pädagogisches Fingerspitzengefühl

Servus,

Das muß auch so sein, denn ein Kind wird ja erst mit 21 ein
vollwertiges erwachsenes Mitglied der Gesellschaft;

Ein Mensch wird mit 21 Jahren volljährig. Ich denke nicht, dass sich _die_ Gesellschaft als solche mit dieser Grenze die Jugend vom Leib halten kann. Warum auch?

Das ist leider wahr - aber auch Lehrpläne müssen hinterfragt
werden dürfen, oder?

Der Schüler kann daran weder etwas ändern, noch muß er
Grundsatzdiskussionen darüber anfangen. Das darf er dann mit
18. :smile:

Schade, dass diejenigen, die es direkt betrifft, kein Mitspracherecht haben sollen. Sicher sind ständige Grundsatzdiskussionen nicht angebracht. Aber so ein kleines bisschen sollte die Jugend doch sagen dürfen, wie ihr der Lehrplan so bekömmt, oder?

Drittens gehört es auch dazu, sich mit Dingen zu
beschäftigen, deren Nutzwert man nicht überblickt ]…]

Deine Einstellung hört sich ein bisserl arg preussisch an.

Nein, überhaupt nicht.
Es ist eher gesunder, logischer Menschenverstand, der einfach
nur die letzten 30 Jahre in Deutschland auf diesem Gebiet
kollektiv in die Tonne getreten wurde, und das absichtlich.

Ist es gesunder Menschenverstand, etwas zu tun, nur weil es irgendeine Autorität von mir verlangt, aber Informationen über den späteren Nutzwert vorenthält?

Demzufolge (nein, Scherz - natürlich aus logischen Gründen)
widerspreche ich: Du überzeichnest Deine kleine
Verständnisschwierigkeit und bastelst daraus ein völlig
falsches Bild.

Sehe ich nicht so. Mir scheint eher, wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Jugend. Die im übrigen recht heterogen ist…

Das Problem ist, wie gesagt, das Maß.

wie so oft…

Auf der anderen Seite
implizierst Du (subtil), daß das abgekippte entartete
Verständnis von Umgangsformen, Umgangston, gesellschaftlichen
Werten von heute überlegen sei.

Möglicherweise ein Missverständnis, oder falsch aufgefasst. Ich spreche nicht davon, dass fehlende Werte deinen Werten überlegen sind. Hingegen finde ich es unglaublich wichtig, Fragen zu stellen! Zu Hinterfragen! Und zu verstehen!

Daß dem offenkundig nicht so
ist, kann man jeden Tag unter den jungen Leuten beobachten.

Kommt auf die Stichprobe an.
Andererseits hörte ich während meines Studiums immer, (insbesondere deutsche) Studenten würden zu wenig Fragen stellen. Sie haben es offenbar in der Schule nicht gelernt…

Auf der anderen Seite übersiehst Du, daß von Kindern
gesprochen wird - denkt man Deinen latent antiautoritären
Gedanken zuende, endet man wieder an dem gerade geschilderten
Problem: Kinder haben EBEN KEIN natürliches Regulativ im
Verhalten. Man muß es ihnen ANERZIEHEN, wann etwas im grünen
Bereich ist.

Das ist möglicherweise richtig - die Frage ist, _wie_ anerziehen? „Lern das, und stell keine Fragen nach dem Sinn?“

Stichwort Wohlstandsasozialisierung,
antiautortäres Weltbild, kommunikative Verarmung, sprachlicher
Verfall, Werteverfall.

Stichworte oder plakative Schlagworte?

Ach, was ich ganz vergessen habe zu wiederholen: Einem Kind
kann man nicht zu allem eine Erklärung liefern.

Sicher. Für manche Dinge gibt es ja schließlich auch keine vernünftige Erklärung.

Hand in Hand damit geht
weiterhin auch, daß auch bei besten Erklärungsversuchen, ein
nicht unbeträchtlicher Teil des Stoffes trotzdem nicht
interessanter wird.

Sicher wird es nicht für alle interessanter (es interessiert sich ja nicht jeder für alles), aber der Effekt dürfte messbar sein.

Mit anderen Worten - diese einseitige Erklärmentalität spielt
der Null-Bock-Generation offen in die Hände […]

Man muss es ja nicht übertreiben.

Ich sehe es doch vollkommen ein und kenne es von mir: Wird
etwas erklärt, KANN es passieren, daß der Funke überspringt -
dennoch entzieht sich eben viel dem Verständis und dem
Überblick der hier thematisierten Gruppe (Kinder).

kann es sein, dass du einen nicht unwesentlichen Teil deiner hier präsentierten Erfahrungen aus Nachhilfe-Unterricht hast? Dann verstehe ich deine Sichtweise - da hat man es ja wirklich mit frustrierten und uninteressierten Exemplaren zu tun. Trotzdem lässt das keine Verallgemeinerung zu.

Na hier stellst Du Dir zum Schluß selbst ein Bein - das
Beispiel ist viel zu soft,

Bring meintentwegen dein Hardcore-Beispiel. Es geht hier darum, dass existenzielle Dinge nicht ausreichend erklärt wurden. Ist das nicht ausreichend?

Wobei man natürlich locker flockig erwidern könnte: Sobald der
Lehrer ein paar Praxisbeispiele bringt und sagt „Hier, dafür
braucht ihr das.“ hat sich das Thema auch schon gegessen.

Richtig.

Darum ging es ja aber nicht, sondern es ging um die
Einstellung, ständig, sofort und beinahe immer alles (im
negativen Sinne) in Frage zu stellen

Es ging hier nicht darum, junge Punks heranzuzüchten. Es ging um die Frage, ob kritisches Hinterfragen erlaubt sein darf.

Davon, daß zum Beispiel ein Verlust von Zähigkeit beim
Bearbeiten von Problemstellungen,

Früher war alles besser und so?

Nicht zuletzt läßt sich sogar ein Zusammenhang zwischen
Alltagsverhalten und Unterrichtsmentalität feststellen.
Um es zu überzeichnen: Ein 15jähriger Balg, der einem fremden
Erwachsenen im Bus so richtig unflätig und dämlich kommt, wird
sich im Unterricht gegenüber dem Lehrer nicht sonderlich
anders verhalten.

Sicher können wir hier uns mit Extrembeispielen totwerfen. Bringt’s das?

Es führt sogar bei den gesitteten Leuten schon zu
Mißverständnissen. Da wird man neuerdings schon schief
angeschaut, wenn man älteren Herrschaften seinen Sitzplatz
anbietet

Vielleicht darf man nicht zu verschlagen dabei gucken :wink:

„Wenn Erwachsene reden, haben Kinder Sendepause.“
„Wer später führen will, muß zu zuallererst das Sich-einordnen
und Sich-unterordnen lernen.“

Sicher will man unter Erwachsenen nicht immer durch die Kids unterbrochen werden. Aber darum ging’s ja nicht.

Überhaupt, wie kann ich irgendwo laufen, ohne zu wissen,
wohin?

„Wie kann ich irgendwo laugen, ohne zu wissen, wohin?“ -

Laugen? Mit NaOH? Wie meinen?

einen Fuß vor den anderen setzen!

Ich sehe schon, du bist ein Pragmatiker. Wenn ich ziellos durch die Gegend wandele, mach ich das auch so. Aber wenn ich lerne und arbeite, will ich ein Ziel!

Sicherlich von Dir nicht beabsichtigt, ist auch die
philosophische Dimension des kleinen Sprüchleins: Wir ALLE
laufen, ohne im Prinzip zu wissen wohin - das nennt man LEBEN.

Philosophie ist im dortigen Brett recht gut aufgehoben - du denkst schon eine Größenordnung größer als ich eigentlich meinte. Das Leben in seiner Gesamtheit ist viel komplexer, als mehr oder weniger zielstrebiges Lernen. Es geht hier nur darum, zu wissen, wozu das alles.

Grüße, Simon

Kriterien für Lehrer

Hallo,

Interessante Frage und interessante Antworten.

Zufällig weiss ich, dass Referendare in Hospitationen immer wieder nach ganzen Kriterienkatalogen bewertet werden, die so schöne Namen tragen wie: Phasentrennung, Antwortstreuung, Qualität der Schülerantworten, … Zu einem gewissen Grad wird erwartet, dass ein Lehrer wie ein Alleinunterhalter den Raum betritt.

Welchen Sinn hat das eigentlich im Rahmen der Antworten, die eher auf Persönlichkeit und Begeisterungsfähigkeit zielen?

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

Das Ergebnis
Hallo, Coco

Lehrer sind alles verschiedene Menschen. Ich finde, der größte Fehler, den man machen kann, ist zu sagen: Der Lehrer ist gut, wenn er Unterrichtsform XY macht, wenn er nicht altmodisch ist, wenn …

Meine Meinung:
Das wichtigste ist, was hinten rauskommt.

Wenn die Schüler was lernen, und der Lehrer zumindest einigermaßen im weitesten Sinne als „Vorbild“ (menschlich, bildungsmäßig,…) bezeichnet werden kann, dann ist das ein guter Lehrer.

Ob er nun moderne spielerische oder frontale Unterrichtsmethoden einsetzt, spielt keine Rolle, wenn das Ergebnis stimmt.

(Diese Meinung sollte man aber auf gar keinen Fall in einer Lehrprobe vertreten :smile:))

Nick

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Du kritisierst hier stets nur die Aussagen anderer, gib doch
selbst mal deine Meinung zum Ausgangsposting ab anstatt
abzuschweifen.

Wohl kaum, erstens kritisiere ich „nicht nur“ und zweitens
geht aus der Kritik bereits mehr als genug hervor, der Deine
polemische Bemerkung mitnichten rechtfertigt. Ich verfasse
schließlich immer logische Gegendarstellungen oder
Ergänzungen.
Und selbst wenn (hypothetisch): Solange es bei dieser Art von
Kritik bleibt und ich keine Intention habe, tiefgreifende
eigene Abhandlungen zu verfassen, geht das okay.
Außerdem: Wo siehst Du eine Abschweifung? Einiges, was hier
gesagt wurde, ist einfach einseitig - diesen Mangel habe ich
aufgetan (siehe ebenda Hypothese).

Alles schreit immer nur schwarz-weiß „modern, modern, modern“
und denken einfach nicht zuende.

Nun hier mal die Ausgangsfrage:

Was macht eurer Meinung einen Lehrer aus, der das nötige pädagogische Feeling besitzt und auf die Kinder gut eingehen kann? Bsp. Gymnasiallehrer.

Hier ist m.E. nach einer persönlichen Meinung gefragt wie man sich einen idealen Lehrer vorstellt und nicht nach Unterrichtsmethoden. Die ist meiner Erfahrung nach nämlich zweitrangig solange man menschlich mit einem Lehrer auskommt. Und hat auch relativ wenig mit dem Bildungssystem früher/heute zu tun. Fakt ist jedoch das der Wert unser Bildungsystems damit steigt oder fällt wie die Lehrer in der Lage sind den geforderten Stoff an den Schüler zu bringen. Und hierfür bedarf es numal menschlicher Fähigkeiten die nicht vom Gesetzgeber beeinflußt und in Rahmen oder Richtlinien gepresst werden können.
Insofern sind deine Kommentare abschweifend und nicht ergänzend weil du in ihnen einen ganz anderen Problembereich ansprichst. Es hat auch nichts mit schwarz-weiß Malerei zu tun.

Nordische Grüße
Andrea

Hier ist m.E. nach einer persönlichen Meinung gefragt wie man
sich einen idealen Lehrer vorstellt und nicht nach
Unterrichtsmethoden. Die ist meiner Erfahrung nach nämlich
zweitrangig solange man menschlich mit einem Lehrer auskommt.
Und hat auch relativ wenig mit dem Bildungssystem früher/heute
zu tun. Fakt ist jedoch das der Wert unser Bildungsystems
damit steigt oder fällt wie die Lehrer in der Lage sind den
geforderten Stoff an den Schüler zu bringen. Und hierfür
bedarf es numal menschlicher Fähigkeiten die nicht vom
Gesetzgeber beeinflußt und in Rahmen oder Richtlinien gepresst
werden können.
Insofern sind deine Kommentare abschweifend und nicht
ergänzend weil du in ihnen einen ganz anderen Problembereich
ansprichst. Es hat auch nichts mit schwarz-weiß Malerei zu
tun.

Nordische Grüße
Andrea

Das ist ja aber der tendenzielle Grundfehler der ganzen Bildungsdiskussion in den letzten sieben Jahren. Anscheinend haben viele, viele Menschen Komplexe in der Gesellschaft und sind der Meinung, sich jetzt maßlos auf den Lehrer stürzen zu müssen.

Die Frage nach edm pädagogischen Fingerspitzengefühl ist solange unlogisch (also sinnleer), solange nicht der Schüler halbwegs ins Bild gerückt wird. Wie gesagt, phantasiere Dir den genialsten Lehrer aller Zeiten vor die Tafel - von mir aus Gott. Der weiß alles, der kann alles :wink:

Wenn vor ihm auf der Schulbank ein Schüler sitzt, der weder gewisse Fähigkeiten entwickelt hat, noch über gewisse Fertigkeiten verfügt, kann selbst Gott vor der Tafel herumspringen und wird nichts erreichen. Alle Gläubigen und der Alte im Himmel mögen mir diese moderne Form des Gottesparadoxons verzeihen - doch es zeigt einfach die akademische Natur der Frage, wenn der Schüler als Hürde ausgeblendet wird.

MfG

Servus,

Das muß auch so sein, denn ein Kind wird ja erst mit 21 ein
vollwertiges erwachsenes Mitglied der Gesellschaft;

Ein Mensch wird mit 21 Jahren volljährig. Ich denke nicht,
dass sich _die_ Gesellschaft als solche mit dieser Grenze die
Jugend vom Leib halten kann. Warum auch?

Das ist leider wahr - aber auch Lehrpläne müssen hinterfragt
werden dürfen, oder?

Der Schüler kann daran weder etwas ändern, noch muß er
Grundsatzdiskussionen darüber anfangen. Das darf er dann mit
18. :smile:

Schade, dass diejenigen, die es direkt betrifft, kein
Mitspracherecht haben sollen. Sicher sind ständige
Grundsatzdiskussionen nicht angebracht. Aber so ein kleines
bisschen sollte die Jugend doch sagen dürfen, wie ihr der
Lehrplan so bekömmt, oder?

Jetzt rudere nicht zurück. Ich hatte permanent den Rahmen abgesteckt, in dem ich mich bewegt habe - von Deinen Verharmlosen im Stile „Rückkopplung geben“ war mehrheitlich gar nicht die Rede.

Das habe ich auch zu keiner Zeit jemandem abgesprochen, ganz im Gegenteil.
Im Endeffekt ändert das trotzdem nichts an dem heiklen Problem: MOMENTAN wird quer durch die Gesellschaft eben nicht diese „kooperative“, vernunftgeprägte Jugend heranerzogen.
Damit bekommt diese (richtige) Einräumung Deinerseits akademischen Charakter.

Sehe ich nicht so. Mir scheint eher, wir haben
unterschiedliche Vorstellungen von der Jugend. Die im übrigen
recht heterogen ist…

Du bewegst Dich schon wieder ein Stockwerk zuweit unten. Es ging die ganze Zeit über die übergreifenden Aspekte von bedenklichen Tendenzen quer durch die Gesellschaft. Selbst wenn die Jugend stark heterogen wäre, was sie weit weniger ist, als man sich immer einreden möchte, geht das dann an der Sache vorbei.
Die relative Heterogenität liefert gewissen Auswüchsen sogar rapide Vortrieb - schonmal ein paar Tage in einer Berufsschule verbracht?
Schonmal den Vergleich städtische Schule/ Schule im Ländlichen erlebt?
Erstaunlich ist wirklich, daß man trotz der vielen Unterschiede und Details, die man anbringen könnte, in allen Schulen Ähnliches erlebt (unterschiedlich abgestuft) aktuell. Und damit meine ich nicht nur den allgemeinen Verfall der Schulen (Gebäude, …), sondern eben solche Verhaltensmerkmale.

Möglicherweise ein Missverständnis, oder falsch aufgefasst.
Ich spreche nicht davon, dass fehlende Werte deinen Werten
überlegen sind. Hingegen finde ich es unglaublich wichtig,
Fragen zu stellen! Zu Hinterfragen! Und zu verstehen!

Und ich sage Dir - das hat Grenzen. Um diese Grenzen beziehungsweise um das, was bei ÜBerschreitung dieser Grenzen alles passieren kann und passiert, ging es die ganze Zeit.
Nicht um das Hinterfragen oder dergleichen. Ganz im Gegenteil.
Daß man das niemandem absprechen oder verbieten darf, ist doch so offensichtlich, daß ich es eigentlich gar nicht erwähnen muß. Warum versuchst Du, mit dieser Entschärfung am bisherigen Kernpunkt zurückzurudern?

Kommt auf die Stichprobe an.
Andererseits hörte ich während meines Studiums immer,
(insbesondere deutsche) Studenten würden zu wenig Fragen
stellen.

Kommt auf die Stichprobe an.

Sie haben es offenbar in der Schule nicht gelernt…

Das Glatteis der [fragwürdigen] Mutmaßung…

Das ist möglicherweise richtig - die Frage ist, _wie_
anerziehen? „Lern das, und stell keine Fragen nach dem Sinn?“

Ach wie schön, daß wieder die happy-hour bei der Polemik losgeht. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Wenn Du alles immer nur auf Deine Überzeichnungen reduzierst, und dann den Rest auch noch mit solchen schreckgespenstartigen Vorstellungen gleichsetzt, kann das ja nichts werden.

Stichwort Wohlstandsasozialisierung,
antiautortäres Weltbild, kommunikative Verarmung, sprachlicher
Verfall, Werteverfall.

Stichworte oder plakative Schlagworte?

Rhetorisch vielleicht Schlagworte, inhaltlich überall sichtbare, akute Probleme um uns herum. Also eher Stichworte.

Ach, was ich ganz vergessen habe zu wiederholen: Einem Kind
kann man nicht zu allem eine Erklärung liefern.

Sicher. Für manche Dinge gibt es ja schließlich auch keine
vernünftige Erklärung.

Soweit war das gar nicht gezogen: Es ging darum, daß ein Kind eben viele Sachen nur über die Zeit hinweg versteht (mit fortschreitendem Alter) - schon diese einfache Tatsache, wie der Mensch nunmal aufwächst, fällt einfach jeden Versuch, eine massive Dauererklärungsmentalität in den Unterricht herüberzuretten.

Ein Bezug von einer Theorie auf eine andere Theorie läßt im Zweifelsfall absolut keine Motivation wachsen (im Gegenteil).

Mit anderen Worten - diese einseitige Erklärmentalität spielt
der Null-Bock-Generation offen in die Hände […]

Man muss es ja nicht übertreiben.

Na das mußt Du gerade sagen - wer springt denn bei zusammenhängenden Gedankenketten sofort an jeder Ecke mit einer Horrorvision aus der Ecke?

Da mag von mir da oben rhetorisch sehr scharf sein, trifft aber genau die Denkweise, um die es die ganze Zeit geht.

Man schafft durch die genannte Überbetonung nur weitere Ausreden für Schüler und bietet sogar Angriffsfläche.

kann es sein, dass du einen nicht unwesentlichen Teil deiner
hier präsentierten Erfahrungen aus Nachhilfe-Unterricht hast?

Nur einen eher geringen Teil.

Dann verstehe ich deine Sichtweise - da hat man es ja wirklich
mit frustrierten und uninteressierten Exemplaren zu tun.

Das stimmt nun überhaupt nicht. Sicher gibt es immer wieder sehr regelmäßig und heftig wirklich krasse Problemfälle (schon von den Eltern her). Doch es gibt auch eine nicht unerhebliche Zahl (und zwar eine, die den Anteil der Totalausfälle übersteigt), die wirklich in Ordnung sind und es einfach nicht verstehen.
Sei es nun auf Grund von Schuld des Lehrers (schlechter Unterrichtsaufbau, schlechter Stil, …) oder des Schülers selbst oder wegen der Eltern oder, oder, oder.

Es geht hier darum, dass existenzielle Dinge nicht ausreichend
erklärt wurden. Ist das nicht ausreichend?

Nein, weil ich eben berechtigte Unterschiede zwischen Deinem Trivialbeispiel (dem ich auch noch zustimme) und dem thematisierten Rest mache .

Wobei man natürlich locker flockig erwidern könnte: Sobald der
Lehrer ein paar Praxisbeispiele bringt und sagt „Hier, dafür
braucht ihr das.“ hat sich das Thema auch schon gegessen.

Richtig.

Ja, dann ist das aber zwangsweise auch nicht unbedingt ein „Erklären, warum …“.

Es ging hier nicht darum, junge Punks heranzuzüchten. Es ging
um die Frage, ob kritisches Hinterfragen erlaubt sein darf.

Eben gerade andersherum. Jetzt wird auch klar, wieso Du jetzt auch zurückgerudert bist. Du hast den Inhalt total verdreht (was ich ja schon an einzelnen Passagen immer wieder gesagt habe).

Davon, daß zum Beispiel ein Verlust von Zähigkeit beim
Bearbeiten von Problemstellungen,

Früher war alles besser und so?

Diese polemische Spitze kann ich gerade nicht nachvollziehen, da kein Zusammenhang zwischen den Worten und Deinem Querschläger besteht.

Um es zu überzeichnen: Ein 15jähriger Balg, der einem fremden
Erwachsenen im Bus so richtig unflätig und dämlich kommt, wird
sich im Unterricht gegenüber dem Lehrer nicht sonderlich
anders verhalten.

Sicher können wir hier uns mit Extrembeispielen totwerfen.
Bringt’s das?

Extrembeispiele sind etwas anderes. Du solltest dringend mehr Kontakt mit dem Milieu suchen, daß Du hier vertrittst oder besprichst. Dann wüßtest Du leider, daß meine Überzeichnung zwar scharf war, aber keinesfalls mehr selten ist.

Es führt sogar bei den gesitteten Leuten schon zu
Mißverständnissen. Da wird man neuerdings schon schief
angeschaut, wenn man älteren Herrschaften seinen Sitzplatz
anbietet

Vielleicht darf man nicht zu verschlagen dabei gucken :wink:

Ich hab schon besser gelacht. :smile:

„Wenn Erwachsene reden, haben Kinder Sendepause.“
„Wer später führen will, muß zu zuallererst das Sich-einordnen
und Sich-unterordnen lernen.“

Sicher will man unter Erwachsenen nicht immer durch die Kids
unterbrochen werden. Aber darum ging’s ja nicht.

Machst Du das eigentlich mit Absicht, oder nimmst Du geflügelte Worte immer so einseitig *wörtlich*?!
(ernsthafte Frage!)

Überhaupt, wie kann ich irgendwo laufen, ohne zu wissen,
wohin?

„Wie kann ich irgendwo laugen, ohne zu wissen, wohin?“ -

Laugen? Mit NaOH? Wie meinen?

Ist jetzt schon mehrfach geschehen, daß Du auf dieses „Niveau“ ausweichen mußtest. Sollte man da etwas vermuten? - Du hast aber Glück gehabt: Im Ggs. zu Deiner Verfahrensweise kommt hier jetzt kein dummer Spruch. Nur ein Nachtrag: So originell wie ein Reissack in China.

einen Fuß vor den anderen setzen!

Ich sehe schon, du bist ein Pragmatiker. Wenn ich ziellos
durch die Gegend wandele, mach ich das auch so. Aber wenn ich
lerne und arbeite, will ich ein Ziel!

*Du* *willst* ein Ziel. Das kannst Du gerne wollen. Schülern kann man sagen, das Ziel sei der Abschluß. Reicht Dir das? Oder kommt es Dir endlich in den Sinn, daß dieses „wollen“ eher ein „möchten“ sein müßte und selbst da mit gewissen Beschränkungen einhergehen muß.
Und bitte kein „Warum?“ an dieser Stelle (auch keines im Stile Deiner „originallen“ (ho-ho-ho) Erwiderungen); das stand alles in den ganzen letzten Kommentaren.

Trotzdem erstaunlich, daß Du Deinen schönen Satz plötzlich reduzierst und mehr als schwarzweiß von „ziellos durch die Gegend wandeln“ sprichst. Das nimmt nicht zuletzt dem Satz auch den Sinn, denn seine von Dir ungewollte Interpretierbarkeit in genau die Richtung, die Du nicht willst, macht ihn so richtig „richtig“.

Sicherlich von Dir nicht beabsichtigt, ist auch die
philosophische Dimension des kleinen Sprüchleins: Wir ALLE
laufen, ohne im Prinzip zu wissen wohin - das nennt man LEBEN.

Philosophie ist im dortigen Brett recht gut aufgehoben - du
denkst schon eine Größenordnung größer als ich eigentlich
meinte. Das Leben in seiner Gesamtheit ist viel komplexer, als
mehr oder weniger zielstrebiges Lernen. Es geht hier nur
darum, zu wissen, wozu das alles.

Du machst es Dir sehr einfach, an solcher Stelle auf das Philobrett zu zeigen. Und Du übersiehst, daß das Lernen ins Leben eingebettet ist - damit übersiehst Du gleichzeitig die scharfsinnige Analogie zwischen Lernprozeß und wie der Mensch seit eh und je durch das Leben schreitet.

Es ist einfach eine pure Behauptung, man bräuchte ein Ziel zum Lernen vor Augen und müßte den Zweck dieses Zieles verstehen genau dann, wenn man lernt. Denk ein bißchen drüber nach und Du wirst leicht einsehen, daß das einfach völlig unrealistisch und einfach falsch ist.

)

MfG

Hallo StudIng,

Es geht nicht um den Grad von Homogenität oder Heterogenität,
sondern um das generelle Leistungsklima in Deutschland und wie
über diese oder jene Ideen diskutiert wird. Daran läßt sich
immer wieder klar erkennen, daß ich wohl eher recht habe, als
falsch zu liegen scheine.

den letzten Satz verstehe ich nicht; wenn Du Lust dazu hast, dann führ es aus.

Nur weil sich 1970 ein paar fragwürdige Gestalten zur
Verwissenschaftlichung der gesamten Pädagogik aufschwangen und
seit damals dieses Weltbild in den Köpfen aller Leute
festzusetzen versuchten, ist ganz normaler Frontalunterricht
mit Auflockerungen nicht „altmodisch“.

  1. „ein paar“ „fragwürdige Gestalten“ von 1970
    „verwissenschaftlichen“ die Pädagogik und versuchen seitdem
    „allen Leuten“ dieses „Weltbild“ aufzudrücken?
    ich habe schon sinnvollere Varianten des 68er-bashings gelesen
    :wink:

Wieso sinnvoll? Es ist kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
Es soll keine Abhandlung über das Abkippen der 68er gehalten
werden.

Neimand verlangt Abhandlungen, aber wenn Du „ein paar fragwürdige Gestalten“, etc. schreibst, dann ist das entweder sehr begründungspflichtig oder sehr verwunderlich.

Für Deine Argumentation war diese begründungspflichtige Phrase keineswegs tragend. Du hättest doch genauso schreiben können, dass ab den 70ern der Frontalunterricht mehr und mehr für „altmodisch“ gehalten wurde. Wenn Du aber die „fragwürdigen Gestalten“ hineinpacken zu müssen glaubst, dann darfst Du Dich über Reaktionen genau darauf nicht beschweren.

Also wirf mir doch nicht vor, ich würde Deinem Artikel zu viel Differenzierung abverlangen; Du hast einfach viel zu viel in ihn hineingepackt, so dass Deine „eigentliche“ Argumentation aus meiner Sicht im kulturkritischen Schlagwort-Werfen untergeht. (und genau das war mein Kritikpunkt, den ich unten im Fazit auch als solchen benannt habe)

Das stimmt ganz und gar nicht. Der Anteil an dem schonmal
generell suspekten „Im-Kreis-sitzen“-Unterricht ist bereis
beträchtlich groß - besonders in der Grundschule, da wo
eigentlich die Grundlagen für später geschaffen werden sollen.

  1. Okay, für die Grundschule mag das zutreffen, für die Vorschule übrigens auch.

  2. Warum ist der „Im-Kreis-Sitzen“-Unterricht „schon mal generell suspekt“? (damit hängst Du Dich sehr weit aus dem Fenster; hier einzuhaken ist aber keine „böswillige Interpretation“ und auch keine „Missverstehen Deiner Logik“, sondern Du selbst hast Dich entschieden, diese Wendung kundzutun, und damit die Aufmerksamkeit des Lesers auf diesen Punkt zu lenken)

Ich spreche grundsätzlich über auf allen Ebenen sichtbare
Tendenzen und stehe in Kontakt mit genug Leuten in
unterschiedlichen Regionen, um ohne Probleme sagen zu können,
daß der Niveauniedergang der Jugend kein regionales oder
temporäres Phänomen ist.

Auch das ist eine Stelle, die man einfach nicht so stehen lassen kann:
z.B. hat sich die Abiturientenquote in den letzten 30 Jahren verdoppelt.
http://www.gesis.org/Dauerbeobachtung/Sozialindikato…

Dem „Niveauniedergang“ steht also durchaus auch eine mess- und fühlbare „Niveauanhebung“ entgegen; pauschales Sprechen von „der Jugend“, von „auf allen Ebenen“, und von einem eindeutigen Niedergang halte ich deshalb für sehr problematisch.

„Manch einer“ ist inzwischen eine Verharmlosung; der Anteil
„mentalitätsgestörter“ Kinder in Schulen ist inzwischen nicht
mehr zu übersehen - und wird ständig größer. Hier muß man gar
nicht den Teufel an die Wand malen, um absehen zu können,
wohin die Spaßgesellschaft mit ihrer Null-Bock-Generation
steuert…

Natürlich müsste man sich über die „Mentalitätsstörung“
unterhalten, aber erstens ist das „inzwischen“ schon wieder so
ein „früher-war-alles-besser“-Argument, das empirischer
Überprüfung so nicht standhalten wird, und zweitens ist Deine
Erklärung „Spassgesellschaft“ und „Null-Bock-Generation“
ziemlich fragwürdig, weil gerade der dümmliche Begriff der
„Spassgesellschaft“ zwar seriöser sozialwissenschaftlicher
Forschung entstammt, etwa aus Schulzes Untersuchungen zur
„Erlebnisgesellschaft“, dort aber in völlig anderem Sinne
gedacht ist.
Die andächtige und demutsvolle Beschwörung des Begriffes ist
hier wenig hilfreich.

Hilfreich ist aber, die exakte Stimmung einzufangen - und das
leisten diese Begriffe hervorragend; weil jeder die
Entartungen mehr oder weniger hautnah miterlebt, die die ganze
Problematik betreffen.

Die Stimmung von was und von wem lässt sich mit povokativen Schlagworten wie „Spassgesellschaft“ oder „Null-Bock-Generation“ einfangen?

und daß man,
sobald man nur einen kleinen berechtigten Hinweis auf das
Frühere bringt, als Ewiggestrig abgestempelt wird, bessert
Deine Position ganz und gar nicht.
Du interpretiertst die neutralen Worte als ewiggestrig

es geht nicht um einen „kleinen“ Hinweis, sondern um Deine allgemeine Wortwahl, die alles andere als „neutral“ ist:
Beispiele:

denn gerade die heutigen Kinder von 6 bis 16 sehen es
mehr und mehr nicht ein, wozu man kulturelle
Bildung angebliche brauche

den Schülern von heute fehlt es an
allgemeiner Demut

der Anteil „mentalitätsgestörter“ Kinder in Schulen
ist inzwischen nicht mehr zu übersehen - und wird
ständig größer. Hier muß man gar
nicht den Teufel an die Wand malen, um absehen
zu können, wohin die Spaßgesellschaft mit ihrer
Null-Bock-Generation steuert…

Mit dieser Begrifflichkeit schreibst Du Dich in einen Diskurs ein, den ich -zugegeben in deutlicher Ablehnung- „Kulturverfall-Gejammere“ nenne, und den man vielleicht neutraler als „wertkonservativen Diskurs“ bezeichnen könnte;
wenn Du da nicht eingereiht werden willst, dann achte auf Deine Begrifflichkeiten und Argumentationsmuster, aber wirf mir nicht vor, ich würde Dich einfach so per böswilliger Interpretation als „ewiggestrig“ abstempeln (was ich so noch nicht einmal getan habe!)

Viele Grüße
franz

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Hier ist m.E. nach einer persönlichen Meinung gefragt wie man
sich einen idealen Lehrer vorstellt und nicht nach
Unterrichtsmethoden. Die ist meiner Erfahrung nach nämlich
zweitrangig solange man menschlich mit einem Lehrer auskommt.
Und hat auch relativ wenig mit dem Bildungssystem früher/heute
zu tun. Fakt ist jedoch das der Wert unser Bildungsystems
damit steigt oder fällt wie die Lehrer in der Lage sind den
geforderten Stoff an den Schüler zu bringen. Und hierfür
bedarf es numal menschlicher Fähigkeiten die nicht vom
Gesetzgeber beeinflußt und in Rahmen oder Richtlinien gepresst
werden können.
Insofern sind deine Kommentare abschweifend und nicht
ergänzend weil du in ihnen einen ganz anderen Problembereich
ansprichst. Es hat auch nichts mit schwarz-weiß Malerei zu
tun.

Nordische Grüße
Andrea

Das ist ja aber der tendenzielle Grundfehler der ganzen
Bildungsdiskussion in den letzten sieben Jahren. Anscheinend
haben viele, viele Menschen Komplexe in der Gesellschaft und
sind der Meinung, sich jetzt maßlos auf den Lehrer stürzen zu
müssen.

Also mal in dein Profil geschaut und festgestellt das du erst 23 bist. Du redest von Schülern als wenn sie vom Alter her Äonen von dir entfernt wären, sind sie aber nicht. Und ich glaube auch nicht das du mit 15 schon rege die Bildungsdiskussion verfolgt hast!!!
Es hat nichts mit Komplexen zu tun wenn man Lehrer von heute hinterfragt, so vieles andere. Und maßlos ist es auch nicht zu fragen wie denn so der beste Lehrer war den man hat/hatte. Und ich kann mit Fug und Recht sagen das meine Beobachtungen durchaus fundiert sind. Du implizierst hier aber das man den Lehrern grundsätzlich Unfähigkeit unterstellt, das ist nicht wahr. Ich denke nur das nicht jeder für den Beruf des Lehrers geeignet ist, vor allem wenn es ihm an Autorität und Authenzität fehlt. Die Lehrer die diese Eigenschaften nicht besitzen sind jene die dann nachher von den Schülern niedergemacht werden.

Die Frage nach edm pädagogischen Fingerspitzengefühl ist
solange unlogisch (also sinnleer), solange nicht der Schüler
halbwegs ins Bild gerückt wird. Wie gesagt, phantasiere Dir
den genialsten Lehrer aller Zeiten vor die Tafel - von mir aus
Gott. Der weiß alles, der kann alles :wink:

Du rückst aber nicht den Schüler ins Bild sondern den Erziehungsstil vieler Eltern und ihre Ansprüche an das System Schule. Mangelnde Kooperation auf Seiten von Eltern und Lehrer führt in den meisten Fällen nämlich zu den von dir beklgten Problematiken. Wenn Eltern Zuhause lautstark verkündender und der Lehrer ist doch wohl „bescheuert“ dann nehmen die „lieben“ Kleinen das so mit und verhalten sich entsprechend. Wenn Eltern nur ihren Kindern glauben und eine Lehrkraft für unglaubwürdig halten ohne sich selbst ein eigenes Bild zu machen führt dies ebenso zu genannten Verhaltensweisen. Die Kinder verlieren den Respekt vor den Lehrern wenn diese eh schon Anzeichen von Schwäche zeigen. Der Schritt zum pöpelnden Jugendlichen ist dann nicht mehr groß. Und schade das du wohl nie einen Lehrer hattest bei dem du gerne Unterricht gemacht hast, um es mal provozierend zu sagen. Sonst wüßtest du wovon hier geredet wird.
Mein Glück hingegen das ich derer solcher gleich mehrere hatte und das einer davon mein Klassenlehrer war, ansonsten hätte die schlimmste Klasse der Schule wohl nie als beste Klasse der Schule ihren Abschluß gemacht!!! Und glaub mir wir waren echt schlimm, bei den Referendaren waren wir die Killer schlechthin, das führte soweit das man bei uns keine Referendare mehr einsetzte für den Unterricht. Heute bin ich da nicht gerade stolz drauf, aber gerade deshalb weiß ich wie wichtig die Ausstrahlung eines Lehrers ist.

Wenn vor ihm auf der Schulbank ein Schüler sitzt, der weder
gewisse Fähigkeiten entwickelt hat, noch über gewisse
Fertigkeiten verfügt, kann selbst Gott vor der Tafel
herumspringen und wird nichts erreichen. Alle Gläubigen und
der Alte im Himmel mögen mir diese moderne Form des
Gottesparadoxons verzeihen - doch es zeigt einfach die
akademische Natur der Frage, wenn der Schüler als Hürde
ausgeblendet wird.

Nun mein Lehrer ist nicht vor der Tafel rumgesprungen sondern hat sich diese Schätzchen konsequent an die Tafel geholt und wenn die nicht wollten wie er hagelte es fünfen und sechsen, ebenso konsequent. Und diese Konsequenzen hat er uns einmal am Schuljahresanfang in der ersten Stunde bekannt gegeben und dann danach gehandelt. Es hat nur ein virtel Jahr gedauert und er hatte uns alle gezähmt vom wilden Sauhaufen zur Musterklasse. Er war trotzdem oder besser gerade deswegen der beliebteste Lehrer.
Ach ja noch etwas, wenn du einen Schüler als „Hürde“ betrachtest die es gilt zu überwinden so ist das der falsche Ansatz und du hast verloren. Was im übrigen nicht heißen soll das man den Schüler mit Samthandschuhen anfassen soll, wenn der Schüler schon nicht Zuhause gelernt hat das sein Handel Konsequenzen hat so sollte er es wenigstens in der Schule lernen. Und somit sind wir wieder bei der Konsquenten Umsetzung gemachter Regeln, dies geht leider vielen Lehrern ab da sie (nehme ich an) Angst vor den übereifrigen Eltern haben die sich wegen jeden Pups beschweren anstatt mit dem Lehrer zusammenzuarbeiten.

Grüße Andrea

Hi,

bin ein bisschen spät dran. :smile:
Ein guter Lehrer muss seine Schüler mögen, soweit das möglich ist.
Er muss sie neugierig machen können und sie das Staunen lehren.
Das ist, wie ich finde, mindestens die halbe Miete.

Viele Grüße
WoDi

Hallo nochmals zum Letzten.

Du hättest doch genauso schreiben können,
dass ab den 70ern der Frontalunterricht mehr und mehr für
„altmodisch“ gehalten wurde. Wenn Du aber die „fragwürdigen
Gestalten“ hineinpacken zu müssen glaubst, dann darfst Du Dich
über Reaktionen genau darauf nicht beschweren.

Das Problem: Es waren nunmal „fragwürdige Gestalten“.
Es handelte sich mehrheitlich vom abgekippten Wertebild der 68er geprägte wissenschatliche Pädagogen.
Pädagogen wohlbemerkt, keine Didakten. Das kommt noch als Last hinzu.

  1. Warum ist der „Im-Kreis-Sitzen“-Unterricht „schon mal
    generell suspekt“? (damit hängst Du Dich sehr weit aus dem
    Fenster; hier einzuhaken ist aber keine „böswillige
    Interpretation“ und auch keine „Missverstehen Deiner Logik“,
    sondern Du selbst hast Dich entschieden, diese Wendung
    kundzutun, und damit die Aufmerksamkeit des Lesers auf diesen
    Punkt zu lenken)

Kein Problem, keine Übervorsicht - ich melde mich schon, wenn etwas schief gegangen ist.

Natürlich ist das weit aus dem Fenster. Es ist nicht belegt, daß diese Formen des Unterrichts mehr „Output“ an Wissen und Wissensanwendung erzeugen.
Von mir aus können Philosophiestudenten an der Uni so im Seminarraum sitzen, bei Grundschulkindern kann das maximal eine Abwechslung hier und da bedeuten - nicht öfter und kein Dauerzustand.
Das ist meine persönlich Entscheidung, hier den traditionellen Weg zu beschreiten. Das tue ich dann aber nicht aus Gründen wie Konservatismus, sondern weil ich mit der Normalform des Unterrichts - dem Frontalunterricht - hervorragende Erfahrungen gemacht habe.
Eine andere Zeit eben.

Auch das ist eine Stelle, die man einfach nicht so stehen
lassen kann:
z.B. hat sich die Abiturientenquote in den letzten 30 Jahren
verdoppelt.

Und? Hat sich die Qualität verbessert? Keineswegs - eher das Gegenteil.

Ich höre immer wieder erfrischende Geschichten über die Zeiten des „klassischen Abiturs“, also Abiturprüfung in JEDEM Fach.
Ich sehe im Kontext dessen die immensen Nachteile des heutigen, an Kompliziertheit kaum zu übertreffenden Kurswahlsystems.

Ich bemerke in der Nachhilfe und an der Uni mehr und mehr Streuung zwischen eigentlich vergleichbaren Gymnasien.

Alles freilich eher theoretische Überlegungen und Indizien.
Daß daran aber „etwas dran“ ist, hat spätestens der Hammerschlag PISA gezeigt.

es geht nicht um einen „kleinen“ Hinweis, sondern um Deine
allgemeine Wortwahl, die alles andere als „neutral“ ist:
Beispiele:

denn gerade die heutigen Kinder von 6 bis 16 sehen es
mehr und mehr nicht ein, wozu man kulturelle
Bildung angebliche brauche

den Schülern von heute fehlt es an
allgemeiner Demut

Denkbar schlecht gewählt - wo ist das bitte nicht neutral?
Es sind zugegebenermaßen keine alltäglichen Begriffe (Demut), dennoch bewegst Du Dich immer noch auf der desolaten Schiene des Konnotats.
Lies es doch einfach ohne „inneren Tonfall“. Unterdrücke beim Lesen die kleine subjektive Stimme im Ohr.

Das „von heute“ muß nunmal hinein, weil ich schon länger kein Schüler mehr bin und mich auf gegenwärtige Zustände beziehe.
Auch hier konnotierst Du mehr, als zu lesen.

der Anteil „mentalitätsgestörter“ Kinder in Schulen
ist inzwischen nicht mehr zu übersehen - und wird
ständig größer. Hier muß man gar
nicht den Teufel an die Wand malen, um absehen
zu können, wohin die Spaßgesellschaft mit ihrer
Null-Bock-Generation steuert…

Mit dieser Begrifflichkeit schreibst Du Dich in einen Diskurs
ein, den ich -zugegeben in deutlicher Ablehnung-
„Kulturverfall-Gejammere“ nenne, und den man vielleicht
neutraler als „wertkonservativen Diskurs“ bezeichnen könnte;
wenn Du da nicht eingereiht werden willst, dann achte auf
Deine Begrifflichkeiten und Argumentationsmuster, aber wirf
mir nicht vor, ich würde Dich einfach so per böswilliger
Interpretation als „ewiggestrig“ abstempeln (was ich so noch
nicht einmal getan habe!)

Genau das versuchst Du aber, indem Du partout ständig zu interpretieren und implizieren suchst, anstatt gewisse Schlagworte als solche erst einmal stehen zu lassen und als Abkürzung hinzunehmen.
Ich schreibe mir hier ganz bestimmt nicht die Finger wund - da muß ein etwas eingefärbter Begriff wie „Null-Bock-Generation“ auch hier und da tun.
Als ob Du nicht wüßtest, was eigentlich gemeint wäre. Stell Dich nicht dümmer, als Du bist. Kleinkarriertheit in allen Ehren, die gehört ab und zu wirklich dazu, dann aber bitte an berechtigten Stellen und nicht bei solchen verkappten „Abkürzungen“.
Mir ist auch klar, daß diese Worte in aller Mund sind, und wahrscheinlich nur über Symptome von den Leuten definiert oder identifiziert werden können.
In Zukunft kann ich ja auf Deinen Wunsch hin, mathematischen Stil einfließen lassen.

Das nimmt dann die berüchtigten Formen an wie:

DEFINITON…
SATZ…SATZ…SATZ…THEOREM…SATZ…SATZ…
DEFINITON…
LEMMA…THEOREM…THEOREM…SATZ…SATZ…SATZ…

) :smile:

[Mathematiker mögen mir verzeihen.]

Also mal in dein Profil geschaut und festgestellt das du erst
23 bist. Du redest von Schülern als wenn sie vom Alter her
Äonen von dir entfernt wären, sind sie aber nicht. Und ich
glaube auch nicht das du mit 15 schon rege die
Bildungsdiskussion verfolgt hast!!!

Glaube heißt bekanntlich „nicht zu wissen“. Und hier sieht man, daß Du ganz und gar „nicht weißt“.

Und maßlos ist es auch nicht zu fragen wie denn so der beste Lehrer
war den man hat/hatte.

Du gleitest ab. Es ging doch nicht um diese Spitze des Eisberges von wegen „Lieblingslehrer“.

Die Lehrer die diese Eigenschaften nicht
besitzen sind jene die dann nachher von den Schülern
niedergemacht werden.

Äußerst fragwürdig.
Du übersiehst den Hauptpunkt. „Zu Deiner Zeit“ mag das eventuell noch gegolten haben, heutzutage sind aber auch die achso immer wieder in der Diskussion verheizten „respektausstrahlenden Lehrer“ mit „natürlicher Autorität“ nicht mehr vor *ernsthaften* Provokationen seitens der Schüler sicher.
Das ist nicht übersehbare Tendenz.

Du rückst aber nicht den Schüler ins Bild sondern den
Erziehungsstil vieler Eltern und ihre Ansprüche an das System
Schule.

Kinder sind in guter Näherung das Produkt ihrer Eltern (und das nicht nur biologisch :wink: ).
Kinder sind durch Charakter, Werte - kurz - durch das ganze Milieu der Eltern in weitesten Teilen ihrer Entwicklung geprägt.

Milieutheorie: Der Mensch und sein Handeln sind bestimmt durch innere Anlagen und seinem sozialen Umfeld.

Das rechtfertigt meine Gleichsetzungen deutlich.

Mangelnde Kooperation auf Seiten von Eltern und Lehrer
führt in den meisten Fällen nämlich zu den von dir beklgten
Problematiken. Wenn Eltern Zuhause lautstark verkündender und
der Lehrer ist doch wohl „bescheuert“ dann nehmen die „lieben“
Kleinen das so mit und verhalten sich entsprechend. Wenn
Eltern nur ihren Kindern glauben und eine Lehrkraft für
unglaubwürdig halten ohne sich selbst ein eigenes Bild zu
machen führt dies ebenso zu genannten Verhaltensweisen. Die
Kinder verlieren den Respekt vor den Lehrern wenn diese eh
schon Anzeichen von Schwäche zeigen. Der Schritt zum pöpelnden
Jugendlichen ist dann nicht mehr groß.

Ist Dir doch noch ein Licht aufgegangen, nachdem ich das schon Dutzende Male gesagt habe.

Und schade das du wohl
nie einen Lehrer hattest bei dem du gerne Unterricht gemacht
hast, um es mal provozierend zu sagen. Sonst wüßtest du wovon
hier geredet wird.

Und wieder das sehr dünne Eis der puren Spekulation.
Völlig in der falschen Ecke mit Deinen Wahrsageversuchen.

Nun mein Lehrer ist nicht vor der Tafel rumgesprungen sondern
hat sich diese Schätzchen konsequent an die Tafel geholt und
wenn die nicht wollten wie er hagelte es fünfen und sechsen,
ebenso konsequent. Und diese Konsequenzen hat er uns einmal am
Schuljahresanfang in der ersten Stunde bekannt gegeben und
dann danach gehandelt. Es hat nur ein virtel Jahr gedauert und
er hatte uns alle gezähmt vom wilden Sauhaufen zur
Musterklasse. Er war trotzdem oder besser gerade deswegen der
beliebteste Lehrer.

Ach, guck einer an. Plötzlich sind GENAU DIESE Methoden nicht mehr „altmodisch“ oder „unnötig hart“ oder „unangemessen“?
Von nichts anderem spreche ich.

Eine kühne Behauptung: Hätte ich dieses Beispiel gebracht, wärest Du mächtig darauf eingestiegen.

Ach ja noch etwas, wenn du einen Schüler als „Hürde“
betrachtest die es gilt zu überwinden so ist das der falsche
Ansatz und du hast verloren.

Von der Schublade mit der Aufschrift „Polemik“ wechselst Du vortrefflich schnell in „absichtliches Zu-wörtlich-nehmen, um einen weiteren, sich dahinleiernde Wortwechsel zu erzeugen“.

Dafür gibts ein Bienchen ins Muttiheft.

Was im übrigen nicht heißen soll
das man den Schüler mit Samthandschuhen anfassen soll, wenn
der Schüler schon nicht Zuhause gelernt hat das sein Handel
Konsequenzen hat so sollte er es wenigstens in der Schule
lernen. Und somit sind wir wieder bei der Konsquenten
Umsetzung gemachter Regeln, dies geht leider vielen Lehrern ab
da sie (nehme ich an) Angst vor den übereifrigen Eltern haben
die sich wegen jeden Pups beschweren anstatt mit dem Lehrer
zusammenzuarbeiten.

Ach, doch noch solche Töne?
Wenn Dir das alles derart klar scheint, wie kommt es dann, daß Du hier versuchst, auf meine gute Deckung :smile: das Feuer zu eröffnen?

Gaaaaanz oben hätte das alles stehen müssen, dann wäre einem diese müßige Diskussion erspart geblieben. Viel Lärm um etwas Dir anscheinend Selbstverständliches - aber warum??

MfG