Hallo,
mit Bitumenkleber verlegtes Eichenstabparkett soll aufgenommen, gereinigt (Kleberreste entfernen) und mit neuem, gesundheitsunschädlichem Kleber neu verlegt werden.
Frage : geht das ???
Netti
Hallo,
mit Bitumenkleber verlegtes Eichenstabparkett soll aufgenommen, gereinigt (Kleberreste entfernen) und mit neuem, gesundheitsunschädlichem Kleber neu verlegt werden.
Frage : geht das ???
Netti
Hallo Netti,
geht das ???
vielleicht, aber lohnt sich das?
Gandalf
Kaum
Hi Netti!
Ich frag mal erstmal nach: Wie alt ist denn der Boden? Dünstet er noch Stoffe aus? Wie stellt Ihr das fest?
Sind einzelne Teile lose? Dann kann man das Reinigen ja mal probieren an einzelnen Stäbchen. Ich halte das für utopisch, wie genau wollt ihr da vorgehen? Mechanisch oder chemisch? Das Letztere ist bestimmt auch nicht gerade gesundheitsfreundlich. Wieviel qm habt Ihr denn?
Habt Ihr einen nicht gesundheitsschädlichen Kleber im Auge? Welcher sollte das sein?
Ich habe in unserem Wohnzimmer (mit Kunstharzkleber verklebten) Parkett ausgebessert und dazu musste ich einzelne Stäbchen von Kleber befreien, um sie neu aufzukleben. Eine Sisyphusarbeit, fast unmöglich. Bei Kunstharzkleber ist es nicht so schlimm, wenn alte Kleberreste übrig sind, aber Bitumen und ein anderer Kleber gemischt? Da habe ich Zweifel.
Vielleicht könnt Ihr Euren Boden ja anderweitg aufarbeiten. Ich könnte mir theoretisch vorstellen, ihn abzuschleifen und mit einem möglichst gesundheitsfreundlichen Lack zu versiegeln um evtl. Bitumenausdünstungen zu verhindern.
Grüße
kernig
Selbst wenn ein Parkett noch mit einem PAK-Klebstoff verklebt worden wäre, gibt es bei festliegenden Stäben oder Dielen keinen Grund für eine derartige Aktivität.
Sicher, nach geltendem Gefahrstoffrecht wird die Hauptkomponente Benzo(a)pyren als krebserzeugend, erbgutverändernd und fruchtbarkeitsschädigend eingestuft.
Nach einer vorliegenden Presseinformation des Umweltbundesamtes (vom 29.04.1998) ist der Zustand des Parketts ausschlagenbend dafür, ob Maßnahmen ergriffen werden müssen, und welche.
Allgemein gilt jedoch (hier salopp formuliert): „Nicht d´ran rütteln“; ernsthafter formuliert: Wenn Parkettfugen ordnungsgemäß mit handelsüblichen Reparaturpasten oder -kitten geschlossen sind und die Parkettstäbe/-dielen fest liegen, ist eine Gesundheitsgefährdung durch Schadstoffe über die Raumluft nahezu ausgeschlossen.
Ein Parkett aufzunehmen, die Rückseiten zu reinigen und Neuverlegung: Nun ja. ABM, der Begriff fiel bereits. Die Kosten für neue Parkettstäbe wären sehr wahrscheinlich sehr viel günstiger als eine Wiederaufbereitung…
-.-.-
mfg - Klaus -
Hallo Klaus,
in diesem Falle handelt es sich um Parkettkleber, wie er in der damaligen DDR verwendet wurde. Verarbeitet wurde er hier Mitte der 80er Jahre.
Nun weiss ich nicht genau, ob dieser überhaupt zu den Problemklebern gehört.
Man könnte ja das Parkett abschleifen, spachteln und neu versiegeln. Aber da wären an den Rändern noch die Dehnungsfugen, die man ja nicht verschliessen darf. Also elastischen Dichtstoff rein oder was ???
Netti
Die Frage ist doch: WARUM soll nun etwas gemacht werden? Was ist der Auslöser für die Aktivität?
Empfehlenswerte Vorgehensweise bei Unsicherheiten: Aus dem Randbereich (wandangrenzend) einen Parkettstab lösen, den nun freigelegten Parkettklebstoff abschaben (ca. 2g) und in einem PE-Beutel enlagern.
Analyse auf PAKs machen lassen (die Kosten sind mit ca. 50,–€ moderat) und dann ist man um eine Erfahrung reicher.
Keine PAKs: keine Maßnahmen notwendig.
PAK positiv: durch Versiegelung der Parkettoberfläche und durch vorherige Kantenabdichtung (siehe vorherigen Beitrag) die Seitenfugen abdichten.
Noch einmal: SCHWARZ heißt nicht „gefährlich“!!
Man könnte …Parkett abschleifen, spachteln und neu versiegeln… an den Rändern noch die Dehnungsfugen, die man ja nicht verschliessen darf.
Man kann diese durchaus abdichten, doch dem Stand der Technik entsprechend. Heißt: Durch Einlegen einer Rundschnur in die Randfuge und Einbringen eines sich durch die Form der Rundschnur rückseitig meniskusförmig ausbildenden (elastischen) Füllstoffs.
Die Breite der Fuge in Verbindung mit der Form, der Ausbildung des Dichtstoffes, das macht erst die maximale Dehnung/Stauchung des Füllstoffes möglich. Alles andere verliert.
Das heißt keinesfalls: Fuge auskratzen und hinein mit dem Füllstoff, mit allem, was sich aus der Kartusche dort hinein verfüllen lässt. Völlig falsch!
-.-.-.-.-.-.-.-.
mfg ----> Klaus
Hallo Netti,
in diesem Falle handelt es sich um Parkettkleber, wie er in
der damaligen DDR verwendet wurde. Verarbeitet wurde er hier
Mitte der 80er Jahre.
Nun weiss ich nicht genau, ob dieser überhaupt zu den
Problemklebern gehört.
Man könnte ja das Parkett abschleifen, spachteln und neu
versiegeln.
Warum? Hat doch mit dem Kleber nix zu tun.
Aber da wären an den Rändern noch die
Dehnungsfugen, die man ja nicht verschliessen darf. Also
elastischen Dichtstoff rein oder was ???
Ja, ich hab die Antwort von Klaus gelesen, meine trotzdem, mach die Ränder mir einem elastischem Dichtstoff zu und fertig.
Gruß
Reinhard
Dehnungsfuge bei fest verklebtem Parkett
Hi Klaus!
Bei schwimmend verlegtem Parkett würde ich Deine Argumentation verstehen, aber bei verklebtem kann doch die Dehnungfuge gar nicht mehr soviel arbeiten, oder? Vor allem bei Stäbchenparkett?
Grüsse
kernig
Auch bei Parkettstäben und -dielen, welche mit dem Unterboden fest verklebt sind, ist eine Randfuge (oder Bewegungsfuge) zu aufsteigenden Bauteilen zwingend notwendig!
Das Längenausdehnungsbestreben des Holzwerkstoffes wird -je nach Klebertyp- mehr oder weniger nur eingeschränkt (wir sprechen in der Fachteminologie von „einseitig behindert“), doch nicht völlig unterbunden.
Ich denke da an einen Vorgang Anfang der 90-er Jahre.
Ein Bauherr hatte sich vorgenommen, ein Buche-Stabparkett in seiner Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus selber zu verlegen. Die Verlegung selbst erfolgte als vollflächige Verklebung.
Randfugen waren nicht notwendig (so dachte hier ebenfalls dieser Bauherr), da eine feste Veklebung diese nicht notwendig machte und eine Randfuge zudem das optische Bild beeinträchtigen würde.
Nun denn, dieser Gedanke wurde damals auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt.
Der Bauherr verlegte sein Stabparkett ohne Randfugen in einem zur Außenwand des Gebäudes angrenzenden Raum und erfreute sich allerdings nur wenige Monate über das nur anscheinend gelungene Werk.
Das Bucheparkett nahm aus der Luft Feuchtigkeit auf (das ist unvermeidbar und materialtypisch für Holz) und dehnte sich aufgrund des Quelldrucks aus.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Vorgang führte im Ergebnis dazu, dass das Parkett aufgrund fehlender Randfugen die komplette Gebäudefassade um 5cm nach außen drückte. Die komplette Hauswand hatte damit „einen Bauch“.
Folge: Annahme der Einsturzgefahr, Evakuierung der Hausbewohner, Einschalten eines Statikers, Absicherung der Fassade und Sanierung. Nicht nur des Parkettfußbodens!
Diese Vorgang ist tatsächlich so geschehen. Er soll an dieser Stelle nur deshalb aufgeführt weden, um der irrigen Ansicht entgegen zu treten, dass sämtliche Vorgänge um uns herum alle einfach zu durchschauen wären.
Nein, sie sind wesentlich komplexer! Deshalb reicht es auch nicht, zu bestimmten Fachgebieten lediglich die Literatur anzuschaffen, um Eventualitäten dort nachlesen zu wollen.
Für die Bewertung der komplizierten Gesamtzusammenhänge gibt es Fachleute, Sachverständige. Auf diese sollte man dann und wann gefällig das Gehör richten…
-.-.-.-.-
Humorvoll grüßt: - Klaus -
Ah ja
Moin nochmal,
Das Längenausdehnungsbestreben des Holzwerkstoffes wird -je
nach Klebertyp- mehr oder weniger nur eingeschränkt (wir
sprechen in der Fachteminologie von „einseitig behindert“),
doch nicht völlig unterbunden.
Das heißt, der Kleber muss irgendwie nachgeben und trotzdem kleben? Das kann ich mir nur schwer vorstellen, weil ich ja jetzt die Konsistenz des alten Kunstharzklebers unter unserem Parkett kennengelernt habe.
Deshalb meine Nachfrage, ich kenne ja nur unseren Einzelfall. Danke für die Erklärung.
Die komplette
Hauswand hatte damit „einen Bauch“.
Hm, die Alternative wäre wohl ein Bauch aus aufgequollenem Parkett nach oben im Wohnzimmer gewesen…
Er soll an dieser
Stelle nur deshalb aufgeführt weden, um der irrigen Ansicht
entgegen zu treten, dass sämtliche Vorgänge um uns herum alle
einfach zu durchschauen wären.
Jetzt wird’s aber grundsätzlich, da halt ich mich raus.
Grüsse
kernig