Personalrat stoppen?

Ich hab da mal wieder eine Frage im Namen meiner liebsten Freundin Susi (eine andere als in der anderen Geschichte). Unzwar (sic!) arbeitet die liebe Susi ja auf einer Behörde, und das schon ein paar Jahre lang. Ein paar von diesen Jahren war Strolchi (ein anderer als in der anderen Geschichte g) ihr Kollege, sie waren also hierarchisch auf der gleichen Ebene, aber in anderen Abteilungen. Strolchi war schon damals Personalrat für Susis Standort und wurde vor einigen Jahren zum Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats gekürt, sprich er macht den Job jetzt in Vollzeit.

Nun agiert Strolchi aus Gründen, die Susi ich hier nicht ausführlich diskutieren möchte deutlich gegen die Interessen mancher seiner Ex-Kollegen.*

Hätte Susi irgendwelche Möglichkeiten einen „Vorgesetzten“ zu informieren? Soweit ich mal gegoogelt hab, agiert der Personalrat eben sehr selbstständig. Und natürlich wurde Strolchi auch demokratisch gewählt und könnte bei der nächsten Wahl auch abgewählt werden. Das ist aber wohl erst in drei Jahren und so lange mag Susi nimmer ausharren. Weiter habe ich gefunden, dass ein gewisser Anteil der Belegschaft wohl beantragen kann, dass es Neuwahlen vom Personalrat gibt. Dazu sagt Susi, dass sie das „nie“ hinkriegen werden, weil die Behörde recht weit verzettelt ist und sie 90% der Wahlberechtigten nicht kennt. Außerdem fürchtet sie, dass Strolchi von so einer Kampagne recht fix erfahren würde und entsprechend gegen agieren.

Susi versichert glaubhaft, dass alle Gespräche mit Strolchi und für sie(!) zuständigen Vorgesetzten gescheitert sind. Die Vorgesetzten stünden alle hinter ihr, allerdings habe Strolchi wohl rechtlich die bessere Position.

Die Frage wäre nun:

  • gibt es ein Organ, das dem Gesamtpersonalrat einer Behörde übergeordnet ist?
  • gibt es für Susi noch Möglichkeiten? Diskutiert haben wir, dass sie natürlich nach einer hübschen anderen Behörde gucken kann, die sie beschäftigt. Und genauso könnte sie natürlich ihre Tätigkeit entsprechend den Wünschen des Personalrats reduzieren (das möchte sie aber aus hier nicht erwähnten Gründen nicht tun).

*ganz kurz für die Neugiernasen: es geht darum, dass Susi und manche ihrer Kollegen freiwillig Tätigkeiten erledigen, die den Kundendienst in ihrer Behörde deutlich verbessern, für die sie auch fachlich absolut qualifiziert sind, die aber aufm Papier die Aufgabe ihrer Vorgesetzten wären. Die Vorgesetzten wissen in allen Fällen davon und freuen sich über die tüchtige Unterstützung.

Oh Gott, was du für Leute kennst…
Scheint ja eine echt vertrackte Geschichte zu sein. Ich lade mal @Albarracin zu der Sache ein, m.E. der Einzige, der das vielleicht aufdröseln kann.
Ich möchte natürlich die Sache im Original im Oktober hören. Da scheint einiges im Argen zu liegen.

Liebe Grüße

Data

Der Personalrat hat auch die Aufgabe, das Personal vor selbstgewählter Ausbeutung zu schützen. Ich kann beim besten Willen hier nicht erkennen, mit welchem Recht diese ureigenste Aufgabe durch irgendwelche noch zu suchenden Vorgesetzten des Personalrates beschnitten werden sollte. Fällt Dir dazu was ein?
Gruß
anf

Hallo,

Das ist schlecht. Einmal, dass er gegen die Interessen seiner Kollegin „arbeitet“, aber zum Anderen, dass wir hier einen Rat geben sollen und keine Informationen zur Sache haben.

Auch hier müsste man mehr wissen, um einen Rat geben zu können.

Nicht nur zu den Angelegenheiten von Susi, auch welches Personalvertretungsrecht (Bundesland?) gilt und wie die Zusammenarbeit zwischen örtlichem Personalrat und Gesamtpersonalrat aufgeteilt ist. Wer hat wo welche Zuständigkeiten?

Da kenne ich nur die Gerichte (Arbeits- oder Verwaltungsgericht - je nachdem).

Welche Aufgaben hat die genannte Personalvertretung In welchen Fällen ist sie mitbestimmungspflichtig, muss mitwirken usw.? Und wo sind Susis Interessen konkret berührt?

Gut. Und was möchte Susi nun? Mehr Geld? Dass es so weitergehen kann? Oder was?
Und was möchten die anderen Mitwirkenden?
Gemeinsam mit den Vorgesetzten sollte sich was erreichen lassen, wenn es nicht gegen geltendes Recht verstösst.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

ich verstehe das Problem auch nicht so recht.

Allerdings kenne ich diese Situation:

und möchte das nochmal betonen. Gerade die Susis sind oft bereit, Aufgaben zu übernehmen, die nicht in ihr Aufgabengebiet fallen (egal, wie qualifiziert sie dafür sind), besonders wenn sie dadurch einen Vorgesetzten meinen entlasten zu können. Das macht es aber nicht für die Susis der Welt gut und verhindert im Endeffekt, dass Aufgaben in Zukunft besser verteilt werden.

Grüße
Siboniwe

3 Like

Vielleicht mal ein bisschen off topic:

  1. Warum dieses alberne Susi-und-Strolch-Gefasel? Soll der Geschichte hier ein alberner Anstrich gegeben werden? Warum?

  2. Warum werden denn nicht mal ein paar Details ausgeführt? Es ist ne vertrackte Geschichte und die ganze Energie wird in das charmante Erzählen einer Comic-Geschichte gesteckt anstatt mal eine etwas umfassendere Situationsbeschreibung zu liefern, die überhaupt mal die Grundlage für einen sinnvollen Ratschlag darstellen könnte.

Sowas verstehe ich einfach nicht.
Kann man mir gern zur Dummheit rechnen.

Danke für die bisherigen Antworten, ich versuch’s mal mit einer Sammelantwort.

  1. Bitte verzeiht meine „Comicsprache“ samt „Gefasel“, ich bin nunmal so :frowning: Gerne würde ich euch die Möglichkeit bieten, meine Postings einfach nicht zu lesen, aber man müsste das mal vorschlagen, vielleicht wird das ja umgesetzt.

  2. „Susi“ und „Strolchi“ dienen der Anonymisierung, im Sinne einer Ex-FAQ:1129 sowie insbesondere der Tatsache, dass weder „Susi“ noch ich möchten, dass man irgendwelche Rückschlüsse auf ihre tatsächliche Identität und Behörde ziehen kann.

  3. Mehr Details zum Fall gibt’s nicht, siehe Punkt 2). Denn die Frage ist nicht, ob Ihr „gut findet“, dass Susi da was macht, was alle freut oder nicht. Sondern die Frage ist, ob sie in irgendeiner Form dagegen vorgehen kann, dass der Personalrat hier ihre Interessen nicht vertritt. Einzige Sache: sollte Susi in der Tat alle diese Tätigkeiten nicht mehr erledigen dürfen, so wäre die Rechtfertigung für ihren Job dahin: sprich: sie hätte nicht mehr ausreichend zu tun, um ihre Wochenarbeitszeit mit Arbeit zu füllen.

  4. @Joerg_Zabel Leider kann ich Deine berechtigten Fragen nicht beantworten, keine Ahnung, wer wo zuständig ist (das erhoffte ich mir naiv hier zu erfahren, bzw. einen passenden Link zu erhalten, in dem ich das nachlesen kann, ich hab nämlich nix gefunden).

Hallo,

Versuch einer Antwort:
In dem für Susi geltenden Personalvertretungsgesetz (jedes Bundesland hat ein eigenes und der Bund seins dazu) sind „Rechte und Pflichten“ der einzelnen Personalvertretungen und auch ihre Zusammenarbeit geregelt. Dort wäre zuerst nachzusehen. Danach ein Blick in die Kommentierung des Gesetzes bzw. die Rechtsprechung dazu.
Hilfreich ist auch ein Blick in den Arbeitsvertrag und den dazu geltenden Tarifvertrag. Auch hier danach Kommentierungen und Rechtsprechung ansehen.
Tut mir leid, wenn die Antwort so allgemein wie die Frage ausfällt.

Schau mal hier unter „Weblinks“ nach und such Dir dann das „Richtige“ aus:

Dann kann ich Dir auch nicht weiter antworten. Ohne zu wissen, welche Rechtsverstösse passiert sind und ob es überhaupt Verstösse gegen irgendwelches Recht ist, kann keine Antwort gegeben werden. Im Moment wissen wir nur, dass Susi sich ungerecht behandelt fühlt. Möglicherweise verletzt sie Arbeitsschutzbestimmungen, Tarifrecht usw. und die Personalvertretung macht nur ihren Job.

Sieh es mal andersrum: Was würdest Du mir auf die Frage „ich hab Probleme mit meiner Nachbarn - kann aber nicht schreiben welche“ als hilfreiche Antwort geben?

Gruß
Jörg Zabel

PS: Ist Susi Mitglied in einer Gewerkschaft? Dort könnte sie dort Rechtsberatung bekommen.

2 Like

Hallo,

auch in Behörden gibt es den Dualismus von Individualarbeitsrecht (Rechte und Pflichten des einzelnen AN, ggfs. Beamten) und Kollektivarbeitsrecht (Rechte und Pflichten des PR).

Ja, ein PR kann sehr wohl gegen Einzelinteressen von AN sein, wenn es der Mehrheit der Beschäftigten nutzt. Das ist immer eine Abwägung im Einzelfall.

Und wenn du nun so verschwurbelt irgendeine Story ohne konkrete Fakten erzählst, kann Dir bzw. der anonymen ANin auch niemand helfen.

Denn das hier

ist einfach nur Quatsch. Du kannst sehr wohl konkrete Fallbeschreibungen genauso anonymisiert machen, wie du Dein UP anonymisiert hast. Das ging auch schon in alten „FAQ:1129“-Zeiten.

Also: Her mit den Fakten oder schweige für immer.

&Tschüß
Wolfgang