Parkett abschleifen - Reihenfolge

Hallo,

noch eine Frage:

Wir möchten einen alten, massiven Parkettboden abschleifen und neu versiegeln lassen. Welche Reihenfolge ist sinnvoll:

A. Erst abschleifen und neu versiegeln lassen, dann tapezieren, damit die neuen Tapeten oder der Edelputz nicht völlig verstaubt werden ? Nachteil wäre dann, dass man auf dem erneuerten Parkett arbeiten müßte und ein erhöhtes Risiko für neue Schrammen im Holz hätte.

B. Erst tapezieren usw., dann ganz am Schluß den Parkettboden renovieren ? Aber wird dann nicht die frische Wand gleich wieder eingestaubt ?

Und auf was müssen wir beim Versiegeln achten ? Gibt es auch weniger aggressive Lacke (bin Asthmatikerin) ? Ich hatte bisher nicht das Gefühl, im Parkettgeschäft allzu gut beraten worden zu sein, im Moment sind viele wohl mehr auf Fertigparkett „spezialisiert“ :frowning:

Danke nochmals und viele Grüße,

Sylvia - demnächst im Renovierungswahn :wink:

Hallo Sylvia,

ich würde zuerst den Boden machen und dann die Wände.

Spuren vom Tapezieren dürfte es kaum geben. Ausserdem wenn der Boden frisch versiegelt ist, kannst du eventuelle Farbspritzer leichter entfernen. Klar wird der Boden nach dem Tapezieren und Streichen abgeschliffen und versiegelt hast du dieses Problem nicht, aber Schleifstaub von Parkett ist nicht zu unterschätzen.

Zum Thema ‚welches Material zum Versiegeln‘ kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen; ich schwöre auf Material auf Verdünnungsbasis, das stinkt zwar bestialisch, trocknet aber schneller ab, und erzielt einen höheren Härtegrad. Ausdunstungen usw. kann ich leider keine Aussage treffen.

andreas

hallo syvia,

ich würde - wie andreas schon geschrieben hat - auch zuerst den parkett abschleifen. dann staubt dir die tapete nicht ein.

was das versiegeln angeht:
hast du schon mal daran gedacht statt parkettlack eventuell hartwachsöl zu nehmen? wir haben in einigen räumen massiven dielenboden den wir mit hartwachsöl von osmo behandelt haben. (*ups* schleichwerbung! aber nein! ich verdiene keinen cent daran, bin nur von dem produkt begeistert!) hartwachsöl lässt sich ganz leicht mit einem breiten pinsel auftragen (zwei mal), der ölanteil zieht ins holz ein, der wachsanteil „versiegelt“ es. gleichzeitig bleibt das holz aber atmungsoffen. probleme mit flecken o.ä. haben wir nicht! bei parkettlack kann die lackschicht doch mal beschädigt werden (schwerer oder kantiger gegenstand). durch diese risse wandert dann das putzwasser ins holz und gibt hässliche graue flecken. ein holzboden mit hartwachsöl verträgt nebelfeuchtes wischen problemlos. und bohnern braucht man ihn auch nicht! einfach dem wischwasser das entsprechende pflegemittel zugeben.

viele grüße,
tinchen

Hallo Sylvia,

Welche Reihenfolge ist sinnvoll:

da schließ ich mich dem Rat meiner Vorschreiber an, erst Abschleifen, dann Tapezieren. :

Und auf was müssen wir beim Versiegeln achten ? Gibt es auch
weniger aggressive Lacke (bin Asthmatikerin) ? Ich hatte
bisher nicht das Gefühl, im Parkettgeschäft allzu gut beraten
worden zu sein, im Moment sind viele wohl mehr auf
Fertigparkett „spezialisiert“ :frowning:

Also der Tip mit dem Hartöl hätte auch von mir kommen können, weil wir unsere Dielen so behandelt haben. Das ist allerdings recht zeitaufwendig und ob Du mit Deinem Asthma nicht doch ein Problem kriegen kannst, kann ich nicht versprechen.
Auftragen würde ich das Öl allerdings nicht mit einem Pinsel, sondern mit einer Schaumstoffrolle, weil es 1. Materialsparender ist und Du Dir 2. das Abziehen des überschüssigen Öls sparen kannst.
Alles in allem dauert das Einlassen mit Öl allerdings gut eine Woche, Du wirst aber mit einem schönen samtigen Glanz belohnt, der mit der Zeit immer schöner wird.
Details kann ich Dir auf Nachfrage geben.

Gandalf

hallo gandalf,

also das interessiert mich nun wirklich: was für ein öl hast du denn genommen? ist es ein reines öl oder ein wachs-öl? musst du evtl. in regelmäßigen abständen nachölen, polieren oder sonstige pflegearbeiten durchführen?

wir haben das hartwachsöl mit einem ca. 15 cm breiten pinsel auf dem boden aufgetragen, 24 std. trocknen lassen, danach den zweiten anstrich, ebenfalls 24 std. trocknen lassen. das war´s! danach war er voll begeh- und belastbar. polieren etc. ist nicht nötig, überschüssiges öl gab´s auch nicht.

liebe grüße,
tinchen

Hallo Tinchen,

was für ein öl hast
du denn genommen? ist es ein reines öl oder ein wachs-öl?

Das Zeig nennt sich Hartöl (von Auro) und basiert auf Leinöl. Dem werden zur schnelleren Aushärtung noch einige Salze beigemischt, die das Vernetzen beschleunigen. Wachs etc. ist keines drin.

musst du evtl. in regelmäßigen abständen nachölen, polieren
oder sonstige pflegearbeiten durchführen?

Bisher (nach ca. 7 Jahren im Schlaf- und Kinderzimmer) noch nicht

wir haben das hartwachsöl mit einem ca. 15 cm breiten pinsel
auf dem boden aufgetragen, 24 std. trocknen lassen, danach den
zweiten anstrich, ebenfalls 24 std. trocknen lassen. das
war´s! danach war er voll begeh- und belastbar. polieren etc.
ist nicht nötig, überschüssiges öl gab´s auch nicht.

Das Auftragen mit einer Rolle läßt das Öl tiefer eindringen, speziell beim ersten Anstrich. Zudem ist der Ölverbrauch im Vergleich zum Pinseln ca. 40 % geringer (meine Erfahrung mit abgeschliffenen Holzdielen).
Unsere Variante war:

  1. Anstrich, nach 24 h trocken
  2. Anstrich, wiederum 24 h Wartezeit
  3. Anstrich.
    Dann haben wir 5 Tage den Boden nicht betreten. Ob wir es hätten tun können - ? Trocken war der Boden aber schon am nächsten Tag

Für Regalböden etc. nehme ich die Edelvariante und arbeite das Öl mit einem Baumwollappen ein. Einmaliger Auftrag reicht. Die ältesten Bretter sind gut 15 Jahre alt, ohne Spuren von Benutz.

Gandalf

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leinöl
hallo gandalf,

Für Regalböden etc. nehme ich die Edelvariante und arbeite das
Öl mit einem Baumwollappen ein. Einmaliger Auftrag reicht. Die
ältesten Bretter sind gut 15 Jahre alt, ohne Spuren von
Benutz.

dafür nehm ich leinöl-terpentinersatz-gemisch (je nach holzart ein bis 3 aufträge). so sind z.b. die holzbalken unserer decke (fichte, kiefer oder sonst was nadeliges, auf jeden fall teilweise über 100 jahre alt) wunderwunderschön geworden!!!
demnächst kommt der couchtisch dran…

liebe grüße,
tinchen

Hallo,

ich habe neulich meine Holzdielen abgeschliffen. Die Malerarbeiten (nur Anstrich, keine Tapete) habe ich vor dem schleifen erledigt.

Mir erschien diese Reihenfolge am logischsten, da ich ohne Rücksicht auf den Boden und lästiges abkleben drauflos streichen konnte.

Die Staubentwicklung beim Dielen schleifen war dann geringer als erwartet. Mit einer modernen Maschine und vernünftiger Absaugung ist das durchaus erträglich.

Hi

der Schleifstaub ist trocken und kein Schwebstaub. einmal mit nem Staubwedel über die Wand (falls es Rauhfaser sein sollte liegt auf jedem Brocken ein häufchen) und das Zeug fällt runter.
Wäre also kein Problem. Ich würde den Fussboden zuletzt machen.

Andersrum: Problematisch seh ich den Zeitverlust. Nach dem Versiegeln 2-3x, jeweils 1-2 Tage warten zwischen den Schichten - also etwa 4-6 Tage + nach dem Letzten Versiegeln mindestens 3 Tage vorm betreten… und dann ist das noch nicht so ausgehärtet, dass man da drauf unbedingt ne Baustelle betreiben sollte mit Mörtel, Leiter etc…

nach dem schleifen und vor dem Versiegeln halt gründlich entstauben auf glatten wänden hält grossartig kein Staub, bei Rauputz Wedel/Sauger).

wasserlöslich und öko hab ich mehrmals erlebt, einmal wars gutes Material und hält heute noch, auch belastete Böden, 2 mal totale scheisse, lange Trockenzeit und dann in drei Monaten totgenutzt. weich, selbst im Schlafzimmer schäden.
Das Böse Zeug muss ein paar Tage ablüften, aber 3 Tage sollte sowieso betreten verboten sein, ist dann bei 3x Auftrag auch Bürostuhlfest.
Kann natürlich auch bei Lösemittelhaltigem Lack Quali-Unterswchiede geben. Würd ich jedenfalls bevorzugen.

Variante:
Schleifen, dann sauber und Stabil abkleben (Dicke Folie plus zu wechelnde lagen Malerpapier), Wände machen, dann versiegeln.

Helge

A. Erst abschleifen und neu versiegeln lassen, dann
tapezieren, damit die neuen Tapeten oder der Edelputz nicht
völlig verstaubt werden ? Nachteil wäre dann, dass man auf dem
erneuerten Parkett arbeiten müßte und ein erhöhtes Risiko für
neue Schrammen im Holz hätte.

B. Erst tapezieren usw., dann ganz am Schluß den Parkettboden
renovieren ? Aber wird dann nicht die frische Wand gleich
wieder eingestaubt ?

Und auf was müssen wir beim Versiegeln achten ? Gibt es auch
weniger aggressive Lacke (bin Asthmatikerin) ? Ich hatte
bisher nicht das Gefühl, im Parkettgeschäft allzu gut beraten
worden zu sein, im Moment sind viele wohl mehr auf
Fertigparkett „spezialisiert“ :frowning:

Danke nochmals und viele Grüße,

Sylvia - demnächst im Renovierungswahn :wink:

Danke…
… Euch allen für die interessanten und doch recht unterschiedlichen Meinungen !

Sowohl bezüglich der Reihenfolge als auch bezüglich der Frage, ob Lack oder Öl/Wachs sind wir noch immer unentschlossen. Aber Ihr habt wertvolle Infos gegeben !

Viele Grüße,

Sylvia