PC aufrüsten um HD Videos zu schneiden?

Hallo zusammen,

mein Freund würde gerne HD Videos an seinem Rechner schneiden. Beim Bearbeiten jedoch ruckeln diese leider sehr. Ich wollte ihm nun eine Freude machen, indem ich mich darum kümmer, dass der Rechner ohne Probleme läuft.

Leider kenne ich mich selber nicht wirklich damit aus. Ich habe herausgefunden, dass die Grafikkarte, der Prozessor sowie der Arbeitsspeicher ausschlag gebend sind. Aber mir fehlt einfach zu viel Hintergrundwissen, aus diesem Grund hab ich gedacht, schreibe ich mal alle Angaben auf, die wichtig sein könnten, um mir zu sagen, wie man den Rechner aufrüsten könnte bzw. ob es nicht besser wäre gleich einen neuen Rechner zu kaufen.

Ich hoffe mir kann jemand helfen und bedanke mich für jede hilfreiche Antwort. Besten Dank!

Viele Grüße!

Mainboard : Dell Inc. 0GM819 (OptiPlex 755)
Chipsatz : Intel Q35 Express Workstation (82Q35 GMCH + ICH9) PCI Chipset
Prozessor : Intel ® Core™ 2 Duo/65nm E4400/4500 (CPU, 64 bit)
Physikalischer Speicher : 2x DDR-2-SDRAM 1024MB 500/800 MHz
Grafikkarte : Radeon X1800 GTO
Festplatte : Serial ATA-2 Festplatte Rev. 2,5 ST325031QAS 250 GB
Netzwerkkarte : Intel 82566DM-2 Gigabit Network Connection
Betriebssystem : MS Windows XP Professional Version 2002 Service Pack 3

Hi,

ein Aufrüsten ist möglich, aber wenig sinnvoll bei Deinem Ziel.

  1. Du hast 2GB RAM. -> Mit WinXP (jedem 32bit-Betriebssystem) ist bei 3,xGB RAM Ende. (Wobei das nicht der ausschlaggebende Punkt ist.)

  2. Eine Aufrüstung der CPU ist ebenso möglich, aber gleichzeitig nicht wirklich effektiv, da inzwischen unverhältnismäßig kostenintensiv bei dem Alter des Systems.

Sieh Dich besser nach einem aktuellen Computer um, der „ix“-CPU unterstützt und DDR3-RAM.

Für Deine Zwecke ist ein i5 mit 64bit-Windows und wenigstens 4GB RAM recht geeignet.

Bei der GraKa scheiden sich die Geister sehr. - Wenn Du nicht spielen willst, dann spare das Geld für eine GraKa und begnüge Dich mit einer onBoard-Lösung von Intel. - Dann lieber mehr RAM und/oder eine SSD für das Betriebssystem und eine SATA für die Daten.

Ro

Hallo Ronny,

vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort.

Du hast mir sehr weiter geholfen!

Viele Grüße

allebara

Moin,

Ich habe herausgefunden, dass die Grafikkarte, der Prozessor
sowie der Arbeitsspeicher ausschlag gebend sind.

das muss man differenzierter betrachten. Du hast hier erstmal zwei wichtige Arbeitsschritte, die limitieren können:

  1. Berechnungen, die am Videomaterial ausgeführt werden (wie das Digitalisieren, Umrechnen in andere Formate, das Entfernen von Bildfehlern oder das Einfügen von Effekten). Wenn es hier klemmt, limitiert der Prozessor, da er die Berechnungen ausführt und ein Aufrüsten der CPU wäre theoretisch sinnvoll. Die Grafikkarte kommt hier nur ins Spiel, wenn das verwendete Videoschnittprogramm sie als zusätzlichen Prozessor nutzen kann, man nennt das GPGPU-Prozessing. Diese Möglichkeit bietet z.B. Adobe Premiere Pro mit der CUDA-Schnittstelle für aktuelle Grafikkarten des Herstellers NVidia. Eure ATi Radeon X1800 bleibt da außen vor, da sie erstens zu alt wäre und zweitens CUDA von Radeon-Karten nicht unterstützt wird.

  2. Das Laden, Kopieren und Speichern des hochaufgelösten Bildmaterials. Gerade bei HD-Material müssen riesige Datenmengen herumgeschoben werden, bei 25 Bildern je Sekunde und einer Auflösung von 1920p können je nach Kompressionsgrad schon mal 100 MB/s an Daten anfallen, die von der Festplatte über den Arbeitsspeicher zum Prozessor und wieder zurück müssen. Da wird klar, weshalb selbst hoch komprimierte HD-Videos beim Abspielen von einem USB-Stick oft zur Dia-Show werden. Um Probleme mit der Performance des Speichersystems zu beheben, muss man bei Festplatte(n) und Arbeitsspeicher ansetzen. 2 GB RAM sind beim Videoschnitt von HD-Material natürlich nichts, da sollte man auf das mögliche Maximum aufrüsten (>3,5 GB RAM erfordern ein 64bit-Betriebssystem). Beim Datenträger bringen normale Festplatten heute Burstraten von ca. 100 MB/s, die beim gleichzeitigen Lesen und Schreiben oder dem gleichzeitigen Laden mehrerer Dateien aber schnell derbe in die Knie gehen. Für einen höhere Performance eignet sich zum einen der Umstieg auf ein RAID 0 - System (Parallelbetrieb von zwei identischen Festplatten) oder der Wechsel auf eine leistungsstarke SSD. Solid State Disks sind in allen Situationen extrem schnell, aber bei gleicher Speicherkapazität leider immer noch fast 10-fach teurer als Festplatten.

Aber mir fehlt
einfach zu viel Hintergrundwissen, aus diesem Grund hab ich
gedacht, schreibe ich mal alle Angaben auf, die wichtig sein
könnten, um mir zu sagen, wie man den Rechner aufrüsten könnte
bzw. ob es nicht besser wäre gleich einen neuen Rechner zu
kaufen.

Auch nach dem Niederschreiben der groben Problematik bleiben viele wichtige Fragen offen. Um zu beurteilen, wo es klemmt und ob man mit vertretbarem Aufwand Abhilfe schaffen kann, müsste schon ein Fachmann auf das Gerät, die Software und die bestehenden Probleme schauen. Möglicherweise sind die Ärgernisse sogar recht einfach auszuräumen. Ohne Ahnung von der Materie und eine genaue Problemanalyse bleibt fast keine andere Möglichkeit, als mit der Kanone auf potentielle Spatzen zu schießen (weil es auch Geier sein könnten) und einen leistungsstarken, neuen PC zu kaufen, der keine der potentiellen Schwachstellen aufweist…

Gruß, Jesse

Hallo,
fundierter als Jesse Bee es geschrieben hat, kann man es
kaum darstellen.
Eine Aufrüstung von CPU, Mainbord, RAM lohnt aber kaum.

Was offen bleibt:

  1. Mit welchen Programmen arbeitet der Freund?
  2. Will er zukünftig mit besserer Software nutzen? Welche?
  3. Welche Budget gibst du dir vor?
  4. Gibt es doch evtl. noch andere relevante Anwendungen?
    Gruß Uwi

Aber mir fehlt
einfach zu viel Hintergrundwissen, aus diesem Grund hab ich
gedacht, schreibe ich mal alle Angaben auf, die wichtig sein
könnten, um mir zu sagen, wie man den Rechner aufrüsten könnte
bzw. ob es nicht besser wäre gleich einen neuen Rechner zu
kaufen.

Hi,

da ist eigentlich nichts mehr sinnvoll zu gebrauchen. Der Marktwert eines solchen Geräte dürfte auch nur zweistellig sein.

Der alte PC ist weit davon entfernt, wirklich für den HD-Videoschnitt geeignet zu sein. Allerdings hat jetzt auch nicht jeder das Geld, sich die passende Kiste zu kaufen. Schließlich kommt man mit viel Ruckeln und Geduld auch mit einem älteren PC auch zum gleichen Ziel.

Soll der Rechner wirklich für den HD-Videoschnitt angepasst sein, sind sehr viel mehr Speicher und Rechenleistung gefragt. Mit AMD-CPUs lassen sich schon preiswertere Systeme (600-900 EUR) zusammenstellen. Soll es leise und stromsparend sein, ist man mit Intel-basierten Systemen rund 200 EUR teurer.

Ciao, Allesquatsch

Hallo Jesse,

wow vielen lieben DAnk für die wirklich ausführliche Antwort :smile:

lg

Hallo Uwi,

vielen Dank für deine Antwort :smile: Mein Freund arbeitet mit adobe premiere. Das Buget liegt bei um 600€ also relativ gering.

lg

Hallo Allesquatsch,

auch dir vielen Dank für deine Antwort. Ich werd mich nun nach einem neuen, passenden Rechner umschauen.

lg

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort :smile: Mein Freund arbeitet mit
adobe premiere.

Das ist eine so präsise Antwort, wie wenn jemand auf die
Frage: „Welchen PKW-Typ fährst du?“ antwortet: „VW!“

Das Buget liegt bei um 600€ also relativ gering.

Für 600€ kann man einen ganz ordentlichen PC zusammenstellen,
wenn man vernünftige Kompromisse macht.
Gruß Uwi