Personalleasing

Hallo,

ich habe eine GmbH, und würde mich gerne mit dieser im Bereich Personalleasing( oder auch Arbeitnehmerübernahme genannt) beschäftigen.

Ich habe schon einen Potentiellen Kunden in Bayern. Ein grosser Fleischbetrieb. Bin Selber Fleischermeister und will diesen Betrieb vorschlagen, dass ich Arbeiter aus dem ausland (EU) in diesen betrieb schicke und diese auch ausbilde. Arbeitsbereich wird sein unter anderem: Fleisch verpackung und Zerlegung.

Über das Organisatorische habe ich mir schon Gedancken gemacht und weiss wie ich das alles Rechtlich zur stande bringen kann. Meine Einzige Frge ist, wieviel Geld kann man von einem Betrieb fuer einen Arbeiter verlangen pro Stunde. Da der Betrieb keine Sozialabgaben fuer den arbeiter den ich zur verfuegung Stelle, sondern ich selber mit meiner GmbH das machen muss. Hat hier jemand eine Ahnung. Ich wuerde mich um Information freuen.

Moin,

das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wenn ich das lese

Eine Erlaubnis hast du? Diese Unternehmen sind genehmigungspflichtig.

ich hoffe, dass du einen vernünftigen Steuerberater hast, der firm ist in Leiharbeit, Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern, kurzfristig Beschäftigten usw. usf.

Hast du denn wenigstens den Hauch eines Businessplanes? Was nützt es denn, wenn ich sage, du darfst höchstens 25 € die Stunde nehmen, sonst wirst du nicht gebucht.
Du musst für dich ganz persönlich auflisten, was du für Kosten hast, was bei übrig bleiben soll, damit man einigermaßen leben kann. Dann siehst du auch, welchen Stundensatz du ansetzen kannst.

Bitte, bitte beschäftige dich intensiv mit der Thematik Arbeitnehmerüberlassung und ausländische Arbeitnehmer. Du hast dir gerade ein ziemlich kompliziertes Thema zum Selbständigmachen ausgesucht.

Data

Mit Zeitarbeit kommst Du in der Branche zu spät! Da ist (bis dem endlich ein Riegel vorgeschoben wird) die Ausbeutung durch pseudo Werkverträge momentan die Regel. Und die hierbei betriebene Selbstausbeutung führt zu Preisen, die Du nicht ansatzweise als seriöser Anbieter im ANÜ-Bereich erreichen kannst.

Hallo,

abgesehen davon, was Dir Wiz schon branchenspezifisch geantwortet hat.

Der Themenbereich Arbeitnehmerüberlassung/Werkverträge gehört rechtlich zum kompliziertesten Teil des Arbeitsrechts. Du scheinst noch nicht einmal die elementarsten Grundlagen zu kennen.
Auch im Sozialversicherungsrecht scheinst du keinerlei Grundlagen zu haben.
Und Deine Kalkulation scheinst du quasi auf „Zuruf“ in einem beliebigen Internetforum erstellen zu wollen ohne jedwede Kenntnis über den Wissenshintergrund der „Zurufer“ ???

Sorry, aber Du solltest diese Art von „Businessplan“ dringend überdenken, wenn sie Dich nicht direkt in den finanziellen Ruin führen soll und/oder zu gar nicht freundlichen Kontakten mit Zoll bzw. Staatsanwaltschaft.

&Tschüß
Wolfgang

Vielen dank fuer die Antworten. Fuer Kritik bin ich sehr offen und muss auch zugeben, dass ich neu in der Thematik bin.Das es ein kompliziertes und schwieriges Unterfangen ist, ist mir auch von alleine klar. Generell nichts im Leben und Unternehmertum ist einfach und keiner wirft einem was hinterher. Alles muss man sich hard erarbeiten. Das was ich auch selber.
Was die Lizens angeht, da habe ich mich schon informiert und alle dokumente vertig gemacht. Einen potenziellen Kunden habe ich auch schon und in dem bereich wo ich Arbeiter vermieten will bin ich auch fit. Was das Rechtliche angeht, da habe ich auch schon eine kammer gefunden die mich in den ersten Schritten unterstützen wird.

Ich wollte einfach wissen, was der kostenpunkt pro stunde fuer einen Arbeiter ist. Bzw was in diesem Markt ueblich ist, damit ich für den Anfang wenigstens einen kleinen Ansatz habe.

Denn ich habe schon bald ein erstes Gespraech mit meinen Kunden. Es waehre von vorteil fuer mich zu Erfahren was ich ihm im vorfeld grob anbieten kann bzw. wieviel geld ich verlangen kann pro Arbeiter pro Stunde. Bis die lizens da ist ( was 2-3 Monate dauert) werd ich mich in diesem bereich fitt machen.

Kann mir jemand sagen, welcher Verrechnungssatz generell üblich ist? Ich würde mich freuen um konstruktive Information.

Hast du die Antworten überhaupt gelesen?

Hast du bekommen.

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Wenn ein osteuropäischer Werkvertragsnehmer in einer Stunde mehr schafft, als Du alleine schon an Lohnkosten für korrekt bezahlte ANÜ-Kräfte pro Stunde hast (und so sieht die Realität nun mal leider in dieser Branche aus), dann endet damit jegliche Kalkulation, noch bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Wo willst Du da noch deine weiteren Kosten und auch nur einen Cent Gewinn machen, wenn die Sache schon bei den reinen Lohnkosten rot ist?

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Hallo!

Die Arbeiter erhalten mindestens den gesetzlichen Mindestlohn. Neben den Sozialabgaben sind Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Jahresurlaub sowie Unfallversicherung in der Kalkulation zu berücksichtigen. Hinzu kommen Auslastungsrisiken, die der Auftraggeber an den Verleiher abgibt. Du selbst willst auch leben. Deshalb kann sich die Sache für den Auftraggeber unter legalen Umständen nicht rechnen. Mit eigenen Mitarbeitern wäre er besser dran, müsste den Verleiher nicht füttern.

Damit sich das Spiel rechnet, muss es sich bei Auftraggeber und Verleiher um dubiose Gestalten und bei den Beschäftigten um rechtlose arme Teufel handeln, die für jeden Lohn arbeiten. Die Arbeiter sind dabei angeblich allesamt selbständige Unternehmer, für die kein Mindestlohn gilt, die weder bezahlten Jahresurlaub noch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten.

Der Auftraggeber weiß natürlich von nichts, stellt sich dumm und verweist den Zoll an den Vermittler, der seinerseits erzählt, nur Unternehmer zu beauftragen, deren Rechnungen er bezahlt, auf die er ansonsten aber keinerlei Einfluss hat.

Lange Zeit sah die Politik weg und streichelte ihre Spezies in der Fleischindustrie. Die Machenschaften sind aber längst öffentlich bekannt, so dass die Gaunerei lupenreiner Ausbeuter nicht mehr lange durchgehen wird. Als Verleiher gehörst Du zwar zu den Nutznießern, bist aber auch Opfer eines untauglichen Geschäftsmodells. Kommt jemand daher, der 50 Cent weniger verlangt, bist Du raus.

Heißt unter dem Strich: Das Geschäftsmodell taugt nichts. Selbständig ist gut, aber suche ein Betätigungsfeld, auf dem Du Deine Leistung nicht auf Ausbeutung über Scheinselbständigkeiten gründest, wo Du nicht nur über den Preis, sondern über Alleinstellungsmerkmale an Kunden kommst. Funktioniert in jedem Bereich!

Sollte Deine GmbH nicht nur noch aus einem vermögenslosen Mantel bestehen, sind also insbesondere noch liquide Mittel vorhanden, solltest Du diesen Spielraum statt für ein totgerittenes Pferd für eine tragfähige Geschäftsidee nutzen.

Gruß
Wolfgang

Vielleicht muss der Oculo-Cerebrale Filter neu justiert werden.

Vielleicht kommt es klarer 'rüber, wenn ich mal zusammenfasse:

  1. Die Genehmigung nach Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ist nicht mal eben so zu bekommen. Sei nicht zu optimistisch, dass nach dem „Ausfüllen der Formulare“ alles glatt läuft.

  2. Gerade die Fleischerbranche ist berüchtigt für Niedrigstlöhne, sei es durch Sub-Sub-Subunternehmer, Arbeitnehmerüberlassung oder Werkverträgler.

  3. Aufträge dürfte man bekommen, wenn man der Billigste ist. Diese werden umgehend gekündigt, wenn jemand anders billiger ist.

  4. Die Kalkulation ist nicht trivial. Gerade wenn man als völlig Branchenfremder in das Geschäft einsteigen will. (Branchenfremd meint: Ohne Erfahrung mit der ANÜ.)

  5. Anwerbung, Anfahrt, Unterbringung und Ausbildung wollen finanziert werden. VORfinanziert!

Dem Fragesteller sei angeraten, beim ersten Gespräch diesen Satz zu sagen:
„Ich benötige als Stundensatz den Mindestlohn zuzüglich…“ - hier wird der Interessent ggf. schon abbrechen und korrigieren, dass hinter dem Wort „Mindestlohn“ das Wort „abzüglich“ in Verbindung mit einem zweistelligen Prozentsatz zu stehen hat.

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Ich befürchte, nicht. Alle Antworten haben den gleichen Tenor, aber beim UP ist das anscheinend nicht angekommen.
Gute Zusammenfassung, übrigens.

Data

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Es ist ja wirklich eine tolle Comunity hier. Da fragt man nett um Information, wird aber sofort als Idiot abgestempelt und runtergemacht.Vielen dank dafür.

Ich will mich hier nicht rechtvertigen, erklär aber gerne ein bisschen genau die Situation.

Ich kenne einen Grossen Betrieb in Bayern, mit dem ich gute Kontakte pflege. An einer Messe wo ich bei diesem Unternehmen zu Besuch war, hat man mich selber dort drauf angesprochen, dass man ein grosses Problem mit Arbeitskraft hat. Dem betrieb fehlen um die 100 Kraefte. Und man hat mich selber drauf angesprochen , ob ich nicht die möglichkeit habe Arbeiter aus dem Ausland zu organisieren.

Diese möglichkeit habe ich defenitiev und noch dazu, da ich Fleischermeister bin, habe ich sogar die möglichkeit diese Arbeiter vor ort im Betrieb auszubilden. Was die Unterkunft angeht, da ist der betrieb dafür bereit zu sorgen.

Daher kann es durchaus ein lukratives unterfangen sein. Für beide Seiten. Denn man hätte mit mir auch eine sichere quelle an qualifizierter Arbeitskraft. Ich weiss, das es rechtlich gesehen viele hürden zu meistern gilt. ich werde mich auch natürlich drum kümmern.

Ich habe hier nur eine einzige Frage, falls jemand kompetent ist, würde ich mich freuen wenn er mir diese beantwortet. Wieviel ist es üblich für eine Arbeitskraft pro stunde zu verlangen. Wenn ich um die 22 Euro/ Stunde verlange.ist es noch im Akzeptablen bereich? ich weiss, dass die konkurenz arbeiter viel billiger anbieten kann. Ich habe aber die möglichkeit viel mehr als einfach arbeiter anzubieten. ich habe die möglichkeit diese vor ort auszubilden und zu kontrollieren und das Kundenunternehmen kennt mich gut.

Ich müsste die Arbeiter nur anfahren lassen und könnte loslegen. Alle rechtlichen Sachen würde ich auch klären. Die Lizens natürlich auch. Kann mir jemand, der sich auskennt bitte wirklich eine informative Hilfestellung geben was den Stundensatz angeht den man verlangen kann? Ich würde mich wirklich sehr freuen.

Vielen dank nochmal im Vorraus.

Es hat dich keiner runtergemacht. Du hast eine Menge Informationen bekommen, die sehr nützlich sind, wenn man sie sich zu Gemüte führt und damit beschäftigt. Deine erneute Nachfrage ließ darauf schließen, dass du dich nicht eingehend mit der Materie beschäftigt hast.

Und dies hier

sagt mir, dass du keine Ahnung von wirtschaftlichem Denken hast. Um auszurechnen, ob das reicht, reichen die vier Grundrechenarten. Ich helfe dir kurz. Es reicht nicht, niemals.
Aber mach mal, wie du meinst. Wir haben hier einen hervorragenden Insolvenzexperten @Wolfgang_Dreyer, den kannst du dann in einem halben Jahr fragen, wie man da vorgehen muss.

Ist mir ein Rätsel, wie du auf 22,00 € kommst. Ist es das, was der Betrieb ist, bereit zu zahlen? Finger weg!!!

Data

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dann sag mir doch bitte wie viel ich verlangen sollte Pro Stunde. Wie viel ist üblich? 25 Euro?

ist genau das, was der Anbieter braucht. Da das von den äußeren Umständen abhängt, gibt es da keine Zahl. Da die Arbeiter allesamt nicht mal Mindestlohn bekommen, liegt der übliche Satz aber weit unter 20€.

Wie oft willst Du das noch hören?
Gruß
anf

Ok, 22,00€ reicht vollkommen. Ich bin übrigens ein vollkommen anonymer Nutzer im riesiegen Internet. Wenn es nicht klappt, ist nicht mein Bier.

Merkste was? Es ist vollkommen sinnfrei, mit irgendwelchen Zahlen zu hantieren.
Nochmal, rechne bitte mit spitzem Stift deine Einnahmen und Ausgaben (alle!), nix schönen, aus.
Wenn du fertig bist, ziehst du noch die Einkommensteuer, Krankenversicherung und Altersvorsorge für dich ab.
Wenn dann noch was übrig bleibt, ziehst du noch Miete, Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Steuern, Fahrzeugkosten etc. ab.
Wenn dann noch was übrig bleibt, ziehst du noch Gewerbesteuer, Rücklagen für eine kaputte Waschmaschine und ab und zu Mal ein Abendessen auswärts und einen Blumenstrauß für die Gattin ab.
Wenn dann noch etwas übrig bleibt, ziehst du bitte noch Rücklagen für deine evtl. Krankheiten ab, wenn du nicht arbeitest, gibts kein Geld.

Wenn dann noch was übrig bleibt, ist gut! Sonst nicht!

Das war übrigens mein letztes Wort. Wenn du beratungsresistent bist, ist das dein Problem.

Data

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