Hallo Rolf,
die RX100 war mal eine Shimano-Einsteigergruppe, also nicht das „Feinste vom Feinen“, aber - wie Du schon bemerkt hast - ziemlich zuverlässig. Sie verschleißt vermutlich etwas schneller als die Top-Gruppen (Früher „600“, heute „Ultegra“), aber da Du nicht gleich 10.000 Trainingskilometer pro Jahr „runterreißen“ wirst, wird Dich das kaum stören. SLR (Shimano Linear Response") war damals mehr oder weniger ein Marketing-Gag, um einen bestimmten Bremsaufbau zu vermarkten. Auch hier gilt: Hauptsache, es funktioniert, und das tut es.
„Tange double butted frame“ dagegen ist vergleichsweise gut: Tange-Rohrsätze gehörten zwar nicht zur absoluten Spitzengruppe, aber es ist doch eine bekanntere Marke.
„Double butted“ ist ein echtes Qualitätsmerkmal:
Es bedeutet, dass die Rohre in der Mitte (wo die Stabilität nicht so wichtig ist) dünner sind als an den Enden, um Gewicht zu sparen. Der (deutsche) Fachmann gibt, wenn er einen derartigen Rahmen fährt, mit „zweifach konifizierten Rohren“ an.
Fazit: Ein vermutlich passabler Rahmen (kommt noch auf die Verarbeitung an, z.B. die Muffen, die Qualität der Verlötung und der Lackierung etc…) mit einfachen Komponenten - ein Einsteigerrennrad eben.
Unterschiede zu „modernen“ Rädern sind wohl vor allem die modernen Brems-Schalt-Kombigriffe (würde ich unbedingt empfehlen, wenn Du Spaß an dem Rad hast, sind aber leider auch ziemlich teuer) sowie eventuell Sicherheitspedale statt „Käfige“ mit Haken und Riemen. Heutzutage sind außerdem andere Rahmenformen sowie Rahmen- und Komponentenmaterialien (Alu, Carbon) üblich, die aber nicht unbedingt den Fahrkomfort verbessern.
Die Laufräder (die „Räder des Rads“) werden heutzutage aus aerodynamischen Gründen mit schwereren Felgen (schlecht fürs „Beschleunigen“) und weniger Speichen als „Systemlaufräder“ gebaut. Ich versuche z.Z. mir aus „alten“ Komponenten Laufräder wie aus der „guten alten Zeit“ zusammenzubauen, weil diese Fahrbahnstöße etwas besser schlucken sollen.
Noch ein Tipp am Schluss: Triathlon-Räder haben gegenüber normalen Rennrädern Vorteile, wenn Du allein fährst - sie reagieren nicht auf den kleinsten Lenkimpuls, was für Renner sinnvoll wäre, so lange 100 Leute im Pulk dahinjagen, sind dafür aber meist etwas komfortabler und windschnittiger. Schließlich sind sie für Leute gebaut, die vom Rennradfahren weniger Ahnung haben…
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Viele Grüße,
Markus
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