Paris: Straßenreinigung per Hydrant?

Hallo!
Ich habe gegoogelt und herausgefunden: „…das Wasser perlt und spritzt aus den Hydranten, der Müll einer Nacht wird weggeschwemmt, bergab, von afrikanischen Reinigungsarbeitern mit dem Besen getrieben in Richtung Seine …“

Wird das heute auch noch so gemacht? Und spritzen die Hydranten Fontänen in die Luft oder werden Schläuche befestigt, um die Straßen sauber zu spritzen?

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

für diese Spültechnik, die bis heute verwendet wird, sind „bouches de lavage“ installiert, die man nicht gut übersetzen kann; Hydrant trifft es eher nicht, so sehen die Teile aus: https://parisianfields.wordpress.com/2012/03/11/a-most-unusual-water-system/

Auf Deutsch könnte man mit dem üblichen Trick „zum nächst allgemeineren Begriff aufsteigen“ sowas wie „Spülvorrichtungen“ schreiben.

Auch sonst wird in Paris viel „gekärchert“, nicht erst seit dem Ausrutscher von M. le Président: http://vivrelemarais.typepad.fr/.a/6a00d8341d8a0f53ef01a73def09fb970d-pi

Sehr hübsch ist übrigens das hell leuchtende Grün der Fahrzeuge, der Uniformen und sogar der Besen, die aussehen wie klassische Reisigbesen, aber eben aus hellgrünem Plastik. Vor allem im farblichen Kontrast, wenn diese von Leuten aus Mali oder dem Senegal gehandhabt werden.

Schöne Grüße

MM

Vielleicht eine Methode, die man überdenken sollte … :smile:

Ach, Eleonore,
schwimmst durch alle Rohre,
vertilgst das Geziefer,
mit einem Happ deiner Kiefer,
ach, klagen die Ratten,
wie gut wir’s doch hatten,
vor Eleonore,
schwimmt durch alle Rohre …

Liebe Grüße,
Eva

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  • im Gegenzug kostet ein Hundehaufen so viel wie eine weggeschmissene Kippe oder Pinkeln auf der Straße: Seit diesem Jahr macht der Knollen 68 €.

Falls man denn erwischt wird. Die Geldbußen für Hundehaufen bewegen sich in Paris in der Gegend von 2.500 Fällen im Jahr, das kommt mir recht wenig vor.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Eva,

habe über einen möglichen Begriff für die „bouches de lavage“ noch weiter nachgesonnen und bin jetzt sicher, dass man den Begriff selbst in einem literarischen Text umgehen sollte, weil sowas wie „Spülvorrichtung“ viel zu sehr nach Innendienst in der Kanalisationsverwaltung klingt.

Ich glaube, dass man in dem Textausschnitt „… aus den Hydranten …“ weglassen kann und das Bild aus einem anderen Blickwinkel beschreiben kann: „Klares Wasser läuft glucksend die Rinnsteine entlang, der Müll einer Nacht wird weggeschwemmt …“. Das Spülungswasser in den Rinnsteinen hat an manchen Stellen und an manchen Morgen tatsächlich den Charakter eines deplazierten Gebirgsbächleins, hier zwei hübsche Bilder (ungefähr 6. von oben): http://miloumilou.centerblog.net/6.html?ii=1

Schöne Grüße

MM

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  • Ach, und weils so schön ist und vom Motiv zu Deinen Texten passt, noch eins zu den Kanalisationssträngen „Richtung Seine“: Im Aquarium in Vannes lebt ein mittlerweile mit drei Metern ausgewachsenes Nilkrokodil namens Eleanore, das als Jugendliche mit einem Meter 1984 im Kanalisationssystem von Paris aufgefunden und gefangen wurde - auf Eleanore war man aufmerksam geworden, weil in der Gegend, wo sie sich aufhielt, die Ratten viel weniger wurden…

Schöne Grüße

MM

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Hi,

die „motocrottes“ wurden bereits im Juni 2003 aufgegeben.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

gibts eigentlich noch diese Motorräder, mit denen die Exkremente der Hunde aufgesaugt werden?

Grüße K

Vielen herzlichen Dank!

Gruß,
Eva

Genauso hab ich’s gemacht - bissl umformuliert. „Spülvorrichtung“ hätte die Atmosphäre des Kapitels auf einen Schlag vernichtet :smile:
Nochmals Danke & Gruß,
Eva