Partitionen vergrößern

Hallo,

ich habe aptosid (Debian).
Meine Linux-Partitionen sind alle in einer erweiterten Partition angelegt. Alle sind mit ext4 formatiert. Grub ist im
MBR. Vor meiner Partition /root habe ich eine kleine Partition übrig (ext4), die ich gerne für /root frei machen möchte.

Nun habe ich dies gelesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Partitionstabelle#Prim…
http://de.wikipedia.org/wiki/Partition_%28Informatik…
http://de.wikipedia.org/wiki/Master_Boot_Record#Part…

Ich bin mir aber unsicher, was passiert, wenn ich eine Partition „nach vorne“ vergrößere. Kann ich das gefahrlos tun?

Danke im Voraus

VG D.

Moin, Diphda,

Ich bin mir aber unsicher, was passiert, wenn ich eine
Partition „nach vorne“ vergrößere. Kann ich das gefahrlos tun?

wie’s unter Unix geht, weiß ich nicht. Unter Windwos jedenfalls werden aus den vom Benutzer gewünschten Aktionen Befehlsfolgen erzeugt, die ein sicheres Verschieben steuern: Die Partition, die „verdrängt“ werden soll, landet erstmal irgendwo weit hinten, damit die neue Partition Platz bekommt, dann wird diese eingeschoben.

Gruß Ralf

Hi drambeldier,

wie’s unter Unix geht, weiß ich nicht. Unter Windwos
jedenfalls werden aus den vom Benutzer gewünschten Aktionen
Befehlsfolgen erzeugt, die ein sicheres Verschieben steuern:

danke dir. Also wenn das sogar Windows schafft, würde es mich sehr wundern, wenn Debian das nicht packt :wink:

Wäre jedenfalls in meinen Augen ein Armutszeugnis für Linux.

ReHi,

Die Partition, die „verdrängt“ werden soll, landet erstmal
irgendwo weit hinten, damit die neue Partition Platz bekommt,
dann wird diese eingeschoben.

da fällt mir gerade auf, dass da ja keine Partition verdrängt werden und nach hinten geschoben werden soll.
Sondern die bestehende Partition soll ausnahmsweise nach vorne vergrößert werden. Üblicherweise wird eine Partition ja eher nach hinten erweitert und die vorderen Sektoren wo der MBR/Partitionstabelle liegt bleiben unberührt.

Dann kommen die Besonderheiten der erweiterten Partition hinzu, wo - wenn ich es richtig verstanden habe - die eigentliche Partitionstabelle ja anscheinend am Anfang der erw. Partition abgelegt ist und „nur“ die weiteren „Listen bzw. Verweise“ auf den logischen Partitionen. Aber das würde ja schon ausreichen, um da was zu verhageln.

Es sei denn, die Eintragungen in der fstab kompensieren dies?
Leider weiß ich nicht, wann die fstab beim Bootvorgang ausgeführt wird und wo die genau liegt. Denn dort stehen ja auch Infos zu den Partitionen.

Hi,

wenn Du das mit gparted machst, sollten auch nur zulässige Operationen erzeugt werden. D.h. wenn es geht, dann geht’s, wenn nicht, dann nicht.

fdisk oder cfdisk sollte man hier eher nicht verwenden.

Gruß Lutz

1 Like

Danke Lutz!

Mache das immer nur mit GParted.
Das ist komfortabler und man kann nicht so leicht Fehler machen.

Mache das immer nur mit GParted.
Das ist komfortabler und man kann nicht so leicht Fehler
machen.

Hallo,

selbst wenn das GPartEd nicht selbst anbietet (weiss ich nicht, und ich boote ihn jetzt auch nicht extra), kannst du das von Hand machen: zuerst die Partition nach vorne verschieben, dann kannst du das freie Stück, das jetzt ja hinten ist, einfach dran hängen.

Gruss Reinhard

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Hallo,

kannst du
das von Hand machen: zuerst die Partition nach vorne
verschieben,

danke!
Da kommt mir in den Sinn.
Ich muss ja in der Partition die davor liegt, erst die
Formatierung ändern auf „nicht zugewiesen.“ :wink:

dann kannst du das freie Stück, das jetzt ja
hinten ist, einfach dran hängen.

Danke, jetzt hat es *klick* gemacht :smile:

Aber!

Da es sich um die Root Partition handelt, sollte ich das vermutlich lieber von einer Live-CD aus machen?
Bei laufendem System scheinen mir - nach meiner Newbie-Logik - solche Aktionen nicht so angebracht?

VG D.

Hi,

Da es sich um die Root Partition handelt, sollte ich das vermutlich lieber von einer Live-CD aus machen?

Richtig, oder vom USB-Stick. Es gibt Images von gparted-Live-Systemen zum Download.
http://gparted.sourceforge.net/livecd.php

Bei laufendem System scheinen mir - nach meiner Newbie-Logik - solche Aktionen nicht so angebracht?

Nicht nur das, es wird dir gar nicht gelingen, die aktive root-Partition auszuhängen, um sie zu bearbeiten.
Gruß, muzel

1 Like

Nicht nur das, es wird dir gar nicht gelingen, die aktive
root-Partition auszuhängen, um sie zu bearbeiten.

Hallo,

das ist nur das erste Problem. Wenn sie die Partition so wie beschrieben vergrössert hat, hat diese eine niedrigere Nummer als zuvor, dann muss je nach Version MBR und Grub neu eingerichtet werden.

Es ist zwar unprofessionell und tricky, aber vielleicht einfacher, die Partition davor nicht zu löschen, sondern minimal klein zu machen, damit sich die Reihenfolge der Partitionen nicht ändert.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

Wenn sie die Partition so wie
beschrieben vergrössert hat, hat diese eine niedrigere Nummer
als zuvor, dann muss je nach Version MBR und Grub neu
eingerichtet werden.

Ein berechtigter Einwand, aber das Problem ist kleiner als gedacht…

Es ist zwar unprofessionell und tricky, aber vielleicht
einfacher, die Partition davor nicht zu löschen, sondern
minimal klein zu machen

…weil in Grub und auch in der fstab heutzutage kaum noch die Partitionsnr. benutzt werden, sondern meist die UUID. Die können sich bei gparted auch verändern, aber da sollte man sich einfach die alte UUID vorher ausdrucken und notfalls nach der Vergrösserung mittels gparted mit folgendem Befehl neu zuweisen:

sudo tune2fs -U UUID /dev/sdaX

UUID und sdaX natürlich durch die entsprechen Werte anpassen.
s. dazu die Man-Page von tune2fs

man tune2fs

Da braucht die überflüssige Partition dann auch nicht stehenzubleiben, sondern kann kann wirklich gelöscht werden. Natürlich sollte man sich durch einen Blick in die /etc/default/grub überzeugen, ob die UUID-Erkennung nicht etwa abgeschaltet ist (würde mich aber sehr wundern).
http://wiki.ubuntuusers.de/grub_2/konfiguration

Viele Grüße
Marvin

Hi,

das ist nur das erste Problem. Wenn sie die Partition so wie
beschrieben vergrössert hat, hat diese eine niedrigere Nummer
als zuvor,

ja, das ist ganz seltsam bei Linux. Da wird so durchnummeriert, wie die Partitionen angelegt werden.
Aber nicht danach, wie weit vorne sie liegen.

Meine Reihenfolge (graphisch in Gparted) ist z. B. sda 5 (die wird frei gemacht), 10 (die wird nach vorne vergrößert), 6, 9, 7

Ich werde dann ja sehen, ob die neue dann die 5 oder die 10 ist.

Es ist zwar unprofessionell und tricky, aber vielleicht
einfacher, die Partition davor nicht zu löschen, sondern
minimal klein zu machen, damit sich die Reihenfolge der
Partitionen nicht ändert.

Das ist nicht nötig, ich schreibe mir das bei Änderungen immer auf und gebe beim Partitionieren den LW auch Bezeichnungen, damit ich sie zumindest über Gparted identifizieren kann.

Zudem kann ich mW auch in der fstab Einträge mit # machen und dokumentieren.

VG D.

Hi Marvin,

…weil in Grub und auch in der fstab heutzutage kaum noch die
Partitionsnr. benutzt werden, sondern meist die UUID. Die
können sich bei gparted auch verändern,

ja, das brachte mich mal ordentlich ins Schleudern, als ich den Mountpoint änderte und neue Verzeichnisse für den neuen Mountpoint anlegte. Da wusste ich das noch nicht mit der wechselnden UUID.

aber da sollte man
sich einfach die alte UUID vorher ausdrucken

Da ich ja Anfänger bin, kommentiere ich die alte Zeile in der fstab immer mit # aus. Es wird ja auch eine Sicherung angelegt.
Aber stimmt, schaden kann ein Ausdruck nicht, wenn es mal alles verhagelt.

sudo tune2fs -U UUID /dev/sdaX

UUID und sdaX natürlich durch die entsprechen Werte anpassen.
s. dazu die Man-Page von tune2fs

man tune2fs

Fein, schaue ich mir mal an. Ich änderte bisher immer alles direkt in der fstab.

/etc/default/grub überzeugen, ob die UUID-Erkennung nicht etwa
abgeschaltet ist (würde mich aber sehr wundern).

Verständnisfrage:
Wenn das abgeschaltet wäre, dann könnte Grub doch gar nicht booten? Bzw. müsste man dann immer manuell angeben, von wo gebootet werden soll.

http://wiki.ubuntuusers.de/grub_2/konfiguration

Danke!

Zudem kann ich mW auch in der fstab Einträge mit # machen und
dokumentieren.

Hallo,

fstab nützt garnix, wenn er nicht mehr bootet. Das mit der Partitionsnummerierung stimmt übrigens auch nicht, die sind schon in physikalischer Reihenfolge - aber die logischen kommen nach den primären. Sie so angeordnet zu lassen wie sie sind ist jedenfalls immer auf der sicheren Seite, wenn man sich nicht so genau auskennt. Natürlich kann man nachher alles wieder geradebiegen, wenn man denn weiss wie.

Gruss Reinhard

Hallo Diphda,

kommentiere ich die alte Zeile in der
fstab immer mit # aus.

Naja, die fstab kommt aber erst später. Hier ging es erst mal um Grub, der ja auch in seinem Boot-Menu wissen muss, wo z.B. die root-Partition liegt. Da steht dann in der Datei /boot/grub/grub.cfg z.B. so eine Zeile:

linux /boot/vmlinuz-2.6.31-17-generic root=UUID=ae875d31-cc84-4349-95d7-01a82ad76d61 ro

in der die UUID auftaucht.

man tune2fs

Ich änderte bisher immer alles
direkt in der fstab.

Wenn sich die UUID nicht geändert hat (was durchaus sein kann), oder Du die alte wie beschrieben mit tune2fs auf der Partition geändert hast, brauchst Du auch in der fstab nichts zu ändern.
(Was für ein furchtbarer Satz, 3-mal „ändern“, aber ich hoffe, Du verstehst, was ich meine)

/etc/default/grub überzeugen, ob die UUID-Erkennung nicht etwa
abgeschaltet ist (würde mich aber sehr wundern).

Wenn das abgeschaltet wäre, dann könnte Grub doch gar nicht
booten? Bzw. müsste man dann immer manuell angeben, von wo
gebootet werden soll.

Da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Sollte vielleicht besser „umgeschaltet“ heissen. Grub2 benutzt default-mäßig die UUIDs. Wenn das durch Setzen der Variablen GRUB_ DISABLE_LINUX_UUID auf true „verhindert“ wird

GRUB\_DISABLE\_LINUX\_UUID=true

dann nimmt Grub die alten Device-Nummerierungen, also /dev/sda1, /dev/sda2 usw., findet sein Zeug in der Regel also auch.
Vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn Du dich mal durch diese ganzen Links hier wühlst:
http://wiki.ubuntuusers.de/grub_2
Ist nicht alles für den Anfang wichtig, gibt aber eine gute Einführung, finde ich zumindest.

Viele Grüße
Marvin

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mit der
Partitionsnummerierung stimmt übrigens auch nicht, die sind
schon in physikalischer Reihenfolge - aber die logischen
kommen nach den primären.

Das kann ich nicht bestätigen.
Die logischen beginnen bei Linux immer mit der Zahl 5.
Bei mir sind es ja auf der sda1 (= 1. erweiterte Partition) logische Partitionen und die sind nicht in der physikalischen Reihenfolge durchnummeriert. Sondern so, wie ich oben schrieb.

Die Primären, bzw. erweiterten allerdings schon.
Denn die 1 (erweiterte) ist sda1 und die 2. Partition, welche eine Primäre ist, heißt sda2. Die externe dann sdb, oder eben eine eingebaute 2. physikalische würde dann auch sdb heißen.

So habe ich das jedenfalls verstanden.

:smile: