Hallo,
Aus Religion kann man Halt, Trost, Geborgenheit schöpfen. Man
kann sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen. Man kann mal
Hilfe in der Not bekommen.
Das funktioniert aber auch mit anderen Gruppen.
Möglich. Kostet dann aber die gleiche Zeit. Ohne Zusatznutzen, was das eventuelle Jenseits anlangt.
Und schon mal darüber nachgedacht, was die seltsamen
Vorstellungen einiger für unser heutiges Leben eigentlich
bedeuten (negatives, aber eben auch positives)?
Ich mache mir immer wieder Gedanken, wie ein Gott und
selbstbestimmte Entscheidungen zusammenpassen sollen.
Das ist hier ja nun eigentlich nicht das Thema, oder?
Hätte
ich einen freien Wille, wenn es einen allwissenden Gott gibt,
der heute schon weiß, wie ich in 10 Jahren entscheide?
Kommt doch ein wenig auf den Gott an, ob der einem diese Entscheidung lässt oder nicht, oder? Und welchen Zweck könnte denn ein Wesen für einen Gott erfüllen, das gar keine eigenen Entscheidungen trifft?
Das bezog sich darauf, wie vielen Trost und Hilfe zuteil
wurde. Wie viele Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime, aber
auch Entwicklungsholfeprojekte durch ehrenamtlich Tätige und
durch Spenden unterstützt werden.
Meist sind das knallhart durchkalkulierte wirtschaftliche
Unternehmungen.
Nunja, geschenkt bekommen auch die nichts. Sie können aber meist mehr Aufwand betreiben wegen der ehrenamtlichen oder auch billigeren (z.B. Nonnen? Aber keine Ahnung, ob die wirklich billiger sind.) Mitarbeiter.
Ich empfinde das nicht moralisch verwerflich.
Wer nicht wirtschaftlich denkt, kann kaum Projekte umsetzen.
Richtig.
Spenden für den Erhalt eines konfessionellen Kindergartens
oder den Erhalt einer Kirche sind im Vergleich zu staatlichen
Zuwendungen (die auch Nichtgläubige über Steuern finanzieren)
marginal.
Spenden sind aber nicht nur in Form von Geld möglich. Hier im Dorf gehören zum Beispiel das Grundstück komplett und das Gebäude zum Teil der Kirche. Und dann eben noch die Ehrenamtlichen, s.o.
Wie sich unsere
Moralvorstellung auch auf das stützt, was mal jemand in einem
Buch festgehalten hat.
…
Natürlich kann man auch einwenden, dass die oben erwähnten
Projekte auch durch ‚Ungläubige‘ unterstützt/betrieben werden
könnten. Werden sie aber eben nicht ausreichend, wie man
leicht sehen kann.
Bei Dir wäre ich mir sicher, dass Du auch ohne Gottesglauben
Dich für soziale oder im Umweltschutz gelagerte Projekte
einsetzen würdest. Du bist egoistisch genug, dass Du gerne in
einer intakten Umwelt leben möchtest.
Okay, da hast Du mich ertappt.
Wobei ich mir aber nicht sicher bin, inwieweit das auch mit der Erziehung durch christliche Eltern zu tun hat.
Die großen Religionen sind
oft in sich logisch erscheinende Erklärungen, auch wenn es
viele Zirkelschlüsse gibt.
Ja, im Ursprung sind es immer irgendwelche Dogmen. Die kann man dann glauben oder eben nicht. Alles andere baut dann mehr oder weniger logisch darauf auf. Oft leider weniger
Mein Einwand war nur, dass jemand über seinen Glauben
gesprochen hat, und Du sonst berechtigt vorwirfst, dass
Behauptungen auf Grundlage eines Glaubens nicht sinnvoll sind.
Sind sie auch nicht. Ich versuche deshalb meine Aussagen auch möglichst allgemein, auf mehrere oder gar viele Religionen bezogen zu formulieren.
Chan hatte einen Beitrag geschrieben, der auch unter der
verschärften Brettbeschreibung „Religionswissenschaften“
akzeptabel wäre.
Ja, durchaus. Oder vielleicht auch ‚Philosophie‘. Je nach erwarteter Antwort / Diskussion. Beide Male hätte ich es dann nicht gelesen, aber das wäre vermutlich auch kein Beinbruch.
Mir erschien es so, dass Du ihn dafür
angreifst, obwohl Du doch andere Leute meinst.
Mein Posting steht deshalb direkt unter seiner Frage, weil es sich auf mehrere der anderen Antworten bezieht.
Und ein Angriff sollte es nun gar nicht sein. Mehr ein paar Denkanstöße. Kommt das wirklich als Angriff rüber? War nicht meine Absicht.
Gruß
loderunner