Papst-Lüfter, Bauteil intern

Hallo :neutral_face: …ich habe gerade ein großes Problem mit einem etwas älteren

Papst Lüfter Type "R1G140 AW05 12“ (230V, 70W, 2000U/min).

Wegen eines dummen Mißgeschicks beim Anschließen ist mir intern ein kleines Bauteil verschmort u. ich weiß jetzt nicht, was das genau sein soll. Es ist ein kleiner 3-Beiner (ähnlich einem Trans) u. es muß sich dabei um einen Halbleiter handeln, da sich 2 der Anschlüsse wie eine Diode verhielten (als das Teil noch ganz war).

Da sich das Teil ganz in der Nähe der rotierenden Permanent-Magnete befindet (es handelt sich um einen Synchronmotor), könnte es zB ein Hallgenerator sein, um die Ist-Drehzahl auszulesen - es könnte aber natürlich auch ein Temperaturfühler sein - ich weiß es leider nicht. Die Firma Papst gibt mir dazu KEINE AUSKUNFT!! (was ich ziemlich daneben finde - man will anscheinend, daß man einen neuen Lüfter kauft u. nicht alte wieder instandsetzt). :frowning:

So sah das Teil aus, als es noch ganz war : (ich habe einen intakten Vergleichs-Lüfter)

und so der Lüfter:

Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte oder an wen ich mich da wenden könnte?

Danke u. liebe Grüße, Nora :no_mouth:

Hallo,
es duerfte ein Hall Effekt Sensor sein. S41 spricht fuer Honeywell SS41, da gab es verschiedene aehnliche Typen, Halleffect switch - digital position sensor- in der Liste oder Latch. http://www.mouser.de/Sensors/Magnetic-Sensors/Board-Mount-Hall-Effect-Magnetic-Sensors/_/N-1ym6swj?Keyword=S41+hall+effect+sensor&FS=True
Gruss Helmut

Hallo!

Das ist ganz sicher ein bipolarer Hall-Sensor. An seinem Ausgang liefert er eine 1 oder eine 0, je nachdem, wie rum das Magnetfeld gerichtet ist.

So direkt habe ich auf die Schnelle kein Bauteil mit der Aufschrift gefunden, aber Honeywell produziert sowas unter der Bezeichnung SS41…

Da die Aufgabe des Bauteils aber recht lapidar ist, würde ich einfach auf gut Glück eins kaufen. Im Prinzip müßte man von der Platine ablesen können, welche Pinne für die Spannungsversorgung sind, und wie hoch diese Spannung ist, sollte man auch rausfinden können. Wenn man in die Datenblätter von Honeywell guckt, ist der Ausgang ein Open-Collector, es könnte also einen Pullup-Widerstand brauchen, wenn das Original sowohl die 1 als auch die 0 aktiv treibt.

Ersatztype
von Honeywell SS466A bei Conrad 1.60EUR
oder Infineon TLE 4945 L bei Conrad 2.07
sollten funktionieren, ohne Gewehr
Den Abstand zum Magnetfeld moeglichst wieder einhalten mit dem neuen Teil.
Gruss Helmut

Vielen Dank für die HIlfe ! Leider habe ich keinen Zugang zum Lüfter, wenn er eingebaut u. an die Steuerelektronik angeschlossen ist u. kann da schwer messen. Endlich weiß ich aber, worum es sich handelt u. ich werde dann einfach mal einen Honeywell-Sensor bestellen.

Wie habe ich mir das mit der Funktion vorzustellen? Wie ich schon sagte verhält sich bei diesem Teil der mittlere Pin zu einem der Außen-Pins wie eine Diode (bzw. wie der Basis-Emitter Übergang eines npn-Transistors). Muß hier ein kleiner Strom fließen und am 3. Pin habe ich dann das L / O - Signal über einen „Kollektor-Widerstand“, bzw. pull-up-R? (Gesetzt dem Fall, das Teil ist im Magnetfeld) …also quasi ein Magnetfeld-abhängiger Transistor (Schalter)?

Sorry, ich hatte noch nie direkt was mit Hall-Sensoren zu tun :blush: und wenn ich dann einen anderen Typ einbaue, muß ich ja vorher testen, welcher Pin wohin gehört. Danke!

Hallo Helmut, Vielen Dank!! Ich habe jetzt zwar auch im Netz nach Vergleichstypen geschaut aber ohne Erfolg. Umso besser, wenn ich sie von dir quasi auf dem Tablett serviert bekomme :slight_smile:

Sind die dann auch Pin-kompatibel? Weißt du das vielleicht?

Vielleicht sollte ich vor dem Einbau des Vergleichstyps vorher herausfinden, wie die Pin-Belegung beim Original S41 819 ist (muß noch herausfinden, wie :blush: ) u. dann kann ich ja das neue Teil gegebenenfalls anpassen. Danke !!

Hallo!

Naja, so etwa.

Das Ding ist kein reiner Hall-Sensor. Es enthält zwar einen, der aber von einer integrierten Elektronik ausgelesen und ausgewertet wird. Liegt das Magnetfeld über einem bestimmten Wert, gibt es eine Spannung am Ausgang, liegt es darunter, gibt es keine Spannung. Das heißt, da kommt nur eine reine drunter/drüber-Information raus.

Wenn ich mir das Datenblatt bei Farnell anschaue, so sind die Beinchen von links nach rechts in deinem Bild für Spannung, Masse und Signal. Wenn du also an das linke und mittlere Spannung anlegst (und was anderes tut ein Multimeter nicht, um Dioden/Widerstände zu messen), dann wird das Teil in Betrieb gehen, und etwas Strom ziehen. Anders herum wird kein Strom fließen, weil da wohl auch eine Schutzdiode genau dagegen eingebaut ist.
Aber wie gesagt, das ist eine (relativ sichere) Vermutung. Da steckt einiges an Elektronik drin, so daß so ein Dioden-Test nur wenig Aussagekraft hat.

Und jetzt nochmal genauer zum Ausgang: Das ist ein offener Kollektor. Das heißt, du kannst dir hier einen NPN-Transistor vorstellen, der mit dem Emitter auf Masse sitzt. und dessen Kollektor an den Ausgangspin angeschlossen ist. Die Auswerteelektronik gibt an seine Basis entweder Spannung, oder auch nicht. das heißt, der Signal-Pin wirkt eher wie ein Schalter gegen Masse, der entweder an ist, oder aus.

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Hallo nochmals :sunny: …zwischenzeitlich habe ich mittels eines kleineren Testaufbaus (5v über Vorwiderständ ans Teil, Pullup-R, LED…) herausgefunden, wie es mit der Pinbelegung steht …deine Angaben stimmen zu 100% u. die LED blinkt hübsch, wenn ich den Rotor drehe (ich habe ja noch einen 2., heilen Lüfter).

Was ich damals mit dem MMeter gemessen habe war die, von dir beschriebene, gegenpolige Schutzdiode (die hatte mich etwas verwirrt denn erst glaubte ich ja, der mittlere Pin wäre +Ub).

Jetzt werde ich also bei Conrad etwas bestellen und hoffen, daß das Ersatzteil die Spannung verkraftet (die kann ich ja nicht messen, da alles etwas verbaut ist).

Vielen Dank für die nette Hilfe!

Frag doch mal da http://de.radiovaticana.va/
Udo Becker

Hallo,
hab mal kurz druebergeschaut und kam auf pinkompatibel.
Beide Vorschlaege sind bipolare Schalter. Das Magnetfeld muss wechseln zum Umschalten des Ausgangs. Ob sie ausserdem noch Latch sind kann Dir egal sein, der andere Pol kommt bei Drehung sowieso gleich danach. Die magnetische Empfindlichkeit koennte bei den moderneren Typen hoeher sein, dann schalten sie naeher am Polwechsel, doch so etwa passt es.
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Von der groben Funktion stell Dir vor, Du hast einen Schalttransistor, mit Collector am Pin Ausgang und Emitter an ground. Damit kannst Du den Strom durch einen Pullup-Widerstand an plus Versorgung schalten, hast am Ausgang null oder Betriebsspannung des Pullupwiderstandes. (jeweils fast die Werte). Der geschaltete Strom darf bis (Datenblatt) 10 oder 30 mA sein. Fuer Dich egal, der Widerstand ist in der Schaltung des Luefters verbaut. Aufpassen beim Probieren, der Ausgang ist (hoechstwahrscheinlich) nicht kurzschlussfest.
Im Vergleich mit dem Schalttransistor sind damit C und E definiert, die Basis fehlt noch. Symbolisch ist das der Magnet oder das wechselnde Magnetfeld, das letztendlich den Ausgangstransistor „ansteuert“. Dazu gehoert die Stromversorgung durch den dritten Pin Pin plus oder Vdd und einige Schaltung in dem Bauteil. Es muss uebrigens nicht dieselbe Versorgung sein an Pin plus und am Plus des Pullupwiderstandes.
In der Art wie die Dinger auf Magnetfelder reagieren, unterscheidet man unipolare, bipolare oder Latch- Halleffekt-Schalter.
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Bei der Inbetriebnahme kann die magnetische Empfindlichkeit noch ausgegllichen oder kompensiert werden mit dem Abstand zum Magnet. Nah dran oder empfindlichen Hallswitch erwischt schaltet er ziemlich genau zwischen in der Mitte den Magnetpolen, weiter weg etwas phasenversetzt. Eine Feinheit, die sich kaum auswirken duerfte. Ssooo speziell sind die Teile in einfachen Serienlueftern kaum positioniert worden.
Gruss Helmut

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Aus S41 kann man auf SS41x schliessen. Das ist eine ganze Reihe mit derselben Pinbelegung. 819 sehe ich eher als „Herstelldatum“. Pin siehe hier ganz unten rechts http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/167704/HONEYWELL/SS411A.html + - und o fuer Output, der Collector des Ausgangstransistors.

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Im Forum hier sind mindestens zwei NOCH besser informiert in dem Thema als Du und Vaticana. Gruss Helmut

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Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung …ich werde mir nun ein paar bestellen denn die Bauteile gefallen mir immer besser - damit kann man schön experimentieren. Habe mich auch früher immer gefragt, wie zB Durchfluß- od. Drehzahlmesser usw am besten zu realisieren sind …damals wohl Lichtschranken, Induktivgeber, Reedkontakte usw …aber mit diesen Hall-Sensoren geht es irgendwie noch einfacher u. die sind auch so klein, daß man sie überall einbauen kann - und sie sind vor allem schnell …nicht schlecht

btw: Was mich an dem Lüfter (ich nehme an, ein Synchronmot) ein wenig erstaunt ist, daß er ohne Hilfswicklung (Stator hat nur 2 Anschlüsse), ohne Mittelabzapfung u. ohne Anlaufkondensator anlaufen kann. Er muß ja asynchron hochfahren bis er die Synchron-Drehzahl erreicht …wahrscheinlich ein Trick mit einer Art Kurzschluß-Käfig od. es ist gar kein Synchronmotor …aber egal …das ist hier ja nicht das Thema :smile: Vielen Dank nochmals u. schöne Grüße!

genau.

übrigens interessant, in wie vielen foren du die exakt gleiche frage gestellt hast.

„interessant“? …das nennt sich „Redundanz“

Aber nicht jeder, auch wenn er noch so gut informiertist, versteht Spass.
Udo Becker

Speek you inglisch then can you read a wolf at
allegromicro .com Hall-Effect IC Application Guide