Parkbank oder Biergarten, welche Unterschied?

Hallo,

ich denke, dass ich hier richtig gelandet bin.

Meine Frage:

Situation 1: Jemand geht spazieren und setzt sich auf eine Parkbank am Sonntagmorgen und trinkt ein Bier

Situation 2: jemand geht in einen Biergarten zu einem Frühschoppen, hört sich nette Musik an, trinkt auch ein Bier, zahlt Eintritt.

Bewertung vieler Menschen:
S1: Der ist ein „Penner“, diesen Begriff mag ich nicht, aber es weiss, denke ich jeder wie ich es in diesem (!) Zusammenhang gemeint habe

S2: Man, die habens toll und können´s sichs leisten.

S2 wird nicht negativ belegt, aber S1, warum???

Eine Erklärung wäre:
jemand der sich bei A…, P… und Co sein Bier kauft sichert nicht die Arbeitsplätze im Restaurationsbetrieben. Das kann doch nicht die ganze Erklärung sein.

Bin gespannt auf eure Meinungen und Erklärungen.

Gruß Volker

Hi ho,

S1 wird meiner Beobachtung nach nur als Penner bezeichnet, wenn die Person auch danach aussieht. Wenn sich jemand im Nadelstreifenanzug ein Bierchen auf einer Parkbank gönnt, dann wird wohl keiner einen Penner darin sehen.
Ähnlich kann man S2 so „umdrehen“, dass man einen Penner erkennt.

Fazit: Das Äussere und das benehmen zusammen manchen den Penner aus.

Gruss,

Herb (dem durchaus klar ist, dass es für manche „pennerhaft“ ist, wenn man auf einer Parkbank ein Bier trinkt, ganz egal wie man aussieht und wie man sich benimmt)

Hi Herb,

Wenn sich jemand im
Nadelstreifenanzug ein Bierchen auf einer Parkbank gönnt, dann
wird wohl keiner einen Penner darin sehen.

Den würde ich für völlig durchgeknallt halten.

Adlergruß

Hallo,

ich denke, daß es keine Frage ist, ob ich Bier auf der Parkbank oder im Biergarten trinke.

Die Frage ist für mich vielmehr, ob ich an einem Ort X einer Tätigkeit Y nachgehe, der überwiegende Anteil der Bevölkerung diese Tätigkeit Y aber nur an einem Ort Z auführt.

Beispiel:

Niemand wird behaupten, daß das Tragen einer Badehose anstößig ist, wenn das Badehosetragen im Freibad stattfindet, wenn man in Badehose in die Innenstadt zum Einkaufen geht, sieht es sehr befremdlich aus, wenn man in Badehose den Kölner Dom besichtigt, wird man wahrscheinlich hinauskomplimentiert.

Gerhard

Danke, aber weitere Meinungen sind willkommen!
Hi,
vielen Dank, bis lang ist das Ergebnis, dass „man es einfach nicht macht“. Hm, die Grenze zu ziehen ist sicher nicht leicht, in der Badehose in den Kölner Dom, würd ich auch nicht tun, das Beispiel ist gut.
Ich konkretisiere den Fall:
In einem Park sind erfreulich viele Bänke aufgestellt. Es existiert ein beliebter Biergarten, der im Sommer immer überlaufen ist.
Die Leute, die sich das Bier im Biergarten nicht leisten können und ca. 100m entfernt auf der Bank sitzen werden „schräg“ angeguckt, ich kann wirklich keinen Unterschied sehen.

Gruß Volker

Ich mach das manchmal und keiner guckt schräg
Hallo,

bei uns im Ortszentrum gibts einen sehr schönen Spielplatz für kleine Kinder. Da bin ich öfters mit dem Baby.
An den Spielplatz grenzt die Freischankfläche eines Italo-Cafés. Ich bin doch nicht blöd und löhne da dreieinhalb Euros für ein Weizen, das auch noch fast gefroren ist. Gegenüber ist der Bahnhofskiosk, und ein geeignetes Glas habe ich dabei.
Keiner guckt da schräg, auch nicht die befrackten Businessmen, die auf den Bänken am Spielplatz platznehmen, um zu mittag eine Wurstsemmel zu essen.

Gruß

Ze

Hi Volker,

vielen Dank, bislang ist das Ergebnis, dass „man es einfach
nicht macht“. Hm, die Grenze zu ziehen ist sicher nicht
leicht, […]"

Besonders letzterem stimme ich zu. Ich bin regelmäßiger Zugfahrer (also als Fahrgast :wink: und beobachte dabei besonders Freitag abends, dass jeder zweite Fahrgast „an der Flasche hängt“. Das zieht sich vom, ich nenne ihn mal den „typischen Penner“ bis zum Anzugträger.

Den Unterschied sehe ich dabei in der Art des Getränks und des Verhaltens. Während der gutgekleidete und gepflegte Schreibtischtäter eher eine Flasche Becks ansetzt, greift die andere Gruppe zum Aldi-Bier für 39 Cent oder gleich zum Vodka pur. Dies ist keine Theorie, das sehe ich regelmäßig.

Nun übertrage das auf dein Ausgangsbeispiel: Setz dich auf die Parkbank und stelle eine volle Aldi-Tüte mit Billigplörre neben dich, und du wirst viele neue Freunde haben (die dir vielleicht nicht ganz lieb sind).
Gönne dir jedoch eine Flasche halbwegs normalen Gerstensaftes (stoße dabei möglichst geräuschlos auf und umarme den Flaschenhals beim Trinken nicht unbedingt mit der ganzen Hand…) und niemand wird dir mitleidig einen Euro vor die Füße schnipsen.

Du siehst, es ist eher eine Frage der Begleitumstände.

Gruß
Markus

PS: Gestern in der Kirche fing eine Dame vor mir an zu telefonieren, da ist mir vor Entsetzen die Kippe in die noch halbvolle Flasche Bier gefallen…

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Hallo,

Den Unterschied sehe ich dabei in der Art des Getränks und des
Verhaltens. Während der gutgekleidete und gepflegte
Schreibtischtäter eher eine Flasche Becks ansetzt, greift die
andere Gruppe zum Aldi-Bier für 39 Cent oder gleich zum Vodka
pur. Dies ist keine Theorie, das sehe ich regelmäßig.

Vieleicht können die sich nichts andereres leisten?

Nun übertrage das auf dein Ausgangsbeispiel: Setz dich auf die
Parkbank und stelle eine volle Aldi-Tüte mit Billigplörre
neben dich, und du wirst viele neue Freunde haben (die dir
vielleicht nicht ganz lieb sind).

Ich habe auf meinen Spaziergängen mit meinem Hund häufig mit „Pennern“ gesprochen, oft waren es sehr aufgeschlossene, interessierte Leute, die schlicht Pech hatten.

PS: Gestern in der Kirche fing eine Dame vor mir an zu
telefonieren, da ist mir vor Entsetzen die Kippe in die noch
halbvolle Flasche Bier gefallen…

Das Beispiel ist natürlich toll, kann mir nicht passieren, da ich nicht in die Kirche gehe.

Gruß Volker

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Hallo!

Sehe ich ganz einfach:
wenn jemand (alleine) auf einer Parkbank sitzt und trinkt dann entsteht
leichter der Eindruck dass es dieser Person nur ums „saufen“ geht.

Gemeinsames trinken wie im Biergarten ist eher eine soziale
Unternehmung bei der „zufällig“ Alkohol konsumiert wird.
Wenn dabei sich jemand besäuft wird er/sie aber genauso schief
angeschaut.

Tschüss

Matthias