Liebe/-r Experte/-in,
ich möchte heute Nacht die Sternschnuppen, falls die Wolkendecke mitspielt, der Perseiden auf Film und/oder Foto bannen. Ich verfüge aber nur über digitale Foto- bzw. Filmkameras. Welche Einstellungen muss ich vornehmen, damit ich die Chance auf halbwegs brauchbares Foto bzw. Filmmaterial habe?
Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
Gruß,
Ptonka
Sehr geehrter Herr Ptonka,
im Allgemeinen Sternschnuppen auf Foto zu bannen ist nicht sehr schwierig. Für ein gutes Gelingen braucht es aber etwas an Ausrüstung. Ein Stativ ist dafür unumgänglich, denn die Belichtungszeiten die Sie dafür brauchen sind eher lang. Auch der Fotoapparat sollte es ihnen ermöglichen diese langen Belichtungszeiten einzustellen. Es ist auch wichtig dass der Ort, den Sie sich für die Aufnahmen aussuchen sehr dunkel ist. Also suchen Sie sich eine Ebene Wiese weit weg vom bewohnten Gebiet und wo keine Straßenlaternen in der Nähe sind. Montieren Sie den Fotoapparat auf das Stativ und richten sie das Objektiv leicht in Richtung Südwesten von dort aus kommen die meisten Sternschnuppen. Wählen Sie das kleinste Zoom aus um so viel Himmel wie nur möglich in das Feld zu bekommen. Stellen Sie den Apparat auf Manuelle Verwendung, schalten Sie den Blitz aus, öffnen sie die Blende so weit wie möglich und stellen die Belichtungszeit auf das Maximum was ihnen ihr Gerät zu Verfügung stellt. (sehen sie nochmals im Handbuch nach wie das geht) Verwenden Sie zusätzlich den Zeitauslöser um Verwakelungen zu vermeiden. Für ein gutes Foto bräuchten Sie eine Belichtungszeit von einigen Minuten. (Tipp versuchen Sie auch mal ein Foto indem Sie die Zeitautomatik verwenden denn bei sehr viele Geräten liegt die längste Belichtungszeit bei einer bis 2 Minuten und dies ist ziemlich kurz, Weiteres versuchen Sie die ISO Zahl zu erhöhen passen Sie aber auf den dadurch erhöht sich das Bildrauschen.)
Mit der Filmkamera bezweifle ich dass man ein brauchbares Resultat erzielt denn dafür ist der Himmel zu dunkel.
Hallo Ptonka,
Nimm eine hohe Empfindlichkeit (ISO800), lange Belichtungszeit, möglichst wenig Zoom und eine weit geöffnete Blende. Vorraussetzung hierbei ist, dass du die Kamera auf einem Stativ montierst und nicht in der Hand hälst, sonst hast du nur verwackelte Bilder.
Gleich Vorneweg: Ich weis zwar nicht was du für eine Kamera besitzt, aber die Bilder werden dich wohl eher nicht vom Hocker reissen.
Für richtig schöne Sternfeldaufnahmen braucht man
-einen dunklen Himmel, fernab störender Städte.
-Belichtungszeiten von 5-10 Minuten. Hier braucht man schon eine parallaktische Montierung zum Ausgleich der Erdrotation (Die Sterne werden sonst zu Strichen)
-Eine Spiegelreflexkamera mit einstellbarer Empfindlichkeit, Blende und Belichtungszeit
Ich möchte dich aber keinesfalls davon abhalten es trotzdem zu versuchen. Nimm die oben genannten Einstellungen und mach ein paar Bilder vom Himmel. Sollte deine Kamera es schaffen Sterne abzubilden, dann sind mit etwas Glück auch ein paar hellere Sternschnuppen möglich.
ICh wünsche dir viel Erfolg und vor allem klaren Himmel:wink:
Grüße, Matze
Hallo Ptonka,
leider habe ich die Anfrage erst heute, einen Tag nach dem Perseidenmaximum erhalten.
Zur Aufnahmne von Sternschnuppen mittels Kamera braucht man vor allem ein stabiles Stativ, ein Fernauslöser schadet auch nicht (am besten per Funk…).
Außerdem so weit weg von Lichtquelle (aka Städten) wie möglich und da momentan ja noch Sommer ist, bessehr später als früher von der Uhrzeit her (nach Mitternacht z.B.)
Die Kamera sollte dabei auf das Zentrum des Meteritenstroms ausgerichtet werden (kriegt man über Tageszeitungen oder Astronomievereine raus).
Alss Brennweiteneinstellung knapp vor Unendlich wählen und auf jeden Fall die Kamera in den Manuellen Modus einstellen und versuche auf einen hellen Stern scharf zu stellen. Als Belichtungszeiten ist die Wahl sehr stark vom CCD-Senor der Kamera abhängig und dessen Rauschverhalten. Immer ein Kompromis zwischen Öffnungszeit, ISO und Bildqalität. Und besser mehrere kurze Belichtungsserien als eine lange Belichtung, die eher verrauschen dürfte.
Hallo,
sorry dass meine Antwort erst später kommt aber der Meteorstrom beschränkt sich ja nicht nur auf einen Tag
Generell gibt es nur eine Möglichkeit etwas auf die „Platte“ zu bekommen. Man baut die Kamera neben ein Teleskop an so dass sie genauso wie das Teleskop mitdreht. Dann setzt man ein möglichst lichtstarkes Objektiv auf und arbeitet dann mit der „B“ Einstellung
der Belichtungszeitwahl. D.h. also, Blende voll aufmachen und der Verschluss bleibt nun mehrere Std. offen (sinnvoll ist je nach Umgebungshelligkeit etwa 1Std. sonst wird der Film durch die Hintergrundhelligkeit überbelichtet).
Als Film einen 800ASA verwenden und diesen dann
später auf 1500 oder 2000 „hochentwickeln“.
Ich hoffe Du hast eine mechanische Spiegelreflex (es gibt da schöne ältere russische Modelle für kleines Geld).
Mit einer modernen elektronischen Kamera braucht man
das übrigens erst gar nicht zu probieren. Manche haben zwar auch eine B Stellung, die Batterie wird aber
dann innerhalb weniger Minuten leergesaugt
Viele Grüße und viel Erfolg!
Peter