Was z.B.?
Welche Unfreiheiten? Die Unfreiheit, nicht mehr mit Grapschereien durchzukommen oder die eigene Ehefrau vergewaltigen zu dürfen?
Was willst du damit sagen?
Welche Systematik? Dunkel ist der Worte Sinn.
Ganz eindeutig.
Was z.B.?
Welche Unfreiheiten? Die Unfreiheit, nicht mehr mit Grapschereien durchzukommen oder die eigene Ehefrau vergewaltigen zu dürfen?
Was willst du damit sagen?
Welche Systematik? Dunkel ist der Worte Sinn.
Ganz eindeutig.
Hallo,
die Unterschiede sind - wenn man sie um Ausbildung, Kinderzeiten etc. bereinigt - weitaus geringer als die Politik und die Gewerkschaften die Frauen und den Rest der Gesellschaft glauben machen wollen. Außerdem bestimmt nicht nur den Arbeitgeber das Gehalt, sondern auch der Mitarbeiter und da kommen wir dann wieder an den interessanten Punkt, daß Frauen mit ihrem Gehalt eher zufrieden sind, wenn sie zufrieden sind, während Männer einfach immer nur mehr bzw. mehr als der andere haben wollen. Die entsprechende Studie (wenn man denn dafür eine braucht und einem das Verhalten der Kolleginnen nicht reicht) habe ich nicht zur Hand, aber darüber gibt’s in dem Buch ein Kapitel, das da sinnigerweise heißt „Warum es sich lohnen kann, Frauen weniger zu bezahlen“:
Gruß
C.
Was nützt es mir, wenn mein Chef mich anlächelt, wenn ich ihn darauf hinweise, dass er mich gerade durch seine sexistische Ausdrucksweise verletzt hat (was ich ihm natürlich mit Humor sage, damit er nicht gleich in die Defensive geht), wenn ich danach sein Diktat aufnehmen muss, obwohl ich mehr vom Job verstehe als er, aber das nicht mal annähernd zeigen kann, weil ich nicht mal studieren dürfte?
Wieder so ein Mann, der mir sagt, dass ich mit einem Lächeln auf den Lippen den Widrigkeiten der Männer entgegentreten soll, mit dem Wissen, dass mein gutgelaunter Einwand, in etwa 10000 Jahren vielleicht meine Geschlechtsgenossinnen so weit gebracht hat, dass sie den Einwand dann auch humorlos vortragen dürfen.
Wie kommst du darauf, dass meine Verwandtschaft nur aus Frauen über 40 besteht?
Na denn, Grüße ins Upland.
Ich komme definitionsgemäß aus dem (Tief-)Sauerland, wohne aber nahe an den feindlichen Linien zu Städten, die man dem Ruhrgebiet zuordnet.
„Du meinst, die Verwandten haben nicht nur so reagiert, weil meine Tochter eine junge Frau ist, sondern auch weil sie hinsichtlich der Männer in den Ländern begründete oder unbegründete Vorurteile haben? Interessant, hatte ich gar nicht bedacht. Danke.“
Immer gern.
Gibt es denn in der deutschen Gesellschaft überhaupt spezielle Vorurteile gegen Serben und Kroaten? Welche Vorurteile gegen Serben und Kroaten genau sollten denn meine Verwandten deshalb haben? Bedenke bei deiner Antwort, dass sich in meiner weiteren Verwandtschaft auch ein Kroate tummelt.
Und da meine Verwandtschaft ähnlich reagierte hatte, als ich mit 17 für sechs Wochen nach Italien fuhr: Gelten/galten diese Vorurteile auch gegenüber Italienern?
Oder hast du dich einfach nur - wieder einmal - völlig vergaloppiert und kannst das nicht zugeben?
„Unüberlegt, aber nicht Böse gemeint“, ist die eine Seite der Medaille. Auf antiquerten Weltbildern zu beharren, wenn Aufklärung betrieben worden ist, eine andere, und da kann ich den Zorn der Betroffenen absolut nachvollziehen, egal in welche Richtung und auf welchem Vorurteil die Geschichte basiert. Und wenn das Ganze dann auch noch mit Überheblichkeit gekoppelt ist, den anderen abwertet /abwerten soll, man sich über diesen lustig macht / machen will, sind deutliche Worte und Taten gefordert.
Im vertrauten Kreis, bei dem man weiß, wie das Gegenüber bestimmte Dinge aufnimmt, und damit umgeht, wo man sich gerne gegenseitig die Bälle zuspielt, … darf der Humor natürlich nicht unter übertriebener PC leiden. Auch beim entsprechend aufgestellte Buch, Film, … oder bei einer klar ironisch gemeinten Werbeaussage, … stört mich zunehmend eine falsche PC und übertriebene „Betroffenheit“ von gewissen Berufsbetroffenen, die offenbar ständig auf der Suche nach potentieller Diskriminierung sind.
Die Grenzen sind sicherlich im Einzelfall nicht immer einfach zu ziehen, aber wenn man nicht zu stark auf s/w-Sicht gepolt ist, gelingt dies üblicherweise doch recht gut.
Probleme habe ich zudem mit der Zunahme von „Zwangsbeglückern“, die meinen anderen „positive“ Dinge aufzwingen zu müssen, die diese gar nicht haben wollen, und die nicht bereit sind Dinge zu akzeptieren, die so von den Betroffenen gewollt, und die keinesfalls Folge von Diskriminierung sind. Letztendlich ist dieser Zwangsbeglückungswahn nämlich nichts anderes als Diskriminierung mit anderem Vorzeichen, und schafft vollkommen kontraproduktiven Stress bei Menschen, die sich bewusst für bestimmte Lebensmodelle entschieden haben, und an die so laufend zusätzliche Anforderungen gestellt werden, die diese nicht erfüllen wollen, und somit in eine ständige Rechtfertigungspflicht gezwungen werden.
Auch die fehlende Bereitschaft es einfach mal bei einer Gleichwertigkeit belassen zu können, ohne ständig das Lied: „Warum Frauen/Männer die besseren …“ sind zu spielen, und ganz pauschal festzustellen, dass „Frauen/Männer mehr leisten müssten/besser sein müssten, um …“ schafft mE unnötiges Konfliktpotential an unsinniger Stelle. Wenn ich mir so meinen bisherigen Kollegenkreis ansehe, dann gab es da jedenfalls nicht mehr Männer oder Frauen, die es wirklich drauf hatte, ganz durchschnittlich ihre Position ausfüllten, oder unterdurchschnittliche Leistungen erbrachten. Und das überrascht mE auch nicht, wenn man sich ansieht, dass es einerseits einen erheblichen Nachholbedarf bei Frauen in Führungspositionen gibt, andererseits der Markt aufgrund dieses Nachholbedarfs aber gar nicht so viel „bessere“ Kandidaten hergeben kann, zumal die Disproportionalität ja in vielen Branchen schon auf recht niedrigem Level beginnt, und Führungspositionen nun mal nach einer gewissen Karriereleiter verlangen.
Dafür sollte man sich dann vielleicht doch besser an den Stellen engagieren, wo tatsächlich Dinge offenbar noch ganz massiv im Argen liegen, die dafür sorgen, dass sich tradierte Bilder sogar wieder zu verfestigen scheinen. So war ich neulich entsetzt, dass bei einer Befragung von Grundschülern zum Thema Geschlecht und Beruf im Fernsehen nicht nur nahezu komplett klassische Frauen-/Männerberufe entsprechend zugeordnet wurden, sondern schon in dieser Altersklasse dabei mit stereotypen, traditionellen Begründungen geantwortet wurde. Lediglich ein einziges Mädchen wich hiervon ab. Da frage ich mich schon, wie es in den Elternhäusern aussieht, und welche Bilder offenbar immer noch in vielen Familien - ganz abseits jeglicher sonstiger Diskriminierung - tradiert werden?
Für mich/uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Kinder nicht geschlechtsspezifisch behandeln, wo dies nicht zwingend notwendig ist, und wir leben ihnen dies auch vor, weil wir selbst eben auch so agieren (wir betreiben gemeinsam den Dachausbau, ich übernehme überwiegend das Kochen, wir haben beide für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Kompromisse geschlossen, …).
Aber als ich angesichts dieser Umfrage mal überlegte, wie es so bei den Freunden unserer Kinder aussieht, musste ich mir eingestehen, dass mir schon da kein vergleichbarer Fall einfiel, obwohl das alles moderne, meist jüngere Eltern sind, die selbstverständlich in ihren Aussagen eindeutig sind, aber es offenbar an der praktischen Umsetzung fehlen lassen. So fällt mir kein Junge um Umfeld unseres Sohnes (12) ein, der in der Lage wäre eine vollständige Mahlzeit zu kochen (TK-Pizza in den Ofen zu schieben, oder Nudeln mit Fertigsauce warm zu machen zählt nicht), und auch kein Mädchen in der Altersklasse unserer Tochter (8), das mal ein Lego-Technik Modell geschenkt bekommen und erfolgreich alleine zusammengebaut hätte, oder unfallfrei mit einem großen Nageleisen und diversem anderen Werkzeug bei Sanierungsmaßnahmen beteiligt gewesen wäre.
Naja, mach’ daraus, was Du willst. Entweder sind Deine Verwandten Chauvinisten, die es Deiner Tochter oder Frauen allgemein nicht zutrauen, unbeschadet durch ein fremdes Land zu reisen oder sie sind Rassisten, weil sie glauben, daß Serben, Kroaten und Italiener ihre Finger nicht von einer jungen Frau lassen können.
Von beiden Sorten Menschen gibt es in Deutschland genug Vertreter und fast jeder, den Du triffst, wird ein Beispiel zum Besten geben können (und wenn es nur der Freund eines Schwippschwagers war), bei dem entweder eine Deutsche im südeuropäischen Ausland belästigt worden ist oder bei dem eine Frau aufgrund eines Mißgeschicks beim Umsteigen statt in Dubrovnik in Olso gelandet ist oder ihre Handtasche mit allen Papieren im Zug hat stehen lassen o.ä. Und diejenigen, die ein solches Beispiel nicht zur Hand haben, zehren ausschließlich von ihren Vorurteilen.
Wie gesagt: mach’ daraus, was Du willst.
Der Gedanke an mögliche Vorurteile über Männer in südeuropäischen Ländern kommt ebenso von dir wie die Verknüpfung mit den Reaktionen des sozialen Umfelds auf alleinreisende Frauen - das findet also alles in deinem Kopf statt und keineswegs zwingendermaßen in den Köpfen derjenigen, die wie auch immer auf eben diese Frauen reagieren.
Meiner Erfahrung geht es dabei weniger um echte oder mögliche Gefahren und noch weniger um Vorurteile gegenüber Serben/Kroaten/Italienern/wen auch immer, sondern vielmehr um eine Rollenerwartung: Die Leute sind erschüttert, dass sich eine Frau sich traut, alleine zu reisen, dass eine Frau es schafft*, alles alleine zu organisieren. Stillschweigend wird hierzulande noch immer davon ausgegangen, dass Frauen Schutz suchen und brauchen und dass sie mit komplexen Situationen und Aufgaben überfordert sind - Dinge, die Männern völlig selbstverständlich zugetraut werden.
Du hast Erfahrung und bei mir spielt sich alles in meinem Kopf ab. Witzig.
Man könnte es natürlich auch so formulieren, daß Du es für ausgeschlossen hältst, daß Deine Verwandten und Bekannten Vorurteile haben. Viel besser ist es natürlich, feste Rollenbilder zu haben. So rein moralisch. Angesichts des Umstandes, daß Du auf dem Rollenthema so oft rumreitest, ist es selbstredend völlig ausgeschlossen, daß da der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Ich fahre ein exotisches Fahrzeug. Alle Menschen meinen, es muss dauernd kaputt sein und die Ersatzeile kosten die Hölle- beides ist nicht wahr.
Ich fahre mit meiner grünen Jacke und meinem Assifahrrad zum Bäcker. Ein SPD-Wahlhelfer meint, ich bin ein Linksgrüner und will mir seinen depperten SPD-Flyer und Gummibärchen in die Hand drücken. Ich musste mehrmals wiederholen, dass ich mit seiner Partei nichts am Hut habe. Er hatte Probleme, das zu kapieren.
Ich habe im Baumarkt pinke Farbe verlangt ALS MANN.
Ungläubiges Staunen, Gelächter…bis sie irgendwann merkten: Der meint es ernst!
Habe dann auch tatsächlich das Barbie-Pink das ich wollte angemischt bekommen
Fazit: Nicht alles so ernst nehmen…Menschen reagieren immer auf das was sie GLAUBEN wie es ist, nicht wie es wirklich ist…
LG time
Hallo!
Ich habe vor einigen Tagen erst eine Befragung unter Kindern und Jugendlichen gesehen, bei der es darum ging, ob nicht auch ein Mann Bundeskanzler werden könne. Alle Befragten waren sich einig, dass das durchaus vorstellbar sei, dass aber im Zweifel Frauen doch mehr die dafür erforderliche Ausdauer (nach der sie in diesem Zusammenhang ausdrücklich gefragt wurden) hätten. Eine Schülerin (Teenager) hat betont, dass sie Frauen vorziehe, dass es an der Zeit sei, dass Frauen nun mehr das Sagen bekämen.
Es klingt vielleicht wie eine Retourkutsche, ist aber nicht so gemeint: Ich war entsetzt, mit welcher Selbstverständlichkeit schon Kinder und Teenager davon ausgehen, dass Frauen eben doch irgendwie klüger und fähiger sind. So richtig unerklärlich fand ich es dann allerdings nicht. Schon zu meiner Schulzeit (ich bin ein Kind der späten 70er-Jahre) wurden Mädchen in der Schule bevorzugt behandelt, und unser Direktor hat uns beigebracht, dass die Mädchen später die Vorgesetzten der Jungen würden. Wenn nun die Fragestellung auch eine andere war als bei der Umfrage, von der du berichtest, sehe ich hier einen gewissen Widerspruch, den aufzuklären ich interessant fände.
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass Pizzamachen sehr wohl Kochen ist, Nudeln mit Fertigsauce, weil man dafür immerhin zwei Kochtöpfe auf den Herd stellen muss, erst recht. Wenn du das nicht anerkennst, bin ich einer von denen, die (deiner Meinung nach) nicht kochen können. Dazu würde ich gern etwas erzählen und dann etwas fragen:
Von außen betrachtet komme ich aus einem Elternhaus mit klassischer Rollenverteilung. Mein Vater geht einer Erwerbstätigkeit nach, meine Mutter ist Hausfrau und hat erst die Kinder großgezogen und später viel Zeit in die Pflege ihrer Mutter investiert. Es ist allerdings genau so, wie meine Mutter selbst es immer wollte. Und mein Vater ist keineswegs der Bestimmter. Außerdem übernimmt er ganz selbstverständlich zusätzlich zur Erwerbstätigkeit einen großen Teil der Hausarbeit mit allem drum und dran. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erziehung meiner Schwester und meiner eigenen Wenigkeit könnte ich spontan nicht benennen.
Trotzdem kann ich (deiner Meinung nach) nicht kochen und meine Schwester (das sei versichert) schon. Meine Schwester kann es, weil sie es will, und ich kann es nicht, weil es mich einfach nicht genügend interessiert. Da ich einsehe, dass Kochkünste von Vorteil sein können, habe ich schon in der Mittelstufe die Arbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft gewählt und später parallel zum Abitur einen Haushaltsführerschein beim Hausfrauenbund erworben. Aber es ist einfach nichts für mich. Darum habe ich beim Lesen deines Beitrags im ersten Moment gedacht, dass es doch nicht am Geschlecht hängen muss, wenn die Söhne der Eltern in eurem Freundeskreis nicht kochen können und die Mädchen (was ich jetzt unterstelle, wenn du es auch nicht ausdrücklich behauptest) durchaus. Aber diese Verteilung dürfte ja kein Zufall sein. Wie erklärst du sie dir? Könntest du dir vorstellen, dass auch der Unterschied im Falle von meiner Schwester und mir auf stereotypen Rollenbildern beruht? Klar, du kennst mich nicht näher, aber ein bisschen habe ich ja erzählt. Nebenbei bemerkt ist meine Schwester beruflich sehr erfolgreich: tolle Position, große Begeisterung für die Tätigkeit und ein hohes Einkommen.
Ich habe dazu keine eigene Meinung und stelle die Frage so offen, wie ich sie meine. Wenn meine Schwester als Kind ein Lego-Technik-Modell geschenkt bekommen hätte, wäre sie, vermute ich, nicht sonderlich amused gewesen. So wäre es mir gegangen, wenn man mir Puppen oder andere Dinge geschenkt hätte, die meine Schwester bekommen hat. Gegenseitigen Neid haben die Geschenke nie ausgelöst. Mich würde nun interessieren, wie ihr vorgeht. Versuchst du zum Beispiel, das Interesse deines Sohnes an Puppen und deiner Tochter an Lego-Technik zu wecken? Und dann, wenn sie sich dergleichen zum Geburtstag wünschen, bekommen sie es?
Viele Grüße,
Irbis
Hallo!
Dein Posting ist bemerkenswert. Im Gegensatz zu dir freunde ich mich derzeit mit der geschlechter- und gendergerechten Sprache an (schreibe aber nicht immer so, muss mich noch daran gewöhnen). Da dir solches alles fremd ist, gibt es offenbar Fragen der Gleichstellung, die ich mit mehr Feminismus beantworte als du. Das wiederum versetzt mich in die Lage, einigermaßen offen zu schreiben, womit ich meist vorsichtig bin, weil Menschen, die wie ich die oft doch recht einseitige Sicht vieler Feminist*innen beklagen, schnell angefeindet werden, und wenn sie ihre Kritik noch so zurückhaltend und freundlich formulieren.
Ich finde, dass du den Nagel auf den Kopf triffst. Es wäre zu wünschen, dass man vernünftig miteinander umgeht. Ich bin ja so vom Typ „Lass uns doch einmal darüber reden, vielleicht können wir voneinander lernen.“ Wäre diese Denkweise weit verbreitet, würde sie (nicht nur) in Geschlechterfragen sicher reiche Früchte tragen.
An meinem Gymnasium gab es eine Frauenbeauftragte, zu der alle Klassen einmal hindackeln mussten. Ich selbst habe beschlossen, diesen Kelch an mir vorübergehen zu lassen, und diesen Entschluss habe ich auch umgesetzt. Es war aber wohl so, dass die Frauenbeauftragte den Mädchen Stühle angeboten hat, während die Jungs auf dem Boden zu sitzen hatten. Ich behaupte nicht, dieser Vorgang sei mustergültig. Aber es ist unter Feminist*innen durchaus weit verbreitet, Männer und Jungen abschätzig zu behandeln. Nein, nicht alle! Vielleicht nicht mal eine Mehrheit. Aber ich habe es zu oft beobachtet, als dass mich noch jemand vom Gegenteil überzeugen könnte. Empirische Befunde gebieten allen Zweifeln zu schweigen.
Nun ist ein Verhalten wie das dieser Frauenbeauftragten für mich eindeutig sexistisch. Es ist darüber hinaus aber auch taktisch unklug. Und das verstehe ich einfach nicht: So viele Menschen, die (tatsächlich, zumindest aber in der Selbstwahrnehmung) für die Gleichstellung der Geschlechter streiten, haben diesen Männer abwertenden und beschuldigenden Habitus, der nun nicht gerade eine Einladung an die Männer ist als vielmehr abstoßend. Ich beschäftige mich immer wieder einmal mit dem Thema Gleichstellung der Geschlechter und stoße viel zu oft auf regelrechten Männerhass, zumindest auf massiv abwertende und anklagende Gedanken und Formulierungen. Derzeit in Mode: „Ja, ja, die armen heterosexuellen weißen Männer!“ (erst neulich im österreichischen Fernsehen (bei YouTube) so gesehen/gehört). Das lässt mir dann die Wahl, vom Thema abzulassen oder es zu ertragen. Dass ich davon nicht dauerhaft ablasse, liegt daran, dass mir das Thema wichtig ist. Wenn einige Frauen sich nicht zu benehmen wissen, kann ich es nicht allen Frauen anlasten. Ich kann nicht Gleichstellung Gleichstellung sein lassen, nur weil einige Frauen und übrigens auch feministische Männer diese feindselige Grundhaltung einnehmen.
Mit anderen Worten: Vieles von dem, was ich über die Benachteiligungen von Frauen lerne, lerne ich nicht wegen, sondern trotz der Art, wie beachtliche Teile der feministischen Zirkel mit Männern umgehen. Im Gegensatz dazu du: Du erzählst hier von Erfahrungen, die ich als Mann selbst nicht machen kann, und die man mir erzählen muss, weil ich sonst gar nicht darauf käme, dass es solche Phänomene gibt. Und ich habe dir gern zugehört, ohne mich auch nur im Ansatz angegriffen zu fühlen.
Ich habe in jüngerer Zeit festgestellt, dass ich für ziemlich viele feministische Gedanken offen bin, wahrscheinlich mehr als die überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land. Aber ich muss meistens einen Widerstand überwinden, der künstlich erzeugt wird und flüssiger als Wasser ist, nämlich absolut überflüssig.
Viele Grüße,
Irbis
Nach dem zweiten Satz hätte ich ganz ruhig nach dem Vorgesetzten gefragt.
Bufo