Panel mit 7 Ländern über 150 Jahre sinnvoll?

Hallo,

ich arbeite gerade an meiner Diplomarbeit über Bestimmungsfaktoren der Energieintensität (Energieeinsatz je Einheit Bruttoinlandsprodukt) in langfristiger Perspektive. Ich kann einen sehr detaillierten Datensatz mit 7 Ländern über ca. 150+ Jahre erzeugen. Ist es von einem statistischen bzw. ökonometrischen Standpunkt her sinnvoll, da überhaupt mit einer Panelanalyse anzufangen, wenn die Zeitdimension so groß und die Querschnittdimension so klein ist?!

Vielen Dank schon mal für die Hilfe
Niklas

Tatsächlich sind 150 Jahre ein langer Zeitraum. Welche Fragen sollen mit Hilfe dieser Daten beantwortet werden? Mir fällt jetzt keine sinnvolle Frage ein. Vor allem wenn es um Energie geht, sind wahrscheinlich die letzten 50 - 70 Jahre interessant. In einer Extrapolation aus so einem großen Zeitraum sehe ich keinen wesentlichen Informationsgewinn.

Statistisch gesehen sind solche Daten auf jeden Fall auswertbar, aber dahinter muss eine Frage stehen.

Viel Erfolg
Günther Zier, mag. psych.

Welche Fragen
sollen mit Hilfe dieser Daten beantwortet werden? Mir fällt
jetzt keine sinnvolle Frage ein. Vor allem wenn es um Energie
geht, sind wahrscheinlich die letzten 50 - 70 Jahre
interessant.

Die Frage ist, was Bestimmungsfaktoren für die Energieintensität sind, z.B. Bevölkerungsdichte, natürliche Ressourcenausstattung, Durchschnittstemperaturen, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen etc.
Der Zeitraum ist deshalb so lange gewählt, weil damals noch traditionelle „Energieträger“ wie menschliche und tierische Arbeitskraft, Wind (Mühlen und Segelschiffe) und Wasser (Mühlen, Antriebskraft), Torf und Holz eine bedeutende Rolle gespielt haben. Der Datensatz für die erwähnten 7 Länder enthält nämlich genau diese Daten sehr detailliert.

Statistisch gesehen sind solche Daten auf jeden Fall
auswertbar, aber dahinter muss eine Frage stehen.

An sich wäre also die niedrige Querschnittsdimension kein Problem? Ich frage nur, weil die meisten theoretischen Beschreibungen (z.B. Wooldridge: Econometric Analysis of Cross Section and Panel Data) sich auf eher kleine Zeiträume und große Zahl von Individuen beziehen und ich mir nicht sicher bin, ob es nicht so eine Art Mindestverhältnis von Querschnitt- zu Zeitreihe geben muss, um überhaupt sinnvolle Ergebnisse zu erhalten.

Viele Grüße
Niklas

Hallo Niklas
Die Panelanalyse ist mir nicht vertraut. Deshalb kann ich Deine Anfrage auch nicht wirklich beantworten. So aus dem Bauch würde ich allerdings schon meinen, dass ein Datensatz, der einen so grossen Zeithorizont abdeckt, zuverlässigere Schätzungen der „Zeitparameter“ erlauben. Wenn Du nicht allzusehr unter Zeitdruck stehst, würde ich einmal eine Auswertung machen und auf Grund der Parametertests (bestimmt auch mit Irrtumswahrscheinlichkeiten) entscheiden, ob Du da weitermachen willst oder eine anderer Ansatz zu suchen ist.
Mit freundlichen Grüssen
pepo

Ich denke, dass 7 Länder eine sehr große Anzahl von Individuen sind. So gesehen ist die Stichprobe sicher ausreichend groß.

Ich gehe davon aus, dass diese 7 Länder Industrie-Nationen sind. Also eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit „Industrienationen“. Jetzt geht es darum zu beurteilen, ob diese Stichprobe repräsentativ für die Industrienationen ist.

Bei Fragen nach der Repräsentativität einer Stichprobe muss auch die Größe der Grundgesamtheit beachtet werden. Normalerweise ist die Grundgesamtheit sehr groß, fast unendlich - aber noch abzählbar.

Dies gilt natürlich nicht für die Anzahl der Industrienationen. Die ist klein, und die Stichprobe mit N=7 ist dann schon relativ groß. Ich würde sagen: Die Stichprobe kann für die Grundgesamtheit stehen. - Falls die Streuung der erhobenen Messwerten nicht allzu groß ist.

Viel Erfolg,
Günther Zier, mag.psych.

schau mal hier:

http://www.tu-chemnitz.de/hsw/soziologie/institut/fi…

dort wurde das Thema bereits durch Kollegen ausführlich behandelt.
Grüße
Fredo

Hi Niklas,

ich denke schon. Allerdings kommt das auch darauf an, was du eigentlich für eine Frage beantorten willst.
Grüße,
JPL

Hallo,

ich glaube, deine Frage sollte man darauf beschränken, ob es sinnvoll ist, einen Zeitraum von 150 Jahren zu betrachten, in dem es nicht nur zu diversen massiven wirtshaftlichen Strukturbrüchen gekommen ist (2 Weltkriege, Weltwirtschaftskrise, in Deutschland die Wiedervereinigung, um nur mal die Wichtigsten zu nennen), sondern in dem sich ja gerade auf dem Energiesektor Gigantisches getan hat. Macht es aus deiner Sicht wirklich Sinn eine Zeit, in der man abends bei Petroleumlicht saß mit dem Atom- oder vielleicht sogar bald Nach-Atom-Zeitalter zu vergleichen. So spontan würde ich sagen: Die Energieintensität ist in der Zeit doch deutlich gestiegen. Ich persönlich würde mich auf die letzten 50-60 Jahre beschränken. Dann brauchst du dir die Frage nach dem Panelzuschnitt auch nicht mehr zu stellen.

Herzliche Grüße

Andreas

Hallo Niklas,

also ich sehe da keine Probleme bei diesem Verhältnis von Längs- zu Querschnittsdimension. Aber ich habe leider auch mit Paneldaten nciht sonderlich viel Erfahrung!

Viele Erfolg bei der Diplomarbeit
Anja

Hallo Niklas,

bei dieser Frage kann ich leider nicht weiterhelfen.

Beste Grüße

Oliver

Hallo!
Leider kenne ich mich damit nicht so gut aus, vielleicht weiß ein anderer mehr!
Gruß