Ja, das was du als Europalette kennst, definiert eigentlich das Europoolsystem: https://de.wikipedia.org/wiki/Europalette
Die Teile sind genormt - in Sachen Größe, Tragfähigkeit und auch Qualität.
Das ist vollkommen üblich. Niemand, der Paletten benötigt, setzt mehr neue Paletten ein als nötig. Gebrauchte EPal kann man käuflich erwerben. Trotzdem heißt das nicht, dass ausschließlich Paletten im Europoolmaß verwendet werden, es gibt auch noch Einwegpaletten (die durchaus auch häufiger verwendet werden können, aber keinem Tauschsystem unterliegen), Industriepaletten, Kunststoffpaletten… Nicht jeder Kunde nimmt, z. B. weil die Palettenförderanlage das nicht kann, Indus oder Kunststoff.
Aber auch EPal nutzen sich ab und gehen kaputt - es muss also auch Nachlauf an neuen Paletten geben.
Das Problem derzeit sind mehrere.
Zum einen ist Holz teuer - nicht nur für den (Haus-)Bau, sondern auch für die Paletten.
Dann passt die Allocation, also der Standort, der Paletten nicht. Klingt komisch, ist aber so. Ich weiß persönlich von einigen Händlern, die Ware am Hof stehen haben, sie aber nicht entladen bekommen, da Personal fehlt - und die Paletten fehlen im Kreislauf.
Und dann ist da der Mangel - es fehlen schlichtweg Nägel (nein, das sind nicht nur die normalen Nägel sondern auch zertifizierte, siehe oben) zur Reparatur. Und Personal. Und Trucker.
Beispiel aus dem Logistikerkreis letztens: Firma, die die Anti-Rutsch-Matten für unter die Paletten handelt kann diese nicht ausliefern, da im eigenen Haus Anti-Rutsch-Matten für unter die Paletten fehlen (ich übernehme keine Garantie für die Wahrheit, kann es mir aber durchaus vorstellen wenn es sich um fixierte Liefermengen an den Kunden geht).
Da ich „dankenswerterweise“ auch Paletten beschaffe: es gibt noch Paletten. Nur die Preise sind irre. Auch hier wird es wohl zu einem weiter digitalisierten Lademittelmanagement kommen, das dauert aber.
Bei weiteren Fragen gerne fragen