Optische Signalisierung, Blinkfrequenz, Farbe, Tastverhältnis ?

Hallo und Guten Abend!

Ich suche nach einer Zusammenstellung von Informationen (Forschungsergebnisse, Studien ets.) über die psychologische Wirkung von optischen Anzeigen mittels Lichtsignalen in Bezug auf die verwendete Blinkfrequenz, das Tastverhältnis und die Anzeigefarbe.

So sieht man z.B. bei der Befeuerung von großen Türmen, dass das Singallicht relativ lange „on“ ist und nur recht kurz „off“ (vieleicht 4:1 ?) Bei einem Signallicht eines Feuerwehrfahrzeuges ist es umgekehrt: Ein sehr kurzer Blitz und eine im Verhältnis recht lange Pause.

Wie gestaltet man am besten die Steuerung von LED-Anzeigen in Geräten, um eine möglichst intuitiv wahrnehmbare Wirkung zu erreichen?

Gibt es „Normen“ über die Anzeigefarben („rot“ z.B. als Zeichen für eine bedenkliche Fehlfunktion aber eben auch für den Ausschaltzustand.)

Sicherlich gibt es auch ethnische Untderschiede in der Wahrnehmung, da die Farben in anderen Ländern eben anders interpretiert werden.

Vielleicht gibt es eine Diplomarbeit oder dergleichen über dieses Thema?

Mit den besten Grüßen: Eugen Pawlowski

Mit den besten Grüßen: Eugen Pawlowski

Moin,

über die psychologische Wirkung von optischen Anzeigen

du meinst, welche Wirkung Anzeigen auf die Wissenschaft der Psychologie haben? Keine :smile:
SCNR, aber diesen Fehler liest man inzwischen soo häufig, das ist eine Steilvorlage. Du meintest sicher die psychische Wirkung, vielleicht auch die physiologische.

Dazu hätte ich einen Link zu einer Studie des VDA. Augenscheinlich mag das ein anderen Thema sein als deine Frage, aber schau es dir doch mal an. Vielleicht bekommst du wenigstens Nebeninformationen.
Viele heutige Signalanzeigen verwenden LEDs die gepulst sind. Gerade im Strassenverkehr (KFZ-Beleuchtung/-Bremslichter, leuchtende Verkehrsschilder, Warnleuchten) hat das dadurch entstehende Blinken einen sehr negativen Effekt auf Menschen. In der Studie wird wenn ich mich recht erinnere auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz eingegangen.
https://www.vda.de/de/services/Publikationen/fat-schriftenreihe-270-pwm-gesteuerte-led-beleuchtung.html

HTH,
J~


edit 8.Mai2023: aktueller Link: https://www.vda.de/de/aktuelles/publikationen/publication/fat-schriftenreihe-270

Hallo,
unabhaengig von Kultur oder Wohnort sieht der Mensch
-blinkende Lichter besser als gleichmaessig leuchtende, blinkend im Sinne von an-aus, <3 Hz
-rot besser als andere Farben, rot =Blut = aufmerksam beobachten weil wichtig
Deshalb sind Warnelemente rot, folglich positive Infos eher gruen im Strassenverkehr
-Gruen kennt der Mensch als Wald, Pflanzen, Bewuchs andauernd ungefaehrlich um sich herum, entspannend wirken gruene Moebel zB in Werkstaetten.
Gruss Helmut

Hallo!

Mit so einer Studie kann ich auch nicht dienen, aber wenn es um eine LED-Anzeige geht, sind einige Dinge doch ganz klar.

Das Blaulicht zieht extreme Aufmerksamkeit auf sich, einerseits wegen der hohen Frequenz und dem kleinen Tastverhältnis, andererseits aber auch, weil es eben blau ist. Eigentlich ist Rot ja die Signalfarbe schlechthin, aber im Straßenverkehr ist Blau eine extrem ungewöhnliche Farbe.

Andererseits würde jeder Pilot (und Leute in der Nähe, die die Befeuerung sehen können) Kopfschmerzen bekommen, wenn auf jedem Turm so ein Blitzlicht installiert wäre. Hier geht es weniger darum, absolute Aufmerksamkeit zu erzeugen, sondern tatsächlich eher, den Turm überhaupt zu beleuchten. Das langsame Blinken ist eher eine Information, daß hier ein Hindernis ist, als der Versuch, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Was nun eine LED-Anzeige angeht: Für Warnungen ist Rot immernoch die Warnfarbe schlechthin, blinkende LEDs würde ich nur einsetzen, wenn es um seltene, aber sehr wichtige Ereignisse geht.
Woran du auch denken solltest ist, daß blinkende Texte doof sind, wenn sie zu lange unbeleuchtet sind.

Wobei, wirklich interessant wird es bei rot-grün-Blindheit, hier würde ich auch gerne mal wissen, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung von roten und grünen LEDs ist.

ja weil jede blaue Beleuchtung verboten ist, ausser fuer diese Warnsignale

Zeigt die Ampel oben das helle Licht, sollte dies rot sein, weil rot nach oben gehoert, weiss der Farbenblinde, und unten das helle Ampellicht sollte aus gleichem Grund gruen sein. Selten ist rot links und gruen dann rechts an waagerecht orientierten Ampeln

Hallo!

Aber das hat doch wenig mit dem Verbot zu tun, daß weiße Scheinwerfer und gelb/orange und rote Lichter Sinn fürs Auto machen, ist auch so klar, so daß man genau das zur Regel gemacht hat.

Nebenbei, blaue Innenraumbeleuchtung ist nicht zwingend verboten.

Ja, aber das gilt genau nur für Ampeln, nicht für Signalanlagen allgemein.

M.W. werden bei Rotgrünblindheit Rot und Grün als Grautöne wargenommen.
Und die Japaner, die waagrecht angeordnete Ampeln haben, haben den roten Ampellichtern violette Kreute verpasst. Und die siehtvein Nirmalsichtiger kaum, ein Rotgrünblinder deutlich.

Hi,

Dazu kommt, daß man rote bzw. gelbe Signale aus größerer Entfernung sehen kann als grüne. Ein rotes bzw. gelbes Eisenbahnsignal sieht man ggf. noch aus acht Kilometern Entfernung, obwohl die Signale nachts dunkler geschaltet sind.

Gruß T

Hmja, das Thema ist weitaus komplexer.

Grautöne sind es nicht, denn ein RG-blinder kann weiße und schwarze Farbe korrekt erkennen, und die graue Mischung von beidem auch. Er kann platt gesprochen ja nur rot und grün nicht unterscheiden können, als Normalsichtiger kann man sich vorstellen, daß verschiedene Mischungsverhältnisse dieser beiden Farbanteile durch ein konstantes, dann also stets gelbes Mischungsverhältnis gleicher Intensität ersetzt wird. Die Welt erscheint dann also gelb-blau. Es gibt Filter für Webseiten und Bildbearbeitungsprogramme, die das Verhalten immitieren. Hier auch ne Bildersammlung.
Das ist natürlich sehr technisch gedacht, ein RG-blinder weiß ja nicht, daß er nach den Farben der Normalsichtigen nur blau und gelb sieht…

Interessant ist, daß verschiedene Wellenlängen des Lichtspektrums die drei Farbrezeptoren für R, G, B unterschiedlich stark reizen, bei RG-blinden eben nur die Rezeptoren (R&G), B, wenn man so will. Wenn zwei Farben weit genug auseinander liegen, so daß die eine die B-Rezeptoren schon genug reizt die andere aber nicht, dann kann ein RG-blinder die beiden Farben unterscheiden.

Glühlampen mit Farbfilter, wie sie bisher in Ampeln eingesetzt wurden, geben aber kein reines Licht ab, sondern ein recht breites Spektrum, unter anderem auch noch etwas von dem, was sie eigentlich schlucken sollten. Da wird es schwierig für den RG-blinden. Aber rote, grüne und blaue LEDs strahlen nur ein scharf begrenztes Spektrum ab, und da wird es dann einfacher, ne rote von ner grünen LED zu unterscheiden, wenn die grüne schon die blau-Rezeptoren reizt. Schwierig wird es mit Signalfarben dann bei verschiedenen Monitoren, die Farben jeweils unterschiedlich wiedergeben.

Ich glaube, ich muß mich mal mit nem Farbenblinden unterhalten…