Persoenlichkeit von Trump? Soziopath? Narzisst?

Hallo,

Trump wurde oft Narzissmus diagnostiziert, dem wuerde ich mich anschliessen.

Wenn man sich das Leben von Donald Trump ansieht fallen zudem ein paar deutliche psychopathische Merkmale auf:

-Er hat bei einem Streit versucht jemand anderen aus dem Fenster zu stuerzen

-Aufgrund eines Erbschaftsstreits hat er seinem Neffen Geld fuer Medikamente fuer dessen schwerkrankes Kind aus der Familienstiftung verweigert

(http://heavy.com/news/2016/07/fred-freddy-trump-jr-donald-brother-sibling-family-died-alcoholism-alcohol-doesnt-drink-robert-elizabeth-maryann/)

-Dass er Frauen sexuell missbraucht hat (bisher gab es von 11 Frauen Anzeigen) und damit vor laufender Kamera prahlt duerfte bekannt sein

Donald Trump hatte einen Vater der sehr viel Wert auf Leistung legte. Donalds aelterer Bruder, der das Familienunternehmen uebernehmen sollte, verliess die Firma und starb frueh an Alkoholismus. Einige spekulieren dass er den Druck des Vaters nicht standhalten konnte. Dieser Druck lastete seitdem auf Donald. Donald lobt seine Eltern zwar in hohen Toenen aber erinnert sich scheinbar nicht gerne an seine Kindheit denn das Haus in dem er aufgewachsen ist steht zum Verkauf - es ist Donald scheinbar egal was damit geschieht und er kommt scheinbar nicht gerne zurueck.

Weil Donald die Erfahrung gemacht hat dass der Vater nie lange zufrieden ist und immer mehr und mehr Leistung fordert hat er dies m.E. verinnerlicht und will mehr und mehr erreichen. Jetzt ist er bald US-Praesident und zufrieden - aber wahrscheinlich nicht lange denn nach einer Weile verlangt sein Ego nach mehr
 er will nicht einer von vielen US Praesidenten in der Geschichte der USA sein an den sich nach ein paar Jahren niemand mehr erinnert, er will mehr, er will in die Geschichte eingehen. Das wird er zuerst mit positiven Dingen versuchen aber schnell merken dass dies nicht so leicht funktionieren wird. Er wird merken dass seine Popularitaet schwindet und er nicht wieder gewaehlt werden wird. Ihm wird bewusst werden dass der wohl bekannteste Mensch der Welt nicht etwa Mutter Theresa war sondern Hitler. Trump will m.E. etwas grosses hinterlassen, wie etwa die Mauer zu Mexiko, andere megalomane Bauprojekte - und weil ihm das nicht reichen wird einen groesseren Krieg denn dass es ihm egal ist was mit anderen Menschen passiert hat er in seinem Leben oft genug bewiesen. Dass Gewalt ein Mittel seiner Wahl ist auch.

Was ist Eure Prognose?

Gruss
Desperado

Passt doch fĂŒr ein hohes Amt! http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann

Das gilt denk ich fur alle politiker.

Und , es wirdt viel unsinn erzahlt .
Die mauer an der Mex. grenze gibt es schon!
Nahmlich aus doppelter stahl gitter von 6 meter hoch.
Auch unter Obama sind 2 1/2 millionen Mexicaner
des landes verwiesen.

Nur das will niemand mehr „„wissen““

Um die Politik Trumps (und welche Wahlversprechen er durchsetzen wird) geht es mir hier gar nicht sondern eher um seinen Charakter und welche Gefahren davon ausgehen koennten.

Soweit man das aus der Ferne sagen kann, hat Trump mit Sicherheit deutliche narzisstische PersönlichkeitszĂŒge (das was du unten von seiner Lebensgeschichte schilderst, ist sehr typisch dafĂŒr - wobei man sagen muss, dass diese „medial vermittelte Lebensgeschichte“ mit der realen Lebensgeschichte Trumps vielleicht gar nicht so viel zu tun hat.)

Zweitens ist das aber ĂŒbrigens keine „Diagnose“, weil eine Persönlichkeit (auch nicht eine solcherart verengte Persönlichkeit) fĂŒr sich genommen keine „Krankheit“ ist (aber eine Krankheitsdisposition darstellt, sie kann also in schweren Krisensituationen zur Krankheit werden; bei Narzissten geht mit diesen Krisen meist sehr starke DepressivitĂ€t und SuizidalitĂ€t einher bevor die zusammengebrochene narzisstische Persönlichkeitsstruktur wieder hergestellt ist; es kann aber auch zeitlebens nie zur „narzisstischen Krise“ kommen 
)

Soziopathie und Psychopathie sind veraltete Begriffe und meinen heute vor allem die „antisoziale Persönlichkeitsstörung“ (was btw nichts zu tun hat mit „nicht sozial eingestellt sein“ oder so), die schon eine sehr heftige Persönlichkeitsstörung auf niederem Strukturniveau (keine Empathie, kein Gewissen usw.) ist.
Das sehe ich bei Trump so nicht.

Ja.
Ein paar Merkmale fĂŒr irgendwelche ‚Pathien‘ findest du auch bei dir und mir.
Das macht noch lange keine Persönlichkeit und noch ganz lange keine Persönlichkeitsstörung aus.

Gruß
F.

Hallo,
Danke fuer die interessante Antwort.
Wie kann man das Verhalten Trumps (Frauen sexuell belaestigen ohne jegliche Schuldgefuehle, der Versuch jemanden aus dem Fenster zu stuerzen
) dann psychologisch einordnen?

Gruss
Desperado

Von dem Fenstersturz weiß ich nichts und kann daher gar nichts dazu sagen.

Zum Thema „Trump und die Frauen“: so in etwa sieht tatsĂ€chlich die Beziehungsgestaltung von stark narzisstisch strukturierten Persönlichkeiten aus: hĂŒbsche Frauen, die einen schmĂŒcken sollen, willige Frauen, die einem nicht viel entgegensetzen sollen, (seriell) viele Frauen, weil man das gern quantifiziert. (-> Donjuanismus) usw.

Dazu gehts weniger um den Mitmenschen an sich, sondern um den Mitmenschen-als-Selbstobjekt: d.h. ich gehe nicht eine Beziehung ein, weil ich den Anderen liebe, sondern ich liebe, wie er mir das gibt, was ich brauche, also letztlich, weil ich mich selbst liebe.
Dazu eher eingeschrĂ€nkte FĂ€higkeiten, mich in den Mitmenschen hinein zu versetzen usw. und vor allem das narzisstische GrundgefĂŒhl, dass ich eh anders bin als „die Masse“ und mir sowieso viel mehr zusteht.

Das klingt jetzt aber pathologischer als es ist. Narzisstisch strukturierte Menschen gibts ziemlich viele, u.a. auch mich selbst eingeschlossen. Ich spreche von der Persönlichkeit, nicht von einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“. Davon gibts weit weniger.

Bei Trump ist das auch deshalb so auffallend, weil er dank seines Geldes und seiner Prominenz damit halt immer durchgekommen ist und durchkommt: Seine (potentiellen) Partnerinnen sind froh, wenn sie ein „Trump-Objekt“ sein dĂŒrfen, anders als die Masse ist er tatsĂ€chlich und völlig real, mehr leisten kann er sich auch, kurzum: bei ihm können sich die narzisstischen PersönlichkeitszĂŒge voll entfalten, wĂ€hrend sie bei anderen Narzissten nur deshalb weniger auffallen, weil die halt nicht klischeehaft goldene HĂ€user bauen und Schönheitsköniginnen abschleppen können, sondern irgendwas UnauffĂ€lligeres machen mĂŒssen, um das GefĂŒhl zu bekommen, grĂ¶ĂŸer/besser/mehr als „die Masse“ die zu sein. Bergsteigen oder so.

Ein schöner Aspekt ist ĂŒbrigens, dass ein so „sichtbarer“ Narzisst wie Trump perfekt passt zur spĂ€tkapitalistischen Welt seit ca. 1970, die selbst deutlich narzisstisch strukturiert ist, wĂŒrde man sie als eine Person betrachten wollen: bigger, better, faster, stronger, richer, more, more, more.

Gruß
F.

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Das mit den Beziehungen meinte ich gar nicht sondern eher die Tatsache dass er Frauen sexuell belaestigt hat und offen damit prahlte. Es gibt auch mehrere (glaubhafte) Vergewaltigungsvorwuerfe (u.a. von einer damals 13-jaehrigen):

Als er auf der Militaerakademie mit einem Besen geschlagen wurde wollte er anschliessend den anderen aus dem Fenster stuerzen:

https://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/young-donald-trump-military-school/2016/06/22/f0b3b164-317c-11e6-8758-d58e76e11b12_story.html

Ich wuesste nicht wie ich solch ein Verhalten anders einordnen wuerde als eine antisoziale Persoenlichkeitsstoerung denn scheinbar hat er keine Empathie mit seinen Opfern.

Diese „sexuelle BelĂ€stigung“ meinte ich schon als eine Art der (zwischenmenschlichen) Beziehung/Beziehungsaufnahme.
Ich hatte bei meinen AusfĂŒhrungen nicht die „Partnerbeziehung“ allein im Auge.

Dass er damit „prahlt“ hat zum einen damit zu tun, dass er sich halt so ziemlich alles erlauben darf, zum anderen damit, dass die narzisstische Persönlichkeit „Ich-syntoner“ ist als so ziemlich alle anderen Persönlichkeiten. Das heíßt: Starke Narzissten finden sich (außer in extremen Krisensituation) immer genau so richtig, wie sie sind. Ihr einziges Problem sind die Reaktionen der anderen Menschen auf sie, nie sie selbst.

Bei der antisozialen PS ist diese (fast) völlig fehlende Empathie aber ein zeitstabiles Merkmal ĂŒber alle Situationen hinaus. Man ist da immer und ĂŒberall so, nicht nur wenn man gerade massiv gekrĂ€nkt worden ist und dann eine Riesenwut entwickelt hat - wie das vielleicht bei diesem Zwischenfall bei Trump so war.
Zudem war er da ein Jugendlicher, was schon einen Unterschied im Entwicklungsstand der Persönlichkeit macht.

Gruß
F.

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Hallo!
Ein paar Anmerkungen zu deinem Post muss ich doch loswerden:

So etwas passiert so hĂ€ufig, wenn es um ein Erbe geht, dass ich das Verweigern von Geld selbst fĂŒr einen kranken Angehörigen noch nicht als deutliches Merkmal psychopathischen Verhaltens einstufen wĂŒrde.

Donald Trump wurde als einziges der 5 Geschwister auf eine MilitĂ€rakademie geschickt und hat dies als ZurĂŒckweisung durch den Vater empfunden, die er nie ĂŒberwunden hat. Das spielt sicher auch eine große Rolle.

es ist ihm anscheinend egal und er kommt anscheinend nicht gern zurĂŒck.

Das finde ich etwas platt.
Donald Trump braucht SelbstbestĂ€tigung, weil er diese von seinem Vater nicht bekommen hat. Er sucht sie ĂŒberall anders und hat sicherlich gehofft, dass die Wahl zum PrĂ€sidenten der USA diese LĂŒcke in seiner Seele schließen möge. Er wird bald feststellen, dass auch dieser „Gewinn“ nicht die seelische Verletzung durch die Ablehnung des Vaters heilen wird.

Halte ich fĂŒr Unsinn, sorry, aber bislang hat man sich noch an jeden PrĂ€sidenten erinnert, und Trump interessiert, was jetzt ist!

Das ist ihm ja gerade gelungen, wird aber aus o.g. GrĂŒnden fĂŒr ihn nicht ausreichen.

Das ist eine Frage der Bewertung: Was ist positiv und von wem wird es als positiv betrachtet?
Wenn er keine Mexikaner mehr reinlĂ€sst, finden das einige gut und einige schlecht, diesen objektiven Maßstab, dass er es mit guten Taten versuchen wird, den gibt es nicht!

So denkt Trump nicht, Trump vergleicht sich nicht direkt. FĂŒr ihn zĂ€hlt nur, dass er oben ist.

Halte ich auch fĂŒr nicht zutreffend:

  1. Es gibt bereits eine Mauer, die an Mexiko angrenzt
  2. Die Mauer soll nur Mexikaner abhalten, es nicht als architektonisches Mahnmal geplant wie eine Chinesische Mauer etwas
  3. Er hat lĂ€ngst große Bauwerke, die seinen Namen tragen (Trump-Tower, schon mal gehört?)

anzetteln? So wie du es darstellst sicher nicht.
Der plant nicht einen Krieg, um in die Geschichte einzugehen. So denkt Trump nicht.

Trump hat noch ĂŒberhaupt gar nichts geplant. Dem ging es nur darum, die Wahl zu gewinnen.
Das hat er ĂŒbrigens mit Verbrechern gemein: Die planen nur bis zum Mord, nicht fĂŒr das, was danach kommt

Trump hat keinen Plan! Der war selbst ĂŒberrascht, dass er jetzt tatsĂ€chlich regieren werden muss, und das ist ihm bewusst geworden, als Barack Obama ihn im Weißen Haus empfing.

Er ist kein Politiker, der KalkĂŒl langfristig anlegt. Er wird aus dem Bauch heraus entscheiden und viele ZusammenhĂ€nge missachten, weil er sie gar nicht zu erkennen vermag.

Wenn er sagt „Put America first“, dann meint er eigentlich immer nur „put Donald Trump first“.

Soweit meine EinschÀtzung.

Gruß

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Hallo,
Du hast Recht, er wird keinen Krieg planen, dass er etwas fĂŒr sein Ego braucht ist ein unbewusster Prozess, d.h. er wird bei einer Provokation wĂŒtend reagieren - und dies evtl. in Form eines Angriffskrieges.

Gruss
Desperado

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Das schon eher. ImpulsivitÀt statt Weitsicht.

Gruß