Hallo Sven, hallo Maralena,
übrigens darf ich hier im Forum gern geduzt werden
Eine Pekingente wird in ihrer Zucht, in den letzten zwei
Wochen anderes gemästet.(KEINE Stopfente)
Ausserdem ist das Fleisch dieser Ente geschmacklich nicht mit
der einer EU Ente zu vergleichen.
Hier würden mich Details interessieren. Eine Zufütterung von Fisch- oder Krustentiermehl könnte eine Geschmacksveränderung bringen. Das ist aber für europäische Zungen eher unschön.
Die handelsübliche Barbarie-Ente ist übrigens eine Züchtung aus Amerikanischer Pekingente und Warzenente (einer domestizierten Wildente). Sie zeichnet sich durch besonders rotes, fettarmes Fleisch aus. Genialer Weise liegt das Produkt direkt vor Deiner Nase, in jedem Supermarkt. Frische Ware vom Bio-Bauern ist natürlich vorzuziehen.
Auch die Schlachtung und vorheriges putzen ist auf dieses
Gericht ausgelegt.
Hier wird es interessant! Bei der Schlachtung kenne ich nur zwei Unterschiede:
- Die übliche Schlachtung mit Ausbluten - würde ich immer bevorzugen.
- Die Tötung durch Erwürgen und Abhängen bis das Blut im Gewebe stockt. Hier solltest Du beachten, dass Du Dir in einigen Kulturkreisen keine Freunde machst
So oder ähnlich getötetes Geflügel wurde (und wird örtlich) zur Reifung aufgehängt.
Geschmacklich sehe ich da bei der Ente eher Nachteile.
Zitat: „Das geltende Fleischhygienegesetz verbietet das Abhängen von Wild bis zur Hautgoutreife für den Weiterverkauf und schreibt verbindlich exakte Kerntemperaturen für das reifende Fleisch vor.“
Hier kannst du nicht nur Salmonellen, sondern auch Botox ernten. (Bekanntlich eines der gefährlichsten Eiweißgifte.) Botox ist im Gegensatz zu Salmonellen nicht durch Garung zu beseitigen!
Die „Hangoutreife“ frz. oːˈguː mag bei Wild noch angehen, bei Geflügel grenzt es an Körperverletzung.
Mich persönlich gefragt, finde ich den Geschmack eher gammelig. Daraus resultiert auch der früher üble Geruch bei der Zubereitung von Wild.
Heute wird im Vakuum in Kühlung gereift, Die Zartheit entsteht und der Geschmack bleibt.
Dabei wird die Haut so kross, wie es seines gleichen sucht.
Und diese wird im übrigen vor dem Fleisch serviert.
Mit der Zubereitung kann man da schon viel mehr punkten.
Mein Vorschlag:
Die Ente innen und außen waschen und gut trockentupfen.
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und die Ente 5 Sekunden blanchieren. Das bereitet die Ablösung der Haut vor.
Die Ente trocknen.
4EL Honig, 4 EL dunkle Sojasauce, 75 ml dunklen Sherry 1/2 TL geriebene Ingwerwurzel, 1/2 TL Salz zur Glasur verrühren.
Die ganze Ente innen und außen mit der Glasur bepinseln / einreiben.
Am Hals ca. 3 Stunden an einem luftigen Platz zum Trocknen hängen.
Bei Bearf mit einem Ventilator nachhelfen.
Diese Prozedur so lange wiederholen, bis die Ente wie lackiert aussieht.
Beim Braten stellt sich dann die Krossheit ein und die Haut löst sich vom Fleisch.
Die „Hackebeil-Methode“ würde ich beim Zelebrieren nicht empfehlen. Mit einem Santoku oder einem scharfen Hackmesser würde ich die Ente am Tisch zerlegen. Achtung! Bitte ohne Finger!
Die Flügel am oberen Gelenk abtrennen, die Flügelspitzen im Gelenk trennen.
Keulen vom Körper trennen (Rückenschnitt). Keulen und Unterschenkel von der Haut befreien, Haut beiseite legen. Die Haut von der Karkasse schneiden und beiseite legen.
Brustfleisch auslösen, die Karkasse aus dem Bild verschwinden lassen. (gibt noch eine Suppe)
Die Haut in mundgerechte Stücke schneiden. Eventuell in vorbereiteten Schalen aus Glasnudeln mit Gemüsen oder Rohkost servieren.
Das ausgelöste Fleisch in mundgerechte Stücke zerteilen und auf Gemüsen anrichten.
Tip:
Eine feine Suppe, z. B. eine leichte Eierblumen-Suppe oder eine „Congee“ als Vorsuppe.
Als Dessert: Honig-Banane mit Sesam und Vanilleeis.
Viel Erfolg
Holger