Papier falten

Hallo,

gibt es eigentlich eine Möglichkeit eine Faltstelle im Papier quasi rückgängig zu machen. Ich meine, ich hab ein Blatt Papier in der Mitte gefaltet - und jetzt will ich aber, dass es wieder völlig glatt wird.

Wieso lässt sich Papier eigentlich falten und zB mein Mousepad nicht? Womit hängt das zusammen?

Und wenn ich Blatt Papier zerreiße, reißt es kruezt und quer. Falte ich es aber vorher, reißt es genau an der Knickstelle - wieso?

Mit freundlichen Grüßen

Jerry

Hollo Jerry,
„zum Papier falten und reißen“. Wenn Du Papier faltest bricht es sozusagen, denn wenn Du ein Holzbrett brichts und wieder leimst, kannst Du sehr gut sehen wo der Bruch war und so etwa ist es bei Papier auch. Papier kann man eben biegen wie Metall, nur es bleibt die Knickstelle zurück. Wenn Du Papier zerreißt, dann nehme mal einen Din A4 Bogen lang und reiße mal an von oben nach unten und mache das Gleiche mal mit einem Din A4 Bogen quer.
Ich denke Du wirst Unterschiede feststellen. Dies hat etwas mit Schmal- und Breitbahn von Papier zu tun.Beim Deinem Mousepad ist es sicherlich eine andere Struktur!

Gruß aus dem Norden in D
jocko

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Hallo,

Auf diese vielen Fragen gibt es im Prinzip eine einfachen Antwort: Papier besteht aus Zellstoff, also vielen kleinen Fasern.

gibt es eigentlich eine Möglichkeit eine Faltstelle im Papier
quasi rückgängig zu machen. Ich meine, ich hab ein Blatt
Papier in der Mitte gefaltet - und jetzt will ich aber, dass
es wieder völlig glatt wird.

Nein… beim Falten zerbrichst du den Zellstoff, und das ist irreperabel. Du kannst dir, grob vereinfacht, vorstellen, dass Papier aus vielen kleinen, verwobenen Stöckchen besteht. Und wenn du einen Stock knickst, zerbricht er.

Und wenn ich Blatt Papier zerreiße, reißt es kruezt und quer.
Falte ich es aber vorher, reißt es genau an der Knickstelle -
wieso?

Weil du die Struktur der Papiers an der Knickstelle schwächst.
Und alles geht immer den Weg des geringsten Wiederstandes, auch Risse im Papier…

Bis dann, Scrabz.

und bei Metall?

Hollo Jerry,
„zum Papier falten und reißen“. Wenn Du Papier faltest bricht
es sozusagen, denn wenn Du ein Holzbrett brichts und wieder
leimst, kannst Du sehr gut sehen wo der Bruch war und so etwa
ist es bei Papier auch. Papier kann man eben biegen wie
Metall, nur es bleibt die Knickstelle zurück. Wenn Du Papier
zerreißt, dann nehme mal einen Din A4 Bogen lang und reiße mal
an von oben nach unten und mache das Gleiche mal mit einem Din
A4 Bogen quer.
Ich denke Du wirst Unterschiede feststellen. Dies hat etwas
mit Schmal- und Breitbahn von Papier zu tun.Beim Deinem
Mousepad ist es sicherlich eine andere Struktur!

Hi, danke für die Info!

Den Unterschied, einen Bogen Papier längs nach oder der Breite nach zu zerreißen, hab ich gesehen - aber das liegt ja wohl mehr an der Herstellung als an der Physik.

Aber wieso reißt Metall nicht (so leicht)?

Dürfte mit der Molekularstruktur zusammenhängen, oder… ich hab nur keine Ahnung, was man da so drunter versteht.

Jerry

Hi,

Den Unterschied, einen Bogen Papier längs nach oder der Breite
nach zu zerreißen, hab ich gesehen - aber das liegt ja wohl
mehr an der Herstellung als an der Physik.

Papier wird aus einem Stoff hergestellt (Lignin?), der fuer die strukturelle Stabilitaet im Holz verantwortlich ist. Ich weiss nicht, wie das Molekuel aussieht, aber ich vermute mal, dass es sich um ziemliche lange Teile handelt. Somit koennte das Phaenomen sehr wohl direkt in der Physik begruendet liegen (natuerlich spielt die Herstellung auch eine wichtige Rolle).

Aber wieso reißt Metall nicht (so leicht)?
Dürfte mit der Molekularstruktur zusammenhängen, oder… ich
hab nur keine Ahnung, was man da so drunter versteht.

Teils. Erstens ist Metall nicht so viel reissfester. Das kannst Du z.B. feststellen, wenn Du Alufolie zerreist. Die ist manchmal nicht viel duenner als Papier und reist sogar leichter. Stahlfolie waere allerdings schon recht stabil. Holz, wo das Lignin erst eingebettet ist, ist auch ziemlich reistfest … in die Richtungen auf die es ankommt. Im Papier ist das alles chemisch auseinandergenommen und mit Leim verklebt worden.
Das reisfesteste (elstischste vor Stahl) bekannte Material ist meines Wissens uebrigens „Spinnen-(Netz-)Faden“.

Gruss

Thorsten

Das reisfesteste (elstischste vor Stahl) bekannte Material ist
meines Wissens uebrigens „Spinnen-(Netz-)Faden“.

Kohlenstoff-Nanoröhren sind bis zu zehn mal belastbarer als Spinnenfäden. Allerdings sind sie bei weitem nicht so elastisch.

Papier ist im Fachchinesischen ein Nonwoven, auf Deutsch ein verfilztes Etwas. Bei der herstellung verfilzen die eingesetzten Cellulosefasern und es entsteht ein Blatt. Daß Papier in Längs- und Querrichtung ein anderes Reißverhalten hat, wurde schon gesagt, es kommt daher, daß das Papier auf einer Papiermaschine hergestellt wird, wo sich die Papierbahn mit bis zu 100 km/h bewegt, --> es kommt zu einer bevorzugten Ausrichtung.

Durch da Knicken wird die Verfilzung etwas auseinandergearbeitet, sodaß eine SChwachstelle entsteht. Dieser Vorgang ist nicht umkehrbar, daher reißt ein Blatt bevorzugt an dier Knickkante.

Gandalf

Hi PantherX

Aber wieso reißt Metall nicht (so leicht)?

Weil es sich bei Metall um einen Elementarstoff handelt. Metall besteht nur aus Atomen des jeweiligen Metalles und diese werden von ihren eigenen Elektronen, die so eine Art Wolke bilden, zusammengehalten.
Bei Papier ist das was ganz anderes: Dort existiert keine (für die Form des Papiers verantwortliche) Molekularbindung die das Ganze zusammenhalten würde. Die einzelnen Fasern des Papiers werden nur durch das Pressen zusammengehalten.