Hallo Markus (& der Rest der Welt),
auf meine erste Antwort hin erhielt ich eine überraschend große Anzahl an privaten mails, in denen ich nach zusätzlichen Infos gefragt wurde. Da ich noch nicht alle beantworten konnte, kann ich das hier gut nachholen
Johannes von Buttlar, den ich persönlich sehr schätze, schrieb 1977 in seinem Buch „Zeitsprung“ über die Palmblattsammlungen in Indien, insbesondere in Madras. Er berichtete, daß dort für jeden Besucher zwei Palmblätter bereitlägen, eines für die Vergangenheit und eines für zukünftige Ereignisse. Nachdem man das erste vorgelesen bekommen habe, könne man sich entscheiden, auch etwas über seine Zukunft zu erfahren.
Johannes von Buttlar: „Zeitsprung“ Taschenbuch (1997) Lübbe, Berg.-Gladb.; ISBN 3404604369 Buch anschauen, 14,90 DM
Auch viele esoterische Fachzeitschriften berichteten über diese Tempelbibliotheken.
Viele Jahre war es ruhig um diese scheinbar geheimnisvollen Orte, bis der Autor Walter-Jörg Langbein, den ich noch aus gemeinsamen Forschertagen in Fulda kenne, sich aufmachte, die Angaben in Indien zu überprüfen. Seine Erlebnisse beschreibt er in dem Buch „Magische Welten“. Leider kann er über seinen Besuch wenig Positives berichten. Nach einem 90minüten Kreuzverhör, in dem er seinen gesamten Lebenslauf preisgeben mußte (angeblich, um Verwechslungen vorzubeugen), wurden ihm genau die Dinge mitgeteilt, die er vorher zu „Protokoll“ gegeben hatte. Die zukünftigen Aussagen waren dann eher allgemeiner Natur („im nächsten Jahr werden sie wahrscheinlich krank werden“) oder stellten sich bereits teilweise als falsch heraus…
Walter-Jörg Langbein: „Magische Welten“ Gebundene Ausgabe - 366 Seiten (1998) Pabel/Moewig, Rastatt; ISBN 3811814249 Buch anschauen, 10,- DM!
Andere Bekannte waren recht angetan von ihrem Besuch (allerdings weiß ich nicht, wo genau sie waren, denn sie sind gerade wieder unterwegs).
Wer immer noch sein Glück versuchen möchte, mag sich damit trösten, daß W-J.L. in Vaithhisvarankoil war und es eben mehrere Bibliotheken in Indien gibt, die unterschiedlicher Qualität sein sollen (obwohl man die in V. wohl zu den besseren zählt). Eine Sitzung kostet 4.000 Rupien (etwa 200,- DM). Der Leiter der Bibliothek heißt Poosa Muthu.
Ciao
Uwe
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