Partnerwahl als Ursache für Ungleichheit?

Liebe WWWler,

gibt es eigentlich gesicherte Erklärungen dafür, warum sich Frauen in Deutschland in ihrer Gesamtheit bei der Partnerwahl tendenziell eher ältere und sozial höher gestellte Männer aussuchen bzw. warum Männer in ihrer Gesamtheit eher jüngere und sozial schlechter gestellte Frauen wählen?

Mich interessiert diese Frage in Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt, das vor zwei Jahren an meinem Institut durchgeführt wurde. Im Projekt „Wissenschaftskarriere“ (www.wissenschaftskarriere.de) wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Karriereverläufe von rund 1.000 deutschen Professorinnen mit denen einer männlichen Vergleichsgruppe verglichen.

Unter anderem wurden dabei auch der Familienstand und Daten zu den Partnern erhoben. Die Unterschiede waren hier frappierend. Während es bei Professoren durchaus häufig die Konstellation Professor – Nichtakademikerin gab, die dann zu Hause die Kinder hütete (besonders häufig Professor – Krankenschwester) gab es in der kompletten Erhebung gerade einmal vier Fälle, in denen eine Professorin einen Nichtakademiker zum Partner hatte (und dabei ging es nie um die Konstellation Professorin – Hausmeister o.ä.). Die Kombination Professorin – Professor war hingegen sehr verbreitet. Offensichtlich wurden sehr viele Professorinnen mit ihren Ansprüchen an den Partner nicht fündig: Nur knapp die Hälfte war verheiratet, es gab eine extrem hohe Scheidungsrate, viele hatten keine Kinder. Bei den Professoren waren dagegen fast 90 Prozent verheiratet und hatten Kinder, was ein sehr hoher Wert auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ist.

Bei der Auswertung der Daten kam bei uns die Frotzelei auf, dass man am besten ein Gesetz verabschieden sollte, dass Frauen bei Androhung von Gefängnishaft verbieten sollte, sich Partner zu suchen, die sozial höher gestellt und nicht mindestens fünf Jahre jünger sind als sie selbst. Dann müsste sich eine 19jährige zwar mit einem knackigen 14jährigen begnügen, aber die Unterrepräsentanz von Frauen in Spitzenpositionen würde man binnen einer Generation wohl umdrehen können…

Was meint Ihr?

Grüße,

Matthias

Schwer zu beantworten
… aus Frauenperspektive

Hallo,

Es scheint mir normal, zunächst einmal einen gleichgestellten Partner zu suchen und wenn ich ihn nicht finde, mich eher nach oben als nach unten zu orientieren.

Denn:

  1. hat es einen hohen Wert für mich, sich auf gleicher Augenhöhe „unterhalten“ zu können oder durch den geistigen Austausch sogar noch etwas dazu zu lernen.

  2. sucht man bei der Partnerwahl doch immer nach positiven Eigenschaften. Ich weiss, dass dies brutal sein kann gegenüber Leuten die nicht gutaussehend/ sportlich/ intelligent, etc., sind.

Dennoch finde ich es nicht erklärungsbedürftig, warum Frauen gleichwertige bis höhergestellte Partner wählen. Eher finde ich es erklärungsbedürftig, warum Männer sich offenbar freiwillig nach unten orientieren. Spielt hier vielleicht Bewunderungsdrang eine Rolle?

Im Übrigen könnte der durchschnittliche Altersunterschied mit der Gebärfähigkeit zu tun haben und damit noch ein Relikt aus alten Zeiten sein (denn wenn 40% der Akademikerinnen sowieso keine Kinder mehr bekommen, dann ist die Gebärfähigkeit natürlich heute kein vernunftiges Kriterium mehr).

Der Altersunterschied zieht dann automatisch einen momentanen beruflichen Statusunterschied nach sich (wer 3 Jahre älter ist, hat schon die erste feste Anstellung, während der/die andere noch mitten in der Doktorarbeit steckt, damit ist dann zumeist auch klar, wer im Zweifelsfall mal eben „kurz pausiert“ oder ungünstige Umzüge mitmacht, etc.

Dass es darüber allerdings gesichterte Erkenntnisse gibt, bezweifle ich, das Interesse an diesen Fragestellungen ist nicht besonders gross. Aber im Zweifelsfall weiss dies eher jemand im Brett Sozialwissenschaften. Zum Weitersuchen gibt es das Stichwort „Dual Carrier Couples“.

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

aus Männersicht:

Dennoch finde ich es nicht erklärungsbedürftig, warum Frauen
gleichwertige bis höhergestellte Partner wählen. Eher finde
ich es erklärungsbedürftig, warum Männer sich offenbar
freiwillig nach unten orientieren. Spielt hier vielleicht
Bewunderungsdrang eine Rolle?

Spielt hier vielleicht der Sicherheitsaspekt für Frauen eine Rolle ???

Petz

Teils - teils
Hallo,

Spielt hier vielleicht der Sicherheitsaspekt für Frauen eine
Rolle ???

In der Konstellation Arzt-Krankenschwester spielt der vermutlich eine Rolle, zumal wenn dieses Paar sich auch noch Kinder wünscht.

Bei Leuten, die als Berufsziel den Professor anpeilen (und um die ging es in der Ausgangsfrage), dürfte Sicherheit (bei logische arbeitenden Verstand) keine Rolle spielen, denn diese Ambitionen sind extrem, unsicher und entscheiden sich frühestens in der 2. Hälfte der Dreissiger. Wer ProfessorIn werden möchte sucht sich besser einen Partner mit krisensicherem Job, und die Partnerin eines Uniangestellten verlässt sich doch besser auf ihre eigene Karriere.

Aber ich habe bereits ausgeführt, nach welchen Gesichtspunkten (ausser dem Sicherheitsaspekt) sich Leute bei der Partnerwahl eher nach oben orientieren.

Wie ich schon schrieb, finde ich diesen Aspekt nicht besonders interessant oder erwähnenswert. Sicherheit, Attraktivität, intellektueller Austausch, Geld, etc., all dies sind logische Kriterien, die man mir nicht lange erklären muss. Die interessante Frage für mich ist: warum orientieren sich Männer offenbar freiwillig nach unten?

Viele Grüsse, Walkuerax

Hallo,

genau das ergibt sich im Umkehrschluss aus deinen Ausführungen.

Männer müssen sich zwangsweise nach unten orientieren, denn die Anziehungskraft eines Mannes ist bei einer gleichwertigen oder höhergestellten Partnerin nicht so hoch.
Außerdem wäre dann das Sicherheitsdenken der Partnerin nicht befriedigt.

Vielleicht eine gewagte These, ist mir schon klar.

Aber darüber habe ich auch schon des öfteren nachgedacht und das scheint mir die einzige logische Erklärung dafür.

Petz

Du meinst, die Frauen suchen alleine aus?
Hallo,

Männer müssen sich zwangsweise nach unten orientieren, denn
die Anziehungskraft eines Mannes ist bei einer gleichwertigen
oder höhergestellten Partnerin nicht so hoch.
Außerdem wäre dann das Sicherheitsdenken der Partnerin nicht
befriedigt.

Vielleicht eine gewagte These, ist mir schon klar.

Diese These halte ich tatsächlich für sehr gewagt. Dies hiesse: die Frauen suchen sich die Partner aus, die Männer nehmen gezwungenermassen, was sie bekommen. (Aber warum sind dann so viele Professorinnen unverheiratet - da haben doch wohl die gleichgestellten Professoren schon vorher eine niedriger gestellte Partnerin bevorzugt.)

Dagegen stellt sich die Situation für mich recht symmetrisch dar: Die Frauen orientieren sich nach gleich und nach oben (mathematisch gesehen nach grösser gleich), die Männer nach kleiner gleich und logischerweise passt dies nicht genau zusammen. Und bleiben sozial höhergestellte Frauen wie auch sozial niedriger gestellte Männer „übrig“.

Ich will dies nicht werten (bin übrigens mit einem etwa gleichgestellten Partner verheiratet). Meiner Meinung nach bekommen Männer wie Frauen im Durchschnitt das, was sie suchen, zu bedauern sind vermutlich die „Übriggebliebenen“. Trotzdem finde ich es verständlicher, sich nach oben zu orientieren, wie ich hinreichend erklärt habe. Und einen Grund, sich freiwillig nach unten zu orientieren scheinst Du auch nicht nennen zu können.

Nun ja, Partnerwahl läuft wohl nicht nacj rein logischen Kriterien.

Viele Grüsse, Walkuerax

Hallo, Walkürax,
ist doch im Prinzip recht einfach:

Ein Männchen sucht sich das Weibchen, das den höchsten Reproduktionserfolg verspricht: Jung, gesund und - sit venia verbo - dicke Titten.

Ein Weibchen sucht sich (oder läßt sich ein mit) ein(em) Männchen, das die bestmögliche Entwicklungsmöglichkeit für sich selbst und den von ihr geborenen Nachwuchs sichern kann. bei einem bartlosen Jüngelchen kann sie das noch nicht erkennen, bei einem, der schon einen gewissen „Jagderfolg“ nachweisen kann - gut genährt, Stellung im Rudel, viele erschlagene Feinde. Und dazu muss dieses Männchen halt schon ein Weilchen (über)lebt haben.

So einfach ist das, trotz Jahrmillionen von Evolution ist das, was wir „Kultur“ nennen, ein nur wenige tausend Jahre dicker Lack.

Gruß
Eckard

2 Like

hallo walkuerax

ich kann deine gruende fuer die suche nach einem hoehergestellten partner nicht nachvollziehen.

denn

  • in einer beziehung sind va emotionale intelligenz, mitgefuehl und liebe wichtig. und diese sind nicht oder hoechstens negativ mit status korreliert
  • hoeher gestellte partner verlangen meist „opfer“ (unguenstige umzuege etc) vom niedriger gestellten partner
  • geistiger austausch hat ebenfalls nichts mit status zu tun. viele schlaue koepfe machen keine karriere und viele clevere, aber trotzdem intellektuell einfachere koepfe sitzen auf den hoeheren positionen.
  • gutaussehend/ sportlich/ sind meistens maenner in weniger hohen positionen (warum eigentlich?)

viele frauen aber orientieren sich nach oben. ich denke mal, der sicherheitsaspekt und die mit dem finanzmehr verbundenen annehmlichkeiten, sowie die eigene statuserhoehung ohne etwas leisten zu muessen, sind dabei fuehrend.

liebe gruesse
coco

… aus Frauenperspektive

Hallo,

Es scheint mir normal, zunächst einmal einen gleichgestellten
Partner zu suchen und wenn ich ihn nicht finde, mich eher nach
oben als nach unten zu orientieren.

Denn:

  1. hat es einen hohen Wert für mich, sich auf gleicher
    Augenhöhe „unterhalten“ zu können oder durch den geistigen
    Austausch sogar noch etwas dazu zu lernen.

  2. sucht man bei der Partnerwahl doch immer nach positiven
    Eigenschaften. Ich weiss, dass dies brutal sein kann gegenüber
    Leuten die nicht gutaussehend/ sportlich/ intelligent, etc.,
    sind.

Dennoch finde ich es nicht erklärungsbedürftig, warum Frauen
gleichwertige bis höhergestellte Partner wählen. Eher finde
ich es erklärungsbedürftig, warum Männer sich offenbar
freiwillig nach unten orientieren. Spielt hier vielleicht
Bewunderungsdrang eine Rolle?

Im Übrigen könnte der durchschnittliche Altersunterschied mit
der Gebärfähigkeit zu tun haben und damit noch ein Relikt aus
alten Zeiten sein

(denn wenn 40% der Akademikerinnen sowieso

keine Kinder mehr bekommen, dann ist die Gebärfähigkeit
natürlich heute kein vernunftiges Kriterium mehr).

Der Altersunterschied zieht dann automatisch einen momentanen
beruflichen Statusunterschied nach sich (wer 3 Jahre älter
ist, hat schon die erste feste Anstellung, während der/die
andere noch mitten in der Doktorarbeit steckt, damit ist dann
zumeist auch klar, wer im Zweifelsfall mal eben „kurz
pausiert“ oder ungünstige Umzüge mitmacht, etc.

Dass es darüber allerdings gesichterte Erkenntnisse gibt,
bezweifle ich, das Interesse an diesen Fragestellungen ist
nicht besonders gross. Aber im Zweifelsfall weiss dies eher
jemand im Brett Sozialwissenschaften. Zum Weitersuchen gibt es
das Stichwort „Dual Carrier Couples“.

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

Hi Eckhard,

das ist aber eine sehr gewagte Aussage im Feminismus-Brett. Wie soll sich denn diese Streben der „Weibchen“ mit Emanzipation und Gleichberechtigung (v.A. im Beruf) vereinbaren lassen?

Grüße,
Andreas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bei der Auswertung der Daten kam bei uns die Frotzelei auf,
dass man am besten ein Gesetz verabschieden sollte, dass
Frauen bei Androhung von Gefängnishaft verbieten sollte, sich
Partner zu suchen, die sozial höher gestellt sind

ich glaube nicht, daß diese partnerwahl in erster linie eine wahl der frauen mit höherem sozialen status ist, sondern der unwillen eines mannes aus niedrigerem status, sich eine frau mit höherem status zu suchen. das würde zu sehr am männlichkeitsideal des „familienernährers“ kratzen. egal welches kriterium in der jeweiligen gesellschaft den sozialen status ausmacht - sei es akademische bildung oder einkommen - , kaum ein mann würde sich die blöße geben, von seiner frau überrundet zu werden. das problem haben hier die männer, nicht die frauen.

gruß
dataf0x

hi mathias,

Bei der Auswertung der Daten kam bei uns die Frotzelei auf,
dass man am besten ein Gesetz verabschieden sollte, dass
Frauen bei Androhung von Gefängnishaft verbieten sollte, sich
Partner zu suchen, die sozial höher gestellt und nicht
mindestens fünf Jahre jünger sind als sie selbst. Dann müsste
sich eine 19jährige zwar mit einem knackigen 14jährigen
begnügen, aber die Unterrepräsentanz von Frauen in
Spitzenpositionen würde man binnen einer Generation wohl
umdrehen können…

warum juenger? es wuerde reichen, wenn er gleich alt waere :wink:

gruesse
coco

So einfach ist das, trotz Jahrmillionen von Evolution ist das,
was wir „Kultur“ nennen, ein nur wenige tausend Jahre dicker
Lack.

immer wieder dieser unsinn, das ist doch langsam langweilig. die menschliche rasse hat die biologische evolution genau dann hinter sich gelassen, als sie dazu wurde. das kriterium fürs menschsein ist die kulturelle evolution!

erst dieses wochenende war ich in einem vortrag über die lebesnweise der tscherkessen, einem uralten volk aus dem kaukasus, von dem ca. 5000 mitglieder in kleinen gemeinden in israel leben.

was mich am meisten fasziniert hat, war die art, wie diese leute ihre babies aufgezogen haben: das kaum mehrere wochen alte baby wurde an die krippe gebunden (man könnte sagen: gefesselt), mit einem hölzerhen katheter versehen, und die mutter ging, genauso wie die männer, den ganzen tag arbeiten!

gruß
dataf0x

hi datafox,

bist du dir da sicher? oder kannst du das irgendwie belegen? mir scheint das eher eine ausrede zu sein.

liebe gruesse
coco

ich glaube nicht, daß diese partnerwahl in erster linie eine
wahl der frauen mit höherem sozialen status ist, sondern der
unwillen eines mannes aus niedrigerem status, sich eine frau
mit höherem status zu suchen. das würde zu sehr am
männlichkeitsideal des „familienernährers“ kratzen. egal
welches kriterium in der jeweiligen gesellschaft den sozialen
status ausmacht - sei es akademische bildung oder einkommen -
, kaum ein mann würde sich die blöße geben, von seiner frau
überrundet zu werden. das problem haben hier die männer, nicht
die frauen.

gruß
dataf0x

1 Like

bist du dir da sicher? oder kannst du das irgendwie belegen?

durch irgendwelche statistiken? nein. aber ich kenne paare, bei denen das der fall ist, und wo der mann das sogar offen ausspricht.

ein besonders krasses beispiel ist ein junges ehepaar, das wir persönlich kennen. der mann hat keinerlei schulbildung und schlägt sich als lastwagenfahrer und sicherheitsbeamter durch, während die frau akademikerin ist. die frau stammt aus slowakien und kann aufgrund fehlender sprachkenntnisse ihren beruf (noch) nicht ausüben (wenn überhaupt je - sie ist sprachtrainerin oder sowas). sie arbeitet jetzt als zimmermädchen in einem hotel, und die beiden haben es finanziell sehr schwer. ohne einwandererzuwendungen der frau hätten sie sich nichtmal ein auto kaufen können. sie könnten aber ab sofort nach slowakien ziehen, wo die frau ab sofort eine bestbezahlte stellung hätte. slowakien ist außerdem seit neuestem EU - sie könnten später nach england oder deutschland übersiedeln. aber der mann weigert sich. er wäre im fremden land praktisch als analphabet zu den niedrigsten jobs verdammt, schlimmer als jetzt. mindestens für jahre. „ich will nicht vom geld meiner frau leben“ sagt er selber. die schmach würde er nie überwinden. es würde mich wirklich wundern, wenn ein großteil der männer in so einer situation da begeistert wären.

mir scheint das eher eine ausrede zu sein.

für was genau?

gruß
dataf0x

hi datafox,

ich kenne keine solchen maenner… was aber nicht heisst, dass es sie nicht gibt :smile:

mir scheint das eher eine ausrede zu sein.

für was genau?

dass die besagten frauen zu schnell aufgeben. um sich durchzusetzten muss manchmal die ach so schoene harmonie angekratzt werden und der eigene wille als wichtiger als der partnerwille eingestuft werden :wink:

gruessli
coco

hi,

was mich am meisten fasziniert hat, war die art, wie diese
leute ihre babies aufgezogen haben: das kaum mehrere wochen
alte baby wurde an die krippe gebunden (man könnte sagen:
gefesselt), mit einem hölzerhen katheter versehen, und die
mutter ging, genauso wie die männer, den ganzen tag arbeiten!

was daran hat deine faszination ausgelöst und hälst du das für erstrebenswert?

maddin

was daran hat deine faszination ausgelöst

daß es keinesfalls selbstverständlich ist, noch irgendwie „biologisch begründbar“, daß die frau zuhause zu sitzen hat, nur weil sie eine frau ist.

und hälst du das für
erstrebenswert?

daß kleinkinder in day care sind, ist doch völlig normal. erstrebenswert wäre allerdings die einstellung der tscherkessen. auch im 21. jahrundert gilt in manchen gegenden eine frau als rabenmutter, deren kleinkind in daycare ist.

das völkchen hat auch noch weitere ganz extreme soziale regeln, zum beispiel bei der heirat. dsa paar entscheidet alleine und im geheimen, daß es heiraten wird. die hochzeit dauert eine woche und wird vom gesamten dorf ausgerichtet, dessen einwohner das neue paar komplett ausstatten und mit geld beschenken. die beiden brauteltern dürfen aber NICHTS dem brautpaar schenken, damit keine abhängigkeit entsteht. da gibt es viel zu lernen. die größte quelle für streits in der ehe sind die familien und ihre machtspielchen, vor allem die mütter der bräutigame. ich kenne praktisch kein paar, bei denen das NICHT so wäre bzw. gewesen wäre, als die eltern noch lebten.

gruß
dataf0x

Dann müsste
sich eine 19jährige zwar mit einem knackigen 14jährigen
begnügen, aber die Unterrepräsentanz von Frauen in
Spitzenpositionen würde man binnen einer Generation wohl
umdrehen können…

Wieso schreibst du „begnügen“? Glaubst Du selbst nicht dran? Oder ist es Ironie?

Hi datafox,

was daran hat deine faszination ausgelöst

daß es keinesfalls selbstverständlich ist, noch irgendwie
„biologisch begründbar“, daß die frau zuhause zu sitzen hat,
nur weil sie eine frau ist.

Und für diese Erkenntnis musst Du tatsächlich ein solch exotisches Völkchen beiziehen? Den Luxus(!), eine arbeitsfähige Person zur Kinderbetreuung komplett abzustellen können wir uns doch auch in Mitteleuropa erst seit wenigen Jahrzehnten wenn überhaupt Jahrhunderten leisten.

auch im 21. jahrundert gilt in manchen gegenden
eine frau als rabenmutter, deren kleinkind in daycare ist.

Ich würde behaupten, dass dies erst im 19 oder 20. Jahrhundert mit dem Erstarken des Bürgertums angefangen(!) hat.

Grüße
Jürgen

Moin,

ein paar Gründe wurden ja schon genannt.

Zunächst einmal, ja, ich denke schon, dass Frauen eher einen mindestens gleichwertigen Partner suchen, als Männer. Im „schlimmsten“ Fall suchen sie einen Ernährer und da gilt, je intelligenter und sozial hochgestellt desto besser. Männer suchen im „schlimmsten“ Fall jemanden, der ihnen den Haushalt macht und Kinder in die Welt setzt. Dafür braucht Frau keinen akademischen Abschluss. Im Zweifel muss frau dazu nicht mal deutsch können.

Nun zu den Akademiker-Ehen.
Professor wird man nicht in der Zeit zwischen 25 und 35, also gerade der Zeit, wo vermutlich die meisten Frauen ihre Kinder kriegen. Auch die Suche des Ehepartners spielt sich häufig in dieser Zeit ab.

Wenn also eine Akademikerin einen Akademiker als Partner vorzieht, dann findet in der Zeit zwischen 25 und 35 nicht nur das große Kinderkriegen, sondern auch das Basteln an der Karriere statt. Die Situation in unserem Lande heute (und vor Jahren erst recht) ist und war, dass meistens ein Ehepartner zu Hause bleiben muss, um sich um die Kinderversorgung zu kümmern. Dies ist in den meisten Fällen dann doch die Frau.

Während also die akademische Frau 5-10 Jahre zu Hause bleibt, macht in der gleiche Zeit der akademisch Mann Karriere. Die Frau ist vom akademischen Karriereprozess weitgehend abgekoppelt, eine Professur eher unwahrscheinlich.

Bei kinderlosen Frauen dürften die Chancen auf eine Professur hingegen höher liegen. Also muss man nicht sagen: Professorinnen haben keine Kinder, sondern Frauen ohne Kinder haben größere Chancen, Professorin zu werden.

Gruß
Marion