meine Freundin (40 J.) macht Zuhause die Hintergrundarbeit (Buchhaltung, Schriftverkehr, uvm.) für die Firma ihres Mannes. Er ist Inhaber eines Bekleidungsgeschäftes, wo auch ein Schneider beschäftigt ist. Die Firma wirft noch nicht soviel ab, dass auf den außerhäuslichen Zuverdienst der Freundin nicht verzichtet werden kann. Der Mann möchte, dass sie als Bürokraft halbtags arbeiten geht, aber sie mag nicht mehr in diesen Beruf zurück. Sie möchte entsprechend ihrer Neigung und Fähigkeit ein Handwerk erlernen (mit dem Papierkram hat sie es wirklich nicht, ist schon mal aus einer Firma geflogen). Sie wäre bereit morgens und abends putzen zu gehen, und vormittags beim Schneider in die Lehre zu gehen.
Der Mann findet putzen gehen entsetzlich (was könnte da seine Verwandtschaft sagen), er will nicht mir ihr zusammen im Geschäft arbeiten, findet ihr neues Berufsziel voll daneben und für ihre Zukunft verantwortungslos (es könnte ja auch zu einer Scheidung kommen. Was soll dann aus ihr werden?)
Der Haussegen hängt mehr als schief.
Ist das partnerschaftlich?
Was soll ich ihr raten?
grilla
Hallo Grilla,
Der Mann möchte, dass sie als Bürokraft halbtags arbeiten geht, :aber sie mag nicht mehr in diesen Beruf zurück.
Sie möchte entsprechend ihrer
Neigung und Fähigkeit ein Handwerk erlernen (mit dem
Papierkram hat sie es wirklich nicht, ist schon mal aus einer
Firma geflogen). Sie wäre bereit morgens und abends putzen zu
gehen, und vormittags beim Schneider in die Lehre zu gehen.
Das kann man doch nicht Partnerschaft nennen, wenn die Frau sich nach dem Mann richten muß!
Der Mann findet putzen gehen entsetzlich (was könnte da seine
Verwandtschaft sagen), er will nicht mir ihr zusammen im
Geschäft arbeiten, findet ihr neues Berufsziel voll daneben
und für ihre Zukunft verantwortungslos (es könnte ja auch zu
einer Scheidung kommen.)
Tja, bei Scheidung (bevor Deine Freundin ihre Ausbildung hat) ist natürlich ein zweifaches Problem zu befürchten: einerseits ist es wohl nicht erfreulich, mit einem Partner, mit dem man in Scheidung lebt, in einer Firma arbeiten zu müssen, andererseits ist es auch sicherlich dem Mann lästig, der Frau dann bis zum Ende der Ausbildung noch Unterhalt zahlen zu müssen.
Andererseits dauern Handwerksausbildungen doch i.A. nicht länger als drei Jahre, da frage ich mich schon, warum der Mann für diesen relativ kurzen Zeitraum schon in Sachen SCheidung denkt…
Der Haussegen hängt mehr als schief.
s.o. Ich glaube, daß der Haussegen schon vor dem Auftreten dieses Problems nicht (wirklich) gerade hängen konnte.
Ist das partnerschaftlich?
s. ganz oben.
Was soll ich ihr raten?
Das ist schlecht zu sagen. Ich würde der Frau entweder raten, trotz der Einwände ihres Mannes eine Ausbildung anzufangen, aber auf keinen Fall im Geschäft des Mannes.
Im krassesten Fall, wenn der Mann versucht sie zu erpressen, den Fall „was wäre wenn Scheidung“ in die Tat umzusetzen.
Gruß, Karin
Kann nur beipflichten! (o.T.)
Karin hat alles gesagt.
Hi grilli,
wenn ich das so lese, frage ich mich, wer will was eigentlich ?
am besten keiner will nichts und doch was, oder ?
Man muß doch auch in ner Partnerschaft jeden , so wie er ist, belassen, und nicht seinen Willen oder Machtgehabe den anderen überstülpen.
Bei mir würdest du ungestört zirpen können ,
Grützi
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… von der Ferne kann man immer gut reden und raten. Aber es sollte in einer Partnerschaft in der Tat so sein, daß man sich bespricht und gemeinsam eine Lösung findet.
Vielleicht sollte Deine Freundin grundsätzlich überlegen was sie machen möchte. Es hört sich nicht so an, als ob sie wüßte was sie will. Es gibt genügend Umschulungen oder Weiterbildungen, die wesentlich kürzer sind, als eine Ausbildung. Eine Ausbildung, auch wenn es nur drei Jahre sind, es sind halt doch drei Jahre. Wie alt ist Deine Freundin? Lohnt das, daß Sie drei Jahre dafür investiert? Der Gedanke ist absolut löblich, aber sie sollte dann genau wissen, wohin es gehen soll.
Wenn Sie kein Spaß an Bürokram hat, dann sollte sie unbedingt vermeiden bei Ihrem Mann zu arbeiten. Der Krach ist vorprogrammiert.
Aber auch hier wieder eine Einschränkung. Da es der Firma nicht so blendend geht, spart sie mit ihrer Arbeitskraft einen (bezahlten) Arbeitsplatz. Eigentlich ist es schade, daß sie kein Interesse am gemeinsamen Unternehmen hat.
Tja, viel Glück. Auf alle Fälle sollte sie sich nicht wie ein Kind kommandieren lassen.
Gruß Angelika