Penis u.Patriarchat-Polemik gegen den Schwarzer-Fe

Ich finde die Reduzierung der Frau allein auf ihre Opferrolle
genauso einseitig und auch unfeministisch! Im Prinzip wird
auch hier die Frau als schwach und schutzbedürftig angesehen.
Klischee!

Da kann ich Dir nur vollständig beipflichten. Zwar sind öfter
die Frauen Opfer als es die Männer sind, soweit ich weiß, aber
sie haben die Opferrolle nicht gepachtet und sind vor allem
damit nicht gegen Täterschaft gefeit.

Wenn man in Amerika die Straftaten im gefängnis mitzählt,
werden mehr Männer als Frauen vergewaltigt

Das möchte ich zweifach kommentieren:

  1. halte ich das - Vergawaltigung in Ehe und Partnerschaft eingeschlossen - zahlenmäßig für fraglich.

  2. Da es hier durchaus um Frauen als Täterinnen ging, bezweifle ich, dass soviele Frauen in amerikanischen Männergefängnissen tätig sind, dass diese die armen Gefangenen dort vergewaltigen.

Gruß, Karin

Hallo Karin,

aber Frauen wie Verona

unterstützen öffentlich ein Frauenbild, das dann gerne von
Männern so „unweiblichen“ Frauen wie mir vorgehalten wird.
Damit, dass die die Männer in ihren Klischees über Frauen
bestätigt, trägt sie ebenso zu einem schiefen Frauenbild bei,
wie Alice Schwarzer zum falschen Bild der Emanzen (und ich bin
eine!!!)

Ich finde eher daß Verona ein Klischee darstellt das die Männer abwertet und so meint Sie das auch. So nach dem Motto „Männer können besser schauen als denken“. In jedem Kabarett kommen die „Dümmliche Busenfrau“ der smarte „Schönling“ IQ knapp übern Affen und die verhärmte „Emanze“ vor. Ich find es lustig.

Also als „unweiblich“ habe ich dich nicht kennengelernt *gg*

Liebe Grüße nach München, von Frau zu Frau

Kerbi

Hi Babs,

jetzt muss ich auch hier mal meinen Senf dazugeben (ist ganz milder Wer-Weiss-was-Senf)

UND betrachtet man sich heute die Aussagen über Feministinnen,
ist es doch erstaunlich, dass der Topos der sexfeindlichen
Emanze so extrem nur im deutschsprachigem Raum (wie es in
Amerika ist, weiß ich nicht) gesehen wird. Auch hier im Forum
kam schon öfter z.B. der Hinweis, das Französinnen mit ihrer
Weiblichkeit entspannter umgingen und diese trotzdem
emanzipiert wären. …ist doch alles mal ne Frage/These wert,
obs nicht an og. Vorwurf von mir liegt, oder?

Du schreibst hier über die Sexfeindlichkeit in Amerika: ja oder nein. Ich persönlich habe den Eindruck durch ein paar amerikanische Bekannte hier in Deutschland, dass die sex- oder sogar allgemeine Körperfeindlichkeit in den USA nicht auf den Feminismus beschränkt ist. Ein hervorstechendes Erlebnis dazu war für mich eine Szene, als der 2jährige (!) Sohn meiner Bekannten vor mir und zwei anderen „familienfremden“ die Hose herunterzog, weil er auf den Topf musste mit „PFUI, das tut man nicht!“ zurechtgewiesen wurde.

Schönen Gruß, Karin

Hallo Kerbi,

Also als „unweiblich“ habe ich dich nicht kennengelernt *gg*

Liebe Grüße nach München, von Frau zu Frau

Du hast das nur nicht so richtig mitgekriegt. Ich bin schon von mehreren Männern zurechtgeiweisen worden, dass ich meine Tochter weder bemuttere noch (früher als sie noch zu Hause war) vor der bösen Welt draussen beschütze.

Und da hängt immer der stumme Vorwurf mit drin: Und mich bemutterst Du auch nicht richtig. Womit sie auch recht haben, ich verdiene lieber in meinem geliebten Job ein paar Mark mehr… Und das finden die Herren eben so unweiblich.

Schöne Grüße zurück (auweia, jetzt habe ich vergessen wohin)

Karin

stimmt.
Hallo Karin,

Du schreibst hier über die Sexfeindlichkeit in Amerika: ja
oder nein. Ich persönlich habe den Eindruck durch ein paar
amerikanische Bekannte hier in Deutschland, dass die sex- oder
sogar allgemeine Körperfeindlichkeit in den USA nicht auf den
Feminismus beschränkt ist. Ein hervorstechendes Erlebnis dazu
war für mich eine Szene, als der 2jährige (!) Sohn meiner
Bekannten vor mir und zwei anderen „familienfremden“ die Hose
herunterzog, weil er auf den Topf musste mit „PFUI, das
tut man nicht!“ zurechtgewiesen wurde.

Stimmt absolut. Weshalb ich für Deutschland ja auch mal die These in den Raum gestellt habe, dass die sog. Befreiung da nicht sehr weit ging und ganz nah an der „alten“ Denke über Frauen und Körper etc…steht.

Und die puritanische Tradition in Amerika ist ja wirklich ein bekanntes Thema:smile:…ist aber doch interessant, den Feminismus in seiner Kultur behaftet bleibt. Ich weiß nicht, ob es da schon Veröffentlichungen zu gibt. Aber eine vergleichende Analyse der verschiedenen „feministischen Schulen“ wäre ja mal ganz interessant:smile:).

Liebe Grüße,
barbara

Schönen Abend Karin !

Du hast das nur nicht so richtig mitgekriegt. Ich bin schon
von mehreren Männern zurechtgeiweisen worden, dass ich meine
Tochter weder bemuttere noch (früher als sie noch zu Hause
war) vor der bösen Welt draussen beschütze.

Ich weiß wir haben über Töchtererziehung gesprochen. Ich persönlich halte mich für eine gute Mutter, Freunde die Einblick haben auch. Bei Müttern oder Männern die ihre eigene Meinung und Lebenseinstellung zu wichtig nehmen, ihre Kinder bevormunden und glauben ein Kind wird gut erzogen wenn sie`s unterdrücken erdrücken und bis 18 Jahre am Händchen halten, werde ich wohl auch wenig Beifall erhalten.
Für mich ist einfach wichtig, dass meine Tochter selbstständig Entscheidungen trifft, die sie auch selbst durchsteht und verantwortet. Wenn sie nur z.B. einfach kein Frühstück mag, erkläre ich ihr warums wichtig wäre, zwinge sie aber nicht dazu.
Ich erinnere mich noch zu gut an meine Jugend. Meine Mam war eine „Gute Mutter“ und wir haben sie bei jeder Kleinigkeit beschwindelt um etwas Luft zu haben. Sie hat sich über alles und jedes aufgeregt…und wir haben ihr einfach nichts mehr erzählt.
Sie hat überall „Schwarz“ gesehen, wir haben nicht einmal auf Mam gehört auch wenn es wichtig gewsen wäre.

Meine Tochter darf Fehler machen und sie kann darüber mit mir sprechen. Ich respektiere ihre Freunde/innen, von mir kommt nur ein „es könnte sein“, wenn`s dann eintritt laß ich sie in Ruhe und warte ob sie darüber reden will.
Nur wenn ich schwerwiegende Folgen befürchte gibt es ein klares *Nein*. Ansonsten traue ich ihr einfach Überlebensfähigkeit zu.
Gerade weil ich mein Kind überalles Liebe, möchte ich Tanja zu einer selbständigen selbstsicheren Frau begleiten. puuuuhhhh…soviel in eigener Sache *ggg*

Und da hängt immer der stumme Vorwurf mit drin: Und mich
bemutterst Du auch nicht richtig. Womit sie auch recht haben,
ich verdiene lieber in meinem geliebten Job ein paar Mark
mehr… Und das finden die Herren eben so unweiblich.

meinen sie bemuttern oder bedienen ? Mach mal einen kurzen Test mit den Herren. Fall ihnen mit fürsorglicher Einmischung auf die Nerven. Frag sie ob sie Danke gesagt haben, Frag sie ob sie nicht zuviel Telefonieren, frag sie ob der beste Freund der richtige Umgang für sie ist und und und. *gg*

Oder geh den Herrn der Schöpfung mit *weiblichen Druck* auf die Nerven, koch am Abend und jammere wenn sie nicht genug essen …jeden Tag um die selbe Zeit (möglichst früh) und spiel die beleidigte Leberwurst wenn sie durch einen Termin aufgehalten werden. Sag ihnen hundert mal am Tag…du liebst mich nicht genug…und keiner sagt mehr du bist „unweiblich“.
Dann fällst du unter „ach die Frauen nerven“ und bist sehr weiblich. *fg*
Dann kann „Mann“ auch wieder Mann sein…und rummotzen wie schön das Leben ohne Frau wäre. *lach*

ganz liebe weibliche Grüße von Linz

Kerbi

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Nur ganz kurz:

Oder geh den Herrn der Schöpfung mit *weiblichen Druck* auf
die Nerven, koch am Abend und jammere wenn sie nicht genug
essen …jeden Tag um die selbe Zeit (möglichst früh) und
spiel die beleidigte Leberwurst wenn sie durch einen Termin
aufgehalten werden.

Das ist mir leider alles nach bis zu 10 Stunden Arbeit am Tag zu mühselig, außerdem habe ich einen von den wenigen aus der Auswahl herausgefischt, der mich bemuttert. Dennoch glaube ich, und das was der Ausgangspunkt meiner Aussage, dass Frauen wie Verona dazu beitragen, dass viele Männer in ihrer Vorstellung bestätigt werden, alle Frauen müssten so sein.

Schönen Grus noch nach Linz, Karin

Hi Barbara ;o)

„Geschlechtsverkehr wird gewöhnlich beschrieben und
verstanden als Form oder Akt der Besitznahme, mittels, während
und wegen derer ein
Mann einer Frau beiwohnt, sie körperlich umschließt und
gleichzeitig in sie eindringt; und in dieser körperlichen
Beziehung zu ihr - über ihr und in ihr drin - besteht seine
Besitznahme von ihr. Er hat sie, oder, wenn er fertig ist, hat
er sie gehabt. Indem er in sie hineinstößt, nimmt er sie in
Besitz. Wenn er sie stößt, so gilt das gemeinhin als
ihre Kapitulation vor ihm als dem oberer; sie ergibt sich ihm
körperlich; er besetzt und beherrscht sie und verleiht seiner
elementaren Macht über sie dadurch Ausdruck, daß er sie im
Fick in Besitz nimmt. Der Akt selbst, ohne etwas darüber
hinaus, ist die Besitznahme. Es bedarf dazu keiner
gesellschaftlichen Beziehung, bei der die Frau dem Mann
untergeordnet ist, als Leibeigene in Geist oder Tat, als
Zierde oder als Arbeitstier.“

Ist es so ganz zufällig, daß gerade Krieg, Politik und Besitzverhältnisse die Sprache lieferten, sexuelle Liebesbeziehungen zu beschreiben? Allein, daß dies noch immer kommunikabel ist, zeigt doch die Erfindungslosigkeit, neue Muster zu finden - auch wenn das Beklagen der alten Muster mittlerweile lächerlich erscheint. Daß die Polemik überholt ist, bestreitet wohl niemand, ob der Erlebnishorizont es ist, mag ich zu bezweifeln.

-----Zitat-----
Nachdem ich mich sehr gründlich mit Problemen wie Abtreibung,
Berufsarbeit und Hausarbeit beschäftigt habe, ist mir
klargeworden, daß die Sexualität der Angelpunkt der
Frauenfrage ist. Sexualität ist zugleich Spiegel und
Instrument der Unterdrückung der Frauen in allen
Lebensbereichen. Hier fallen die Würfel. Hier liegen
Unterwerfung, Schuldbewußtsein und Männerfixierung von
Frauen verankert. Hier steht das Fundament der männlichen
Macht und der weiblichen Ohnmacht."

Ist es soviel besser den gesellschaftlichen Status von einem „komplett erfüllten, selbstbestimmten, emanzipierten, gefühlsintensiven und orgasmenüberschwemmten Sexualleben“ abhängig zu machen, als von einem altmodischen Ehemann, der nicht auch noch gehalten sein will? ;o)

—außerdem—
„Die Beziehungen zwischen Mann und Frau sind heute so
eindeutig Machtbeziehungen (selbst da, wo Männer an
ihrer Rolle zweifeln oder zerbrechen), daß auch die weibliche
Sexualität nur wieder Ausdruck weiblicher Ohnmacht sein kann.
Daran liegt es, daß auch wünschenswerte Freiheiten wie
Verhütung oder legaler Schwangerschaftsabbruch Frauen manchmal
noch unfreier machen können; sie schlagen als Bumerang auf die
Frauen zurück.“

So pessimistisch es zunächst klingt (und ich hoffe mal auf bessere Aussichten) - der Bumerang ist vielleicht wirklich das liebste Spielzeug aller Emanzipationsbestrebungen. Um könnte der Mensch seine Umwelt wie einen Stock hinwerfen, wohin es ihm beliebt … es würde sich ein Hündchen finden, das sich ein Spiel daraus machen würde ;o). Vielleicht fallen „die Frauen“ nicht auf neuen Wegen zurück in ihre alten Muster - ich tus schon - immer wieder, ärger mich, versuchs anders … wirkliche Fortschritte? „Alles ganz anders“? Bestimmt nicht - aber die Flexibilität nimmt zu und das Selbstvertrauen, dem alten Fehler nur aufzusitzen, nicht dauerhaft ausgeliefert zu sein.

„Eine Lektion allerdings, eine ganz besonders bittere,
lernten wir Frauen hinzu in diesen letzten zehn Jahren:
Nämlich die, daß es nicht nur den Macker draußen zu bekämpfen
gilt, sondern auch das Weibchen drinnen. Manche Frauen taten
das nicht, sei es aus Angst, sei es aus Opportunismus. Sie
stellten sich nicht den eigenen Widersprüchen, sondern
kultivierten sie.“

Komisch aber genau das dachte ich, als Verona als sexy Torero Alice sich selbst in die eigenen Hörner laufen ließ: bitter, gnadenlos unfair. Las irgendwo, daß ja nun beide „alte Medienhasen“ sind - jede lediglich ihr Rollenformat ausreizte. Wenn es so ist, ist es gut so.

Jaja, ich weiß, alles selbst erlebt:smile:). Und umgekehrt eben
auch. D.h. es gab erste Klasse Feministinnen und zweite Klasse
Feministinnen (mit und ohne Mann und fast schon Paria waren
Verheiratete (Kollaboration!), wenn sie nicht mindestens eine
Vergewaltigung vorweisen konnten!)

So richtig witzig kann ich das leider noch nicht finden - aber das kommt sicher noch, wenn Vergewaltigung in und außerhalb der Ehe ein Problem vergangener Generationen sind ;o)

Aber du hast recht, von außen wurde das so an einen
rangetragen, bist halt Emanze, hast wohl keinen abgekriegt
usw.

wurde? Wie ich mir hab sagen lassen, kriegen heute sogar Ally Mc Beals keinen mehr ab - erklär mir jemand, wieso Männer immer als Mangelware gehandelt werden…?

Ich frage mich
ehrlich, wieviel eigene Befindlichkeit in ihrer Analyse der
Geschlechterverhältnisse liegt und gerade ihre Ansichten zum
Thema Sex/ PornNO etc sind für mich - aus heutiger Sicht-
sexualfeindlich und das Gegenteil von frei. Die feministische
Debatte war aus legitimen Gründen eine ganze Weile
ausschließlich vom Thema „männliche Gewalt“ dominiert. Das
hatte natürlich Auswirkungen auf die Sichtweisen zum Thema SEX

  • meine ich.

Was hat ein Mensch anderes als das was er sieht? Wenn ich Gewalt sehe, sehe ich Gewalt. Wenn Du keine siehst, weil da keine ist, freu ich mich für Dich. Mag sein, daß ich ne Männerphobie hab, wenn sie in Horden auftreten (und meine Homosexualität die Wahrnehmung verzerrt), aber mit wessen Augen sollte ich das analysieren? Wer mir unbekannterweise auf der Straße an den Hintern packt und nur nett „Sex“ meint (oder mir ein nonverbales Kompliment machen will) - den mißversteh ich leider in seiner Suche nach Annäherung und reagier mit Empörung, Agression und Angst. Ich weiß nicht, ob eine Frau jemals so erhaben sein kann, über Gewalt durch sexuelle Übergriffe zu stehen.

Oh, Das finde ich nun etas arrogant von dir:frowning: …wieso muss
ich was falsch verstanden haben, wenn ich deine Meinung nicht
Teile bzw. einen Teil der Frauenbewegung anders
sehe/interpretiere?? Mein Eindruck von Emma: Paranoia -überall
lauert der (patriarchalische) Feind, überall werden Frauen
unterdrückt.

Da könntest Du recht haben. Überall werden auch Frauen unterdrückt, wenn überall Menschen unterdrückt werden, aus welchen Gründen auch immer. Aus Gerechtigkeitsgründen sollte jetzt erstmal das Nord-Süd-Gefälle in Angriff genommen werden.
Aber mir fehlt leider die Weitsicht zur „Gerechtigkeit“ drum kann nur für das eintreten, was mir hier begegnet, für mich sprechen.

den 70ern gelesen, als die ersten Notrufe für vergewaltigte
Frauen und die ersten Frauenhäuser ins Leben gerufen wurden,
und zwar von den „schlimmsten Emanzen“). Was Frauen VOR den
Anstrengungen der Frauen (wie Schwarzer) für Chancen zu
hatten, sich gegen Vergewaltigung, Mißhandlung oder Mißbrauch
zu wehren bzw. die Täter zu belangen, muss ich glaub ich nicht
näher ausführen, oder ?

Aha. Und aufgrund all dieser Verdienst (die unbestritten
sind!!!) ist jede Kritik verboten und das Denken nur den
„Führerinnen der Frauenbewegung“ erlaubt??

sicher nicht. Aber ist es „Kritik“ zu behaupten, daß das, wovon sie sprechen, einfach nicht mehr existiert? Die ganze Agression gegen die „vereinnahmende“ Argumentation von Frau Schwarzer ist doch völlig unnötig, wenn wirklich aus der Welt wäre, was sie beklagt. Es darf nicht mehr sein, was früher nicht sein durfte und dann viel zu lange war, denn wenn noch wäre, was war, würde das vielleicht heißen, daß es nie besser wird … darum darf es jetzt erst recht nicht (mehr) sein - jedenfalls nicht bei mir!

Ich meine nicht Schwarzer als Feministin, sondern als
Bildungsbürgerin. Das unsere politischen Diskurse fast
ausschließlich von dieser Gesellschaftsschicht bestimmt
werden, würde ich schon mal so als These im Raum stehen
lassen:smile:)

holla … da würd ich nun mal „ewiggestrig“ in den Raum schleudern ;o). Das Ausgangsduell dürfte doch wohl eindeutig gezeigt haben, wie schwubdiwub der politische „Diskurs“ vom Mediensystem geschluckt worden ist - „kritische Intellektuelle“ für die, die beim Glotzen über das Glotzen schimpfen möchten - als Quotenlegitimation sozusagen ;o)

Nun, wer meint für so viele Frauen sprechen zu dürfen, der
muss sich auch gefallen lassen, dass die Meinungen, die in
Namen von vielen kundgetan werden, beachtet und kritisch
beäugt werden.:smile:

Wenn sie nicht Übermensch ist (was sicherlich zutrifft), spricht sie nur für sich selbst, über Dinge, die (ihrer ganz persönlichen Meinung nach) alle Frauen betreffen. Und wenn es dazu führt, daß die, die dies trotz Weiblichkeit nicht betrifft genauso in Wallung geraten, wie die betroffenen Ausnahmen, dann hat sie doch Sinn, diese „Anmaßung“ ;o)

Liebe streitbare Grüße:smile:

barbara

ist Mann per se = Gewalt für dich??
Hi Martina:smile:,

was heißt eigentlich dein ;o) Zeichen? Es ist fast immer hinter deinen Aussagen, nromalerweise deute ich es als: nicht so ernst gemeint, witzig gemeint, aber das kann es bei dir nicht sein, oder?

Dann ist mir in deiner Mail nicht so ganz klar, um was es dir geht. Mit mir und meiner Ausgangsthese scheinst du manchmal nur bedingt zu diskutieren, ich habe nie bestritten, das der Feminismus gut und sinnvoll in vielen Punkten war und ist - ich selbst sehe mich auch als Feministin.

[Wobei ich da mittlerweile einen "ganzheitlicheren "Ansatz habe:smile:). Ich denke, es wurde viel erreicht und es gibt noch viel zu tun. Und: Wirkliche Gleichheit der Bedingungen müssen für beide gelten. Wenn es diese Gleichheit nicht gibt, leiden alle unter den gesellschaftlichen Bedingungen. Niemand ist wirklich frei, wenn nicht alle frei sind.]

Ich habe auch - das habe ich im ersten Posting gesagt - die Diskussion zwischen Schwarzer und Verona nicht gesehen. Von daher ging es mir nicht speziell um diese beiden. Ich habe eine These aufgestellt: das (und warum) Schwarzer sexfeindlich ist. Ich habe behauptet, dass auch bei ihr die Frau nicht frei ist. Sie glaubt, dass sie [strukturell, per se] beim Sex immer das Opfer ist. Sie selbst denkt sich immer als Opfer. Und sie denkt Sex als Teil des „Geschlechterkrieges“, als entscheidenden Teil der Unterdrückung- die Zitate waren also als Beleg für ihre sexfeindliche Haltung und die Gründe dafür zu sehen.

[…]

mittlerweile lächerlich erscheint. Daß die Polemik überholt
ist, bestreitet wohl niemand, ob der Erlebnishorizont es ist,
mag ich zu bezweifeln.

Nun, wie meinst du das: dass der Erlebnishorizont einer heterosexuellen Frau der gewaltätige Mann ist…??

[…]

Ist es soviel besser den gesellschaftlichen Status von einem
„komplett erfüllten, selbstbestimmten, emanzipierten,
gefühlsintensiven und orgasmenüberschwemmten Sexualleben“
abhängig zu machen, als von einem altmodischen Ehemann, der
nicht auch noch gehalten sein will? ;o)

Das verstehe ich nicht. Gesellschaftlicher Status? abhängig von erfüllten Sex? Erklärs mir, was du damit meinst?:smile:…noch mal für Blondinen im Geiste:wink:…

[…]

Was hat ein Mensch anderes als das was er sieht? Wenn ich
Gewalt sehe, sehe ich Gewalt. Wenn Du keine siehst, weil da
keine ist, freu ich mich für Dich. Mag sein, daß ich ne
Männerphobie hab, wenn sie in Horden auftreten (und meine
Homosexualität die Wahrnehmung verzerrt), aber mit wessen
Augen sollte ich das analysieren? Wer mir unbekannterweise auf
der Straße an den Hintern packt und nur nett „Sex“ meint (oder
mir ein nonverbales Kompliment machen will) - den mißversteh
ich leider in seiner Suche nach Annäherung und reagier mit
Empörung, Agression und Angst. Ich weiß nicht, ob eine Frau
jemals so erhaben sein kann, über Gewalt durch sexuelle
Übergriffe zu stehen.

Klar und genau da frage ich dich (und Alice), obs nicht doch auch daran liegt, dass ihr/sie einen Mann nie als einen Liebenden erlebt hat! Du machst ja auch (schon wieder) das gleiche und setzt MANN= Sexuelle Übergriffe= Potenzieller Vergewaltiger. So ganz grundsätzlich.

Da könntest Du recht haben. Überall werden auch Frauen
unterdrückt, wenn überall Menschen unterdrückt werden, aus
welchen Gründen auch immer. Aus Gerechtigkeitsgründen sollte
jetzt erstmal das Nord-Süd-Gefälle in Angriff genommen werden.
Aber mir fehlt leider die Weitsicht zur „Gerechtigkeit“ drum
kann nur für das eintreten, was mir hier begegnet, für mich
sprechen.

Paranoia. Sag ich doch.:smile: Sorry. Ich bin lieber eine europäische Frau als ein afrikanischer Mann, wenn du schon auf der Ebene diskutierst. In einigen afrikanischen Staaten gibt es nur noch 10-20 Prozent nicht HIV-infizierte Menschen. Aber das ist hier nicht das Thema.

Nun, wer meint für so viele Frauen sprechen zu dürfen, der
muss sich auch gefallen lassen, dass die Meinungen, die in
Namen von vielen kundgetan werden, beachtet und kritisch
beäugt werden.:smile:

Wenn sie nicht Übermensch ist (was sicherlich zutrifft),
spricht sie nur für sich selbst, über Dinge, die (ihrer ganz
persönlichen Meinung nach) alle Frauen betreffen. Und wenn es
dazu führt, daß die, die dies trotz Weiblichkeit nicht
betrifft genauso in Wallung geraten, wie die betroffenen
Ausnahmen, dann hat sie doch Sinn, diese „Anmaßung“ ;o)

Soll sie tun, soll sich aber nicht wundern, dass sie auch unter Feministinnen sehr umstritten ist. Und sie zieht sich anmaßenderweise den Schuh an, für alle Frauen und alle Feministinnen zu sprechen. Das sie gehört wird, nun sie ist medienwirksam und polarisiert, das bringt Quote.

Was neues hat Schwarzer seit 20 Jahren nicht zu sagen und es gibt neues. Auch und gerade durch die Frauenbewegung.

Wenn sie und andere (du???) nicht einsehen, das ständig mit gezogener Waffe durch die Welt zu gehen, nicht dazu führt, dass dir ein Mann in Freundschaft die Hand gibt, ist ihr nicht zu helfen. Meine Kalaschnikow steht auf jedenfall mittlerweile verstaubt im Keller:wink:)

Beste Grüße,

barbara

2 Like

hallo barbara,

Sex und Feminismus à la Schwarzer
Ich habe bei A. Schwarzer den Eindruck, dass sie jede Art von
Sex zwischen Mann und Frau, und erst recht jede Art von
abweichendem nonkonformen Nicht-Blümchensex (z.B. SM),
ablehnt.

franziska becker machte sich des öfteren über genau diesen zwiespalt lustig. in einem cartoon zum beispiel zuckt eine ihrer weiblichen figuren aus, weil sie „nasenreiben“ nicht mehr als wirklich befriedigend ansehen konnte. auch wenn ihr das alle einreden wollten. der cartoon erschien irgendwann - vor jahren - in der emma.

(Und wieso verheimlicht sie über 20 Jahre, dass sie lesbisch
ist? Hat das Einfluss auf ihre Sicht von heterosexuellen Sex
(i.S. von Penetration = Gewalt)?)

äh - es ist seit jahren durchaus bekannt, dass sie eine lesbe ist. alice schwarzer hat das weder verheimlicht, noch zu einem großen thema gemacht. sie konnte sich ja denken, dass versucht werden wird, sie in sachen heterosexualität als inkompetent abzustempeln. doch zunächst ist da die frage danach, warum sie lesbe ist.
außerdem noch eines: lesben kennen und genießen durchaus harten sex. sie sind sich aber auch der machtverhältnisse dabei bewusst. alice schwarzer thematisiert genau diese machtverhältnisse. ob das eine rolle für die eigenen bedürfnisse spielen soll, liegt in der entscheidung einer jeden einzelnen.

gruß
claudia

Hallo Claudia,

franziska becker machte sich des öfteren über genau diesen
zwiespalt lustig. in einem cartoon zum beispiel zuckt eine
ihrer weiblichen figuren aus, weil sie „nasenreiben“ nicht
mehr als wirklich befriedigend ansehen konnte. auch wenn ihr
das alle einreden wollten. der cartoon erschien irgendwann -
vor jahren - in der emma.

Ja, die Becker echt nen guten Humor:smile:)

äh - es ist seit jahren durchaus bekannt, dass sie eine lesbe
ist. alice schwarzer hat das weder verheimlicht, noch zu einem
großen thema gemacht. sie konnte sich ja denken, dass versucht
werden wird, sie in sachen heterosexualität als inkompetent
abzustempeln. doch zunächst ist da die frage danach, warum sie
lesbe ist.

Ja, das hätte man ihr wohl vorgworfen. Aber beim Thema heterosexueller Sex weiß ich halt net, ob eine Frau, die zu Hause mit ihrem Männe ne Menge Spaß gehabt hätte, nicht ein bisschen versöhnlicheres zum Thema heterosexuellen Sex von sich gegeben hätte…:wink:)

außerdem noch eines: lesben kennen und genießen durchaus
harten sex. sie sind sich aber auch der machtverhältnisse
dabei bewusst. alice schwarzer thematisiert genau diese
machtverhältnisse. ob das eine rolle für die eigenen
bedürfnisse spielen soll, liegt in der entscheidung einer
jeden einzelnen.

*hüstel*…jaaa, (frauen-) politisch (selbst) bewusste Lesben sicher. Aber die durchschnittliche Feld, Wald - und Wiesen Lesben:wink:) denkt da genauso wenig weit, wie die durchschnittliche Feld, Wald und Wiesen Hetera, die nicht Feministin ist:smile:).

beste Grüße,

barbara