungs-, Brems- und Achskomponenten kann man nicht wirklich etwas dazu sagen. Der Aufkleber auf dem Rahmen sagt garnix.

bye
Rolf

Hi Jörg,

ohne Angabe über die Schaltungs-, Brems- und Achskomponenten
kann man nicht wirklich etwas dazu sagen. Der Aufkleber auf
dem Rahmen sagt garnix.

Hallo Rolf,

habe noch mal nachgeschaut:
Bremsen:Shimano RX100, Super SLR
Schaltung: Shimano RX100, 52, 42
und auf dem Rahmen ist noch ein anderer Aufkleber: Tange double butted frame
Vielleicht hilft das ja weiter. Wenn nicht ist es auch nicht schlimm.
Es fährt auf jeden Fall super.

Grüsse

Jörg

Hallo Rolf,
die RX100 war mal eine Shimano-Einsteigergruppe, also nicht das „Feinste vom Feinen“, aber - wie Du schon bemerkt hast - ziemlich zuverlässig. Sie verschleißt vermutlich etwas schneller als die Top-Gruppen (Früher „600“, heute „Ultegra“), aber da Du nicht gleich 10.000 Trainingskilometer pro Jahr „runterreißen“ wirst, wird Dich das kaum stören. SLR (Shimano Linear Response") war damals mehr oder weniger ein Marketing-Gag, um einen bestimmten Bremsaufbau zu vermarkten. Auch hier gilt: Hauptsache, es funktioniert, und das tut es.

„Tange double butted frame“ dagegen ist vergleichsweise gut: Tange-Rohrsätze gehörten zwar nicht zur absoluten Spitzengruppe, aber es ist doch eine bekanntere Marke.
„Double butted“ ist ein echtes Qualitätsmerkmal:
Es bedeutet, dass die Rohre in der Mitte (wo die Stabilität nicht so wichtig ist) dünner sind als an den Enden, um Gewicht zu sparen. Der (deutsche) Fachmann gibt, wenn er einen derartigen Rahmen fährt, mit „zweifach konifizierten Rohren“ an.

Fazit: Ein vermutlich passabler Rahmen (kommt noch auf die Verarbeitung an, z.B. die Muffen, die Qualität der Verlötung und der Lackierung etc…) mit einfachen Komponenten - ein Einsteigerrennrad eben.

Unterschiede zu „modernen“ Rädern sind wohl vor allem die modernen Brems-Schalt-Kombigriffe (würde ich unbedingt empfehlen, wenn Du Spaß an dem Rad hast, sind aber leider auch ziemlich teuer) sowie eventuell Sicherheitspedale statt „Käfige“ mit Haken und Riemen. Heutzutage sind außerdem andere Rahmenformen sowie Rahmen- und Komponentenmaterialien (Alu, Carbon) üblich, die aber nicht unbedingt den Fahrkomfort verbessern.

Die Laufräder (die „Räder des Rads“) werden heutzutage aus aerodynamischen Gründen mit schwereren Felgen (schlecht fürs „Beschleunigen“) und weniger Speichen als „Systemlaufräder“ gebaut. Ich versuche z.Z. mir aus „alten“ Komponenten Laufräder wie aus der „guten alten Zeit“ zusammenzubauen, weil diese Fahrbahnstöße etwas besser schlucken sollen.

Noch ein Tipp am Schluss: Triathlon-Räder haben gegenüber normalen Rennrädern Vorteile, wenn Du allein fährst - sie reagieren nicht auf den kleinsten Lenkimpuls, was für Renner sinnvoll wäre, so lange 100 Leute im Pulk dahinjagen, sind dafür aber meist etwas komfortabler und windschnittiger. Schließlich sind sie für Leute gebaut, die vom Rennradfahren weniger Ahnung haben…

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Viele Grüße,
Markus

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Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Das konntest du, vielen Dank.

Grüsse

Jörg