Partnerschaft mit einem Zwangserkranktem

Hallo,
Ich hoffe, dass mir jemand helfen kann.
Ich bin seit 1,5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er leidet unter Zwängen, d.h.ich darf nie in seine Wohnung kommen. Es spielt sich alles bei mir ab. Wenn ich doch mal bei ihm ausnahmsweise Bin, verhält er sich mir gegenüber total distanziert uns ich fühle mich nicht willkommen. Es fällt mir schwer mich auf ihn dann einzulassen und daher haben wir dann immer Streit. Er macht eine Therapie, bislang ohne Erfolg.
Ich liebe ihn trotzdem und möchte die Beziehung nicht beenden.
Wer hat ähnliches erlebt oder weiss einen Rat.

:wink:

Zwang hin, Zwang her.
Mit vielen Zwangskranken kann man eine super Partnerschaft haben.
Worum gehts dir denn?
Dass sich das meiste bei dir abspielt (warum konkret?) und du dich bei ihm nicht wohlfühlst (warum konkret?)? Wie gehts euch miteinander denn bei dir?

Gruß
F.

Hallo,
ich hatte über viele Jahre eine (Männer) Freundschaft mit einem Mann, der psychische Störungen hatte. Ich habe mehrere manische Schübe mit ihm erleben dürfen, bei denen ich selbst fast kaputt gegangen bin. Und meine Familie hat es auch sehr belastet.

Meine Erfahrung aus der Zeit ist die: Sobald ich merke, dass jemand psychisch krank ist, will ich mit ihm (ihr) nichts mehr zu tun haben und entferne mich konsequent.

Behandelnde Ärzte haben für so etwas einen professionellen Zugang, ein professionelles Vorgehehen. Ich bin kein Arzt und kenne meine Grenzen (für solche Fälle). Um mich selbst zu schützen, helfe ich nicht!

Ist vielleicht nicht die Antwort, die du erhofft hattest. Wenn du sagst:

könntest du vielleicht nach vielen Jahren auf dieselbe Meinung kommen wie ich - aber dann fehlt dir ein ganzes Stück vom Leben, das du als Mutter Theresa an jemanden verschleudert hast, weil:

Das könnte der Anfang und das Ende der Geschichte sein.

Streich einfach das

und mach ein Reset.
Alles Gute
Schrella

Ich lebe mit meinen Kindern in einer kleinen Wohnung, es gibt keine Privatsphäre. Daher wäre es viel entspannter bei ihm in der Wohnung gemeinsame Zeit zu verbringen.
Ich werde allerdings dort behandelt wie ein Besucher. Er ist dann total verkrampft und kann auch keine Zärtlichkeit zulassen

Hallo,

Dem Kommentar kann ich mich anschließen. Es ist schwer, an solchen Erkrankungen nicht selbst zugrundezugehen

Wie nennt sich denn dieser Zwang? Was hat er sonst nich für Zwänge, die eure Beziehung belasten? (Ein Zwang kommt selten allein)
Bist Du sicher, dass es nicht vielleicht andere Gründe gibt, dass er Dich nicht in seine Wohnung lässt, z. B. eine Zweitfrau?

Geht mich ja nichts weiter an, aber auf eine Frage nach dem Umgang mit einem „Zwangserkrankten“ (was immer das dann konkret heißen mag, das ist selbst schon ein weites Feld) mittels Erfahrungen mit einem Psychotiker zu beantworten ist schon reichlich strange.
Das eine ist dem anderen ja nicht einmal ansatzweise ähnlich, weder von der inneren Dynamik noch von der Paardynamik her.

Gruß
F-

Hallo,
wenn dir meine Antwort nicht gefällt, kannst du mir ja einen Minuspunkt geben.
Wenn meine Antwort falsch ist, kannst du sie ja richtig stellen.

Und soo toll fand ich deine Antwort nu auch nicht.

Schöne Grüße
Schrella

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Hab ich doch.
Auf eine Frage nach „Partnerschaft mit einem Zwangserkrankten“ mit einer Antwort „Partnerschaft bzw. Freundschaft mit einem Maniker“ zu antworten, geht komplett am Thema vorbei, weil die jeweiligen Beziehungsdynamiken grundverschieden sind.

Vor allem deshalb, weil du bei Zwangskranken immer auch einen starken „gesunden Anteil“ im Anderen hast mit dem du als Partner/Freund eine ganz normale Beziehung führen kannst und auch mit ihm über die Zwänge und Einschränkungen reflektieren kannst, während das bei einem Psychotiker nicht der Fall ist. Da wirst du als Partner in extremis vollkommen „mitüberschwemmt“ und dadurch kaputt gemacht.
Diese Gefahr besteht bei Zwangserkrankten nicht.

Und deshalb habe ich mir erlaubt, deinen Beitrag zu kritisieren und nicht nur eines dieser unnützen Minussternchen zu verteilen. Hab ich noch nie verteilt und werde ich auch nie :wink:

Nein, war keine super Antwort, aber in Gegensatz zu einigen anderen psychiatrischen Krankheitbildern (u.a. dem von dir geschilderten) sind viele Zwangserkrankte halt durchaus gut beziehungsfähig.
Eine Info ist das im Kontext der Frage ja durchaus, nichts Weltbewegendes natürlich.

Gruß
F.

Hallo FBH,
du kennst dich ja gut aus mit den Krankheiten - das habe ich jetzt verstanden. Aber ob die Krankheit nun so oder anders verläuft, meine Antwort bleibt unter diesen Umständen

immer gleich:

Die Krankheiten können wir auch gerne noch um den Alkoholismus ergänzen, der wieder eine andere Krankheit ist. Für mich gilt:

Ich hatte nicht vor, die Krankheiten zu erklären, das kannst gerne du übernehmen. Mein Beitrag bezog sich auf

Und meine Methode funktioniert sogar in diesem Fall:

Und ich erhebe nicht den Anspruch, mit meinem Beitrag die Sache abschließend geklärt zu haben. Das ist die Art, wie ich solche Fälle behandle.
Und Du?

Schöne Grüße
Schrella

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Ich erhebe überhaupt nicht den Anspruch, „die Sache“ (ehrlich gesagt, verstehe ich die UP nicht wirklich) zu klären.
Mir gings nur darum zu vermitteln (mehr Mitlesenden als dir oder der UP), dass man um den durchschnittlichen Zwangskranken sicher keinen großen Bogen machen muss, „um sich zu schützen“.
Zwangskranke mögen nerviger und anstrengender sein als die Durschnittsmenschen, aber „kaputt machen“ tun sie ihre Partner normalerweise sicher nicht, und allzu sehr in die Helfer-Rollen (den an sich richtigen Aspekt hast du ja auch angesprochen) drängen sie ihn auch nicht wie Menschen mit manch anderen Krankheitsbildern dies tun.

Gruß
F.

nur kurzer Einwurf: es könnte sich um eine Teildiagnose oder eine selbstgestellte Diagnose handeln.
Andererseits könnte ich die UP z.B. bei Ordnungs- oder Sauberkeitszwängen sehr gut verstehen.
Soll ja Leute geben, bei denen kein Brösel auf den Boden fallen, nichts angefasst werden darf, oder die mit Schaufel und Besen hinter einem herwuseln.

Lasst euch in eurem (Streit)gespräch nicht weiter stören :smile:

Schade, dass ihr über Sachen debattiert, die znnützig sind.
Ich bat um eure Meinung, wenn ihr so etwas wie ich beschrieben habe, auch erlwbt habt.
Eine Trennung kommt für mich nicht in Frage. Es handelt sich um eine Krankheit und ich möchte diese nur verstehen um besser mit meinem Partner umgehen zu können

Alles möglich.
Mich irritiert eher das Kommunikationsverhalten der UP hier, aber da will ich nicht offen herumspekulieren.

Ja, der Klassiker.

Schluss jetzt!
Ich möchte im neuen Jahr hier nicht mehr gegenreden und nur noch Positivherzerl verteilen.

Gruß
F.

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Hallo,

Das verstehe ich, oft ergibt sich das aber deshalb so, weil die Informationen zu spärlich sind, als dass wirklich sinnvolle Antworten überhaupt möglich wären.

Kann aber keiner hier wissen, ob er „so etwas“ schon erlebt hat, weil das Verhalten deines Freundes nicht typisch sein muss bzw. sehr speziell ist.
Es lässt keine Rückschlüsse zu, auf die Art seiner Zwänge, oder ob es sich um eine bloße Erzähldiagnose handelt.
Du sagst auch nichts, inwieweit du dich mit ihm dazu auseinandersetzen kannst.
Fragesteller unterschätzen die Möglichkeiten Außenstehender, die keinen Zugang zu der Gesamtsituation haben.

Gut, dann kann ich aber hier auch wieder nur in der von mir gemutmaßten Richtung weiterraten.

Das könnte ein Hinweis auf eine weitere Erkrankung sein, muss aber nicht.
Wenn es um dein Verhalten in seiner Wohnung geht, dann ist es ja so, dass ein wie ein Besucher behandelter Gast sich benehmen muss.
Er fletzt nicht keksekauend auf dem Sofa, macht Unordnung und kommt seinem Leben damit auch nicht zu nahe.
Gleiches gilt für Zärtlichkeiten.
Vielleicht will er dadurch auch schon im Vorfeld verhindern, dass er dich verletzt, weil er sich ansonsten in deiner Anwesenheit gleich wieder re-organisieren müsste.
Kann er nicht artikulieren, wie es ihm dabei geht, wenn er dich so behandelt?

Gruß
Heidi

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Sorry, muss heißen überschätzen

Wie Heidi schon gesagt hat, die Diagnose „Zwangserkrankung“ sagt einfach viel zu wenig aus, um da etwas Brauchbares sagen zu können.

Ich dachte bei deinem Posting sofort an einen früheren Patienten, den ich in einer Institution nur relativ kurze Zeit erleben durfte. Der hat seine Wohnung quasi zum Museum gemacht, d.h. nach dem Tod des letzten Elternteils nicht mehr verändert.
Freunde durften gar nicht zu ihm, Lebensgefährtinnen schon, aber das war alles sehr schwierig. Einmal hat er die Beziehung beendet, weil seine Partnerin auf eine neue Couch bestand.

Ich will damit sagen: dieser Patient hat auch einige Zwänge entwickelt und vielleicht tatsächlich auch irgendwo einmal die entsprechende Diagnose erhalten (solche psychiatrischen Diagnosen sind ja immer nur Moment- und Teilaufnahmen und sollte man nicht zu ernst nehmen).
Sein Verhalten erklärt sich aber nicht aus den Zwängen heraus, sondern aus dem, was hinter den Zwängen steht, nämlich ganz massive Angstzustände und beträchtliche Ich-Defizite.
Das steht aber nicht bei allen Zwangserkrankten dahinter, eher sogar bei den wenigstens, weil typische Zwangserkrankte eigentlich relativ gute Ich-Funktion besitzen.

Insofern kann ich schlicht nicht sagen, worum es bei dir und deinem Freund geht. Aus der Information „zwangserkrankt“ ist das nicht ablesbar und stattdessen irgendwas zu mutmaßen, wäre Blödsinn.
Ich bin mir, offen gesagt, auch gar nicht sicher, ob es tatsächlich „sein“ Problem ist, oder nicht (auch) „euer“ Problem, also ein Problem, das mit euch beiden als Paar zu tun hat.
War das bei ihm denn auch bei früheren Beziehungen schon so, dass er sich zu Hause so verhalten hat?

Gruß
F.

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Was mich interessiert ist- wie lange macht er die Therapie schon?
Wie freiwillig hat er diese Therapie begonnen? sieht er sie selbst als notwenig an oder aus welchen Gründen hat er diese angefangen?
Wie empfindet er die Therapie und der Verlauf/Erfolg?

Unabhängig davon bleibt die Frage, was dich an diesem Mann anzieht.
Wie belastet- problematisch ist die Beziehung aufgrund dieser Erkrankung? Wie hoch würdest du das Ausmaß beschreiben?(vielleicht in Prozent).

Wenn diese Zahl sehr hoch ausfällt, dann würde ich mir eher darüber Gedanken machen, warum ICH so eine Konstellation will- suche.
Ganz frei von dem Gegenüber (der hat seine ganz eigene Lebensgeschichte) bleibe immer noch ich als Einzelwesen stehen und wähle ich das, was mir das LEben bringt.
Sich selbst zu fragen- sofern ich das Belastete und Schwere „aussuche“- vor allem, wenn das einen großen Teil meines Lebens ausmacht (falls es so ist)-- wäre schon sinnvoll und gut :wink:

Was hole ich in meine Welt hinein und wie geht es mir damit?
Wie hier in Antworten schon erfahren, kommen die Menschen mit „ihrem eigenen Leben“ oft durchaus ganz gut klar, während ein „Mitfahrer“ daran zugrunde gehen kann…der Blick auf sich selbst ist also nie ein Fehler :wink:

Woher weisst du denn, dass die Antworten unnuetz sind? Die beiden haben doch sehr interessante Aspekte beleuchtet, waehrend du selbst doch wenig darueber weisst.

Und ja: Ich folge ihrer Unterhaltung gern noch ein wenig.

Gruss

Hi!
Das wird meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn du dich sauber abgrenzen kannst und seine Verhaltensweisen nicht auf dich beziehst.
Wichtig waere wohl, dass ihr miteinander reden koennt und ob er dir seine Krankheit ueberhaupt soweit erklaeren kann, dass du verstehst, wie er funktioniert und warum.
Das kann klappen oder auch nicht, das haengt sehr von dir und von euch ab. Da du keine weiteren Details beschreibst, sind hier keine konkreteren Antworten moeglich.
Gruss, Diva