Partnerwahl als Ursache für Ungleichheit?

Sicherheit, etc.
Hallo,

Ich widerum verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Ich frage mich seit diese Diskussion angeworfen wurde, warum Männer sich offenbar nach unten orientieren. (Dazu hat bisher noch niemand etwas geschrieben, abgesehen von der vagen und - meiner Meinung nach falschen - Behauptung, dass sie keine Wahl hätten.

  • in einer beziehung sind va emotionale intelligenz,
    mitgefuehl und liebe wichtig. und diese sind nicht oder
    hoechstens negativ mit status korreliert

Das bestreite ich vehement. Die positiven Eigenschaften, die Du aufzählst, sind mit Intelligenz, Phantasie und Aufgeschlossenheit korreliert und Menschen mit diesen Eigenschaften erreichen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen „guten Status“ als Menschen mit schlechteren Eigenschaften. Ausnahmen gibt es immer, aber die Ausgangsfrage ging um die Statistik.

  • hoeher gestellte partner verlangen meist „opfer“
    (unguenstige umzuege etc) vom niedriger gestellten partner

Das ist richtig, aber Akademikerpaare lernen sich meistens im Studium kennen und die Partnerwahl macht sich erstmal an den positiven oder negativen Eigenschaften der Person fest. Dass sich dadurch später im Zusammenleben auch Opfer ergeben können, stellt sich meistens erst im Laufe der Zeit heraus. (Zudem muss man die Umzüge nicht mitmachen, viele Akademikerpaare leben tatsächlich für eine gewisse Zeit getrennt.)

  • geistiger austausch hat ebenfalls nichts mit status zu tun.

Würde ich bestreiten: Geistiger Austausch hat mit Bildungsbewusstsein, Aufgeschlossenheit für neue Erfahrungen, Intelligenz u. ä. zu tun und all dies führt häufig zu Status (jedenfalls häufiger als ein Mangel all dieser Eigenschaften).

viele schlaue koepfe machen keine karriere und viele clevere,
aber trotzdem intellektuell einfachere koepfe sitzen auf den
hoeheren positionen.

Trotzdem wirst Du in den höheren Positionen im Durchschnitt mehr Intelligenzpunkte finden als in den unteren Positionen. Und in der Ausgangsfrage ging es nur um den Durchschitt, nicht um Einzelbeispiele. (Ausnahmen gibt es natürlich, das würde ich nie abstreiten.)

  • gutaussehend/ sportlich/ sind meistens maenner in weniger
    hohen positionen (warum eigentlich?)

Habe ich noch nicht beobachtet. Der Couch-Potato-Bierbauch ist eher ein Unterschichtsphänomen.

viele frauen aber orientieren sich nach oben. ich denke mal,
der sicherheitsaspekt und die mit dem finanzmehr verbundenen
annehmlichkeiten, sowie die eigene statuserhoehung ohne etwas
leisten zu muessen, sind dabei fuehrend.

Mag sein, an den Sicherheitsaspekt hatte ich nicht sofort gedacht (hat bei mir wohl keine grössere Rolle gespielt). Aber da frage ich mich doch sofort: Warum spielt der bei Männern keine Rolle? Dazu schreibe ich weiter oben etwas, denn diese Frage interessiert mich wirklich.

Viele Grüsse, Walkuerax

Haben Männer kein Sicherheitsbedürfnis?
Hallo,

Da in dieser Diskussion das Sicherheitsbedürfnis immer im Zusammenhang mit Frauen genannt wird, frage ich doch nochmal deutlich, wieso Männer sich offenbar freiwillig nach unten orientieren. Haben Männer kein Sicherheitsbedürfnis, oder sehen sie in einer Frau mit schlechterem Status, schlechterem Beruf, weniger Intelligenz, etc. irgendwelche anderweitigen Vorteile? (Zugegeben, einige schlechte Gründe fallen mir hier zur Not ein …)

Vordergründig müsste es doch auch für Männer Vorteile bieten, wenn die Ehefrau z.B. genügend Geld verdient. Gerade heutzutage, wo tatsächlich niemand sich mehr wirklich sicher vor Arbeitslosigkeit fühlen kann. Oder vor Scheidung: eine gutverdienende Frau wird z.B. keinen Anspruch auf Unterhalt haben. Wenn beide Partner verdienen, kann einer sich viel angstfreier verändern, wenn ihm die berufliche Situation nicht mehr gefällt, etc., etc.

Kurz: ich finde Sicherheit - je mehr ich darüber nachdenke - eine völlig rationale Komponente in der Partnerwahl. Gilt sie nur für Frauen? Warum? Die Biologismus-Erklärung weiter unten mag ich nicht glauben - so primitiv kann es doch wohl nicht sein. Oder doch?

Walkuerax (ratlos)

hallo walkuerax,

deine frage ist absolut berechtigt und spannend. vielleicht wird sie so wenig diskutiert, weil es eher schmerzhaft ist.

ich nehme an, die ursache liegt in der tradierten maennlichen psyche. eine sozial tiefer gestellte frau oder eine „duemmere“ frau wird sehr wahrscheinlich zu ihrem mann („held“) heraufschauen. (das gleiche problem, warum maenner nicht gerne physisch groessere frauen haben). und das ist genau das, was mann sich so sehnlichst wuenscht. ist er vielleicht auch im oeffentlichen leben nicht wirklich der held, so ist er doch immer noch hoeher gestellt, als seine frau. viele maenner werden von starken selbstzweifeln geplagt (unterbewusst), da sie ja meinen, sich staendig beweisen zu muessen. haben sie zuhause eine frau, welche rangmaessig unter ihnen steht, so koennen sie dort wieder selbstbewusstseit auftanken („wer bringt hier das geld nachhause“ oder „ohne mich waerst du nichts“).

ich habe mal irgendwo gelesen, dass ein schlechter chef nur schlechtere mitarbeiter einstellt, da er angst hat, dass seine „dummheit“ auskommt. irgendwie erinnert mich das daran…

selbstverstaendlich sind nicht alle maenner so…

liebe gruesse
coco

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Hallo Walkuerax,

Da in dieser Diskussion das Sicherheitsbedürfnis immer im
Zusammenhang mit Frauen genannt wird, frage ich doch nochmal
deutlich, wieso Männer sich offenbar freiwillig nach unten
orientieren.

Weil abhängige Frauen „einfacher“ zu sein scheinen?

Haben Männer kein Sicherheitsbedürfnis, oder
sehen sie in einer Frau mit schlechterem Status, schlechterem
Beruf, weniger Intelligenz, etc. irgendwelche anderweitigen
Vorteile? (Zugegeben, einige schlechte Gründe fallen mir hier
zur Not ein …)

Wahrscheinlich ist das Sicherheitsbedürfnis des Mannes weniger die materielle Absicherung sondern eher die beziehungstechnische Absicherung. Wenn ich wild Karriere machen will, dann ist es bequemer, eine Frau zu haben, die meiner Karriere weltweit folgt und dabei „dankbar“ ist. Eine Beziehung mit einer Frau, die Ansprüche an ihre eigene Karriere stellt, ist in diesem Zusammenhang deutlich komplizierter.
Nebenbei haben viele Männer extreme Probleme damit, von Frauen in ihrem Bekanntenkreis beruflich abgehängt zu werden. Seltsamer Komplex:wink:

Aber auch diese Entwicklung ist doch ein Produkt der Neuzeit. Ein Landwirt früher hätte niemals eine Frau geheiratet, die nicht Vermögen in die Ehe gebracht hätte. Der Adel und das Handwerk ebenso …

Grüße
Jürgen

hi nochmals

Hallo,

Ich widerum verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen
ist. Ich frage mich seit diese Diskussion angeworfen wurde,
warum Männer sich offenbar nach unten orientieren. (Dazu hat
bisher noch niemand etwas geschrieben, abgesehen von der vagen
und - meiner Meinung nach falschen - Behauptung, dass sie
keine Wahl hätten.

siehe: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

  • in einer beziehung sind va emotionale intelligenz,
    mitgefuehl und liebe wichtig. und diese sind nicht oder
    hoechstens negativ mit status korreliert

Das bestreite ich vehement. Die positiven Eigenschaften, die
Du aufzählst, sind mit Intelligenz, Phantasie und
Aufgeschlossenheit korreliert und Menschen mit diesen
Eigenschaften erreichen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen
„guten Status“ als Menschen mit schlechteren Eigenschaften.
Ausnahmen gibt es immer, aber die Ausgangsfrage ging um die
Statistik.

da bringst du aber echt den hammer: liebe und mitgefühl ist sicher nicht mit intelligenz gepaart!

  • hoeher gestellte partner verlangen meist „opfer“
    (unguenstige umzuege etc) vom niedriger gestellten partner

Das ist richtig, aber Akademikerpaare lernen sich meistens im
Studium kennen und die Partnerwahl macht sich erstmal an den
positiven oder negativen Eigenschaften der Person fest. Dass
sich dadurch später im Zusammenleben auch Opfer ergeben
können, stellt sich meistens erst im Laufe der Zeit heraus.
(Zudem muss man die Umzüge nicht mitmachen, viele
Akademikerpaare leben tatsächlich für eine gewisse Zeit
getrennt.)

ich redete hier nicht von akademikerpaaren, sondern von höher- und niedriger gestellten paaren.

  • geistiger austausch hat ebenfalls nichts mit status zu tun.

Würde ich bestreiten: Geistiger Austausch hat mit
Bildungsbewusstsein, Aufgeschlossenheit für neue Erfahrungen,
Intelligenz u. ä. zu tun und all dies führt häufig zu Status
(jedenfalls häufiger als ein Mangel all dieser Eigenschaften).

hat ein sozialarbeiter geringere fähigkeiten zu geistigem austausch, als banker?? würde ich glatt bestreiten…

  • gutaussehend/ sportlich/ sind meistens maenner in weniger
    hohen positionen (warum eigentlich?)

Habe ich noch nicht beobachtet. Der Couch-Potato-Bierbauch ist
eher ein Unterschichtsphänomen.

habe ich bis jetzt nicht so beobachtet. wobei ich mich auch nicht an der unterschicht, sondern an der mittelschicht orientiere. ich rede nicht von hilfsbauarbeitern. sondern von normalen angestellten.

viele frauen aber orientieren sich nach oben. ich denke mal,
der sicherheitsaspekt und die mit dem finanzmehr verbundenen
annehmlichkeiten, sowie die eigene statuserhoehung ohne etwas
leisten zu muessen, sind dabei fuehrend.

Mag sein, an den Sicherheitsaspekt hatte ich nicht sofort
gedacht (hat bei mir wohl keine grössere Rolle gespielt). Aber
da frage ich mich doch sofort: Warum spielt der bei Männern
keine Rolle? Dazu schreibe ich weiter oben etwas, denn diese
Frage interessiert mich wirklich.

siehe link oben!!

liebe grüsse
coco

Intelligenz und emotinale Intelligenz
Hallo,

Der Link in Deinem Posting funktioniert nicht.

Ansonsten fällt mir auf, dass wir offenbar Intelligenz verschieden definieren. Soll heissen, ich mache nicht den großen Unterschied zwischen emotionaler und sonstiger Intelligenz. Wie schon mehrfach gesagt, geht es darum, mich mit meinem Partzner auf gleicher Augenhöhe zu unterhalten. Dazu ist es mir erstmal egal, ob Banker oder Sozialarbeiter und er muss auch nicht unbedingt meine Matheaufgaben nachvollziehen können (obwohl zugegebenermassen mir jemand suspekt wäre, der ratlos vor einer einfachen Dreisatzaufgabe steht). Aber er sollte im Gespräch und in Diskussionen ähnlich komplexe Zusammenhänge verstehen und einbringen, wie ich. Ansonsten wird es frustrierend - ich denke jeder kennt schon die Erfahrung mit Leuten zu reden, bei denen man alles künstlich vereinfachen muss und wo an allen Ecken und Enden eine Weigerung zum Weiterdenken ansteht.

Es mag Leute geben, die tatsächlich intelligent sind, dabei aber die sozialen Fähigkeiten nicht entwickelt haben (die sind mir dann auch eher unsympathisch), aber das Gegenteil stimmt nicht. Um z.B. Mitgefühl für andere Menschen zu entwickeln (Dein Beispiel), muss eine Mindestintelligenz vorhanden sein. Um Mitgefühl in Situationen zu entwickeln, die nicht Dich selbst sondern jemand anders betreffen, musst Du Dich in jemanden hineinversetzen können, musst abstrakt von deiner eigenen Situation wegdenken können, erkennen wie virelschichtig sich Notlagen zusammensetzen, etc. Dies alles sind intelligente Leistungen und nicht umsonst ist geistige Behinderung sehr häufig mit einem Fehlen sozialer Fähigkeiten gekoppelt (ich habe einen solchen Fall leichter geistiger Behinderung in meiner weiteren Verwandtschaft und dadurch schon viele mit unterdurchschnittlichen IQs gesehen). Das sind Leute, die noch lesen, schreiben, rechnen können aber Mitgefühl, Mitdenken für andere (wie auch Eigeninitiative) sind Eigenschaften, die offenbar komplexere Fähigkeiten verlangen.

Ok, Behinderte sind ein Extrembeispiel. Nehmen wir lieber die Stammtischparolen: xy raus, xz einsperren, yy nimmt uns die Arbeitsplätze weg, Regierung alles Schurken, yx nur auf unserem Rücken, etc., etc. Alles typische Beispiele von unintelligentem Denken, mangelndem Mitdeken, natürlich auch mangelndem Mitgefühl. Warum? Weil es an den elementarsten Fähigkeiten fehlt, eine Situation einmal etwas komplexer aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, sich selbst in der Situation eines anderen vorzustellen u.s.w. (Muss ich betonen, dass auch geistige Behinderte zu Stammtischparolen neigen.)

Kurz, ich bestehe darauf, dass emotionale Intelligenz ohne allgemeine Intelligenz nicht möglich ist.

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

hi

hier nochmals der link:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

ich bin mit dir einig, dass emotionale intelligenz einen grundanteil abstrakter intelligenz braucht. das ist ein eindrueckliches beispiel mit den behinderten. aber um mit jemandem mitzufuehlen, ist es nicht noetig, komplizierte matheaufgaben zu loesen koennen.

waehrend die abstrakte intelligenz klar und nachvollziehbar ist, scheint mir die emotionale intelligenz eher auf der unbewussten ebene angesiedelt zu sein. jemand kann also durchaus sehr mitfuehlend sein oder situationen durchschauen, ohne sie wirklich abstrakt zu begreifen.

ich betone nochmals: ich rede hier nicht vom hilfsbauarbeiter :wink:

liebe gruesse
coco

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link ist wieder falsch
hi,

weshalb auch immer, ich kriege den link nicht hin. wirst ihn wahrscheinlich eh schon gelesen haben.

gruesse
coco