Pendler-Fahrrad alá Tomb Raider

Hallo ihr lieben,
suche ein spezielles Fahrrad für’s urbane Gelände.
Inspiriert durch den Film Tomb Raider hat es mir dieser Typ angetan:


SE Bike Tripel (2016)

Kennt jemand ein käufliches Objekt mit folgender Ausstattung?

  • Stahlrahmen
  • horizontale Ausfallenden
  • 3-Gang Nabenschaltung
  • Rennrad-Bremsen (optional)

Freue mich auf Eure Vorschläge und bedanke mich vorab für jede Antwort.

LG Micha

Servus,

im Stadtverkehr ist ein Fahrrad ohne Beleuchtung lebensgefährlich. Die Besenstiel-Gabel ist hübsch zum Kunstradfahren, aber unbrauchbar für die täglichen Strecken. Wenn ich von Leuten, die ohne Kotflügel unterwegs sind, überholt werde, muss ich oft schmunzeln - die wissen oft gar nicht, wie die Schlammspur aussieht, die sich von der Arschritze bis zu den Schulterblättern den Rücken entlang hochzieht…

Drei Gänge halte ich auch für Fahren im Stadtverkehr für viel zu wenig. Sieben Gänge mit einem Kettenblatt sind praktisch wartungsfrei, robust und bieten ein Spektrum, das man vom kleinsten bis zum größten Gang ständig brauchen kann. Kettenschaltung „neutralisiert“ viel weniger von der Energie, die Du reinsteckst - das ist beim häufigen Beschleunigen im Stadtverkehr ein großer Vorteil.

Versuch es doch mal umgekehrt: Verkuck Dich nicht in irgendeinen „Typ“ von Fahrrad, der Dir gefällt, sondern definiere als Erstes Deine Anforderungen. Dann gehst Du zu einem Händler, der mit einem einstellbaren Stativ verschiedene Rahmengeometrien simulieren kann, und lass die Maße ermitteln, die Du brauchen kannst. Und auf dieser Basis lässt Du Dir ein Fahrrad anbieten.

Dabei kommt dann sowas raus wie mein Patria-Rahmen, den ich seit etwa zwanzig Jahren fahre und von dem ich hoffe, dass ich ihn auch noch weitere zwanzig Jahre fahren kann. Mal wurde dieses, mal jenes am Antrieb, am Sattel, an der Beleuchtung usw. geändert, aber die Substanz bleibt. Deswegen, weil ich den Rahmen genau passend gekauft habe.

Schöne Grüße

MM

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Hm… Andererseits sind diejenigen, die in Städten meist am schnellsten mit Fahrrad unterwegs sind meist ohne Licht, Schutzbleche, oft ohne Gangschaltung und sogar ohne Bremsen unterwegs.

Einspruch!

Kann man nachrüsten. Ich würde niemals meine Akkuleuchten wieder hergeben (hier jetzt bitte nicht über das System Nabendynamo philosophieren, ich habe viele Räder die zu jeder Tageszeit bewegt werden. Weißt du ja :joy:)

Doch, manche wissen das. Die findet man aber eher nicht im urbanen Bereich. Für mich gibt es nicht viel schöneres, als das Dreckschleuder-MTB so richtig zuzuschmoddern :joy: Ansonsten sind inzwischen die Steckschutzbleche auch gar nicht mehr so schlecht.

Was ich im Stadtverkehr (und weiterdenkend mit Gepäck) auf jeden Fall beachten würde, ist die Möglichkeit vernünftige Taschen anzubringen. Immer mit Rucksack ist doch etwas unbequem.

Was meinst du damit? Die klassischen Seitenzugbremsen oder Scheibe? Beides keine Exoten an solchen Rädern, Exot wäre eher Cantilever.
Wichtig ist, dass der Rahmen und die Geometrie zu dir passt, es kann sonst recht schnell recht unangenehm werden.
Und du solltest dir über ein Budget im klaren sein…

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Servus,

daran ist nicht viel zu philosophieren - ein Nabendynamo ermöglicht es, ohne spürbaren Kraftaufwand permanent mit Licht zu fahren, ohne dass man dabei an irgendwas denken müsste. Im Stadtverkehr, wie von @malasha beabsichtigt, hat er keinerlei Nachteile.

In den erwähnten zwanzig Patria-Jahren hab ich ihn einmal ersetzt: Er wurde bloß fünfzehn Jahre alt.

Schöne Grüße

MM

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Ich fahre ein ähnlich aussehendes Rad seit 20 Jahren im Alltag, allerdings mit einigen aus meiner Sicht wichtigen Unterschieden:

  • steckbare Schutzbleche (naja, Bleche sind es keine, da aus Kunststoff)
  • Akku-Beleuchtung
  • 3x9-Kettenschaltung

Ob Akku oder Nabendynamo, hängt auch davon ab, wie das Rad genutzt wird. Ich nutze das Rad schätzungweise weit unter 5% zu Zeiten, wo ich Licht brauche. Dafür brauche ich keinen Dynamo. Anders sähe es z.B. aus, wenn ich von Oktober bis März täglich bei Dunkelheit zur Arbeit fahren würde.

Dreigang-Nabenschaltung wäre ein No-Go für mich. Wenn schon Nabenschaltung, dann wenigstens eine mit 7 oder 8 Gängen.

Stahlrahmen? Ich sehe den Vorteil bei einem Stadtrad nicht, sieht aber schick aus. Der einzige Rahmen, der mir gebrochen ist, war ein relativ hochwertiger Stahlrahmen.

Ich würde mich bei den Rädern umschauen, die als Cross Bike oder Fitnessbike angeboten werden.

Servus,

ja, das ist sicher richtig - auf Landstraße und in der Stadt (außer in ausgesprochen schöner Landschaft, wo das schon sehr stört) mit Tagfahrlicht unterwegs zu sein, ist vielleicht übertrieben - ich fühle mich viel wohler so und habe erst damit angefangen, als es Dynamos gab, die ohne spürbaren Kraftaufwand zu betreiben sind.

Ich habe eine Vermutung, was mit

gemeint sein könnte, und dafür wäre ein Nabendynamo auch ungeeignet, weil Winkel und Ansatzpunkt der Speichen bei Nabendynamo dazu führen, dass das Vorderrad sehr harte, punktuelle Stöße nicht gut aushält. Wenn @malasha z.B. die rue du Mont Cenis oder den Grand Escalier von Marseille St. Charles runterbrettern möchte, kann er keinen brauchen. Zu solcher Anarcho-Akrobatik würde auch der Besenstiel-Lenker und die Besenstiel-Gabel an dem gezeigten Fahrrad passen. Andererseits fragt man sich, was ersiees dann mit einer (dazu noch Dreigang-)Nabenschaltung anfangen möchte.

Aber diese Deutung von „urbanem Gelände“ ist spekulativ. Ach, es wäre schon nett von @malasha, wenn ersiees genauer sagte, für welche Verwendung ersiees das Rad haben möchte.

Schöne Grüße

MM

Ich hab zwar für Touren 4*Ortlieb, aber im Alltag bin ich furchtbar gern mit unvernünftigen Taschen unterwegs: Der meines Wissens letzte Hersteller, der sie aus richtigem Segeltuch macht, das bei Berührung mit den ersten Regentropfen sofort dicht zuschwillt, ist Yves Berthoud. Seine Taschen sind beiläufig auch unvernünftig teuer, aber (finde ich) brutal schön:

grafik

Schöne Grüße

MM

nein ist nicht übertrieben, fahre selber so und habe natürlich auch hinterfragt und beobachtet, gerade wenn Schattenwerfende Objekte vorhanden sind verschindet die schmale siluette des Radlers, bzw man sieht diesen erst sehr spät. Das Licht sorgt für gute Sichtbarkeit. Schön ist auch eine Unterfürhung bei mir in der Nähe, dies endet an einer Kreuzung. Ist man abbieger und ein Radler kommt aus der Unterführung ist er für den Abbiger unsichtbar, bis er fast auf der Kreuzung, vor den Abbiger, steht.

Meinen Lichtschalter habe ich bei meinen Nabendynamo seit 15 Jahren nicht mehr genutzt.

???
Auf welche „eine Seite“ bezieht sich das andererseits?

Falls Du andeuten möchtest, dass man

schneller fahren kann: Nein, dem ist nicht so. Zwar sieht man auf Fahrrädern ohne Schutzbleche nicht selten recht schnelle Radler, aber die wären auch mit Schutzblechen nicht plötzlich lahme Enten: Die Schutzbleche machen es nicht, das Training und die Lust an der Geschwindigkeit machen es.

Die Motive, etwas von diesen Dingen wegzulassen, sind ganz andere, und auch nicht für alle genannten Dinge die selben.

Schöne Grüße

MM

Auf die Seite, die Kotflügel, min 7 Gänge, Beleuchtung, Komfort und Maßrahmen als wichtigste Faktoren sehen.
Die meisten km mach ich auch ohne Schutzbleche und Frontlicht, okay, mit 2x11 und Bremsen schon.

Aber andere Nachfrage: Was ist eine Besenstiel- Gabel? Ich kenne Besenstiel- Lenker… Oder geht es um die gerade Gabel? Das ist doch inzwischen der Normalfall?

Gabeln ohne Biegung sind billiger herzustellen, und es ist daher interessant, eine Mode daraus zu machen: Das fördert den Absatz bei niedrigeren Kosten, und die Käufer kommen bald wieder, weil sie mit ihrem Kauf nicht so richtig glücklich werden. Genau wie bei Klamottenmode auch.

Sie machen aber den Nachlauf zu lang, und es ist keine Mode, dass man damit zwar hübsch Kunstradfahren und Fahrrad-Akrobatik vollführen kann, aber zum Fahren taugen die Teile nicht viel.

Dass billiger Moderamsch „Normalfall“ ist, kann gut sein. Ich interessiere mich nicht für Mode, und die Physik unterliegt keiner Mode.

Schöne Grüße

MM

  • Ach übrigens: von

war keine Rede, und von

auch nicht.

Sondern schlicht davon, was zu dem extrem spärlichen Anforderungsprofil, das @malasha zu geben bereit war, wohl passen könnte.

Und da steht eben in der Überschrift „Pendler-Fahrrad“.

Und, aber ich wiederhole mich:

All Heil!

MM

Ich hatte die Idee, die geraden Gabeln haben mit den Anforderungen durch Scheibenbremsen zu tun. Und da immer mehr Räder auch auf auf Federgabeln ausgelegt sind hätte sich die Nachlaufthematik auch irgendwie geregelt.
Carbongabeln sind aber doch so oder so gerade, und auch bei teuren Rädern zumindest nicht in der klassischen Vorbiegung.
Naja, jedenfalls gibts immer noch für jeden das, was er sucht.

Wow, vielen Dank für die vielen Beiträge.
Auch wenn ich hiermit keine Diskussion anregen wollte :innocent:

Die Gabel muss natürlich nicht zwingend gerade sein. Das Foto ist eher als Referenz zu sehen, von der auch etwas abgewichen werden kann.

Drei Gänge sind genau richtig für mich. Fahre aktuell mit 7 und springe bereits nach dem Anfahren auf Gang 4 oder 5. Und bei Anhöhen bin ich mir nicht zu schade etwas zu „kämpfen“ ^^

Licht habe ich bereits (mit Batterien) und würde dieses auch weiterverwenden wollen - genauso wie die Steckschutzbleche. Von daher brauch sich niemand Sorgen machen, dass ich mich ungesehen einsaue :wink:

Ein Stahlrahmen sollte es sein, da die Materialeigenschaften einfach zu einem Fahrrad passen.
Alu ist nur Mode und im Radsport vertretbar,

Mit urbanem Gelände meine ich versiegelten Boden alá Radweg oder Straße, gepaart mit wenig Höhenunterschieden. Offroad wären hier Schotter-Radwege und Trampelpfade im Park :sunglasses: