Offiziell schon, wir hatten im Sommer allerdings das Vergnügen, es in Bezug auf einen Kinderreisepass an der Grenze „ausprobieren“ zu müssen, nachdem sich ein Text zu den Einreisebestimmungen über Land von Kanada aus zwischen Reiseplanung und tatsächlicher Reise geändert hatte (zunächst „Kinder, die aus Kanada einreisen“, dann „kanadische Kinder“ für die keine Pflicht für einen biometrischen Pass bestehe).
Wir haben uns mit unmotivierten amerikanischen Konsularbeamten herumgeschlagen (wenn man überhaupt mal einen Menschen erreichte), um dann ausgerechnet bei der Stelle, bei der wir am wenigsten Unterstützung erwartet hätten (und die ich wirklich zunächst ausgeschlossen hatte), auf große Hilfsbereitschaft und Pragmatismus zu stoßen: US Customs and Border Protection.
Im Gegensatz zu den Konsulaten, die sich hinter automatischen Telefonsystemen perfekt verstecken, erreichte ich da sofort einen Menschen aus Fleisch und Blut, der überhaupt keine Probleme sah, sich aber auch gleich noch mal bei seinem Vorgesetzten rückversicherte, und seinen Namen und seine Dienststelle als Referenz für den Fall von Ärger bei der Einreise nannte.
Den gab es dann an der Grenze aber gar nicht. Denen war nur wichtig, dass der Pass maschinenlesbar war. Sie stutzten kurz bei dem aktualisierten Bild, akzeptierten aber sofort die Erklärung, dass dieses Verfahren bei uns nun mal so ist, und halfen uns dann sogar noch zu zweit beim Ausfüllen der ESTA-Formulare. Und so haben wir jetzt einen ganz normalen Kinderreisepass mit amerikanischem Einreisestempel.
BTW: Am Flughafen wollte man mir hier schon weiß machen, dass wir damit Probleme bei der Einreise in Kanada hätten, und die Einreise in die USA ohnehin unmöglich wäre, was mir einen unruhigen Flug bescherte und mich überhaupt darauf brachte, noch mal nachzulesen. In Kanada wurde der Kinderreisepass aber von dem Einreiseroboter sofort anstandslos akzeptiert, und gab es auch bei Wiedereinreise nicht mal eine Frage.
Nur gut, dass wir aufgrund der fehlenden Bereitschaft bei den amerikanischen Konsulaten auch nur einen Zeitrahmen für die Erteilung eines Visums zu nennen, noch kein Geld hierfür gezahlt hatten. Sonst wären über 100 Dollar für nichts weg gewesen.