Olivenöl nach Deutschland exportieren

Hallo,
Ich wollte Olivenöl aus Tunesien im Deutschland verkaufen,
Ich möchte wissen, Was sind die Schritte?

Vielen Dank für die Bemühungen.

Servus,

eine ziemlich gute, einigermaßen kompakte Darstellung gibt es bei der IHK Darmstadt:

Praktisch ist der erste Schritt die Anmeldung des Gewerbes bei der Gemeinde, darauf folgt dann ein ganzer Rattenschwanz - Finanzamt, Berufsgenossenschaft, IHK -, von dem Du das meiste abbügeln kannst, aber Du musst Dich eben damit beschäftigen.

Wenn Du mit diesem Teil des Papierkrams Mühe hast, melde Dich gerne wieder - wir werden die Kuh schon vom Eis kriegen!

Bonne Chance!

MM

1 Like

Du willst ihn da online beraten? Zum Import von Lebensmitteln von außerhalb der EU in dieselbe?
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als die Kuh durch des Aprilfischs Hand vom Eis.

Du calme, mon ami! Die Deregulierung der früher mal in der EU strikt reglementierten Agrarmärkte ist gottlob seit etwa zehn Jahren bis auf wenige nicht sehr störende Überreste erledigt. Zollkontingente u.a. für Olivenöl aus Tunesien beziehen sich heutzutage nur noch auf Zollvergünstigungen.

Auch darauf ist übrigens in dem Blatt von der IHK Darmstadt verwiesen.

Beiläufig verweise ich darauf, dass ich in einem früheren Leben mal mit sowas Possierlichem wie dem Vieheinheitenschlüssel aus Anlage 19 BewG, seiner Entstehung und seinen verschiedenen Anwendungsbereichen kritisch auseinandergesetzt habe, mithin Richtlinientexte in allen Schattierungen der abgabenrechtlich-deutschen Sprache lesen kann.

Schöne Grüße

MM

Du selber calme!

Ein Bekannter hat vor paar Jahren den Import von Ölivenöl wegen der büroktarischen Hürden hingeschmissen.

Allerdings stehen seine Ölbäume in Kleinasien - vielleicht mat es doch einen Unterschied.

Servus,

welche Rolle die Kontingente bei Olivenöl spielen, d.h. ob die Einfuhrabgaben außerhalb Kontingent zu nicht konkurrenzfähigen Preisen führen, hab ich auf die Schnelle nicht nachgeschaut - das kann schon sein. Die bedeutende Rolle, die mittelmäßige Öle aus verschiedenen Ländern spielen, die in Italien gemischt und hübsch etikettiert werden, lassen mutmaßen, dass es enorm wichtig ist, in einem Kontingent mitspielen zu dürfen, was man halt ziemlich gut kann, wenn man in Italien sitzt und Freunde hat.

Schöne Grüße

MM

oder Familie :sunglasses: :laughing:

Das eine bedingt das andere - trova amici!

1 Like
  • und jetzt etwas konkreter: Der Einfuhrzollsatz tut mit 124,50 € / 100 kg ein bisselchen weh; es gibt Kontingente mit ermäßigtem Zollsatz, für Tunesien auf Null. Diese werden aber durch die GD Agri administriert, d.h. der Importeur hat hier nicht nur mit zwei bis vier Zollbehörden (Ein- und Ausfuhr und vielleicht Transit) zu tun, sondern zusätzlich noch mit dieser Behörde, die im Rahmen der Förderung ländlicher Entwicklung solche Kontingente verwaltet, die zollfrei eingeführt werden können.

Wenn ich allerdings an die Spannen denke, die sonst allein schon durch eine ganze Reihe von Zwischenhändlern auf dem Weg durch Europa einkassiert werden, ohne dass diese so sehr viel für das Produkt und seinen Weg täten, kommt es mir vor, als könne man bei Direktimport und -vermarktung auch auf die Zollbefreiung verzichten, ohne dass man damit ganz aus dem Wettbewerb fliegt.

Schöne Grüße

MM

O.T

Hat der Pate Corleone in New York nicht auch mit dem Import von Olivenöl, allerdings italienischen, seine Karriere gestartet?

Öl scheint in jeder Form sehr lukrativ zu sein.

Erst recht, wenn es eine coole Herkunftsbezeichnung hat. Wie beim italienischen Olivenöl. So importiert und produziert Italien in Summe weniger als es exportiert und verbraucht. So an die 100.000 Tonnen pro Jahr. Als zweites stellt sich natürlich die Frage, ob unter dem importierten Olivenöl nicht der ein oder andere Tropfen ist, der als italienisches Olivenöl wieder exportiert wird.

1 Like

Man darf hier ziemlich sicher Spanisches annehmen - nicht das immer noch (relativ) teure aus der Region von Jaen, sondern das viel besser Anpassungsfähige, weil mit keinen besonders aufregenden Aromen Versehene aus der Mancha: Die dortigen Olivenlandschaften sind optisch wegen ihrer ziemlich weit gehenden Abstraktion mitten im wirklichen Leben höchst attraktiv, aber was dabei herauskommt, bedarf in sehr vielen Fällen keiner weiteren Diskussion.

Während aus dem oben angezogenen Nordafrika teils exzellente Öle kommen - eine bleibende Erinnerung an die Ingeniöre aus Libyen, mit denen ich vor dessen Zerstörung eine Zeit lang zusammengearbeitet habe, ist die in meiner Nase eingeprägte Erinnerung an das Öl, das sie mitgebracht haben! Sie bildet seither einen Maßstab für mich - der sich freilich im gutbürgerlichen Mittelfeld bewegt, den abgespreizten kleinen Finger liebe ich nicht so sehr.

Schöne Grüße

MM

A propos: Da gab es die Geschichte von dem heftigen Frostwinter in den 1960er Jahren, ich meine, es sei 1963/64 gewesen, als in Italien mehr Olivenbäume erfroren waren (die Neupflanzung wurde durch die damals schon um die Landwirtschaft bemühte EWG gefördert), als vorher dort gestanden hatten (die Besteuerung erfolgte pauschal nach Anzahl der Bäume).

Credo quia absurdum, wie der Kirchenvater St. Augustinus sagen würde.

Schöne Grüße

MM

[OT]
Genau. Genco Oil.

Zurzeit schaue ich mir die DVD-Trilogie gerade während des Trainings im Fitnessraum an und bin gerade an der Stelle, wo Mo Green durch die Brille exekutiert wird.

1 Like