Liebe/-r Experte/-in,
ich habe seit drei Woche Blaustinamazonenpapagei, der mir sorgen bereitet.Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Er ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, und wurde von einem alleinstehenden Mann in einen sehr kleinen Käfig gehlten. Er hat ein entzündetes Auge, geschwollene Knöchel und wurde nur von Pommes ,Kaffee, und Menschenessen ernährt. Nun versuche ich ihm bei mir ein besseres zuhause zu geben .Wie richte ich am besten den Käfig ein, und versorge den Papagei artgerechtDer Tierarzt war auch schon da, und hat Medikamente verschrieben,. Ich wäre sehr dankbar für Ratschläge und Tipps.
Gisela
Hallo Gisela,
zwar kenne ich mich speziell mit Blaustirnamazonen nicht aus, gehöre aber einem Graupapagei und einer Blaukappenamazone. Beide sind ebenfalls ehemalige Sorgenkinder, der Graue stammt aus einer Beschlagnahmung wegen Tierquälerei, die Amazone ist ein Wildfang (noch dazu im Erwachsenenalter!), beschlagnahmt aus einem Schmuggeltransport, bei dem sie auch noch stark verletzt wurde, so daß eine Auswilderung nicht mehr möglich war.
Was Du über die frühere Haltung Deines Papageis sagst, fällt für mich persönlich auch unter Tierquälerei. Zunächst mußt Du natürlich für gesündere Nahrung sorgen. Das heißt: Ausgewogene Körnermischungen, die für die zu Übergewicht neigenden Amazonen geeignet und nicht mit Futtermittel-, Mehlmotten oder Getreidekäfern verseucht sind, da deren Kot krankmachende Keime enthält. Zu stark fetthaltige Saaten vermeiden oder stark reduzieren. Viel Obst, Gemüse, Kräuter anbieten. Meine „Geier“ bekommen jeden Tag pro Vogel ein gewürfeltes Apfelviertel, eine kleingeschnittene, gut daumendicke Scheibe halbreifen Mais (im Herbst beim Bauern gekauft, geputzt, gewaschen, in Scheiben geschnitten und eingefroren, vor Gebrauch natürlich aufgetaut), und dann eine Mischung aus zwei, drei Beerensorten im Sommer (sämtliches Obst gut und heiß waschen, kräftig abrubbeln und von allen größeren Kernen und Steinen befreien, Zitrusfrüchte auch von der Schale, da blausäurehaltig), ansonsten kernlose Trauben, und gut teelöffelgroße Mengen anderer zerkleinerter Obstsorten wie Aprikosen, Pflaumen, Feigen, Sharonfrüchte, Kaktusfeigen, Mango, Papaya – an manche Sorten gewöhnen sie sich erst mit der Zeit, andere verweigern sie grundsätzlich, auf noch andere stürzen sie sich, das ist bei jedem Vogel etwas anders, da muß man halt herumprobieren. Übrigens: Viele Papageien hassen es, wenn man die verschiedenen Obstsorten miteinander vermischt, sie bevorzugen es schön sortiert in Häufchen neben- und übereinander. Insgesamt sollten immer vier, fünf unterschiedliche Sorten im Obstnapf sein, die Gesamtmenge sollte ungefähr einem mittelgroßen Apfel pro Tag entsprechen – man hat die geeignete Menge für den eigenen Vogel schnell herausgefunden. Je nach Sorten und Witterung spätestens abends entfernen wegen der Schimmelgefahr.
Zusätzlich bekommen meine Vögel jeden Tag ein wenig Gemüse oder Grünzeug mit Wäscheklammern ans Käfiggitter geklammert: ein fingergroßes Stück Möhre, ein Blatt Römersalat, ein Streifen Zucchini oder auch Löwenzahnknospen, -blätter und –blüten im Frühjahr, Hagebutten, Sanddorn- oder Vogelbeeren im Herbst etc. Im Winter sind auch die getrockneten, kahlen Stiele von Beifuß (oder auch Süßholz oder Anissterne) sehr beliebt zum Knabbern, man kann ganz allgemein außerdem Thymian, Petersilie, Vogelmiere, Gräserrispen oder -ähren oder Kapuzinerkresse (Blüten!) ausprobieren. Nichts Zwiebelartiges, kein Kohl, wenig Ei oder Milchprodukte (höchstens während der Mauser mal), nichts zu Süßes, zu Fettiges, zu Scharfes, zu Salziges, nichts Kakaohaltiges, kein Alkohol. Und natürlich nie etwas Vergorenes, Angegammeltes oder Angeschimmeltes. Aber durchaus hin und wieder mal für ein, zwei Stunden etwas Saft oder Kräutertee anbieten, damit der Vogel sich daran gewöhnt, daß sein Getränk auch mal anders aussehen und schmecken kann. Das ist hilfreich für Vitamin- und Medizingaben, falls einmal erforderlich.
Tiere aus schlechter Haltung brauchen neben tierärztlicher Versorgung und papageiengerechter Ernährung unbedingt viel Liebe, Fürsorge, Geduld und vor allem auch den Respekt ihres neuen Menschen. Ich bin z.B. NICHT der Ansicht, daß solch ein Vogel, der - aus welchen Gründen auch immer - nicht schmusezahm werden will, dazu gezwungen werden sollte, auch wenn viele Papageienhalter das anders sehen. Manchmal kommt das irgendwann von ganz allein, manchmal auch nicht, und ich habe das immer respektiert. Ich habe viele Jahre lang auch kleinere Sittiche (einen kleinen Schwarm von über zwanzig Wellensittichen, einige Nymphensittiche) versorgt, die wie die einst drei Papageien (einer wollte bei meinem Exmann bleiben) allesamt Sorgenkinder waren, teils ausgesetzt wegen zu erwartender Tierarztkosten wegen Krankheit oder Verletzung, teils abgegebene verkrüppelte und seelisch gestörte Vögel.
Was diese Dinge, aber auch Ernährung, gute Futtermittelquellen, wichtigste Kommandos etc. angeht, stehe ich für weitere Fragen gern zur Verfügung. Viele Fragen können sicher auch Bücher über Amazonen oder, falls erhältlich, speziell über Blaustirnamazonen beantworten.
Daß der Käfig relativ groß sein muß, hast Du ja offenbar schon selbst gewußt. Persönlich halte ich eine Zimmervoliere, bei der man oben das Dach durch eine zwischen die beiden Dachflügel geklemmte Sitzstange öffnen kann, für am praktischsten. Die günstigsten lagen aber vor einigen Jahren schon bei rund 300 Euro. Naturäste von ungespritzten, nicht direkt an der Straße stehenden Bäumen oder Sträuchern (auch nicht direkt vom Feldrand, wo Pestizide gespritzt werden!) sollten als Sitzplatz nicht fehlen. Am beliebtesten sind bei den Vögeln meist Obstbaumholz oder Hasel und Walnuß. Weide mögen sie zwar auch, die wird aber zu schnell weggeknabbert, weil sie zu weich ist (aber sie ist gut abgewaschen ein hervorragender Knabberspaß für zwischendurch!). Unten bei den Näpfen würde ich eher Hartholzstangen aus dem Handel bevorzugen, da sie leichter von Obstresten usw. zu reinigen sind. selbstgesammelte Buchenzweige verursachen durch sehr harte, spitze Augen schnell arg wunde Papageienfüße, andere Gehölze sind oft aus dem einen oder anderen Grund problematisch (zu weich, zu glatt, oder die Rinde enthält darmreizende Stoffe, z.B. beim Holunder, giftig wie z.B. Eibe oder Thuja, oder zu harzig wie Nadelgehölze). Die Stangen müssen nicht allzu gerade sein, sollten aber wenigstens ein Stück weit einen dem Fuß des Vogels angemessenen Durchmesser aufweisen, wobei streckenweise leichte Abweichungen nach oben oder unten die Fußmuskulatur trainiert, genauso wie eine nicht stur waagerechte Ausrichtung. Man kann die Stangen am so zuschneiden, daß sie genau zwischen die Gitterwände passen, in jede Schnittfläche am Ende mittig ein Loch bohren. Dann steckt man eine große Unterlegscheibe (die zwei Gitterstäbe verdecken kann) auf eine Schraube, schiebt die Schraube durch zwei Gitterstäbe hindurch, schiebt dort am besten eine weitere Unterlegscheibe (man muß nicht die teuren Metallscheiben aus dem Baumarkt nehmen, selbst abgesägte Holzscheiben von etwas dickeren Ästen tun es auch, wenn man sie bei der Länge der Stange mit einrechnet, da sie meist dicker ausfallen als die Metallscheiben) auf die Schraube, bevor man sie in das Loch der Stange steckt und festschraubt.
Eine andere Möglichkeit sind zwei längere, relativ stabile Drahtstücke, durch je ein senkrecht durch die Stange gebohrtes Loch an beiden Stangenenden geführt und unten zu einer dicken Öse umgebogen, damit die Stange nicht vom Draht rutschen kann. Oben läßt man den Draht länger stehen, biegt die Enden zu Haken um, so daß man diese dann an der Volierendecke befestigen kann (bei zu öffnendem Dach nicht die Flügel zum Aufhängen wählen, sondern den feststehenden Rahmen o.ä.). So entsteht eine breite Schaukel, der den Vogel zwingt, immer wieder mal das Gewicht auszubalancieren (= Fußmuskeltraining). Dabei muß man die Stangenhöhe so wählen, daß der Vogel sich aufrichten und auch mal die Flügel lang ausstrecken oder ein wenig damit flattern kann. Zum Schluß mit der Zange die Haken der Drahtaufhängung etwas zusammenkneifen, damit der Vogel die Schaukel nicht abmontieren kann.
Man muß auch darauf achten, daß die oberen Sitzstangen so angebracht sind, daß die Kothäufchen des Vogels im Normalfall weder die unteren Stangen noch das Futter verunreinigen können (also entweder haargenau darüber in der gleichen Ausrichtung, oder zwar auch parallel zu den unteren Stangen ausgerichtet, aber etwa zehn Zentimeter weiter zur Mitte hin versetzt. Zwar kann so eine Kotverunreinigung beim Herumklettern dennoch einmal passieren, aber man muß das ja nicht unbedingt fördern.
Ansonsten heißt es: immer frische, ungiftige Äste und Zweige zum Spielen und Nagen anbieten, auch mal Tannenzapfen, gekauftes oder selbstgebasteltes Holzspielzeug, natürlich immer aus unbehandeltem und gut heiß abgebürstetem Holz (letzteres gilt besonders auch für alle verwendeten Naturhölzer). Sowohl die weiche, faserige als auch die harte Schale von Kokosnüssen eignen sich zum Benagen und „Basteln“, leere Papprollen von Toilettenpapier und Co. ebenfalls. Allerdings gilt bei Spielzeug: Weniger ist mehr, also nicht den ganzen Käfig vollhängen, sondern auf ein, zwei Stücke beschränken, die aber z.B. einmal die Woche gegen was anderes austauschen. Dann gewöhnt sich der Vogel gleich daran, daß die Einrichtung seines Heims sich auch immer mal etwas ändert. Sonst passiert es leicht, daß jeder neue Gegenstand, jede Veränderung tage- oder gar wochenlang mit großer Furcht beäugt und gemieden werden.
Kothäufchen und Obstreste mindestens einmal täglich von Stangen und anderen Einrichtungsgegenständen wischen oder kratzen, mit Hilfe eines grobzinkigen Kammes oder einer Sandspielharke für Kinder und einer Kehrschaufel einmal täglich (im Sommer auch zweimal bei großer Hitze, wegen der Schimmelgefahr) aus dem Sand harken. Alle fünf bis sieben Tage den Käfig komplett reinigen (keine scharfen Reinigungsmittel verwenden, höchstens einen kleinen Schuß Essig ins warme Wasser geben), den Sand gegen frischen austauschen. Täglich Wasser- und Obstnäpfe reinigen und frisch befüllen, Körnernäpfe halten es auch mal zwei, drei Tage aus, wenn man die Schlauben ausbläst (in einen Papierkorb hinein) und die Körner nach Bedarf auffüllt, ausgenommen, es ist Kot darin gelandet, oder auch matschiges oder tropfend saftiges Obst. Mindestens ein-, zweimal pro Woche sollte man seinem Vogel eine Dusche anbieten (ihn aber nie dazu zwingen!), ganz besonders im Winter bei trockener Heizungsluft. Dabei muß man ausprobieren, wie er es am liebsten mag. Lauwarm mag es der eine, kalt der andere. Von unseren dreien wollte einer grundsätzlich nur den feinen Nebel aus der Blumensprühflasche, der andere ausschließlich den dicken Wasserstrahl in der Küchenspüle, der dritte am liebsten die richtige Dusche im Bad. Die Nymphen dagegen liebten einfach eine große, ausrutschsichere Schale mit Wasser.
Was ist sonst noch zu bedenken? Das Zimmer, in dem der Vogel sich bei Freiflug am längsten aufhält, sollte einigermaßen vogelsicher sein, keine heißen Herdplatten, keine vollen Wassereimer, keine starken Gerüche, keine frei zugänglichen Steckdosen, Kabelsalathaufen, keine herumliegenden spitzen, scharfen oder kleinen, verschluckbaren Gegenstände, keine giftigen oder stacheligen Zimmerpflanzen und dergleichen Gefahren mehr, insbesondere keine offenen Außentüren und Fenster, solange der Vogel nicht sicher eingesperrt ist!
Viel Aufmerksamkeit, täglichen Freiflug, tägliche Spiel- und Schmuseeinheiten, Fenstererkennungstraining, am besten auch irgendein Geschicklichkeits- oder Denktraining, damit der Vogel auch gefordert wird. Anfangs dürfen das auch die Grundkommandos sein, die trainiert werden, wie „Auf“ (auf eine hingehaltene Stange oder Hand klettern), „Ab“ (wieder davon herunterklettern auf eine Sitzstange oder ein Klettergerüst), „Stopp“ oder „Nein“ bei unerwünschtem Verhalten, und unermeßlich viel Lob bei erwünschtem.
Ein oder zweimal im Jahr ein Check beim Tierarzt, am besten mit frischen Kotproben zur Parasitenuntersuchung, ist sicher vernünftig. Zusätzliche Vitamingaben in Zeiten von Mauser oder Krankheit (bei Krankheit bitte mit dem Tierarzt absprechen!) sind sinnvoll, und es sollte ständig ein Mineralienstein und ein Napf mit grobem Muschelgrit angeboten werden.
Na, ich denke, das dürfte erstmal reichen für den Anfang – wie gesagt, ich stehe gern weiterhin für Fragen zur Verfügung!
Viel Glück bei diesem neuen Abenteuer für Dich und den Vogel,
Erdhexe/Sabine
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Liebe/-r Experte/-in,
ich habe seit drei Woche Blaustinamazonenpapagei, der
mir
sorgen bereitet.Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Er ist
etwa 30 bis 40 Jahre alt, und wurde von einem
alleinstehenden
Mann in einen sehr kleinen Käfig gehlten. Er hat ein
entzündetes Auge, geschwollene Knöchel und wurde nur
von
Pommes ,Kaffee, und Menschenessen ernährt. Nun
versuche ich
ihm bei mir ein besseres zuhause zu geben .Wie richte
ich am
besten den Käfig ein, und versorge den Papagei
artgerechtDer
Tierarzt war auch schon da, und hat Medikamente
verschrieben,.
Ich wäre sehr dankbar für Ratschläge und Tipps.
Gisela
Hallo Gisela!
Bei dem was du da schreibst, ist wohl jedes andere
zuhause besser für den Vogel, als das Alte.
Papageienfutter gibt es in jeder gut eingerichteten
Zoohandlung. Du solltest darauf achten, dass es nicht
nur aus Sonnenblumenkernen besteht und keine ganzen
Erdnüsse enthält. Auch wenn dein Vogel diese sehr gerne
frisst, würde ich dir dringend davon abraten, Erdnüsse
zu füttern. In den Schalen befindet sich ein Pilz, der
deinen Vogel auf Dauer großen Schaden zufügt. Ich kaufe
mein Futter z.B. bei Zoo und Co oder bei Fressnapf -
das lose, was sich in den Behältern befindet und mit
Pfefferschrot versetzt ist.
Ansonsten füttere ich mehr Obst, also täglich frisch
(Apfel, Kiwi, Pfirsich usw.) jeder Vogel hat da seinen
eigenen Geschmack, was deine Amazone mag, musst du
selbst heraus finden. Natürlich gibt es auch ab und an
mal was vom Tisch - z.B. Salatblätter (zum zerstören)
oder mal ein kleines Stück gekochte Kartoffel oder
Nudel, Reis etz.
Zum Käfig: er sollte groß genug sein, ich denke, im
Handel gibt es schöne Käfige für Amazonen (Papas). Wir
machen alle viertel Jahre mal neue Äste in den Käfig,
waschen die Alten aber regelmäßig ab. Du solltest auf
alle Fälle echte Äste von Bäumen nehmen, die sind gut
für die Füße und Krallen und die Vögel können sich
darauf besser festhalten. Spielzeug ist wichtig,
Bastringe z.B., da gibt es mehr als genug im Handel.
Im Handel gibt es eine Zeitschrift (WP Magazin für
Vogelhalter) über Papageien, die kann ich dir nur
empfehlen. Die schreiben viel über Tiermedizin und
artgerechte Haltung der Vögel.
Ich hoffe, deinem Vogel geht es bald besser.
LG
Heike
Liebe Heike
Vielen Dank für deine Antwort! Die Zeitschrift werde ich mir bestimmt holen, Ich habe einen Käfig 1 m X 80 X 150 geholt, den man oben öffnen kann. die normalen stangen habe ich bis auf eine durch natürliche Äste ersezt. Falls ich noch fragen habe melde ich mich bestimmt noch mal.
LG
Gisela
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Liebe Erdhexe
vielen Dank für die ausfühliche Antwort. So viel Information habe ich nicht erwartet. Ich habe auch gleich etwas geändet. Der Käfig den ich jetzt habe ist 1m X 80 X 150 groß. Oben ist er zu öffnen dort sitzt Lörchen auch immer. Ich weiß eigentlich ist er noch zu klein, aber mein Budget gab nicht mehr her. Die Äste habe ich alle bis auf einen (zum zerstören) ausgetauscht und naturhölzer genommen.Durch die Ringstellenbehörde habe ich anhand vom Ring herrausgefunden, das sie genau 30 Jahre alt ist.Das Problem was wir noch haben, ist das ein Tier von 30 Jahren schon geprägt ist . es gibt so manche missverständnisse. Vor allem beim Futter. Viele Bekannte sagen, das ich einen „Vogel“ habe, aber ich glaube das auch Papageien merken ob ihen gutes tun will, und auch auf ihre weise Dankbarkeit zeigen. Lörchen ist ein extrem Änglicher Vogel vor allem neuen hat er Panik. Obwohl er dreizig Jahre bei einem mann gelebt hat, scheint er sie zu hassen. Männer werden grundsetzlich attakiert. Zum Glück sieht mein mann das sehr locker und ist der selben Meinung wie ich, das ser Vogel sich erst mal an und gewöhnen muß. Obwohl mich hat er noch nie gebissen oder attakiert Ich biete ihr meine schulter an, und wenn sie sich umdreht dan weiß ich sie will nicht. Wenn sie dann aber mal auf die schulter kommt, knabbert sie an meinen Haaren und an meiner Brille, aber vorsichtig. Ich denke das ist ein gutes Zeichen. Sie läßt sich auch meistens das Medikament ins Auge Spritzen,denn danach gibt es immer eine Rosine…
Ich hoffe , das wenn ich fragen habe wie ich mich verhalten soll, wenn es Probleme gibt, dich noch mal Fragen darf.
LG Gisela
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Gisela,
das hört sich ja nicht so gut an, mit der Vorgeschichte des armen Kerls… Gut, dass sich jetzt jemand um ihn kümmert!
Ich besitze seit 5 Jahren leider keine Papageien mehr. Da ich aus dem Thema also gedanklich schon etwas „raus“ bin, kann ich Dir nur raten, Dich an spezielle Vogel- bzw. Papageien-Foren zu wenden. Dort gibt es sehr viele Leute, die sich gut auskennen und häufig auch sehr engagiert und hilfsbereit sind. Dort kann man sich durch die Beiträge zu bestimmten Themen lesen oder selber, auch zu speziellen Themen, Fragen stellen und bekommt oft fachkundige Antwort.
Die Foren, die ich kenne sind:
www.vogelforen.de
www.papageientreff.org
Bei vogelforen.de gibt es z.B. auch speziell ein Forum für Amazonen.
Ansonsten solltest Du Dich auf jeden Fall mal nach Büchern über Haltung und Ernährung von Blaustirnamazonen umgucken, evtl. kann man ja in der Bücherhalle welche leihen. Die Tiere sind nämlich nicht ganz anspruchslos was Ernährung, Platz, Verhalten etc… anbetrifft und eventuell ist er ja aufgrund seiner Vorgeschichte gesundheitlich und psychisch auch nicht so stabil. Ich glaube, als Grundlage für eine artgerechte Haltung ist ein Buch besser, als wenn ich Dir kurz einige Ratschläge gebe. Darin kann man ja auch immer mal wieder nachschlagen, wenn eine Frage auftritt.
Ich hoffe, ich konnte Dir trotzdem etwas weiterhelfen. Wenn Du mich nochmal anschreiben möchtest, kannst Du das gerne tun, auch unter meiner E-mail Adresse: [email protected]. Ich wünsche Dir und Deinem neuen Bewohner alles Gute!
Viele Grüße
Anja
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Catwiesel,
wenn Dein Lörchen so lange in derart absonderlichen Verhältnissen hat leben müssen, dann ist es ja kein Wunder, wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger und schwieriger ausfällt. Und wenn der frühere Besitzer, der den Vogel ja sicherlich nicht nur ernährungstechnisch völlig falsch behandelt hat, ein Mann war, ist es nur allzu verständlich, wenn der Papagei Männer nun nicht mehr sonderlich mag.
Hinter dem Verhalten kann aber auch etwas ganz anderes stecken, und die Angriffe des Vogels lassen mich das vermuten: Viele Papageien bevorzugen von klein auf ein bestimmtes Geschlecht bei „ihrem“ Menschen, und zwar unabhängig von ihrem eigenen Geschlecht. So nennt man denn auch einen Vogel, der Frauen bevorzugt, einen „Frauenvogel“, einen Vogel, der eher Männer bevorzugt, entsprechend „Männervogel“. Diese Vorliebe wird man nicht ändern können, aber mit viel Glück und Geduld kann man vielleicht das eifersüchtig-aggressive Verhalten abmildern.
Kommt ein „Frauenvogel“ in einen Haushalt mit mehreren Frauen, so wird er sich wahrscheinlich sogar noch weiter spezialisieren, und eine der Damen zu seiner ganz persönlichen Lieblings-Bezugsperson erwählen. Das kann man als Mensch kaum ändern, lernen muß der Vogel nur, die anderen Menschen wenigstens nicht zu attackieren.
Und wie lernt er das? Dazu braucht es ein richtiges Training, und unendlich viel Geduld, denn Papageien sind Gewohnheitstiere, sehr konservativ, und sie haben ein sehr langlebiges Gedächtnis! Wichtig ist, daß man weiß, daß man mit Gewalt und Zwang überhaupt nichts erreicht, schon gar nicht mit Schimpfen. Denn diese Vögel lieben alles, was wild und laut ist, abgesehen von zu plötzlichen lauten Geräuschen, deren Ursache sie nicht sofort erkennen können – davor können sie sich sehr erschrecken. Da sollte man nur noch gut zureden, möglichst immer mit derselben Redewendung, wie z.B. „Alles in Ordnung“.
Wenn ein Mensch sie also anschreit, denken sie: „Oh, klasse, hier ist ja ordentlich was los! Das Verhalten, womit ich diesen Erfolg hatte, werde ich mir merken, und es öfter anwenden“. Mit Geschimpf und Geschrei wird man also nur bewirken, daß der Vogel das, was unerwünscht ist, umso öfter anstellt. Unerwünschtes Verhalten mit einem ruhigen, klaren „Nein!“ kommentieren und ansonsten im weiteren Verlauf ignorieren – das bewirkt wesentlich mehr, vor allem wenn man jedes erwünschte Verhalten im Gegensatz dazu ausführlich lobt und belohnt, ob mit Rosinen, Kraulen oder anderen für den Vogel angenehmen Verhaltensweisen.
Um zu erreichen, daß Lörchen Deinen Mann akzeptiert, müßt ihr eine ganze Zeitlang den Vogel getrennt aus dem Käfig lassen. Das heißt, entweder Du allein mit dem Vogel, oder Dein Mann allein mit dem Vogel. Aber Ihr beide müßt es regelmäßig tun. Er wird nur dann Deinen Mann akzeptieren, wenn er mit ihm allein ist, Du also gar nicht zur Verfügung stehst. Das können anfangs zehn, fünfzehn Minuten täglich sein, später allmählich gesteigert auf eine Stunde. Dein Mann muß dabei viel mit ihm reden, ihm Leckerlis anbieten, Spielzeug, Kraul-Einheiten, darf den Vogel aber zu gar nichts zwingen. Diese Trainingsphase kann recht lange dauern, man braucht umso mehr Geduld, wenn der Vogel früher schlecht behandelt wurde.
Am Anfang wäre es wirklich gut, wenn der Vogel Euch beide bei Freiflug gar nicht zusammen sieht, da sonst die Eifersucht sofort bewirkt, daß er demonstrieren will, daß Du ihm und nur ihm alleine gehörst. Auf Dauer wird sich das aber nicht immer vermeiden lassen. Um diese Situationen zu entschärfen, solltet Ihr Euch, wenn ihr schon beide im Zimmer anwesend seid, dabei aber nicht zu nahe kommen. Das heißt: Solange der Vogel frei ist, keine Zärtlichkeiten, Umarmungen usw. zwischen Dir und Deinem Mann. Geht Euch möglichst weit aus dem Wege, denn Papageien sind nun einmal extrem eifersüchtig, und jede Demonstration von Dir und Deinem Mann, daß ihr zusammengehört, bringt das Tier auf die Palme.
Wenn Dein Mann Lörchen regelmäßig allein rausnimmt und sich mit ihm befaßt, wird der Vogel ihn vielleicht nie wirklich lieben, aber hoffentlich irgendwann nicht mehr so heftig angreifen. Wenn Lörchen ihn dann irgendwann ignoriert, habt Ihr euer Ziel erreicht, denn daß er Euch gleichermaßen liebt, ist sehr unwahrscheinlich.
Sollte das Training aber auch nach einem Jahr absolut nichts bewirkt haben, kann man sich nur noch irgendwie mit dem Vogel arrangieren, indem er z.B. nur Freiflugstunden bekommt, wenn Dein Mann nicht anwesend ist. Aber es lohnt sich, das Training zu versuchen, ich weiß aus Erfahrung, daß es auf diese Weise klappen kann.
Mein Angebot, weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen, gilt nach wie vor. Wenn Du Dir meine Visitenkarte anschaust, erfährst Du (neuerdings) meine Email-Adresse, dann kannst Du mir auch direkt schreiben, wenn Du das möchtest.
Viel Geduld und Erfolg mit Deinem neuen Familienmitglied,
Sabine/Erdhexe
Liebe Erdhexe, ich würde sehr gerne an deine Email-Adresse schreiben, aber ich finde nicht die Visitenkarte von dir.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Liebe Catwiesel,
dann gebe ich Dir eben hier mal die Emailadresse, die auch in meiner Visitenkarte steht: [email protected] , ich habe auch selber gerade festgestellt, daß ich in unserer Korrespondenz zwar Deinen Benutzernamen anklicken kann (und dann auch Deine Visitenkarte auf den Monitor bekomme), Du aber offenbar nicht den meinen. Finde ich schon etwas eigenartig. Klar ist es wichtig, die Identitäten von Leuten zu schützen, die keinen direkten Kontakt wollen, aber ihn denen fast unmöglich zu machen, die ihn wünschen, das muß doch wohl nicht sein!
Gruß,
Erdhexe / Sabine
Hallo !
Ich hatte auch schon verschiedene Papageien zur Pflege oder nur als Urlaubsgast.Ich bin kein Experte,aber eins weiß ich.Papageien brauchen viel Zuneigung und viel Geduld.Der Käfig sollte nur zum schlafen sein.Bist Du zu Hause lass ihn raus.Natürlich mußt Du aufpassen das er keinen Blödsinn macht.Wir hatten immer in unserer Nähe einen Kletterbaum gehabt.Futter bekam er normales Papageienfutter (gibts im Handel oder Spezialmühlen mischen es )aber Spaghetti schmeckte ihnen auch.
Mehr kann ich im Moment nicht sagen.Hast Du noch Fragen mußt Du Dich noch mal melden.
Gruß Ratman