Bei Opern ist es tatsächlich so, dass die Sprache eben auch sehr viel zur Musik beiträgt - Italienisch klingt eben (auch schon gesprochen) völlig anders als Deutsch.
Und zudem wird in der Oper sehr ausdrucksstark gesungen und musiziert, so dass man den Inhalt auch ohne Übesetzung versteht, nämlich einfach, indem man ihn (mit-)empfindet.
Ich persönlich finde diese Textlaufbänder, die es jetzt überall in den Theatern gibt, völlig überflüssig und sehr, sehr störend.
Beeinflusst durch’s Fernsehen tendieren die Augen nämlich dazu, auf die Bewegung des Textes zu schauen, anstatt sich auf das Geschehen auf der Bühne zu konzentrieren und sich in die Handlung hineinzubegeben.
Und zu der anderen Frage:
Ja, auch Opernchorsänger haben eine professionelle Gesangsausbildung. Auch sie müssen vor der Einstellung -wie die Solisten- eine Kostprobe ihres Könnens geben, und das bedeutet zumeist ganz alleine vor einem schwarzen, fast leeren Zuschauerraum auf der grossen Opernbühne zu stehen und diesen Riesenraum mit seiner Stimme füllen zu müssen - auch, wenn man später dann ‚nur‘ im Chor singt und nicht solistisch.
Opernchorsänger ist übrigens ein auch heute noch gefragter Beruf, denn: Da die meisten Sänger solistisch tätig sein wollen, hat man weniger Konkurrenz, und zum Anderen werden Opernchorsänger dadurch fast ständig gesucht (Aber Achtung: Auch hier gibt es manchmal strenge Auflagen - gefordertes Vom-Blatt-Singen zum Beispiel, oder aber Altersgrenzen).
Ausserdem hat man als Chorsänger meist weitaus weniger zu tun als die stets in vorderster Front tätigen Solisten und man hat bis zum Rentenalter ausgesorgt, denn gekündigt wird man wegen fehlendem Nachwuchs ohnehin nicht bzw. nur bei sehr groben Fahrlässigkeiten (ständiges Falschsingen).