Pädagogische Buch gesucht

Hallo!

Der Sohn (6 Jahre) einer guten Freundin ist sehr dominant im Umgang mit seinen Mitschülern. Im Grunde ist er ein sehr herzliches Kind. Jedoch ist ihm überaus wichtig, der Stärkste zu sein. Er versucht gerne andere zu übertumpfen anstatt sich mit ihnen zu freuen. Er geht keine Kompromisse ein und explodiert förmlich, wenn ein Freund nicht so funktioniert, wie er gerne möchte oder wenn etwas nicht so läuft, wie er gerne hätte. Manche Kinder meiden deshalb schon den Kontakt zu ihm.

Gibt es ein Kinderbuch, das Kindern beibringt, die Ansichten anderer zu respektieren und sie ermutigt, eine andere Lösung zu finden? Das aufzeigt, dass es nicht wichtig ist, immer der Stärkste zu sein. Vielleicht auch ein Buch, dass das Prinzip des Geben und Nehmens veranschaulicht? Ein Buch, das ihm aufzeigt, dass er seine Freunde verliert, wenn er immer der Bestimmer sein will.

Danke!

Hallo,

da kann ich spontan das Buch „Die Maus, das Monster und ich“ von Pat Palmer empfehlen. Ist zwar erst ab 8, aber als Vorlesebuch und Diskussionsgrundlage taugt das auch für einen 6-jährigen.

Viele Grüße

Hallo,

dazu fällt mir ein schon recht altes Buch von Helme Heine ein. Richard, wer dich besiegt, der ist dein Freund.

Richard der Rabe ist sehr stark und will mit allen Kämpfen, dabei besiegt er alle, bis er schließlich keine Freunde mehr hat. Am Ende muss er mit sich selber kämpfen um aus dieser Situation wieder herauszukommen und sich selbst zu besiegen.

http://www.amazon.de/Richard-dich-besiegt-dein-Freun…

Viele Grüße
Klarjo

Es gibt die Serie „blöde Ziege dumme Gans“, die Streit-Geschichten aus beiden Perspektiven erzählt. Ich kenne nur die vom wegnehmen und wiedergeben, einfach toll.
Wenn die anderen auch so gut sind, sicher empfehlenswert.


Etwas weiter gedacht, kann so ein Verhalten auch zeigen, dass das Kind sich seiner selbst nicht sicher genug ist (wie bei überdominanten Erwachsenen auch) und Angst hat, sich zu verlieren oder unterzugehen, wenn es nicht die absolute Kontrolle behält.
Dann ist es nicht unbedingt mit ein bis zwei Büchern getan.

Eine Piste: Bilder malen lassen (frei, und auch nach Themen: spielen mit einem Freund etc, nur vor allem KEIN ZWANG bei der Themenwahl, das Kind soll gerne mitmachen) und dann erzählen lassen, nachfragen OHNE URTEILEN.
Nachfragen: wer ist zu sehen, was machst du, was macht der andere, was macht das Ding, wo bist du, was möchtest du da, was möchte der andere, was möchte der Ball, …
Was würde passieren wenn (aber das nur sehr sparsam, ist sehr direktiv)

Ziel für mich wäre, dass das Kind langsam erkennt, es ist nicht in Gefahr wenn es nicht alles kontrolliert. Das geht nicht über Erklären (oder hÔchstens ganz kurz, anhand eines konkreten Erlebnisses, guck mal, das war so, und es war schön für dich! wenn es denn so ein Erlebnis gibt) KEINE VORTRäGE.

Eine Piste kann auch sein, sich einer Fachperson (KinderTherapeutIn) anzuvertrauen - es sind oft nur wenige Sitzungen notwendig (mit Spiel, malen, …) um neue Wege zu eröffnen. Und das heisst nicht, dass das Kind krank ist ! Sondern dass es lernt, Schwierigkeiten zu überwinden.

Anderer Vorschlag:
Gude!

Gibt es ein Kinderbuch, das Kindern beibringt, die Ansichten
anderer zu respektieren und sie ermutigt, eine andere Lösung
zu finden? Das aufzeigt, dass es nicht wichtig ist, immer der
Stärkste zu sein. Vielleicht auch ein Buch, dass das Prinzip
des Geben und Nehmens veranschaulicht? Ein Buch, das ihm
aufzeigt, dass er seine Freunde verliert, wenn er immer der
Bestimmer sein will.

Die Eltern könnten ihm ein solches Verhalten vorleben!

Und sein Selbstwertgefühl stärken. Dann geht es vielleicht auch ohne Buch!

Gruß, noi

Hallo,

das ist natürlich der idealste Weg - aber auch der Schwierigste. Sollte das Verhalten durch die Eltern erlernt worden sein, bedeutet es eben auch Arbeit an ihrem Verhalten - das Verhalten Erwachsener zu ändern ist aber weitaus schwieriger als das Verhalten von Kindern zu ändern, da es sich im Laufe des Lebens sehr verfestigt hat.

Ein kleiner, aber bedeutender Schritt ist es die eigenen Fehler überhaupt zu erkennen.

Bücher, Rollenspiele (Theater oder Therapie) oder auch andere Erwachsene (z.B. Lehrer, Großeltern) können ein Kind auch beeinflussen. Es merkt ziemlich schnell was Richtig ist und was nicht. Oft sind solche Kinder sogar sehr sensibel, wenn es um Gerechtigkeit geht und zeigen gerne anderen ihre Fehler auf. Durch Geschichten kann das Kind gezeigt bekommen wie es „richtig“ sein sollte und durch die Rollenspiele kann trainiert werden, wie man in bestimmten Situationen auch andere (effektivere) Möglichkeiten nutzen kann.

Ich finde auch Filme nicht verkehrt. Das Medium Film hat durchaus mehr zu bieten als nur Toastbrot und Avatars - Es gibt auch wunderbare Filme, die von Freundschaften handeln und (was gerade bei Jungs wichtig ist, ein bisschen Action haben.

Viele Grüße

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