Pädagogikstudium: Unverständliche Prüfungsfrage

Mit welcher Gesellschaftstheorie kann man die Forschungsfrage angehen und welchem gesellschaftstheoretischem Dilemma entspricht die Problematik?

Forschungsfrage lautet: Gärtner- oder Töpferkind; Wie wichtig sind Freiräume für die Erziehung Entwicklung des Kleinkindes?

„Naturalismus – der Gärtner“ Der Erzieher kann seinen zu- Erziehenden zwar „gießen“ und pflegen, aber das, was dabei entsteht, nicht beeinflussen.
(Vgl. Bockrath o.J., S.39)

„Technizismus – der Bildhauer/Handwerker“
Der Erzieher hat ein bestimmtes Gestaltungsziel,
das er durch Planung und durch zielgerichtete Maßnahmen realisiert.
(vgl. Bockrath o.J., S.39)

Tipp den mir meine Betreuerin gegeben hat:
Mit der Gärtner- und Töpfersymbolik habe ich ein grundlegendes gesellschaftliches Thema an- aber nicht ausgesprochen. Nämlich das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft bzw. zwischen Zwang und
Freiheit Als Anstoß gab sie mir den Literaturtipp:
Anthony Giddens „Die Konstruktion der Gesellschaft“ Kapitel 1 „Grundzüge der Theorie der Strukturierung“

Ich wäre Euch bezüglich Tipps und Informationen sehr dankbar.

Hallo!

Mit welcher Gesellschaftstheorie kann man die Forschungsfrage
angehen und welchem gesellschaftstheoretischem Dilemma
entspricht die Problematik?

Forschungsfrage lautet: Gärtner- oder Töpferkind; Wie wichtig
sind Freiräume für die Erziehung Entwicklung des Kleinkindes?

Tipp den mir meine Betreuerin gegeben hat:
Mit der Gärtner- und Töpfersymbolik habe ich ein grundlegendes
gesellschaftliches Thema an- aber nicht ausgesprochen. Nämlich
das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft bzw.
zwischen Zwang und
Freiheit Als Anstoß gab sie mir den Literaturtipp:
Anthony Giddens „Die Konstruktion der Gesellschaft“ Kapitel 1
„Grundzüge der Theorie der Strukturierung“

Na, eben mit diesem „Tipp“, mit Giddens „Theorie der Strukturierung“ kann man die Forschungsfrage angehen.
Giddens hat seine Theorie so explizit wie kaum ein anderer mit der Zielsetzung entwickelt, damit das komplexe Verhältnis von Individuum und Gesellschaft bzw. individuellem Handeln und gesellschaftlichem Zwang erfassen zu können.

(Ich finde das angegebene Kapitel 1 hierfür aber nicht sonderlich ergiebig, weil Giddens darin nur eine sehr abstrakte Theoriediskussion führt, die dir wenig helfen dürfte. Interessanter ist das Schlusskapitel -Kap. 6-, insbesondere die Unterkapitel „Die Dualität von Struktur“ und „Das Problem des strukturellen Zwangs“, wo du auf knapp 15 Seiten des Wesentliche in Bezug auf deine Fragestellung findest.)

Selbstverständlich können aber auch andere Gesellschaftstheorien einen Blick auf das Invididuum und dessen Entwicklung und Einbettung in die Gesellschaftsordnung werfen.
Zum Beispiel die verschiedenen Ansätze im breiten Rahmen des „Symbolischen Interaktionismus“ wären hier zu nennen.
Oder auch „figurationssoziologische“ Ansätze in der Nachfolge Norbert Elias’.

Allgemein gesagt, bieten sich für diese Fragestellung wohl all jene Gesellschaftstheorien besonders an, die das Spannungsfeld von Handeln und Struktur als solches in den Blick bekommen können, und nicht nur entweder Gesellschaft als sich reproduzierende Struktur beschreiben (Makrosoziologien) noch als bloße Verknüpfung individuellen Handelns (Mikrosoziologien).

E.T.