Pädophilie als eigenständige sexuelle Identität

Finde ich tatsächlich eine interessante ethische Frage. Freilich nicht bei echter Kinderpornographie - das ist in jeder Hinsicht verwerflich und zu ächten und der Besitz und die Verbreitung sind zu recht strafbar - allein schon wegen des Schadens der den Kindern zugefügt wird.

Heute ließe sich sowas aber ohne Weiteres digital und ohne die Mitwirkung von Menschen erzeugen. Formal wäre das erstmal weniger problematisch. Nun ist es aber so, dass alle Behandlungsstrategien für die Betroffenen auf Vermeidung und Kontrolle abzielen. Psychologen (soweit ich mich erinnere), gehen aber davon aus, dass der Konsum von Kinderpornographie bei Menschen mit entsprechenden Neigungen eher den gegenteiligen Effekt auslöst.

Das heißt, sie ist nicht nur ethisch problematisch und strafbar, sie erhöht langfristig auch das Risiko eines Übergriffes.

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Hi Christa!

Danke für die Info, aber ich wollte nicht wissen, nach wem sich der UP hier benannt hat, sondern wer er ist (ohne die Anonymität zu durchbrechen).

Gruß, Diva

Nicht nur sexuelle Handlung an Kindern sind strafbar sondern auch Kinderpornographie. Wer diese Bilder ansieht nimmt keine sexuellen Handlungen an Kindern vor, fördert aber die Herstellung der entsprechenden Bilder - und die werden nicht per Computer erstellt.
Pädophilie ist nun mal eine schwere psychische Störung, die sich durch das gesteigerte sexuelle Interesse an Kindern (vor der Pubertät) äußert. Ob, wann und wie sie sich durch sexuelle Übergriffe auf Kinder äußert, in weiß man nicht und kann auch nie wirklich sicher ausgeschlossen werden.
Diesen Menschen muss geholfen werden aber nur eine Minderheit sucht selbst Hilfe, wenn Sie diese Veranlagung in sich spüren.
Dass es eine Mehrheit ist, die eben nicht diesen Weg sucht, mache ich an den Zahlen der beschlagnahmten Kinderpornographie und entsprechenden Angeboten im Internet/Darknet fest.
In dieser Situation halte ich Antidiskriminierungsmaßnahmen für Pädophile für völlig unangebracht. Aufklärungskampagnen wie Pädophile an professionelle psychologische Hilfe kommen können wäre angebracht, nicht die Absenkung der gesellschaftlichen Ächtung.

Und wenn die Ablehnung der Gründung eines Pädophilenvereines von den möglichen Mitgliedern als diskriminierend empfunden wird, bin ich gerne diskriminierend.

Sag mal, verstehst du den Zusammenhang zwischen:

und

wirklich nicht? Wenn du willst, dass diese Leute aus dem Schatten treten und sich behandeln lassen, müssten wir vielleicht erstmal das gesellschaftliche Stigma beseitigen. Es geht keineswegs darum sexuelle Handlungen an Kindern gesellschaftsfähig zu machen, sondern anzuerkennen, dass die Betroffenen keine Schuld daran haben, anders zu sein.

[Zitat und dessen Kommentierung entfernt; MOD C_Punkt]

Sie irren sich. Wir sind nicht kriminell oder krank. Glauben Sie, dass schwule oder transsexuelle Menschen geisteskrank sind?

Wir wollen, dass die Gesellschaft uns nicht mehr als Kriminelle und Vergewaltiger ansieht. Unser Ziel ist die Gleichberechtigung mit anderen sexuellen Minderheiten im Einklang mit dem Grundgesetz. Lassen Sie uns einfach offen über das Thema Pädophilie sprechen. Wir sind genauso wie Sie gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern.

Woran könnte das nur liegen…? :thinking:

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Das weiß ich … Die rechtliche Einordnung des Besitzes ist klar.
Außerdem ist sogar das blosse Betrachten von entsprechendem Material schon strafbar.
Aber wie vielen kann man es nicht nachweisen, werden nicht erwischt, bleiben im Verborgenen.
Das meinte ich mit Grauzone … welche ich für zahlenmässig hoch halte.

Gibt es Untersuchungen, wieviel Prozent der Betroffenen sich so was (regelmäßig) anschauen?

Nein. Ganz sicher nicht. Es gibt weder valide Daten über die Anzahl der Menschen mit pädophilen Neigungen noch über die Anzahl der Menschen, die sich gemäß §184b StGB strafwürdig verhalten.

Aber zwei Zahlen kann man doch bringen: Das „Präventionsnetzwerk Kein Täter werden“, das ich weiter oben anführte, schätzt die Zahl der Betroffenen auf 250.000 bis 300.000.

In Befragungen gaben in Deutschland zwischen 3 und 6 Prozent, international zwischen 3 und 9 Prozent der befragten Männer sexuelle Fantasien bezogen auf oder Kontakte mit Kindern vor der Pubertät an. Zuverlässige Daten darüber wie groß der Anteil von Menschen mit einer pädophilen oder hebephilen Erregbarkeit in der Bevölkerung ist, gibt es aber bislang nicht, weil große epidemiologische Studien zu diesem Thema noch nicht durchgeführt wurden. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen, die diese Fragestellung erhellen sollen, laufen. Die Häufigkeit wird – bislang erhobenen Daten zufolge – auf bis zu 1% der männlichen Bevölkerung geschätzt. Das betrifft in Deutschland 250.000 bis 300.000 Männer.

Quelle: Internetseite von kein-täter-werden

Eine Statistik des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs ergibt für 2020 eine Zahl von knapp 19.000 Fällen von Verstößen im Sinne §184b StGB. Wobei „ein Fall“ nicht identisch ist mit „ein Geschädigter“ oder „ein Täter“. Quelle.

Welche Erkenntnisse man aus beiden Zahlen herleiten kann: keine. Warum ich sie hier trotzdem verbreite? Damit sie niemand nehmen kann und eine Kausalität behauptet. Noch nichtmal eine Korrelation geben die Zahlen her…

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Was Du meinst, nennt man in der Kriminalistik „Dunkelfeld“. Das „Hellfeld“, also die Dinge, die bekannt geworden sind, liegt für 2022 bei 42.075 Fällen von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von Missbrauchsdarstellungen, sogenannter Kinderpornografie. Aktuelle Studien zum Verhältnis Hell-Dunkelfeld habe ich spontan nicht finden können, aber da das ein „stilles“ Delikt ist, bei dem es kein unmittelbares Opfer (dass natürlich für die Erstellung entsprechenden Materials Missbrauchshandlungen stattfinden ist eine vollkommen andere Geschichte) gibt, und es üblicherweise im geschützten privaten Umfeld sowie schwer erkennbar über das Internet stattfindet, dürfte es hier ein ganz erheblich größeres Dunkelfeld geben. Dabei ist allerdings auch zu berücksichtigen, dass die Strafverfolgung in diesem Bereich erheblich intensiviert worden ist, und steigende Zahlen insoweit nicht unbedingt eine Zunahme der Taten bedeutet, sondern vermutlich eher einer Verschiebung von Taten aus dem Dunkel- in das Hellfeld zuzurechnen ist. D.h. wenn die Polizei/Staatsanwaltschaft z.B. einen großen Hoster entsprechenden Materials aushebt und da Hinweise auf 1000 Kunden dieses Anbieters findet, dann hast Du natürlich in dem Jahr gleich 1000 Fälle mehr im Hellfeld, die in den Jahren davor vermutlich bereits im Dunkelfeld vorhanden waren.

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Der Unterschied zu anderen sexuellen Minderheiten liegt vor allem darin, dass das Objekt der Begierde nicht ein volljähriger Erwachsener ist, der sich gegen entsprechende Versuche wehren kann und nicht Kinder, die das eben nicht können.

Ich möchte darum bitten, nun wieder zum Thema zurückzukehren. Es wäre schade, wenn man diese an sich interessante Fragestellung bzw. die sich daraus ergebende Diskussion schließen müsste, weil ein Nebenaspekt nicht ausgeblendet werden kann.

Gruß
C.
MOD

Das soll natürlich heißen:
… sondern Kinder, die das eben nicht können.

@C_Punkt

„… Diskussion schließen müsste, weil ein Nebenaspekt nicht ausgeblendet werden kann.“

Holla, hab ich da was verpasst…
Welchen Nebenaspekt meinst du?

Ja.

Der Artikelbaum wurde umfangreich bearbeitet, damit dieser nicht mehr ersichtlich ist bzw. diskutiert wird.

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Und damit ist deine bzw. eure Forderung ja schon erfüllt. Keiner wird bestraft weil er eine gewisse Neigung hat, solange er keinen Straftaten begeht. Dass Menschen bestimmter sexueller Ausrichtungen von anderen Menschen abgelehnt werden kann kein Gesetz verhindern. Im Gegensatz zu einer Transgenderperson sieht man den Pädophilen seine Sexualität aber nicht an, also kann er nur Ablehnung erfahren wenn er über seine Neigung berichtet.

Unabhängig der sexuellen Orientierung gibt es Menschen, die aus diversen Gründen ihre Sexualität nicht ausleben können (z. B. ein heterosexueller Mann der einfach keine Partnerin findet und keinen emotionslosen Sex mit einer Prostituierten haben möchte). Ja, der Unterschied ist, dass der Heteromann jeden davon erzählen kann, dass er so sehr darunter leidet keine Partnerin zu haben - aber was bringt ihm das?

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Das kann gelingen wenn man sich von den Kriminellen distanziert.

Gut. Jetzt frage ich mich aber wieso ihr den Namen „Krumme 13“ gewählt habt? Also den Namen einer Gruppe, die Straftaten legalisieren wollte und in der Kriminelle in der Führungsriege waren? Das wäre vergleichbar mit einer neuen Gruppe die sich gegen Rassismus einsetzen möchte aber sich NSU nennt.

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Das ist genau das, was wir zu tun versuchen. Aber die Einstellung der Gesellschaft ändert sich nicht. Und das macht uns sehr traurig.

Den Namen gibt es schon seit langem. Vielleicht wird er eines Tages geändert werden.

hi,

es geht nicht um die Tat, sondern das Gefühl.
Beides sollte man wohl zunächst tunlichst trennen und den Text dann nochmal lesen.

grüße
lipi