hallo
meine oma hat nun von einem arzt osteoporose diagnostiert bekommen. was bedeutet das? was kann man neben den calcium-spritzen, die sie nun bekommt, für sie tun? sie hat momentan schon einen wirbel angebrochen - angeblich eine folge der osteoporose. außerdem zur info: sie wird bald 80!
hoffe, jemand kann mir tipps geben oder auf empfehlenswerte literatur verweisen.
gruss
kathrin
Hallo katrin,
unsere Knochen sind in ständiger Umformung (Auf- und Abbau) begriffen. Daraus erklärt sich auch das Knochenwachstum.
Auch wenn wir ausgewachsen sind, sorgen „Osteoklasten“ weiter für den Abbau und „Ostoblasten“ für den Aufbau des Knochens.
In jungen Jahren bauen wir vermehrt Knochenmasse auf und später, ab ca. 35 Jahren überwiegt der Abbau. Jetzt sollten wir dafür sorgen, dass sich Ab- und Aufbau die Waage halten.
Die Akuttherapie erfolgt jetzt erst durch den Arzt, indem deine Oma Kalzium (vorrübergehend anfangs auch Fluorid + Vitamin D) bekommt, um die Knochen zu festigen. Die Wirbelbrüche sind extrem schmerzhaft und sind schuld am sogenannten „Witwenbuckel“.
Die Knochensubstanz besteht in der Hauptsache aus Kalzium + Phosphat. Phosphatmangel haben wir so schnell nicht.
Aber Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola und koffeinhaltige Schmerzmittel sorgen durch ihren Gehalt an Koffein für eine erhöhte Ausscheidung von Kalzium und Magnesium! Daher sollte die Koffeinaufnahme stark reduziert werden. Phosphatreiche Fleisch- und Wurstwaren, sowie Zucker und Alkohol sorgen ebenfalls für eine erhöhte Kalziumausscheidung. Spinat und Rhabarber binden Kalzium zu Ca-Oxalat, sollten daher auch nicht in Mengen verzehrt werden. Ansonsten ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung besonders wichtig.
Um Kalzium in die Knochen einbauen zu können wird Vitamin D benötigt!
Vitamin D wird unter der Haut mit Hilfe von Sonnenlicht (UV-Licht) gebildet, aus Cholesterin. Untergewicht und Cholesterinmangel sind deshalb auch ein Risikofaktor.
Daher gehört die tägliche halbe Stunde nach draußen gehen (auch im Rollstuhl) zur Pflichtübung für die Gesundheit, besonders in der dunkleren Jahreszeit - notfalls genügen schon 10 Minuten, auch wenn die Sonne nicht scheint, regt das vorhandene UV-Licht die Vitamin D-Bildung an. Wenn es nicht zu kalt ist, sollte man daher auch das Gesicht und zumindest die Hände an das Licht lassen.
Kleine Kinder, die stets zu sehr „eingepackt“ werden, nicht nach draußen kommen und in nördlichen Regionen leben, bekommen öfter Rachitis (Vitamin D-Mangel-Erkrankung). Da sie in ihrer Jugend zu wenig Knochenmasse aufbauen konnten, leiden sie auch früher unter Osteoporose als Gleichaltrige.
Die Lichtexposition ist noch höher zu bewerten, weil effektiver, als der Vitamin D-Gewinn aus der Nahrung (Seefisch, Lebertran, Eier, Butter)
Bei älteren Frauen kommt oft noch ein Östrogenmangel als Osteoporoserisiko hinzu.
Vererbung spielt auch eine Rolle.
Der letzte Punkt wird zur Zeit zu schwierig für deine Oma sein: Belastung und Bewegung brauchen die Knochen ebenfalls, um den Aufbau zu stimulieren.
Aber wenn sie sich wieder einigermaßen bewegen kann, sollte sie das auch unbedingt tun. Manche älteren Leute meiden die Bewegung, weil sie glauben sich schonen zu müssen -. Sprich evt. ruhig mal mit ihrem Arzt, wenn du Fragen hast.
Außerdem hält schonende Bewegung die Gelenke geschmeidig und gesund und hilft Stürze vermeiden, da die Senioren dadurch wesentlich sicherer werden und bleiben.
http://www.ernaehrung.de/tipps/osteoporose/
http://www.osteoporose.org/EmpfPrax.htm
http://www.mediservice.ch/de_home/health/diseases/21…
http://www.gesundheitstrends.de/service/selbsthilfe/…
Viele Grüße, Renate
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hallo
hab da kürzlich was gelesen:
ein forscher hat medikamente gegeben die die umsatzrate im knochen senken und hat damit sehr schnell die bruchäufigkeit gesenkt.
soll leichter und effektiver sein als die knochendichte zu erhöhen (medikamentös).
bin mir nicht sicher ob`s die präparate schon auf dem markt gibt - kann den artikel mal suchen wenn interesse besteht.
tschüss
matthias
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Hallo Matthias.
DAs würde mich schon mal interessieren. Also, wenn Du den Artikel und den Medikamentnamen irgendwo finden kannst, wäre klasse.
Danke in jedem Fall,
Kathrin
hallo
ich schäme mich richtig!!
habe alles in reichweite nochmal durchgesucht - der artikel taucht einfach nicht auf!!
habe aber die letzten tage so viel gelesen - da verliert man leicht den überblick!!
nur nochmal zur wiederholung:
dieser eine wissenschaftler (franzose) hat nicht versucht die knochendichte zu beeinflussen sondern die umsatzrate die wesentlich wichtiger ist was bruchgefahr angeht.
schon mit relativ wenig medikamenten hat er in kurzer zeit die umsatzrate erniedrigt und die bruchgefahr somit um 30% (?) gesenkt.
vielleicht kann dir ein apotheker, etc. mit der info weiterhelfen!
sollte der artikel doch noch mal bei mir anklopfen kann ich ihn ja immer noch ins forum stellen!!
tschüss
matthias (wild weitersuchend)
Gerade im Alter und bei Osteoporose sind Belastung und Bewegung das A und O. Einerseits brauchen die Knochen Belastung, um den Aufbau an Knochensubstanz anzuregen. Andererseits geht mit der Belastung bzw. Bewegung auch immer ein Muskeltraining einher, welches zu einem besseren Gangbild und zu mehr Standstabilität führt, beides dient der Sturzprophylaxe. Und Sturzprophylaxe ist im hohen Alter entscheidend, denn wer seltener stürzt, bricht sich weniger. Immerhin folgen rund drei Viertel der osteoporostischen Frakturen einem Sturz - daher Stürze vermeiden!
Viel Erfolg & gute Gesundheit
Alb