Panikattacken vom Citalopram / Absetzen

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich bereits im Forum über mein „Frage“ umgeschaut. Leider habe ich nicht 100 %ig das gefunden wonach ich gesucht habe.

Zu meiner Frage:
Ich nehme seit ca. 1 1/2 Jahren Citalopram (zwischen 20 und 40 mg). Bei 20 mg geht es mir am Besten und das ist die Dosis die ich meistens genommen habe.
Ich möchte Citalopram nun absetzen (in Rücksprache mit meinen Ärzten), ich habe das Gefühl, dass ich davon Panikattacken bekomme. Kennt das einer von euch? Ich hatte vorher nie Panikattacken, erst einen Monat danach fing es an, dann ein paar Monate später nochmal bis sich die Abstände verkürzten und ich jetzt fast täglich welche bekommen habe.
Beim ersten Absetzversuch vor ca. 3 Monaten, wurde ich total aggressiv und gemein, dass war ganz schlimm, also habe ich es aufgegeben und wieder 20 mg genommen.
Jetzt habe ich den zweiten Versuch gestartet und es geht mit der Aggressivität, aber ich leide ganz dolle unter innerer Unruhe, kennt das jemand.

Kürzer konnte ich mich leider nicht fassen und hoffe erstmal auf ein paar Antworten die mir weiter helfen könnten.

LG Mari10

Hallo Mari10,

mit Deinem Medikament kenne ich mich leider nicht gut aus. Ich nehme an, dass Du das gegen Depressionen bekommen hast?
Es ist wohl ein Medikament was - laienhaft erklärt - den Serotoninhaushalt (Glückshormon) anhebt. Das bedeutet, dass es eigentlich genau umgekehrt wirken müsste, nämlich die Panikattacken unterdrücken. Dass Du davon welche bekommst ist sehr merkwürdig…
Wahrscheinlich hast Du das auch mit Deinen Ärzten besprochen?!? Was halten die von dieser Wirkung?
Das andere Thema ist die Aggressivität und Unruhe beim Absetzen, dadurch geht es Dir ja wieder viel schlechter.
Also, wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich mich fragen, ob es Sinn macht, ohne Medikament zu leben. Wenn es Dir schlecht geht und Du eine so schlimme innere Unruhe hast, solltest Du vielleicht darüber nachdenken ein anderes Medikament zu nehmen.
Es gibt verschiedene Medikamente mit ähnlicher Wirkung. Psychiater und Neurologen wissen darüber Bescheid.
Ich habe vor ca. 17 Jahren Panikattacken bekommen und war depressiv. Mein Mittel, was ich damals bekam, war Paroxat. Ich hab 2 Absetzversuche unternommen und es ging mir schlechter. Heute weiß ich, dass es Menschen gibt, die ihr Leben lang darauf angewiesen sind. Meine Ärztin meinte, das sei so, wie wenn ein Bluthochdruckpatient sein Mittel gegen Bluthochdruck absetzen würde. Also, was soll’s… ich bin zufrieden und mir geht es recht gut mit dem Medi.
Viel Glück!
Gruß
Christel

Ich kann nur empfehlen, mal den Arzt zu wechseln, wenn Du mit der Medikamentierung und Einstellung nicht zufrieden bist.
Ich persönlich halte von Antidepressiva nichts, da sie die Ursache nicht behandeln, sondern einfach das Symptom abstellen.
Leider ist aber die gängige Lehrmeinung in Medizin und Krankheitssystem da anderer Meinung. Auf jeden Fall solltest Du nicht alleine einfach experimentieren, sondern hole dir die Unterstützung eines Arztes oder Heilpraktikers. Evtl. hilft dir ja auch ein Psychologe weiter, die Ursache zu finden.

LG Linda

Hallo LG Mari 10,

ich gehe mal davon aus, das Du den Unterschied zwischen innerer Unruhe und Panikattacken kennst!

Citalopram sollte ja genau das Gegenteil bewirken.
Den Zusammenhang bitte mit Deinen Ärzten besprechen!!

In den Suchmaschienen G… oder andere findest Du auch hunderte von Erfahrenberichte/Foren Gleichgesinnter.

Kopf hoch
Knauffi

Hallo Mari

da ich meine Angst und Panikzustände ohne Medikamente überstanden habe, kann ich dir leider nichts raten.
ich kann mir zwar vorstellen, dass durch das Absetzten der Medis die einen oder anderen Symptomen auftreten, die danach wieder verschwinden könnten, aber wie es im Panikattacken ist, das weiss ich nicht.
Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg.

En liebe Gruess

Hallo Knauffi,
danke für deine Antwort.

Klar den Unterschied, kennne ich (leider) nur zu gut.
Zur Ergänzung zu meinem eingestellten Text kann ich nur sagen, dass ich das mit meinen Ärzten bereits besprochen habe und die auch keinen Rat mehr wissen, selbst meine Therapeutin - auf die ich nichts kommen lasse (sie ist wirklich toll) - meint, dass es nur vom Citalopram kommen kann.

Die innere Unruhe ist ganz neu, erst seit ein paar Wochen und kam noch hinzu bevor ich angefangen habe abzusetzen.

Und ich möchte absetzen, weil es mir sonst wirklich gut geht. Zumindest weswegen ich die Medi’s eingenommen habe, dass ist alles weg - dank Therapie und einem tollen Partner.
Aber was das jetzt ist, weiß ich einfach nicht und lässt mich sehr verzweifeln (nicht depressiv)! Ich möchte endlich wieder normal leben können.

Unter den Erfahrungsberichten habe ich leider nicht viel gefunden, deshalb habe ich mich hier mal angemeldet und hatte gehofft hier mit ein paar Gleichgesinnten schreiben zu können.

Liebe Grüße
Mari10

Hallo Linda7,
danke für deine Antwort.

Zur Ergänzung zu meinem eingestellten Text kann ich nur sagen, dass ich das mit meinen Ärzten bereits besprochen habe und die auch keinen Rat mehr wissen, selbst meine Therapeutin - auf die ich nichts kommen lasse (sie ist wirklich toll) - meint, dass es nur vom Citalopram kommen kann.

Die innere Unruhe ist ganz neu, erst seit ein paar Wochen und kam noch hinzu bevor ich angefangen habe abzusetzen.

Und ich möchte absetzen, weil es mir sonst wirklich gut geht. Zumindest weswegen ich die Medi’s eingenommen habe, dass ist alles weg - dank Therapie und einem tollen Partner.
Aber was das jetzt ist, weiß ich einfach nicht und lässt mich sehr verzweifeln (nicht depressiv)! Ich möchte endlich wieder normal leben können.

Unter den Erfahrungsberichten habe ich leider nicht viel gefunden, deshalb habe ich mich hier mal angemeldet und hatte gehofft hier mit ein paar Gleichgesinnten schreiben zu können.

Liebe Grüße
Mari10

Sorry, ich kenn mich hiermit noch nicht so aus, deswegen die doppelte Antwort. Mari10

Hallo,

da kann ich leider nicht helfen. Habe keine Erfahrungen mit Medikamenten gemacht.

Alles Gute!
W.Paterok
www.wbpaterok.de

Hallo Marie,

mit Citalopram habe ich persönlich leider keine Erfahrungen. Am besten du sprichst auch mit deinem Arzt nochmal darüber und vielleicht muß auch das Ausschleichen über einen viel längeren Zeitraum gemacht werden, das verhindert (bzw. reduziert) normalerweise auch unangenehme Absetzerscheinungen.
Tut mir leid, daß ich dir nicht mehr helfen konnte.
Schöne Grüße
Petra Glüsenkamp

Hallo Mari,
…hab soweit jetzt verstanden!
Innere Unruhe ist ja eine der Nebenwirkungen des Medis.
Vielleicht wäre eine „schleichende“ Absetzung die bessere Lösung für Dich.
Ist halt ein Teufelsspiel. Auf der einen Seite will ich keine Medis, handle mir aber Panikattacken etc. ein.Die kann keiner gebrauchen!
Ich bin zwar kein Arzt, kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass ich die Medis austauschen würde.
Statt Cita ev. Opipramol!
Ist zwar keine Lösung in Deinem Sinne, nimmt Dir aber die Innere Unruhe und ev. zumindest die Angst vor auftretene Panikattacken. Bitte mit Therapeutin besprechen.
Ich drücke Dir die Daumen.
Knauffi

Hallo Mari,

haben Sie mit Ihrem Arzt eine Absetz-Prozedur vereinbart?
Sie können und sollen Citalopram NICHT plötzlich absetzen, hierbei können Nebenwirkungen bis hin zu Panikattacken entstehen.
Citalopram greift wie alle Psychopharmaka in den Hirnstoffwechsel ein und muss ausgeschlichen werden.

Hatten Sie eine erfolgreiche Psychotherapie und der behandelnde Arzt sowie der Therapeut sind der Meinung, Sie können jetzt ohne Citalopram gut zurecht kommen? Denken SIE das auch?

Wenn dem so ist und NUR dann, dann hat sich ein Ausschleichen von Citalopram wie folgt bewährt:

4 Wochen eine 3/4 Dosis
Wenn das gut bekommt und keine Nebenwirkungen hat, dann

4 Wochen 1/2 Dosis (in Ihrem Fall also 10 mg)
Wenn das weiterhin gut bekommt, dann

4 Wochen 1/4 Dosis
Dann alle 2 Tage 1/4 Dosis für 2-4 Wochen, dann alle 3 Tage für 2-4 Wochen und dann sollten Sie sich gut genug fühlen, es ganz absetzen zu können.

Die Halbwertszeit von Citalopram ist eigentlich sehr kurz, so dass ein so langes Ausschleichen wie oben beschrieben theoretisch vollkommen unnötig ist. Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass sich mit diesem langen Ausschleichprozess sehr gut zurecht kommen lässt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen.

Alles Gute für Sie und
viele Grüße

Liebe Mari,

das Absetzen von Psychopharmaka – seien es nun Tranquilizer, Antidepressiva, Neuroleptika o.a. – ist fast immer mit gewissen Absetzsymptomen verbunden ( - Tranquilizer bzw. Opiate abzusetzen ist dabei der mit Abstand schwierigste Weg…!!)

Citalopram ist ein Antidepressivum und wirkt dabei als sogenannter „Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“. Setzt man das Mittel ab, so muss – laienhaft gesagt – der Organismus sich erst einmal wieder daran gewöhnen, dass jetzt die „wohltuende“ Serotoninkonzentration in der Gewebeflüssigkeit des Hirns nicht meht künstlich hochgehalten wird. Dies ist dann nicht selten mit gewissen Umstellungssymptomen verbunden - z. B. Unruhe, Schlafstörungen, leichten Schwindelgefühlen oder anderem. Entgensteuern kann man dem am besten, indem man das Absetzen über einen längeren Zeitraum langsam reduzierend und individuell angepasst gestaltet (beispielsweise 2 Wochen lang 15 mg – dann 2 Wochen lang 10 mg – dann 2 Wochen lang nur jeden zweiten Tag 10 mg usw.).

Falls Du jetzt zunehmend Panikattacken bekommst, so weist dies meiner Ansicht nach eher nicht auf eine Absetzsymptomatik hin , sondern vielmehr darauf, dass es in Deinem Leben noch Umstände gibt, die einer Klärung bzw. Änderung bedürfen. Citalopram konnte während der Zeit der Einnahme diese Notwendigkeit wohl gerade noch „deckeln“ – jetzt aber kann Dir Dein Psychosomatik unbeeinflusst von Medikamenten zeigen, dass es noch Handlungsbedarf in Deinem Leben gibt. Von hier aus jedoch zu entscheiden, welche therapeutische Herangehensweise in Deinem Fall sinnvoll wäre, vermag ich natürlich nicht zu sagen.

Panikattacken verschwinden immer dann, wenn die Seele sie nicht mehr braucht, um den Menschen auf sich selbst, seine Bedürfnisse und die Notwendigkeit von Veränderungen aufmerksam zu machen.

Es würde mich freuen, Dir vielleicht ein wenig mit meinen Ausführungen geholfen zu haben.

Alles Liebe und Gute,

Thomas

Hallo Tanja, capricorn, petra,

danke für die Antworten.

Ich habe ganz langsam mit dem Absetzen begonnen! Erst 15 mg und jetzt 10 mg! Gerade ist es die Hölle!

Vor Citalopram kannte ich überhaupt gar keine Panikattacken, erst nach der Einnahme (1 Monat danach (einmalig), danach nach 2-3 Monaten wieder und irgendwann wurden die Abstände immer kürzer! Nachdem Absetzen von den ersten 5 mg ging es mir (erst) sofort besser!!! Auch die Müdigkeit und Antriebslosigkeit ist besser geworden! Wie aber bereits geschrieben kommt jetzt die innere Unruhe und PA wieder hinzu!

Liebe Grüße
Mari10

hallo mari10,

in meiner panikzeit (liegt inzwischen über 7 jahre zurück) bin ich zum glück ohne medikamente ausgekommen. dafür hatte ich fast täglich panikattacken.die abstände wurden immer kürzer,bis ich ein dreiviertel jahr krank geschrieben wurde und dreimal die woche zur therapie gegangen bin.
ich bin kein arzt,aber ich glaube, dass die meisten panikattacken mit der atmung zusammenhängen.egal ob man medikamente nimmt oder nicht! versuche beim nächsten mal, wenn sich panik in dir breit macht, beim einatmen zu zählen. und zwar 3000,2000,1000 beim ausatmen zählst du 6000,5000,4000,3000,2000,1000 klingt sicher komisch und man verhaspelt sich am anfang hin und wieder. aber es lenkt dich ab und deine atmung beruhigt sich dadurch. ich habe diese hilfe aus den buch „die lindenmethode“ das war übrigens mein schlüssel und brachte mich aus dieser geschichte heraus.vielleicht ist es auch etwas für dich.ich wünsche dir alles gute und viel glück!!lg aus leipzig.rené

Hallo,
hast Du Citalopram gegen Panikattacken verschrieben bekommen?
Wenn Du das Mittel absetzen willst, solltest Du dies ausschleichend tun, denn abhängig bist Du ja schon davon und was Du beschreibst, sind ganz einfach die Entzugserscheinungen. Da mußt Du durch, ich kenne das.
Wenn Du das alleine nicht schaffst, wären vielleicht ein paar Tage Klinikaufenthalt angebracht oder Dein Arzt kann Dir vielleicht ein „Alternativmedikament“ verschreiben, wenn Du ihm Deinen Zustand schilderst.
Ich wünsche Dir, daß Du davon loskommst und es Dir bald wieder besser geht, denn mit den Tabletten (weiß ich von mir selbst) bist Du nicht mehr ganz Du, wenn Du verstehst, was ich meine.
Im übrigen gibt es mittlerweile zig Bücher zu dem Thema, als ich anfing Benzos etc. gegen Panikattacken zu nehmen, gab es damals nur ein dafür zugeschnittenes Mittel und gerade mal ein Buch, die meisten Ärzte sind mit dem Thema schlicht überfordert. Übrigens kann auch eine Psychotherapie helfen!
LG, Jutta

Hallo,

keine Ahnung, sorry. Gute Besserung!

Hallo Mari10,

bitte entschukdige die späte Antwort, ich war länger nicht online wegen Urlaub…

Das was du beschreibst kenne ich bisher nicht, wobei ich auch Depressionen und Panikatttacken hatte bevor ich Citalopram genommen hatte…
Ich denke du solltest die Frage einfach ganz offen deienem Therapeuten stellen.
LG Eileen