Paradoxie, Paradoxon, Antimonie

Hallo,

Ich bräuchte wenn möglich sehr umfassende Definitionen dieser drei Begriffe.
Hab bisher kaum etwas brauchbares gefunden, weil oft die Begriffe Paradoxie und Paradoxon nicht richtig unterschieden werden.
Der Brockhaus soll ganz brauchbare haben, aber den habe ich leider nicht.

Schonmal vielen Dank im Voraus.


Vielleicht kommt man hier weiter http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxie

http://de.wikipedia.org/wiki/Paradox_%28Datenbank%29

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Hallo,

Ich bräuchte wenn möglich sehr umfassende Definitionen dieser
drei Begriffe.

Salut,
meines Wissens sind eine Antinomie und eine Paradoxie das selbe.
Es handelt sich dabei um einen Widerspruch, der beweisbar ist (also eigentlich etwas, das es nicht geben dürfte). Der Grund für die Existenz von Antinomien sind i.d.R. Ungenauigkeiten in der Syntax der ausdrückenden Sprache bzw. der Definitionen der verwendeten Begriffe.
Ein bekanntes Beispiel ist die Russelsche Antinomie, mit der Russel „beweist“, dass die Menge aller Mengen, die sich nicht selbst enthalten, sich sowohl selbst enthält als auch nicht selbst enthält, womit er zeigt, dass der Mengenbegriff, der bis dahin (v. a. von Frege) verwendet wurde, unzureichend ist.
Antinomien gab es schon im Altertum, die bekannteste ist die vom Kreter, der sagt, dass alle Kreter lügen (um tatsächlich eine Antinomie zu sein muss das streng genommen das einzige sein, was ein Kreter jemals gesagt hat, sonst wäre die Antinomie unvollständig, da dieser eine Kreter mit diesem Satz auch schon lügen würde, wenn nur manche Kreter nur manchmal lügen, zu denen er jetzt gerade gehört -> kein Widerspruch, nur ein gewöhnlicher Lügner).
Die Formalisierung der Logik hat dazu geführt, dass die meisten dieser Antinomien bereits früh aufgelöst werden konnten, sobald man sie „genauer“ ausdrücken konnte, die neueren Antinomien (Russel/Richard/etc.) verlangen ein etwas tieferes Verständnis des Mengenbegriffes, was man aber vielleicht besser unter Mathematik weiter postet.
Hoffe, das hilft ein wenig.
lg
F.

Hallo Eder,
hier erstmal die Kantschen Antinomien, die er alle als Scheinantinomien widerlegte.

I -
Satz:
Die Welt hat der Zeit und dem Raum nach
einen Anfang (Grenze)
Gegensatz:
Die Welt ist der Zeit und dem Raum nach
unendlich

  1. Satz:
    Alles in der Welt besteht aus dem einfachen.
    Gegensatz:
    Es ist nichts Einfaches, sondern alles ist zusammengesetzt.

  2. Satz:
    Es gibt in der Welt Ursachen durch Freiheit.
    Gegensatz:
    Es ist keine Freiheit, sondern alles ist Natur.

-Satz
In der Reihe der Weltursachen ist
irgend ein notwendig Wesen
Gegensatz:
Es ist in ihr nichts notwendig, sondern in dieser Reihe
ist alles zufällig

Der Grundgedanke der Kritik bei Kant ist, daß These und Antithese sich nicht auf das Gleiche beziehen.
Ganz herzlich
Friedhelm

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Lieber Eder
Eine Antinomie ist ein Selbstwiderspruch. Es ist der logische Konflikt zwischen zwei anscheinend logischen Behauptungen.
Beispiel:

  1. Behauptung: Gott kann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht selber zu heben vermag (Dann wäre er nicht allmächtig, da er diesen Stein nicht heben kann)

  2. Behauptung: Gott kann keinen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht selber zu heben vermag (Dann wäre er nicht allmächtig, da er diesen Stein nicht erschaffen kann)

Wir haben nur zwei Alternativen; beide führen (anscheinend) in den Beweis der Nichtexistenz Gottes. Der Widerspruch besteht darin, dass eine Behauptung bewiesen wird und gleichzeitig das Gegenteil dieser Behauptung bewiesen wird.

Ein Paradoxon ist ein in sich widersinniger Satz oder Sachverhalt.

  1. Beispiel: In der Antike kursierte folgendes Paradoxon: Ein Kreter behauptet: „Alle Kreter lügen.“ Die Frage, ob dieser Mensch lügt oder nicht, ist unentscheidbar.

  2. Beispiel: Russellsches Paradoxon: Kann eine mathematisch definierte Menge aller Mengen, die sich nicht selbst als Element enthalten, sich selber enthalten oder nicht? Sie kann es und sie kann es doch wieder nicht.

  3. Beispiel: Grellings Paradoxon: Manche Adjektive haben die Eigenschaft, die sie ausdrücken, z. B. ist das Adjektiv „kurz“ auch als Wort kurz. Das Adjektiv „mehrsilbig“ ist auch mehrsilbig. Diese Adjektive nennt man autologisch.
    Das Gegenteil wäre heterologisch. Z. B. sind die Adjektive „lang“ oder „einsilbig“ heterologisch.
    Was ist nun mit dem Adjektiv „heterologisch“. Nimmt man an, es sei autologisch, dann erweist es sich als heterologisch und umgekehrt.

Unterschied zwischen Paradoxie und Paradoxon? Schwierig! Paradoxie vielleicht ein Oberbegriff? Und das Paradoxon wäre dann die Umsetzung?
Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
Viele Grüße
Voltaire

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Hallo,

laut Schuelerduden Philosophie sind Paradoxie und Paradoxon gleichbedeutend und werden in einem Artikel (fast 2 Seiten) abgehandelt.

Der Fremdwoerter-Duden liefert die folgende Erklaerung:

Paradoxie [gr.] die;-, …jem: das dem geglaubten, Gemeinten, Erwarteten Zuwiderlaufende, das Widersinnige, der Widerspruch in sich.
[…]
Paradoxon [gr.-lat.] das;-s, …xa u. Paradox, das; -es, -e eine scheinbar zugleich wahre u. falsche Aussage (Logik, Stilk.)

Gruss

R.B.

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