Und dieses Restleben könnte in vielen Fällen recht kurz sein, wenn Menschen auf zwingend nötige Medikamente verzichten würde, die Erkrankungen betreffen, die nichts mit „ungesunder Lebensweise“ zu tun haben, oder Dinge betreffen, die zwar ggf. durch „ungesunde Lebensweise“ entstanden sind, aber dummerweise nicht so einfach durch ein künftig gesünderes Leben wieder reversibel wären. Die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung über die letzten Jahrhunderte ist zu einem ganz erheblichen Teil genau dem medizinischen und pharmazeutischen Fortschritt zu verdanken, dessen Möglichkeiten Du hier als blanke Beutelschneiderei abtust!
Ja, ich kenne auch Hypochonder, die wegen jeder Kleinigkeit den größtmöglichen von der Krankenkasse finanzierten Ärztetourismus betreiben, ungesund leben, und besser mal in Bezug auf psychischen Probleme eine Therapie beginnen sollten, als aus dem nächsten etwas außer dem Rahmen liegenden Blutwert schon wieder die nächste Katastrophe herauf zu beschwören. Aber ich kenne auch Menschen, die dank regelmäßiger und rechtzeitiger Vorsorge frühzeitig mit Dingen erfolgreich therapiert werden konnten, die später entdeckt mit ziemlicher Sicherheit zu einem frühen Tod geführt hätten (vollkommen unabhängig von mehr oder weniger gesundem Lebensstil).
Ich gehöre selbst auch zu denjenigen, die Arztpraxen und Krankenhäuser nach Möglichkeit meiden, wenn es sich vermeiden lässt. Aber eine gewisse Basis-Vorsorge und Bereitschaft bei größeren Auffälligkeiten zum Arzt zu gehen, ist selbst mir wichtig, und ich schlucke auch brav, was aus nachvollziehbaren guten Gründen verordnet und nun mal notwendig ist um eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit zu haben, vielleicht auch noch mal Enkelkinder zu erleben, und nicht schon die Schulabschlüsse der Kinder nicht mehr zu erleben.