Bin ein absoluter Laie und habe eine analoge Nikon mit mehreren Objektiven, die ich jetzt gerne für eine digitale Nikon benutzen würde. Funktioniert dies eigentlich und welches Gehäuse muss angeschafft werden?
Ja geht, aber der Fokus geht nicht immer. ggf auch die Objektiverkennung, je nachdem wie alt deine Objektive sind.
Genauere Infos sorgen für genauere Antworten.
Ja, es kann sein, dass die automatische Scharfstellung nicht funktioniert. Auch andere Automatiken und Übertragung von Objektivdaten an Kamera und Speicherung in Bilddatei (EXIF-Information) könnte ausgeschlossen sein.
Aber die alten Objektive reichen zumindest für den Anfang. Neuere Objektive könnten allgemein schärfer sein weil
- allgemeiner Fortschritt
- speziell für digitale Sensoren konstruiert (etwas andere Lichtführung)
Vermutlich verbessert sich das Ergebnis mit den alten Objektiven, wenn Du etwas abblendest, z.B. von f2,8 auf f5,6 oder f8,0. Dann könnte das ohnehin scharfgestellte Hauptmotiv noch etwas schärfer und kontrastreicher wirken. Der Unterschied wird evtl. nur in hohen Zoomstufen sichtbar (v.a. am PC-Monitor, nicht am Kameramonitor).
Nachteile allerdings bei Abblendung wie oben empfohlen:
- bewusst unscharf gelassene Regionen wirken weniger unscharf,
- du brauchst längere Belichtungszeiten (Verwackelungs- oder Verwischgefahr) und/oder
- höhere ISO-Empfindlichkeiten (Gefahr sichtbaren Bildrauschens).
Aber an einem sonnigen Tag ist das Abblenden technisch eher kein Problem.
Am einfachsten spielst du mit verschiedenen Blendenwerten, wenn Du die Kamera auf Blendenvorwahl stellst, dieser Modus heißt auch Zeitautomatik. Am Modus-Rad heißt das vermutlich „A“ („Aperture Priority“; also nicht „S“ oder „P“ oder „M“).
Dies ist ein unverbindlicher Hobbyistenrat, Fehler sind nicht ausgeschlossen.
Wenn Du die alten Objektive mit einer neuen Digitalkamera nutzen willst, darf es keine ganz neue spiegellose Nikon wie Z7 oder Z6 sein (also technisch keine DSLR). Diese Modelle gibt es seit 2018. Sie akzeptieren Deine alten Objektive nur per Adapter.
Stattdessen eine übliche Spiegelreflex-Konstruktion (auch DSLR), also viele Nikons, die mit D anfangen wie „D3500“ oder „D300“. Die gibt’s seit vielen Jahren. Ob Du hierbei einen teuren Vollformat-Sensor oder einen billigeren Sensor in APS-C-Größe nimmst, spielt für Deine alten Objektive keine große Rolle. Die Frage der Sensorgröße wird erst wichtig, wenn Du neue Nikon-kompatible Objektive dazukaufen willst. (Die Objektive für analoge Nikons sind immer für Vollformat-Sensorgröße gerechnet, also für die normale Negativ- oder Diagröße von 36x24mm).
Ich würde zum Herumprobieren vielleicht eine billige gebrauchte Nikon-DSLR nehmen. Dann willst Du später vielleicht doch ganz neue Objektive kaufen. Und wenn Du dann noch nicht viel Geld in eine Nikon-Digitale gesteckt hast, kannst Du ggf. auch ein ganz anderes System als Nikon-DSLR nehmen, z.B. Nikon-Spiegellos (wie Z6), Canon, Sony oder Leica.
((Unverbindliche Hobbystenmeinung, Fehler möglich.))
Nachtrag zur Frage „Vollformat-Sensor“ versus kleinerer „APS-C-großer Sensor“: Wenn Du die vorhandenen alten Nikon-Objektive an eine digitale Nikon mit APS-C-Sensor ansteckst (also nicht an eine digitale Nikon mit Vollformat-Sensor), wirken die Objektive „stärker Tele“ und „weniger Weitwinkel“. Ein altes Normalobjektiv wirkt an einer digitalen Kamera mit APS-C-Sensor wie ein leichtes Tele (Bildwinkel nicht mehr üblich bei 50mm Normalbrennweite, sondern eher wie CIRCA 75 mm Teleobjektiv).
Das ist nicht problematisch, man darf sich nur nicht wundern. Und man kommt mit alten Objektiven an APS-C-Sensor-Kameras nicht mehr so leicht an extreme Weitwinkel.
Danke für Deine Antwort, die mir sehr geholfen hat.